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  30-09-2006 21:48  fritz270
Kalbezeitpunkt
Hallo Milchviehkollegen!
Hätte folgende Frage! Kann man durch den Zeitpunkt des letzmaligen melkens beim Trockenstellen der Kühe den Kalbezeitpunkt beeinflussen(Tag- oder Nachtkalbung)? Hat hier Irgendjemand Erfahrung. Habe solches mal von einer alten Bäuerin gehört. Bei meinen Kühen habe bisher eher den Eindruck das sie mir den Schlaf rauben wollen!
Bitte um Erfahrungen.
mfg Fritz

  01-10-2006 07:46  naturbauer
Kalbezeitpunkt
Hallo, grundsätzlich werden bei uns alle das letztemal morgens gemolken.

Möchte sagen, dass es zu 70% funktioniert.


  01-10-2006 08:46  theres
Kalbezeitpunkt
Hallo Naturbauer,
da muss es dann noch einen anderen Einfluss geben, wir melken unsere auch am Morgen zum letzten Mal, sie kalben querbeet und gerne Nachts.
Die meisten kalben zwar alleine, aber mir ist trotzdem wohler, wenn jemand bei der Geburt dabei ist.
So gehen eben auch sehr viele Nächte drauf.
Bisher konnten wir uns noch für keine Überwachungskamera entschliessen, denn beim Gang durch den Stall sind immer noch eine Menge anderer "Sehenswürdigkeiten" dabei- und wenn man dann nur endlich die langgesuchte "Säuferin" erwischt.


  01-10-2006 09:54  helmar
Kalbezeitpunkt
Auch ich stelle morgends trocken, und muß schon feststellen dass ich doch meistens während des Tages Abkalbungen habe, ob es wirklich am Trockenstellen liegt, weiß ich nicht. Ich glaube aber dass auch der Zeitpunkt des Fütterns damit zu tun hat, denn die "Tageskälber" kommen meist bei uns um die Mittagszeit- und großteils im Winterhalbjahr weil ich mich um Abkalbung in dieser Zeit sehr bemühe....interessant ist aber bei den "Nachtkälbern" dass diese eher nach Mitternacht, also wenns am ruhigsten ist, kommen. Wir haben zwar Laufstall mit immer zugänglicher Heuraufe, aber die Silage wird 2x nach dem Melken eingefüttert. Und während dieser Zeit und ca. 2 Stunden danach, habe ich noch keine Abkalbung gehabt.....schauts in anderen Laufställen auch so aus? Auch wenns einem nicht so freut, besonders im Winter um Mitternacht aus dem Bett zu kriechen, sich anzuziehen, dann wieder retour, dort wo Nachschau gehalten wird sind mit Sicherheit die Kälberverluste geringer als dort wo man die Kuh in die Abkalbebox sperrt und meint die macht das schon.....
Mfg, helmar, und pfiat euch wieder....


  01-10-2006 10:06  FraFra
Kalbezeitpunkt
in der elite war jetzt auch eine reportage .

in einer gruppe wurden die hochtragenden tiere nur abends gefüttert .

in der anderen gruppe ganz normal hinterm tag.
in der nachtfütterungsgruppe sind die nachtgeburten um 7%zurrückgegangen(wenn ich mich nicht irre)
die kälberverluste sind dabei angestiegen(hauptsächlich durch zu frühe geburtshilfe)!

so habe ich das zumindest interpretiert!
wir sollten da weniger dreinpfuschen!

mfg

  01-10-2006 10:06  mfj
Kalbezeitpunkt
Hallo,
das mit dem "morgens" trockenstellen und am besten noch freitags und alles andere ist Humbuck - und nichts anderes.
Das sicherste Zeichen für eine nahe Geburt ist die Temperaturmessung.
Wenn die Temperatur sinkt kalbt die Kuh innerhalb von 12 Stunden.
- wenn das andere (Kalblage, Stoffwechsel) stimmt.
Die Methode ist 95 % sicher. Seit ich sie anwende gibt es bei mir keine umsonst durchwachten Nächte......

  01-10-2006 10:17  naturbauer
Kalbezeitpunkt
Hallo theres,
ja dem ist auch so, dass da immer noch was mitspielt, nur was weiß bisher keiner. Hab im Zusammenhang mit der Homöopathie schon nach vielen Dingen ausschau gehalten, aber nix gefunden.

Und das ganze Nächte draufgehen mit Kontrollgängen alleine schon zwegs bevorstehender Kalbung, davon weiß wirklich nur der der es macht. In meiner Nachbarschaft ist das bei machen nicht mehr Brauch, sie sagen das braucht´s nicht. Die Kühe sind denen offensichtlich wurschd.




  01-10-2006 11:29  theres
Kalbezeitpunkt
Hallo Helmar,
diese Feststellung hae ich auch schon gemacht, während der Fütterungs- und Melkzeiten kalben bei uns die wenigsten Kühe.
Wir haben 2 Abkalbeboxen, Kuh kommt bei Anzeichen von möglicher Abkalbung rein, ist direkt neben dem Melkstand.
Scheinbar wollen die Kühe ihre Ruhe haben.
Im Sommer können sie auch auf der Weide bleiben und da sondern sie sich auch ein bisschen ab.
Mit der Temperaturmethode habe ich auch lange gearbeitet, weiß eigentlich gar nicht mehr, warum ich damit aufgehört habe.
Mit der Zeit habe ich es ganz gut im Gefühl, ob eine Kuh kalben könnte oder nicht.
Sie brauchen meist keine Hilfe, aber die erste Biestmilch gebe ich ihnen lieber selbst, danach können sie noch eine Weile bei der Kuh bleiben und sich selbst versorgen.
Das sind wunderschöne Momente, wenn eine Kuh hingebungsvoll ihr Kalb abschleckt, da macht Bäuerin sein richtig Freude.

  01-10-2006 11:58  Icebreaker
Kalbezeitpunkt
Zitat: "Das sind wunderschöne Momente, wenn eine Kuh hingebungsvoll ihr Kalb abschleckt, da macht Bäuerin sein richtig Freude"


... das ist der Unterschied zwischen Beruf und Berufung ;-)
schönen Sonntag @all
mfG Ice

  01-10-2006 16:58  biolix
Kalbezeitpunkt
Hallo !

zu obigen hab ich auch noch nicht gehört das da was zu "bestimmen" ist..
aber was mir auch so gefällt, wir haben eine ABkalbebucht die bis zu 4 Kühe "beheimatet", nun sind gerade drei drausen, und eine hat gestern gekalbt.. heute morgen schleckten beide noch ncith gekalbten, eine das Kalb eine die "Neue Mutter" liebevoll ab... das ist mehr als "Berufung" wenn einem das "gefällt".. eher mehr auch nutztiere habenein recvht auf "soziales" verhalten untereinander und eben ein wirklcih LEbenswertes
Nutztierleben...

lg biolix

  01-10-2006 17:11  Icebreaker
Kalbezeitpunkt


... Ja, unterm Strich genau so, wie ich sagte ... mehr als nur seinen Beruf auszuüben ... wenn einem auch gefällt was er macht ... es noch sehen kann ;-)
lg Ice

  01-10-2006 19:17  little
Kalbezeitpunkt
Wir haben Mutterkühe und haben früher die meisten Kälber zwischen 3 und 6Uhr früh bekommen. Bei ständigen Zugang zum Futter und nachgelegt wurde am Morgen.
Seit 3 Jahren werden die Trockensteher nur mehr Abends als letzte gefüttert und nur soviel das spätestens am Vormittag das Futter weg ist. Seit dem kommen 80% der Kälber am Tag. Es ist aber auch wichtig das man sich selbst im Griff hat und nicht zu voreilig Geburtshilfe leistet. Mein Tierarzt hat mal gesagt: das wichtigste Gerät für die Geburtshilfe ist ein Sessel. Heißt soviel das man sich Zeit lassen soll.

  01-10-2006 19:55  theres
Kalbezeitpunkt
Die Geburtshilfe ist eine Sache für sich.
Wenn beide Vorderbeine gleich sichtbar sind, dann kommt überhaupt keine Hilfe zum Einsatz, ich lasse den Kühen sehr viel Zeit, vor allem viel Ruhe.
Und der Kälberzieher ist nur das letzte Mittel der Wahl.
Die Kühe, die Hilfe bedürfen sind zum Glück nicht sehr viele.
Eigentlich ist jede Geburt ein kleines Wunder, die Kühe waren in keiner Schule, haben keine Vorbereitungskurse besucht und doch wissen sie tief in ihrem Inneren sehr wohl über die Geburt.
Wenn Kuh und Kalb zufrieden in der Box liegen-
da wird mir immer ganz warm ums Herz.
@Biolix,
ich kann mich noch gut erinnern, wie wir unseren Stall geplant haben,
Abkalbebox ist ein Schmarrn, die Kühe anhängen, damit sie gut bei der Geburt zu überwachen sind, Kühe und Kälber zusammenlassen,
ja wer käme denn auf solchen Blödsinn.
Die Abkalbeboxen habe ich mir wirklich erkämpft.
Bin sehr froh drüber, die Kühe kommen am Abend zur Sicherheit in die Boxen, so können sie sich schon dran gewöhnen, die Kälber liegen nicht im Dreck und Kuh und Kalb können sich in der Box ein paar Tage aufhalten.
Wir haben weder zertretene Kälber noch lauter euterkranke Kühe.
Mir fällt es zwar jedesmal sehr schwer, sie dann zu trennen,
Kälber kommen in eine Gruppe mit kleinen Kälbern, es ist unser machbarer Kompromiss.
Aber diese kleinen Butzerl, wenn sie so selbstbewusst bei der Kuh stehen und sich so geborgen fühlen,
das sind die Momente, wo ich weiß, dass ich diesen Beruf mit keinem Menschen auf der Welt tauschen möchte.



  01-10-2006 20:12  helmar
Kalbezeitpunkt
.....ich möcht auch nicht tauschen, aber ich trenne die Tiere beizeiten, denn als ich das noch nicht getan habe haben mir die Kühe und Kälber sehr leid getan weil sie ja doch aneinander gewöhnt waren.....und ich teile schon meine Streicheleinheiten an Kuh und Kalb auf und vermeide den Trennungsschmerz.....ein Erlebnis aus dem Vorjahr: Kalbin, Normalgeburt, keine Zughilfe notwendig. Kalb in die Box, Biestmilch abmelken und Kalb tränken, Kuh suchte Kalb....und die Milch war tagelang blutig. Nun, ich gab das Kalb in eine Box welche am Rand stand und dort konnte die Kuh das Kalb ablecken. Seltsamerweise tat sie es genau dann wenn ich den Nuckeleimer reinhing, sonst nicht. Nach etwa 2 Wochen hat sie damit aufgehört und die Milch war dann von den ZZ her sauber. Nun, diese Kuh hat ein extremes Stufeneuter was den Verdacht erhärtet dass sie als Kalbin angesaugt wurde. Dies könnte ihr Verhalten erklären( will auch mit anderen neugeborenen Kälbern den Kontakt aufnehmen)......also, ich möchte den Tieren den Trennungsschmerz ersparen, und außerdem, ich bin, was das Euter betrifft, vorsichtig.....schließlich habe ich im Vorjahr wegen des Staph. A. die Hälfte meiner Herde verloren....
Mfg, helmar

  01-10-2006 20:22  theres
Kalbezeitpunkt
Hallo Helmar,
so macht halt jeder seine Erfahrungen. Musste mich auch erst an die ganze Sache herantasten.
Die Kühe bekommen bei uns erst eine Woche nach dem Kalben rohproteiinhaltiges Kraftfutter, am Anfang eher verhaltene Fütterung und sehr viel Heu.
Sicher sind die Kälber nach 3 Tagen nicht begeistert, aber so hatten sie wenigstens 3 gemeinsame Tage.
Ich möchte jetzt auch nicht behaupten, dass unsere Haltung das Nonplusultra ist-
rein von der sozialen Herdenführung ist sicher die Mutterkuhhaltung die tierschonenste Haltung. Aber wir leben halt von der Milch.
Mit Euter haben wir eigentlich keine grösseren Probleme, allerdings schaue ich die 3 Tage die Euter grundsätzlich an.
Wenn gerade mehrere Kühe kalben, bekommt die mütterlichste Kuh dann auch mal zur Not noch ein paar Kälber dazu.
Denn das ist komisch, muss mit irgendwas zusammenhängen,
entweder hat es was mit dem Mond oder sonstigen Gestirnen zu tun-
wenn mehrere Kühe zum Kalben sind, dann kommen sie in der Regel ziemlich zusammen.
Der Spitzenwert waren 8 Kälber auf 2 Tage. Da ist es ganz praktisch, wenn die kleinen Kälber ein paar Tage von der Kuh versorgt werden.
Sie dann zu trennen fällt mir jedes Mal schwer.
herzl.Gr.
regi

  01-10-2006 22:24  biolix
Kalbezeitpunkt
Hallo ihr zwei "feschen" Diskutantinnen !

ja da habens wir als Mukuhbetrieb ja um vieles leichter und ich muß das dann auch leider immer unseren BEsuchern, Urlaubern etc. erklären das sie hier schon das leben pur genießen... spätestens wenn unser Nachbar wieder die Kuh vom Kalb tennen muß und ein Tag gemuhe im Nachbars stall ist udn eben auc in der nacht was unsere Gäaste dann auch ein wenig belastet.. aber dann muß man auch immer erklären das dies eben die LW ist wie sie heute betrieben wird und jeder der konsumiert das "verursacht".. genauso wie das unsere jungrinder auch mal geschlachtet werden, oder fürs täglich frühstücksei nicht genug fläche für freinlandhühner da wäre, oder fürs 3 mal wöchentlich e schnitzel regenwald gerodet wird etc. etc. ... alle sind wir teil, aber jeder hats in der hand selbst zu verbessern.. apropos abkalbungen: wir halten unsere sehr kurz vom Futter inkl. in den ersten tagen, mehr heu wenig grassilage..gar kein kraftfutter... und brauchen nur mehr bei ca . jeder 6 Geburt selbst handanlegen, unsere Mutter hat sich auch bereits dran gewöhnt das sie es allein bekommen und sie nicht mehr stündlich den stall besuchen muß...

lg biolix

  02-10-2006 07:16  theres
Kalbezeitpunkt
Hallo Biolix,
die Kühe vor dem Kalben kurz zu halten hat mehrere Vorteile.
Nicht solche Riesenbomber von Kälbern ist nur einer davon.
Ein TA hat mir vor Jahren den Rat gegeben, Kühen keine RP-haltige Vorbereitungsfütterung zu geben, weil die Kuh nach der Geburt die Gebärmutterrückbildung mit HIlfe der Leber resorbieren muss,
je mehr Eiweiß im Futter umso schwieriger wird es für sie.
Seither haben wir fast keine nachgeburtlichen Gebärmutterprobleme und mit Zysten auch fast keine Probleme mehr.
79 % non Retourn - ist für uns ein gutes Zeichen.
Ein eigener Buller wäre sicher noch besser, aber ich habe schon genug von bösen Unfällen mit den "Herren" im Kuhstall gehört.
Sicher ist Mutterkuhhaltung für Kühe und Kälber die sozialste Form der Tierhaltung, aber wir haben uns halt mal auf die Milch- und Fleischhaltung spezialisiert. Ich kann den Kühen und Kälbern den Kompromiss von 3 Tagen bieten, mehr hat einfach keinen Sinn.
Ich würde manchmal auch lieber gerne statt Arbeit was anderes tun, aber auch ich muss im Leben einige Kompromisse eingehen.
So gesehen- ich mache das Machbare und Mögliche-
wer es besser machen kann- ich bin neugierig und lernfähig-
nur bei Milchkuhhaltung sehe ich keine andere Möglichkeit.
Das insgesamt langsamere Anfüttern hat noch einen anderen Vorteil, die Kühe geben am Anfang nicht ganz so viel Milch, halten aber dann sehr gut durch. Damit haben wir TA-Kosten ziemlich reduzieren können-
brauchen nicht so viel Kraftfutter- so können wir mit Raps auch füttern und brauchen nicht von x- weit Weg Futter herholen.
Wenn die Kälber von der Mutter nicht alleine in einen Iglu kommen sondern gleich in eine Gruppe - dann hält sich die Trauer in Grenzen.
In der Natur würde ein Kalb nie alleine sein, so gesehen- muss ich halt dem Kalb sehr viel Streicheleinheiten bieten, damit werden sie ausserdem sehr handzahm und das ist für die Milchkuhhaltung kein Nachteil.
Der Steinmehlpapst Abermann hat mal was gesagt, das mir irgendwie schlüssig erscheint-
das Paradies kommt erst später- wichtig ist, dass man im Leben das macht, was möglich ist.
frdl. Gr.
regi

  02-10-2006 10:21  kraftwerk81
Kalbezeitpunkt
Unser Rekord liegt bei 4 Kälbern in einer 1/4 Std.

2x Zwillinge die gleichzeitig kamen, das 1. gleich rückwärts. Da kriagst a bissal an Stress.

  02-10-2006 21:13  flochlandla
Kalbezeitpunkt
will nur kurz meine Beobachtungen kundtun:

haben eine Mutterkuhherde mit saisonaler Abkalbung im Jänner, Februar im Freilaufstall.
90% der Geburten kommen von selbst der Großteil davon in der Nacht oder am frühen Morgen.
Die restlichen 10% die irgendein Problem haben (und dass vielleicht schon spüren) kalben eher am Tag. Vielleicht wissen sie dass ich zwischen 10 und 6 nicht dabei bin.
Sicher ist dass die zu frühe umatumzararei sich negativ auf kuh und kalb auswirkt.

die Erfahrung von gehäuften geburten haben wir auch schon gemacht. obwohl ich in keinster weise astrologisch oder bio-dyn. angehaucht bin, glaub ich dass der mond damit zu tun hat.

lg flochlandla



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