Mehr Ertrag und Qualität vom Grünland ernten


Eine erfolgreiche Milchproduktion basiert auf einer guten Grundfutterleistung. Eine der Nutzungsintensität angepasste mineralische Ergänzungsdüngung zum Wirtschaftsdünger ist die preiswerteste Methode, Eiweiß aus dem eigenen Grundfutter zu produzieren, anstatt Kraftfutter zukaufen zu müssen.

Worauf ist bei der Düngung zu achten

N-Düngung der Schnitthäufigkeit anpassen!
5-jährige N-Steigerungsversuche am Spitalhof in Kempten zeigen einen Mehrertrag von 22 kg Trockenmasse pro kg gedüngtem Stickstoff.
Eine typische Glatthaferwiese mit 3 Schnitten hat einen Stickstoffbedarf von 100 – 130 kg N/ha. Eine weidelgrasreiche 5-Schnittwiese entzieht dem Boden bereits 300 kg N/ha und mehr. Der gedüngte Stickstoff geht zuerst immer in den Mehrertrag. Erst nach Erreichen des Ertragsoptimums erhöht sich bei weiter steigenden N-Gaben der Proteingehalt.
Ausgehend von der maximal erlaubten N-Menge aus Wirtschaftsdünger (170 kg N/ha) brachten zusätzliche 40 N/ha mineralisch pro Schnitt (4 Schnitte) einen Mehrertrag von 3500 kg/ha TM und zusätzliche 600 kg/ha Rohprotein. Allein dieser Rohproteinwert entspricht jenem von 0,5 ha Sojabohnen (bei 35 dt/ha Ertrag).

Tabelle: N-Steigerungsversuch Spitalhof, 5-jährig (n. Diepolder, 2002): zusätzliche mineralische N-Gaben (Zahlen in der Klammer geben den jeweiligen Schnitt an) erhöhten deutlich Ertrag und im späteren Verlauf die Qualität. Die Düngevariante in Spalte 5 (rechts) erspart gegenüber der Variante in Spalte 1 (links) den Zukauf von 1700 kg Sojabohne (über den höheren XP-Gehalt) sowie 2500 kg Gerste (über die höheren MJ NEL/ha).

Phosphat und Kalibedarf nicht unterschätzen!

In vielen Betrieben bestimmt die anfallende Güllemenge die weitere Düngung.
Flächen in den Versorgungsstufen A-C sollten mit P und K zumindest auf Entzug gedüngt werden, um eine Verschlechterung der Bodenversorgung zu verhindern. Ein Aufdüngen der Gehaltsstufe ist langwierig und teuer. Eine unzureichende Phosphatversorgung führt neben einem Ertragsrückgang auch zu einer Verschlechterung der Futterwertzahl.

Schwefel verbessert die Grundfutterqualität!

Schwefel ist Bestandteil des Proteins. Bei Schwefelmangel wird weniger Reinprotein gebildet und es verändert sich das Aminosäuremuster. Damit die Pflanze den gedüngten Stickstoff optimal umsetzen kann ist für eine gute Grundfutterqualität auch eine ausreichende Versorgung mit Schwefel wichtig.

Grünland besteht aus unterschiedlichen Pflanzengesellschaften, ein Schwefelmangel ist daher schwierig zu erkennen. Das Anlegen von Düngefenstern (Düngung von rasch wirksamem Schwefel im Vergleich zur Restfläche) geben darüber Aufschluss. Zeigt sich im Düngefenstern der Aufwuchs nach einigen Wochen in dunklerem und satterem Grün, spricht dies für einen Schwefelmangel auf der Restfläche.
20 – 30 kg S/ha mineralisch pro Jahr zusätzlich zum Gülleschwefel optimieren Ertrag und Qualität.

Unsere Empfehlungen zur Grünlanddüngung:

Beispiel: 5-6 Schnitte, weidelgrasbetont, 55 m³ Rindergülle / Jahr, zusätzlicher N-Bedarf: 100-150 kg/ha

Phosphatbilanz bereits ausgeglichen:ausgebrachte Nährstoffe je ha
1 x 200-300 kg/ha DusLAS 24 N +15SO348-72 kg N (12-18 kg S)
1 x 200-300 kg/ha NAC 27 N54-81 kg N

Bei Bedarf von Phosphat (und Kali):ausgebrachte Nährstoffe je ha
1 x 200 kg/ha COMPLEX 20/20 +8SO₃40 kg N, 40 kg P2O5, und 6 kg S
1 x 200-300 kg/ha NAC 27 N54-81 kg N
oder
1 x 300 kg/ha COMPLEX 15/15/15 +8SO3+Zn45kg N, 45 kg P2O5, 45 kg K2O, 9 kg S
1 x 200-300 kg/ha NAC 27 N54-81 kg N

LAT Nitrogen

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