Strukturwandel in der Landwirtschaft. Weniger Betriebe, mehr Bio und wachsende Flächen


Die jüngsten Zahlen der Agrarstrukturerhebung 2023 von Statistik Austria zeigen einen klaren Trend in der österreichischen Landwirtschaft: Weniger Betriebe, dafür größere Flächen und ein zunehmender Fokus auf biologische Bewirtschaftung.

Rückgang bei der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe

Mit 101.036 landwirtschaftlichen Betrieben im Jahr 2023 verzeichnet Österreich einen Rückgang von 8,8 % im Vergleich zur letzten Erhebung 2020. Das bedeutet, dass knapp 10.000 Betriebe ihre Tätigkeit eingestellt oder umstrukturiert haben. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Landwirtschaft ein zentraler Beschäftigungssektor: Rund 305.000 Menschen waren in landwirtschaftlichen Betrieben tätig, fast 79 % davon aus der Familie des Betriebes.

Größere Betriebe und steigende Tierzahlen

Der Strukturwandel zeigt sich auch in der durchschnittlichen Betriebsgröße: Diese stieg von 23,6 auf 25,6 Hektar, ein Zuwachs von 8,5 %. Parallel dazu nahm auch die durchschnittliche Zahl der gehaltenen Tiere je Betrieb leicht zu – etwa bei Rindern von 34 auf 36 und bei Schweinen von 112 auf 119.

Biolandbau gewinnt weiter an Bedeutung

Besonders erfreulich ist die Entwicklung im Biolandbau: Knapp 24.100 Betriebe – das sind 23,8 % aller landwirtschaftlichen Betriebe – wirtschaften nach biologischen Richtlinien. Auch wenn die absolute Zahl der Biobetriebe leicht zurückging (−3,1 %), nahm die biologisch bewirtschaftete Fläche zu und liegt nun bei 691.945 Hektar. Durchschnittlich bewirtschaftet ein Biobetrieb 28,8 ha, mehr als der konventionelle Durchschnitt.

Bundesländer im Vergleich

Besonders viele Biobetriebe finden sich in Niederösterreich (6.406), Oberösterreich (4.477) und der Steiermark (4.030). Proportional am stärksten ist der Biolandbau jedoch in Salzburg, wo über 49 % der landwirtschaftlichen Fläche biologisch bewirtschaftet wird.

Fazit: Weniger ist mehr?

Die österreichische Landwirtschaft wird weniger, aber effizienter. Während kleinere Familienbetriebe zunehmend unter wirtschaftlichem Druck stehen, zeigt sich auch eine Spezialisierung und Professionalisierung. Der Trend zu mehr Bio und größeren Betrieben spiegelt ein sich wandelndes Konsumentenbewusstsein und die Anpassung an neue EU-Richtlinien wider.

Quelle: Statistik Austria
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