Schweinemarkt: Unnötiger Preisrückganghttps://www.schweine.net/marktticker/index.php?NOT=1&SUBA=1&SUB0=1&LASTYEAR=1
Schweinemarkt: Unnötiger Preisrückgang
In den vergangenen Tagen hat sich die Stimmung am Schlachtschweinemarkt sukzessive aufgehellt. Das Angebot geht zum Wochenende spürbar zurück und im Gegensatz zur Vorwoche sind die Auftragsbücher zum Wochenende noch nicht geschlossen.
Trotz allgemeiner Entspannung der Situation am Schlachtschweinemarkt fordern dennoch die Schlachtunternehmen Vion, Westfleisch und Danish Crown Preisnachlässe zwischen minus fünf und minus sieben Cent. Einige Vermarkter können dem Druck offenbar nur schwer standhalten. Insbesondere Vermarkter im Nordwesten, die verstärkt an Danish Crown oder Vion liefern, können die Last kaum schultern. Hauspreiszahlungen und weitere Hauspreisdrohungen verfehlen insoweit ihre Wirkung nicht. Wenn in den vergangenen Tagen immer wieder von einem großen Angebot berichtet worden ist, ist dies angesichts der tatsächlichen Zahlen zu relativieren. In der vergangenen Woche wurden mit 1,026 Mio Tieren gerade einmal 11.000 Tiere mehr geschlachtet im Vergleich zur Vorwoche. Das gefühlte Angebot wird zum einen durch die Versuche erhöht, bestimmte Schlachtunternehmen zu umfahren. Vor allem DC hat durch seine Preisforderungen und pessimistische Markteinschätzungen in den letzten Wochen das Vertrauen seiner Lieferanten verspielt. Zum anderen melden einige Vermarkter auch größere Stückzahlen an, um Problemen wie Nachmeldungen oder Hauspreisen aus dem Weg zu gehen. Dies gilt im Übrigen auch für Erzeuger, die schlachtreife Partien mehrfach anbieten, wenn die Tiere nicht zum Wunschtermin abgeholt werden. Hier ist insgesamt ein Umdenken erforderlich, wenn Erzeuger und Vermarkter sich nicht selbst in ihrer Marktposition schwächen wollen.
Trotz aller Klagen laufen aktuell die Fleischmärkte nicht so schlecht, wie vielfach dargestellt. Gut gefragt sind Verarbeitungsware, Schultern und Bäuche. Auch auf den Exportmärkten ist die Stimmung freundlich. Weitere Preiszugeständnisse seitens der Erzeuger hätten in einer solchen Situation nach Auffassung der ISN nicht notgetan.