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Reihenabstand bei Getreidesaat
Dazu gibt es viele Meinungen, was besser ist. Wenn ich so an meine Erfahrungen im Berufsleben zurückdenke, gehen dazu die Empfehlungen der Fachleute (wie in vielen Bereichen) mit den Jahren irgendwo im Kreis. Es hat schon lange einmal geheißen, weitere Reihenabstände bringen Vorteile, dann sind wieder Sämaschinen angepriesen worden, die extra eng sähen. Momentan reicht das Angebot bei praxistauglichen Maschinen von 30 cm Bandsaat mit Technik von Airseedern bis zu bei uns bekannterer Technik, wo in einer 3 m Maschine 24 aufwändige Säaggregate zusammengepfercht werden. Und jeder behauptet mit seiner Technik sind höhere Erträge möglich.
Welche Erfahrungen haben die Praktiker im Getreidebau dazu?
Gottfried
Reihenabstand bei Getreidesaat
Denke mal, dass es DIE Reihenweite nicht gibt und die Unterschiede zwischen 18-24 Reihen bzw. Bandsaat nicht gravierend sind. Die Vor oder Nachteile verschiedener Verfahren sind mM auch nicht verallgemeinerbar sonder auch stark von anderen Faktoren (Wetter, Boden, Düngung, Saatzeitpunkt...) abhängig. Unabhängig davon habe ich das Gefühl, dass die Industrie auch stark bestrebt ist, den Landwirten immer wieder andere Techniken schmackhaft zu machen.....
Reihenabstand bei Getreidesaat
Gottfried, wurde was aus dem Projekt mit der halben 8 Meter Sämaschine?
mfg
Reihenabstand bei Getreidesaat
Die ist ein Teil des Projektes. Die Überlegung ist, ob den normalen Balken mit 32 Reihen verwenden oder 16 Reihen mulchsaattauglich draus zu machen. Letzteres wäre mir lieber.
Gottfried
Reihenabstand bei Getreidesaat
*g* Getreide auf Dammkultur
Diese Versuche, oder bessergesagt - Träumereien - werden so ca. alle 20 Jahre wieder ausgegraben. Irgendjemand verkauft dann dafür ein paar "Spezialgeräte" die jeder Landwirtschaftsschüler freihändig besser schweißen könnte. Und nachdem jeder stillschweigend nach ein paar Jahren wieder aufhört mit dem Schmarrn, oder auf die noch "bessere" Permakultur umstellt, hat sich das Thema wieder für 20 Jahre erledigt.
Erklär mir bitte jemand mal, wie man da das Stroh erntet?
Zum Thema Reihenabstand: Ich glaube doch dass sich die etablierten Sämaschinen mit 12,5cm Reihenabstand nicht umsonst durchgesetzt haben. Funktioniert gut. Erträge bestens. Was will man mehr?
Im Trockengebiet mit niedrigen Saatstärken und Erträgen könnte es evtl. andere Lösungen geben.
lg cowkeeper
Reihenabstand bei Getreidesaat
Hallo.
Ich glaube wenn das Saatbeet und die Bodenfeuchte paßt, ist der Reihenabstand ziemlich egal. Dann ist nur mehr eine genau Saattiefe notwendig und es sollte mit dem Bestand passen.
Reihenabstand bei Getreidesaat
Beim Gottfried geht es eher um die Beikrautregulierung oder um Untersaaten. Bei Konvi wären mir 25 cm weniger riskant.
Niederschläge gibt es ausreichend, von daher wären weitere Abstände nicht notwendig.
Der Gottfried ist wahrscheinlich selber am meisten Praktiker ,-)
mfg
Reihenabstand bei Getreidesaat
Die bei uns übliche Standard Technik mit Kombination aus Kreiselegge und Sämaschine ist bei guten Bodenverhältnissen eigentlich ein Unfug. Da verbrät man mit einem Traktor mit 100 PS oder mehr unnötig Diesel, damit man mit 3 m AB herumfährt, weil man auf der ganzen Fläche (wieder unnötig oder sogar schlecht) ein feines Saatbeet bereiten muss, welches man nur unter dem Band für das Saatgut braucht. Deshalb träumt mir davon, einen Leichtgrubber mit einer passenden Sähtechnik zu kombinieren.
Mir geht eine Technik im Kopf um, die das Saatgut in einem etwa 8 cm breiten Band ablegt, mit einer Gummirolle anwalzt und mit Erde bedeckt und das in 25 oder 30 cm Reihenabstand. Bei Wintergetreide denke ich, dass die Nähe zueinander bei den kleinen Pflanzen zum einen ein lokales "Kleinklima" schafft, das die Entwicklung begünstigt und zum anderen, wenn die Pflanzen zu wachsen anfangen, die Konkurrenz zueinander die Pflanzen zu stärkerem Wachstum anregt. Wenn sich die Pflanzen einmal etabliert haben, ist der weite Reihenabstand kein Problem mehr, weil sie ja problemlos 10 cm in die Zwischenräume wachsen können. Zwischen den Reihen hacken zu können wäre auch eine Überlegung, die steht aber eher an letzter Stelle.
Vorschub zu diesem Nachdenken leistet ein Nachbar, der mit Dammkultur arbeitet. Die Art wie da Getreide gesät wird, wirft alle Empfehlungen von Fachleuten komplett über den Haufen und sie funktioniert trotzdem sehr gut. Das Saatgut rieselt in zwei einfachen Schleppscharen auf die Spitze der vom Hakenpflug aufgeworfenen Dämme und wird dort mit loser Erde verschüttet. Keine Rückverfestigung des gelockerten Boden, keine kontrollierte Tiefenführung der Säschare, kein Andrücken der Körner, meist 4 - 6 cm Erde auf dem Saatgut. Und da läuft alles schön auf und ziemlich zur gleichen Zeit wie das, was ich mit der üblichen Technik anbaue. Da gibt es auch logische Erklärungen dafür, warum das so ist.
Und die Erträge sind gut. Wir haben bei dem schon ein "Versuchsfeld" gedroschen (ich dresche seine Flächen) da ist bei den Dämmen ein ca 15 % höherer Ertrag herausgekommen.
Das Stroh kann man übrigens schon pressen auf den Flächen, man muss halt die Pick Up passend einstellen und lustig ist es trotzdem nicht. Und ein Schneidwerk mit 6 m oder mehr wäre gut, damit möglichst viel Stroh auf einen Schwad zusammenkommt.
Gottfried
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