Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?

Antworten: 17
  26-12-2014 16:37  FeSt
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
In der Zeitung "Der Bauer" steht ein Artikel von Präsident ÖR Franz Reisecker dazu.

Sind da nur die von uns Landwirten einzukaufenden Betriebsmittel gemeint oder würden da UNSERE zum Verkauf stehenden Produkte auch mit 20% gerechnet?

Falls ja, könnten wir dem finanziell schon etwas abgewinnen, trotz auch dann angestiegener Betriebsmittelkosten.
Es ist eh nur mehr verhältnismäßig wenig, was zugekauft wird, dass den ermäßigten Steuersatz hat, und wenn mehr verkauft als zugekauft wird mit jeweils einen höheren Mehrwert, müsste, wenn man berechtigt ist sich die Mwst. zu behalten, auch mehr bleiben.

Einen kostenbereinigter Mehrgewinn von ca. 20tsd.€ wäre ja aufs Erste positiv, oder?

Für Optierer würde es dann ganz uninteressant oder auch nicht?

Ist die Darstellung im "Der Bauer" richtig?

lg FeSt

  26-12-2014 19:32  textad4091
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
Is der Artikel Online bzw. hast einen Link dazu?

  26-12-2014 19:43  NikoKlaus
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
Ich bin voll Buchführungspflichtig und darum ist mir das in erster Linie sowieso Schnuppe.

Es kommt dann bei unseren Produkten dann drauf an wie der Aufkäufer Rechnet.

Sind dann 180 Euro mit 12(10) Prozent plötzlich 180 inkl 20 Prozent dann bekommt der Bauer eigentlich weniger. Rechnen die Händler vom Nettopreis weg is für den Pauschalierten besser weil das Saatgut fällt nicht ins Gewicht.
Aber gsnz egal wie der wirklich geschnapste ist der Endverbraucher denn der Zahlt dann mehr.



  26-12-2014 19:54  179781
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
Aber gsnz egal wie der wirklich geschnapste ist der Endverbraucher denn der Zahlt dann mehr.

Oder er zahlt nicht mehr - was bei Lebensmittel recht wahrscheinlich ist - und der Produzent bekommt halt entsprechend weniger.

Gottfried


  26-12-2014 20:00  enzi99
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
Denke auch dass im Einkauf die Produkte (Futtermittel, Saatgut usw.) dem Mwst.satz entsprechend teurer werden und beim Verkauf (Milch, Vieh, Holz, Getreide) die Produktpreise brutto ziemlich gleich bleiben.
Der Endverbraucher wird sicherlich nicht die ganze Spanne zahlen.

mfg Enzi

  26-12-2014 20:20  biozukunft
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
Zu verdanken ist es den Hypo-Alpe-Adria Bankern, der bequemen Finanzmarktaufsicht und den "erfolgreichen" Zurückkäufern der maroden Bank. Die sollten von Ihren Spitzengehältern auch ordentlich was beisteuern und der Transparenzdatenbank unterliegen.

  26-12-2014 20:33  NikoKlaus
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
@Gottfried

Ja oder so.... aber im Endeffekt is er zahlt er ja dann trotzdem mehr nur mit dem Unterschied das der Staat durch diese Maßnahme unseren Produkten einen noch geringen Wert gibt als der Staat und die Konsumenten ihnen jetzt schon zu Teil werden lässt.

Am meisten triffts dann eigentlich die Direktvermarkter denn wenn der Handel die Preise nicht raufsetzt kann das der Direktvermarkter auch nicht.
Aber die sind eh meist Pauschaliert.

Da muss ich sagen bin ich sowieso dafür das jeder Landwirt Buchführung machen sollte.

Nur meine Meinung. .. ich weiß dass das viele nicht hören wollen

  26-12-2014 20:47  Gerhardkep
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
1.) Der reduzierte Mwst Satz ist ja eingeführt worden weil die Lebensmittel billig sein sollen .
2.) Sollte die Änderung nur Österreich betreffen wäre das für die Öster. Landwirtschaft ein Schuß ins Knie denn Österreichissche LM würden um 10% um einen Schlag teurer gegenüber dem Aussland die Ausswirkungen wären nicht gerade gut für uns besonders da wir ja schon sowieso bei Arbeiterkammer verschrien sind für teuere LM .
3.) die Pauschalierung ist dann defakto absolett und würde von allen Seiten Pombartiert werden die auswirkungen für kleinere Betriebe kann ich euch heute schon sagen , es wäre ein Turbo für den Strukturwandel das ist sicher aber das möchten viele ja oder?????
4.) Für mich wäre eines auch klar solang ich pauschaliert wäre würde ich , da ich Grenznah bin, die Produkte die in Österreich dann für mich teuerer würden vom Ausland in meinen Fall BRD kaufen,
wär da vermutlich nicht der einzige LW aber auch Konsument bin mir da ganz sicher.
5.) Der Kostendruck würde sicher auf die LW zumindest zum teil abgewälzt werden da bin ich mir auch ziehmlich sicher aber mit dieser Meinung bin ich ja auch nicht alleine wie man oben sieht.




  27-12-2014 07:51  unicorn
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
also ich sehe hier kein Problem, bei meinen Händlern wird immer vom Nettopreis gerechnet. Die MWSt. ist nur ein Durchreichposten. Es gibt keinen Durchschlag auf die Konsumenten. Für kleine pauschalierte Landwirte wäre das ein Zusatzeinkommen, welches aufgrund Ihrer Kleinheit (Kleinverdiener geben Ihr Geld aus und sparen nicht bzw. wenig/copyright by AK) aber sicherlich umgehend verkonsumiert wird. Weiters sind Sie bei den aktuellen AZ & Förderungen ohnedies benachteilgt. Da die kleinen Landwirte meines Wissens ohnedies nichts bzw. nur sehr wenig von der Steuerreform haben werden, kann ich mir das bei der gängigen Jungtim-Praxis gut als Zuckerl vorstellen - sind ja auch ein Wählerpotential was die Regierung noch dazu sozusagen im Ausverkauf dazubekommen würde.
lg unicorn

  27-12-2014 07:53  unicorn
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
sorry habe mich verschrieben meinte: Junktim

  27-12-2014 09:20  Gerhardkep
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
an unicorn@
auch wenn der Händler vom Nettopreis rechnet führt er 20 % Mwst ab.
Und besonders negativ Bilanzierende pauschalierte Lw würden drauf zahlen da sie mehr ausgeben als einnehmen und daher die Mwst für ihn bei den ausgaben mehr ausmacht als bei den einnahmen, vielfach kommt ja das Geld vom Nebenerwerb und nicht von der LW.
Zu den Kleinverdienern auch hier hast einen Fehler denn bei dem machen Lebensmittel im Verhältnis mehr aus als bei Großverdienern daher die Erhöhung in diesem bereich für ihn schlechter ist als für Großverdiener.

In der EU gibts ein Land das nur defakto einen Mwst Satz hat und das ist Dänemark mit 25 %


  28-12-2014 08:36  unicorn
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
@ gerhardkep
also das mit der Steuer verstehe ich nicht, da die Steuer bis zum Letztverbraucher gegenzurechnen ist. Daher ist es egal ob 1, 12, 20 oder mehr Prozent. Der Nettowert ändert sich ja nicht. Und meines Wissens soll die Märchensteuer bei 20% bleiben. Der pauschalierte LW ist meines Wissen beim Einkauf Letztverbraucher und zahlt daher die Steuer. Da dieser Satz nicht verändert wird ändert sich auch hier nichts.
Und sei mir nicht böse, ein negativ bilanzierender Betrieb ist entweder ein guter Rechner (Steueroptimierer) oder er sollte den Job an den Nagel hängen.
lg unicorn

  28-12-2014 08:55  G007
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
@Gerhardkep
Und Dänemark ist de facto auch eines der teuersten Länder in Europa.
Habe gute Bekannte dort.
Anderes Thema:
Bei einer MWST Erhöhung auf 20% ist der Lieferant von Milch, Fleisch, Eier und so weiter der Verlierer.
Ein einfaches Beispiel dazu:
Ein Liter Milch kostet jetzt im Geschäft 1,10 Euro macht netto 1,00 Euro.
Bei 20% MWST und bei einen gleichen Verkaufspreis der Milch im Geschäft mit 1,10 Euro
macht der Nettowert den der Handel beim Verkauf erzielt nur mehr 0,916 Euro aus.
Und jetzt die Elferfrage dazu, wer die fehlenden 8,4 Cent schlucken wird, richtig die Molkerei und schlussendlich der Milchbauer.
Wer an was anderes glaubt oder dass die Milch im Geschäft um die höhere MWST teurer wird, glaubt noch an das Christkind.


  28-12-2014 09:59  Mick
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
Es wird doch wohl keiner so naiv sein zu glauben, dass unsere Produkte dann auch mit 20% besteuert werden...

Natürlich werden aus den 10% bei den Betriebsmitteln dann 20% und auf alle pauschalierten Erzeugnisse bleiben die 12%.

Hypo braucht Geld und das Papperl muss gleichzeitig billig bleiben für den kleinen Mann.

  28-12-2014 10:01  Gerhardkep
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
unicorn @
da hast schon recht netto ist netto aber das ganze funktioniert nur in einem abgeschotteten Markt wo grenzen Dicht sind.
G007 hats schon gesagt wer zahlt die Rechnung !!!???
zB.
Konsument od. Pauschalierte Landwirt kauft Ware im netto wert von
10 000.- +20 % Mwst sind dann 12 000.-
Der selbe kauft gleiche Ware in zB. Deutschland dort hat er auf Lebensmittel. 7% kosten der Ware auch netto 10 000.- + 7% Mwst. dann 10 700.- brutto .
So die Gretchen Frage wie lang wird der Endkunde gleiche Ware um
1 300.- teurer einkaufen ???
Also ists auch für Unternehmen nicht uninterresant wieviel Mwst auf der Ware ist.
In meinen Beispiel wird wohl der Verkäufer um gut 9 000.-netto verkaufen müssen um mit dem Deutschen mithalten zu können.
Der Endverbraucher kann sehr schnell wechseln wo er die Mwst hinzahlt der Unternehmer nicht so leicht !!!
In Österreich würden wahrscheinl. 95% der Landwirte negativ Bilanzieren besonders wenn sie einen Lohnansatz Rechnen.



  28-12-2014 10:19  DJ111
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
Nur zur Info: Die 12 % haben ihre Begründung in der Pauschalierungsverordnung und werden auch nur dort angewandt!

  28-12-2014 10:36  FeSt
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
Naiv ganz sicher nicht, und weiß genau was manche hier gesagt haben bezüglich Verschlechterung!

Doch wer nicht nur in eine Richtung denken kann, ist eine aussterbende Betriebsform!

Mir ist es ja bewusst egal, doch es wäre die schnellste und unbürokratische Form des Ausgleichs für kleine Betriebe und Erhaltung solcher Betriebstypen, wo wir uns sicher nicht mehr ganz dazu zählen dürfen.

Müssen landwirtschaftliche Produkte billiger sein, bzw. macht das beim Endverbraucher wirklich soviel aus, was eigentlich aus dessen Sicht sehr sehr gut investiertes Geld ist?

Wenn die Rohstoffe im Endprodukt eh nur einen Bruchteil ausmachen und bei Buchführenden eh nur Durchlaufposten ist, wo ist das Problem?

Wenn man es natürlich handhabt, wie im "worst case Szenario" kostet es uns mehr als es bringt!!!

Als letzte Tag mein Bäcker aber trotz der Getreidepreise um genau einen solchen %satz bei seinem Laib Brot nachgezogen hat, musste mir das auch recht sein, ohne dabei mit höherer Rohstoffvergütung daran beteiligt zu sein.

Dadurch die Mehrheit noch Pauschaliert bleibt, wäre der Ansatz nicht ganz verkehrt.

Doch, wenn uns der Lebensmittelhandel ausbremst und vermehrt vom Ausland bezieht, wäre es ein Schuss ins Knie.

Alles eine Sache der Umsetzung der Regeln, vielleicht sogar in der Pauschalierungsverordnung, wenn man gewillt ist, würde mehr bringen als die passiven Sterbehilfeprogramme.

lg FeSt

  28-12-2014 11:05  FXST
Warum eigentlich keine Mwst. Angleichung in der Landwirtschaft?
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer vom Modell SPÖ wäre ja so angedacht diese auf Zukaufs Produkte der Landwirtschaft zu erhöhen und im Lebensmittelbereich für den Konsumenten würden die 10% bleiben und das wäre für viele Pauschalierte Landwirte eine Massive Belastung. Im Bereich der Forstwirtschaft wäre das anders beim Holz 20%







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