Unsere Bauern

Unsere Bauern
Heute ist in der Kronen Zeitung ein 6 seitiger Bildbericht mit dem Titel : UNSERE BAUERN
Gezeigt werden Fotos aus dem im Stocker Verlag erschienenen Bildband "Die Bauern".
Konkret:Vergammelte Häuser mit abbröckelnder Fassade, alte Menschen in einem verkoteten Hof mit einer Ziege, eine Stube mit einem Matratzenlager aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, eine 80 jährige neben einem Misthaufen der als solcher in Österreich seit ca. 30 jahren keine Genehmigung mehr haben kann, abgebröckelte Fassaden und abbruchreife Höfe mit Menschen die ungefähr so alt sind wie die Häuser dazu, ein paar liebe Tiere dürfen natürlich nicht fehlen.

Mir ist klar daß sich Städer so die Landwirtschaft vorstellen. Mir ist auch klar daß der Stocker Verlag seine Bücher vermarkten will und daß Mark Perry eine Story braucht.

Mir leuchtet aber nicht ein WARUM wir Bauern immer so dargestellt werden als ob wir im 18. Jahrhundert leben würden.
Wir sind modern, leben in neuen Häusern mit High Speed Internet, fahren durchwegs schöne Autos haben moderne Ställe in denen man die Mengen an Lebensmitteln produzieren kann die in Österreich vertilgt werden. Wir sind oft vielseitiger begabt und ausgebildet als die Nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung. Und wir wollen so eine Landwirtschaft wie sie uns aus den Medien vermittelt wird nicht mehr. Denn diese veraltete Form von Landwirtschaft war alles andere als schön. Die Bauern mußten schuften und unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten um irgendwie durchzukommen. Die Lebensmittel die produziert wurden waren weit entfernt von modernen Standards und die Tiere wurden in finsteren Löchern gehalten.

Lieber Stocker Verlag und lieber Herr Perry: Wenn Sie über die österreichische Landwirtschaft etwas berichten wollen dann Bitte , Bitte zeitgemäß.
Oder nennen Sie Ihre Artikel beim Namen: Die Bauern im letzten Jahrhundert !

mfg

p.s: Wenn diese Form von Landwirtschaft verschwindet kräht kein Hahn mehr danach. Denn es war unter den Bedingungen des vorigen Jahgrhunderts nicht schön Bauer zu sein.