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Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Mich stimmt es fraglich, wenn ich bei den Kleinanzeigen die vielen Milchkontingente sehe, die derzeit zum Verkauf angeboten werden.
Welche Alternative haben diese Bauern, ohne Kontingent ?
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
@ Inge
Ich nehme an, die meisten haben bereits die Alternative und wollen jetzt die Quote noch zu Geld machen, bevor sie gar nichts mehr dafür bekommen.
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Für mich ist es trotzdem unverständlich.
Angenommen ein Betrieb liefert jahrelang 40000 Liter Milch,
der rechnet doch mit dem Milchgeld.
Der verkauft doch nicht plötzlich 20000 ( Hausnummer ) Liter Kontingent nur weil sich die
Quote womöglich in ein paar Jahren auflösen könnte und er dann sowieso wieder liefern kann soviel er will, was macht er in der Zwischenzeit.
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Hallo Inge!
Ich nehme an, wer jetzt sein Kontingent verkauft, der rechnet -
spät, aber doch. Wer nicht rechnet, liefert weiter seine 40.000 Liter.
L.G. VB
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
@ Inge
Österreich ist ein Land von Nebenerwerbsbauern. Und bei 40.000 Quote ist das Milchgeld nur ein Teil des Einkommens. Natürlich fehlt nachher das Geld, ich glaube dass viele, die auf Mutterkuhhaltung umsteigen, diesen Umstand gewaltig unterschätzen, aber viele werden sicher aufhören, um nicht täglich zweimal in den Stall zum Melken gehen zu müssen.
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Hallo,
bei uns hat auch einer sein Kontingent, über 100000kg, verkauft. Das ist anfangs im Dorf sehr auf Unmut und Unverständnis gestoßen, aber bei genauerem hinsehen rechnet es sich doch. Mit dem Geld für die Quote, baut er jetzt einen neuen Laufstall für 120 Kühe. Die Zeit in der Stall leer steht geht er verstärkt außerlandwirtschaftlichen Tätigkeiten (Busfahren, Bau) nach oder arbeitet für den Maschinenring. Ich denke er wird es schaffen, aber nur mit Verstand und Fleiß!
mfg
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Wir sind ein geradezu klassischer Nebenerwerbsbetrieb mit 9 ha Grünland, 56.000 Quote.
Und mit dieser Quote auf dieser Fläche geh ich gern melken, denn wenn nicht alles total schief läuft, ist trotzdem mit der Milch, Nebenprodukt Kalb und Schlachtkuh, am besten wirtschaften.........ohne Milch, nur mit Kalb, ich weiß nicht, ich hätte fast den gleichen Arbeitsaufwand, ob ich es da nicht gänzlich bleiben ließe....
Mfg, helmar
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Ach ja,
wird bei euch die Quote denn nicht auch abgeschafft?
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Lieber Eicher!
Glaubt den wirklich jemand dass nach dem Auslaufen der Quote "Anarchie" ohne irgend eine Art der Mengensteuerung herrschen wird? Nur wird das Ding dann "vetraglich gesicherte Menge zur Übernahme durch den Abnehmer" oder so ähnlich heißen.......
Mfg, helmar
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Ja, das kann sein, aber mir kanns ja, saublöd gsagt, egal sein ich hab meine Milchkuhhaltung schon vor Jahren aufgegeben. Ich verfolge das Thema nur über die Zeitschriften und am Stammtisch. Die Mengenregulierung wird sicher einer der größten Nachteile, zumindest für die "Kleinen", sein.
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Hallo Eicher
Wo fängt denn deiner Meinung nach der Große an? Bei 100000, 200 oder 500 Tausend Litern? Glaubst du daß dem bei einem schlechten Milchpreis, womöglich mit Fremdarbeiter mehr bleibt?
Ích kann helmar da nur Recht geben. Wenn ichs gern mache kann auch bei 50000 ein schönes Geld rausschauen!
mfg Fritz
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Ist das Milchkontingent überhaupt noch etwas wert? Wenn die nationale Quote im nächsten Jahr erhöht wird, wird keine Superabgabe mehr fällig sein und die Koningentierung dadurch untergraben. Es kann also bereits Gas gegeben werden, denn die Investitionsförderung ist schon darauf ausgelegt. Wer jetzt die Quote verkauft kann sich noch Startkapital schaffen und dann durchstarten in den freien Milchmarkt. Obwohl das von den Milchbauern nicht viele wollen, wird das von der EU Lobby durchgezogen, denn es gibt keine Milchseen mehr und das Produkt soll wieder billiger werden. Also ist die EU jetzt demokratisch oder nicht?
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Was oft übersehen wird, ist, dass die Verträge mit den Molkereien, als Nachfolge der Quotenregelung, ganz anders aussehen könnten als viele meinen. Molkereien haben auch Interessen. Vor allem sind sie daran interessiert, täglich eine Mindestmenge an Milch zu bekommen um die Kunden bedienen zu können. Die Mindestmenge ist ein Punkt, der bei den bisherigen Überlegungen kaum besprochen wird.
Ich empfehle, sich mal im Bereich Ziegenmilch umzuschauen. Keine Quote, aber Verträge. Und jene Lieferanten, die ganzjährig Milch liefern bekommen einen viel besseren Preis.
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Bei uns in der Gegend haben auch viele ihr kleines (oder auch größeres) Kontigent verkauft und haben einen MUKU-Stall gebaut damit. Nur, es ist so, das Geld vom Verkauf ist weg, und in der neuen Sparte Muttekuh läuft es bei weitem nicht so, wie vorgestellt. Die Arbeiten sind fast gleich geblieben, (allerdings ist man etwas flexibler bei den Stallzeiten) und der Erlös ist bei Weitem nicht das wie in der Milchwirtschaft. Bei Milch läuft es eben gleichmäßiger dahin. Und wenn ein Kalb ausfällt, hat man eben noch die MIlch, im Gegensatz zu Mutterkuh. Dort ist das Kalb eben das wichtigste, wenn es ausfällt, dann muß eben ein Ersatzkalb her, koste es was es wolle. Andauernd wird man von den MUKU´s angerufen, ob man ein kleines Kalb hat. Und ohne Kraftfutterbeifütterung läuft es eben bei MUKU auch nicht! Und wer glaubt, im Frühjahr mit den Mutterkühen samt Kälber raus aus dem Stall und im Stätherbst wieder heim, ohne sich zwischendurch zu kümmern, den haut es sicher auf die Schnauze!
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Bei der Haltung von Milchkühen kommt es nicht darauf an, wieviele Kühe man hat oder wieviel Kontingent man hat, sondern ob man es gern macht.
Wer gern Kühe hält, dem wird immer viel Geld bleiben.
Wer nicht gern melkt, dem wird nichts bleiben, wenn er nicht sogar einen Verlust macht.
Ich mache daher jeden Tag beim Stall gehen auf einer Skala von 1-10 ein Stricherl, je nachdem wie es mich freut, dann weiss ich am Ende vom Jahr wieviel Geld mir bleibt und ich erspar mir noch einen Haufen Zeit weil ich für eine Buchhaltung viel länger brauchen würde.
Ich kenne auch sonst noch einige die ihre Milchkühe sehr gern haben und deshalb die Ausgaben vom Nebenerwerbskonto bezahlen, damit das Betriebsergebnis hoch bleibt.
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Hallo Christoph!
Also mit deiner Strichlliste kann ich mich wirklich nicht anfreunden, bei mir sagt immer noch das Bankkonto, ob etwas bleibt oder nicht!
Nur weil man etwas gern macht, dadurch bekommt man doch nicht mehr Geld!
Wenn man etwas gern macht wird sich das sicher im Einsatz und Genauigkeit und Aufmerksamkeit und und und wiederspiegeln, und dadurch einen besseren Betriebserfolg haben, nicht jedoch ob viele 10er auf der Strichelliste stehen.
Gehe gern in den Stall, hab aber auch seit einem Jahr kein Kontingend mehr, aber nicht weils mich nicht freut.
Donald
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
@gourmet
würde mich interessieren welche molkerei für ziegenmilch verträge gibt?
ds günter
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
@zimme, ich denke damit meint er Molkerein, die Milch bei Bauern unter 200000 Jahresquote abholen???
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
Hallo!
Ich habe ende Dez. vor 2 Jahren die Milchlieferung eingestellt und das Kontingent verkauft!
Gleich darauf habe ich eine unselbständige Arbeit angenommen und den Stall auf Mutterkuhlaufstall umgebaut! Wir haben 16 ha LN und 20 Mutterkühe...
Der Grund dafür war der doch eher kleinere Betrieb und seitens meiner Frau kein Interesse fürs melken! Alles alleine zu machen, dafür fehlte mir die Motivation!
Darum alles arbeitswirtschaftlich so gut es ging hergerichtet, und ich habe viel Freude mit dem Betrieb! Statt zupachten und intensivieren habe ich mich zum Gegenteil entschlossen!
Sicher, das landw. Einkommen ist gesunken, aber der Stundenlohn daraus hat sich erhöht!
Die Stallarbeit hat sich von 2 Stunden auf eine halbe Stunde reduziert, alles ist viel flexibler geworden! Die anderen Arbeiten bleiben in etwa gleich, (nur den Silomais habe ich weggelassen), aber das reduziert sich auf ein paar Wochen im Jahr!
Ich habe diesen Schritt bis jetzt noch nicht bereut! Ich habe eine 37 Stunden Woche und mein sicheres Einkommen das sich mit den Mutterkühen auch noch aufbessern läßt!
Ich würde aber jedem empfehlen, wenn die Freude an der LW dabei ist und halbwegs ein Einkommen zu erzielen ist, auch dabei zu bleiben!
Den sein eigener Chef zu sein ist viel wert!
Wer beide Seiten kennt, weiß wovon ich schreibe!
mfg
Milchkontingent verkauft- Alternative ?
@ Trulli
Man sieht jeder muß es sich so richten wie er sich am wohlsten fühlt, sicher braucht man auch ausreichend Geld um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Auch wenn man mit Milchkühen mehr verdienen kann, wenn man damit unglücklich ist bringt es nichts auch wenn bereits die Eltern und Großeltern Milchkühe hatten oder von anderen Berufskollegen belächelt wird hast du für dich die richtige Entscheidung getroffen.
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