Hof ohne Förderungen???

Antworten: 13
  29-05-2006 15:39  Selbstversorger
Hof ohne Förderungen???
Hallo

Gibt es unter euch jemanden, der seinen Hof versucht outark das heißt ohne AZ und Förderungen zu bewirtschaften???

Ich überlege mir das nämlich im moment gerade!

Bin nämlich der Meinung"Wer zahlt schaft an" und das möchte ICH sein auf MEINEM Hof.

Was haltet ihr davon!

Selbstversorgung=!?!?!!?

Verkauft wird nur wenig um an das nötige Bargeld für Versicherungen und die umbediengt nötigen anschaffungen und reparatren zu haben!

Kann das funktionieren???

  29-05-2006 19:24  faxe
Hof ohne Förderungen???
ja vielleicht - wenn du deinen lebensstandart auf ein dementsprechend niedriges niveau herunterschraubst - aber vergiss nicht - viele vorschriften must du auch ohne einen mehrfachantrag einhalten - tierkennzeichnung usw.
nur stellt sich halt die frage auf etwas zu verzichten wenn du die leistung dafür so und so erbringst etwa mähen von steilflächen mutterkuh und dergleichen
und einen antrag ausfüllen sowie diesen einmal im jahr abgeben ist wohl recht gut bezahlt

  29-05-2006 19:59  iderfdes
Hof ohne Förderungen???
Natürlich kann das funktionieren und es funktioniert vielerorts auch. Aber der Mensch, der diese Frage wohl am besten beantworten kann, bist du ja selber, wenn du dir die Mühe machst, Ausgaben und Einnahmen penibel aufzuschreiben. Ich glaube auch, dass es eine gewisse Zeit für sehr viele Betriebe funktionieren kann, bis zu dem Zeitpunkt, an dem größere Investitionen fällig werden. Mir persönlich sind die Einschränkungen und Kontrollen auch lästig, trotzdem würde ich auf die AZ nicht verzichten wollen und können. Auch wäre ein Wiedereinstieg nach einem eventuellen Ausstieg aus den Programmen ev. schwierig.

  30-05-2006 08:41  joker124
Hof ohne Förderungen???
Hallo,

Ich habe in älteren Beiträgen schon öfters erwähnt, dass ich einen Betrieb kenne, bei welchen dies funktioniert und dies auch praktiziert.
Die Lebensqualität hat nicht darunter gelitten.
Es ware eine Herausforderung und die galt es zu meistern.
Bis 2012 sollte man sowieso so weit sein! Denn wie es dann weiter geht ist sowieso fraglich! Je früher man damit anfängt seinen Betrieb zu optimieren und nicht mehr auf die Zahlungen angewiesen zu sein umso besser ist es!
Denn 6 Jahre ist für so ein Vorhaben nicht allzu lang. 1. Jahr sammeln von Daten. 2. Jahr weiter sammeln, auswerten und Strategie überlegen, 3. Jahr anwenden, alle weiteren Jahre Betrieb nochmals nach optimieren und gegebenfalls schon wieder neue Strategien überlegen. Genauso wie es Unternehmer machen!

Machbar ist es wenn du deine Stärken findest und deine Schwächen minimierst!

lg Joker


  30-05-2006 09:28  ALADIN
Hof ohne Förderungen???
Ich kann das glauben, dass es einen Hof gibt, der auf die Förderungen verzichtet hat und wenig einbussen hinnehmen musste. Aber das ist sicher ein Einzelfall. Ich könnte mir das auch vorstellen. Allerdings mit wesentlich mehr Arbeit. Dass die Lebensqualität nicht darunter leiden würde kann ich schon fast nicht mehr glauben. Es kommt immer auf die Erwartung an. Im TV war einmal ein Vorarlberger, der hat in einer Höhle gelebt und seine Pension für Tierfutter ausgegeben. Wenn man zufrieden ist, dann ist die Lebensqualität hoch. Oder?

  30-05-2006 09:57  joker124
Hof ohne Förderungen???
Wir müssen vorher mal Lebensqualität definieren! Ich definiere Lebensqualität so:

Ich kann mir allfällige Arztkosten leisten! Bsp. Ein Zahnimplantat um 2000 Euro ist kein Problem
Ich lebe in einem Haus, welchem dem Standard eines Einfamilienhauses entspricht. Die Heizung funktioniert vollautomatisch, die Küche ist voll ausgestattet.
Jedes Jahr kann ich mit der Familie 1 bis 2 Wochen auf Urlaub fahren.
Finanziell sowie Arbeitstechnisch!
In der Garage steht ein Mittelklassewagen welcher Fahrbereit ist! :-)
Ich kann meinen Kindern eine Schulausbildung zahlen.
Ich kann mir leisten den Anlass entsprechend gut gekleidet zu sein!

Ich kann hier jetzt endlich lang weiter schreiben. Ich glaube das wäre mal ein Anfang.
Diesen Standard habe ich oben auch gemeint.

Lg joker


  30-05-2006 10:23  Hicks
Hof ohne Förderungen???
Ich glaube dass es dann besser ist gleich zusperren.
Ausser du hast die Möglichkeit auf Teufel komm raus zu produzieren.
Grüsse

  01-06-2006 14:08  joker124
Hof ohne Förderungen???
Und genau das ist der falsche Weg!
Denn wenn du 30ha hast wird es immer einen geben der 100ha hat und günstiger produziert!
Wenn du 100ha hast wird es immer...

Qualität, Nischen, ständig am Ball bleiben und nach neuen Nischen umsehen

lg Joker

  01-06-2006 16:02  chili
Hof ohne Förderungen???
Hallo Joker !

Wäre nett wenn Du vielleicht Deine Betriebsdaten vorstellen würdest.
Also genauso wie Geld alleine nicht glücklich macht ist es auch nicht die Größe eines Betriebes.Das hat sich gerade in unserer Gemeinde wieder mal Eindrucksvoll bestätigt.Statt wachsen oder weichen ist daraus geworden Wachsen und Weichen.
Habe gerade in der Bauernzeitung gelesen das nach 2013 bei den Ausgleichszahlungen kein Stein auf den anderen bleibt.Wahrscheinlich brauchen sie dann das Geld dafür damit sie alle EU-Beamten bezahlen können denn die werden bestimmt nicht weniger.

mfg. chili

Ps. Ich hoffe Du brauchst nur ein Zahnimplantat !


  01-06-2006 18:11  jonatan
Hof ohne Förderungen???
Bis 2013 hat sich Cross Compliziert derart aufgebauscht dass die heutigen AMA Mitarbeiter und Kontrollore kaum mehr nachkommen werden..... Ausgleichszahlungen sind dann nicht mehr möglich weil das Geld fürs kontrollieren verbraucht wird und auch nicht notwendig weil ja sowieso alles gesetzlich vorgeschrieben wird - und wozu soll man dann fördern was Gesetz ist?
Wenn die Offenlegung der korrekten Abgeltung fehlender Produkterlöse durch die Bauern jetzt abgelehnt wird so wird die Thematik derart hochgespielt dass ein gutes Wahlkampfthema daraus wird.
Und letztendlich haben wir dann Beides: Eine Gesellschaft deren Neid und Mißgunst stark geschürt worden ist und die Offenlegung egal unter welcher Regierungkonstellation.
Ich bin für die Offenlegung - dann haben wir am schnellsten wieder Ruhe!

  02-06-2006 20:36  meili
Hof ohne Förderungen???
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. Benjamin Franklin

  02-06-2006 21:44  helmar
Hof ohne Förderungen???
Also ich seh das so: es schadet gar nicht wenn jemand erfährt wieviel man für Umweltleistungen und als Ausgleich für gefallene Erzeugerpreise bekommt. Aber es sollte auch mal offen gelegt werden was man im Gegensatz zu früher an SVB-Beiträgen bezahlt, was Energie und Versicherungen kosten, und auch wieviel eigentlich manche von anderen
Wirtschaftszweigen haben wenn der Bauer Geld hat.........und bei den Geldern für die Bewirtschaftung von Grünland könnte sogar mancher dann sagen: für die paar Netsch könntens mi.....da häng i mi net 7 Tag in der Wochn an, und hatsch mitn Handrechn umananda......aber ich kann mir vorstellen, dass es schon einge weinige gibt, welche lieber nicht 50, 60 tausend Euro im Jahr den anderen unter die Nase halten möchten, obwohl sich auch in diesen Gebieten(Ackerbau) viel geändert hat.....der Außenstehende sieht halt auch nur den neuen Traktor und die Halle usw., dass daran oft lange genagt wird, und dass trotz dem oft es zäh geht, darüber redet man erst, wenns eng wird.....

Mfg, helmar

  03-06-2006 11:24  JosefP.
Hof ohne Förderungen???
Mein Vorschlag für die Veröffentlichung:


Mein Betrieb 31 ha:
Anbauplan in ha Preis Umsatz
vorher nachher Frucht Ertrag vorher nachher vorher nachher Ertragsminderung
10 6 Weizen 7000 0,22 0,11 15.400 4.620
10 6 Wintergerste 7000 0,22 0,12 15.400 5.040
11 9 Naßmais 14000 0,12 0,06 18.480 7.560
0 4,65 Raps 3800 0 0,23 0 4.064
0 3,1 Brache 0 0 0 0 -300

49.280 20.984 28295,9

Ausgleichzahlung 15.500

Verlust 12.796




Das kann gerne jeder wissen!!!!


  04-06-2006 21:52  jonatan
Hof ohne Förderungen???
Ja so wäre es richtig! Aber auch in der verbalen Diskusion mit Kritikern muß das so hinüberkommen! Total falsch ist sich nicht sagen zu trauen dass einem die Ausgleichszahlungen für nicht kostendeckende Produktpreise moralisch und rechtlich absolut zustehen.
Daher darf auch die Höhe der Ausgleichszahlungen und die Betriebsgröße nicht entscheidend sein!



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