Wie soll richtig geheizt und gelüftet werden?
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06-12-2005 19:00 Trockenleger
Wie soll richtig geheizt und gelüftet werden?
Einmal mehr hat sich auch in dieser Beziehung herausgestellt: Energiesparen ist gesund!
So verschwenden wir mit unbedachtem Heizen und Lüften nämlich nicht nur wertvolle Energie und belasten damit unsere Umwelt -, sondern wir schaden ebenso unserer Gesundheit - und unserem Geldbeutel!
Zur Zeit der Kachelöfen hatte man diese Sorgen noch nicht. Er heizte nur ein oder zwei Räume, davon hauptsächlich die Küche. Hier versammelte sich die ganze Familie; die Küche war Wohn-, Gemeinschafts- und Arbeitsraum - in der guten Stube hielt man sich nur zu besonderen Anlässen auf -, im Bad wurde nur kurzfristig geheizt, dies oft nur am Freitag, wenn gebadet wurde. Somit blieb die übrige Wohnung mehr oder weniger kalt. Schwarze Flecken im Herrgottswinkel oder im Bad gab es nicht. Modergeruch war in den meisten Häusern unbekannt, und über Wärmedämmung und Wärmeleitfähigkeit hat sich auch niemand den Kopf zerbrochen.
Die Ära der neben gleichbleibender, gesunder Wärme auch Gemütlichkeit verbreitenden Kachelöfen ist längst vorbei. Seitdem hat sich im Haus eine ganze Menge geändert, was ein gründliches überdenken des Heiz- und Lüftungsproblems notwendig macht.
Aufgrund all dieser Veränderungen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten ergeben haben, fragt man sich, wieso sich der Heizungsbau und die Heizgewohnheiten heute nicht auch wesentlich verändert haben.
Früher waren es Brand- oder Kachelöfen, die für einen schnellen Luftwechsel sorgten. Dafür sorgte der gute Abzug durch das Kaminrohr. Alle Luft, die durch den Kamin entwich, wurde durch undichte Fenster und Türen nachgesaugt. Als diese durch Heizkörper mit Warmwasser abgelöst wurden, konnte ein Luftwechsel nur noch mittels Lüften erreicht werden!
Früher wurde meist im Bereich der Außenwand eine Heizungsleitung unter Putz verlegt, die die Versorgung der Heizkörper gewährleistete. Dabei wurden großvolumige Rohre eingesetzt. Ihre Durchmesser betrugen in der Regel 1- 5/4 Zoll. Dieser große Querschnitt war vonnöten, weil diese Heizungen ohne Pumpe funktionierten und die Zirkulation in den Leitungen nur auf Grund des Temperaturunterschiedes zwischen Warm- und Kaltwasser hergestellt wurde (Konvektionsheizung).
Fest steht jedoch, dass heute aufgrund der Feinabstimmung mit entsprechenden Thermometern, Pumpen und dem dazugehörigen Heizsystem eine sehr gute Verteilung des Warmwassers möglich ist. Trotzdem gibt es noch immer viele Probleme.
Warum denken zum Beispiel nur wenige Planer- und Heizungsbauer darüber nach, dass man in Hobbyräumen im Keller eine andere Heizkörperanordnung braucht als im 2. oder 3. Obergeschoss? Oder in einem Altbau mit Holzdecken, die einen guten Wärmedurchlass haben und somit die darüber- und darunterliegenden Wohnräume davon profitieren (natürlich nur wenn unten geheizt wird).
Ich habe beim Umbau meiner Wohnungen besonders darauf geachtet, dass alle Außenwände an der Innenseite hinter der Sockelleiste die Heizungsleitungen konsequent so verlegt wurden, dass stets eine geringe Erwärmung stattfindet. Dies auch dann, wenn die Heizkörper nicht an sind.
Im Keller bzw. nicht unterkellerten Räumen, wenn diese als Wohn,- Hobby,- oder als Kinderzimmer ausgebaut werden muss die Heizungsanlage ebenfalls anders geplant werden.
Heute wird in vielen Keller,- und Hobbyräumen lediglich ein Heizkörper installiert und dieser vorzugsweise unter dem Fenster (manchmal auch gegenüber). Es scheint, als ob man nie etwas anderes vorhatte, als den Raum ein wenig zu temperieren - quasi als Alibifunktion. Auf diese Weise kann er als Nutz- und Wohnfläche eingestuft werden und ist somit teurer zu vermarkten.
Problematisch wird es aber genau dann, wenn diese Räume tatsächlich bewohnt werden und erst recht, wenn die Keller als Wohnraumerweiterung (für die Kinder) weiter ausgebaut oder auch als Besucherzimmer herhalten müssen. Weitere Probleme tauchen auf, wenn gelegentlich gebadet, geduscht oder auch gekocht wird, so dass das übliche kalte Klima kurzfristig erwärmt und angefeuchtet wird und anschließend wieder abkühlt.
Es wundert mich auch immer wieder, wenn ich in den Heizräumen sehe, dass die Zuluft über geöffnete Fenster erfolgt, oder auch über Öffnungen, die direkt unter der Decke angelegt wurden.
Was hier Energie zum Fenster rausgeschmissen wird ist unvorstellbar. Es kühlen nicht nur die Heizungen und die dazugehörigen Rohre ab, sondern es wird auch den Decken- und Wandflächen der darüberliegenden beheizten Wohnräume die Wärme entzogen.
Ich frage mich auch immer wieder, wenn schon die Heizungsmonteure diesen Fehler nicht merken, warum die Kaminkehrer hier nicht einschreiten. Es wäre viel gewonnen, die Zuluft über einen Ansaugschacht (siehe auch Seite 59; Bild Nr.15) der knapp über den Boden geführt wird (oder auch durch einen freien Kaminzug), einzuschleusen. Wenn ich hier nachfrage, höre ich immer, dies ist sowieso nur „Abwärme“.
Es ist nicht ausreichend, dass die Bemessung der Raumtemperatur und der Heizkörperoberfläche wie in der Norm gefordert, nur aus folgenden Parametern ermittelt wird: Boden - und Wandfläche, Kubikmeter Raum, Mauerwerkfläche außen und innen, Fenstergröße, Fugenanteile, fiktive Temperatur der angrenzenden Räume etc.?
Die Schäden in den Wohnungen beweisen dies.
Wie sollte eine Erwärmung unter einem Schrank oder einem Bett auf dem Kellerboden erreicht werden?
Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchen angeblich neuen Konstruktionenverfahren man diesen Problemen beizukommen behauptet.
Wichtig ist: beim Altbau gelten andere „Gesetze“ als beim Neubau.
Hier gibt es oft ganz andere Voraussetzungen. Man muss besonders auf die vorhandene Substanz und die Denkmalpflege eingehen. Viele der Verfahren und Maßnahmen für die Beheizung sind schlichtweg ungeeignet. Diese können bei unseren Gebäuden überhaupt nicht funktionieren. Andere wiederum sind falsch beschrieben. Durch pseudo- wissenschaftliche Erklärungen als brauchbar hingestellt und enthalten zuweilen glatte Lügen. Es werden Vergleiche herangezogen, die fragwürdig sind.
Es ist naiv zu behaupten nur mit einer so genannten „thermischen Horizontalsperre“ ein Haus „trockenzulegen“. Dabei sollten Feuchtigkeitsabdichtungen im Querschnitt (so genannte Horizontalsperren) eingespart werden. Es gibt so genannte „Fachleute“ die ernsthaft behaupten, man könne ein Gebäude dadurch trockenlegen in dem ständig die Oberflächen abgetrocknet werden. Denkt niemand darüber nach, dass dann um so mehr von außen und unten nachgesaugt wird. Wobei klar sein sollte - je mehr dadurch innen verdunstet („abgesaugt“ wird) um so mehr wird an Feuchte, aber was noch schlimmer ist, auch mehr an Salzen nachwandern.
Man stellt Vergleiche mit dem so genannten Hypokaustensystem an. Jedem versierten Heizungsbauer ist das ein Begriff. Früher wurden einige Gebäude insbesondere Bäder über Thermoöfen bzw. über Warmwasserkanäle beheizt, die Boden- und Wandflächen erwärmt. Wobei niemand nachgefragt hat, welche Energie- und Heizungskosten dabei entstehen. Denn die meisten dieser so beheizten Objekte gab es denn auch nur in Rom oder anderen wärmeren Gefilden. Somit ist ein Vergleich zum heute verwendeten Baustoff und zur jetzigen Bauweise hierzulande schlichtweg lachhaft.
Wobei natürlich nichts gegen das so genannte Hypokaustensystem an sich einzuwenden ist.
Man muss nur eine Rechnung aufstellen, welcher Energiebedarf und welche Kosten entstehen.
Wir haben in der Regel (bei alten Gebäuden) Vollsteine aus Ziegel oder Naturstein durchgehend gemauert mit einer „guten“ Wärmeleitfähigkeit insbesondere dann, wenn Feuchtigkeit im Mauerwerk vorhanden ist. Weiter ist zu berücksichtigen, dass die erdberührenden Mauern nicht nur Wasser aufgesaugt haben, sondern auch lösliche bauschädliche Salze. Man denke nur an das viele Streusalz und den sauren Regen!
Wenn diese Parameter in die Berechnung mit einbezogen werden, muss ein Vergleich zwangsläufig falsch sein. Es hilft uns auch wenig weiter, wenn wir die Begriffe aus der Physik oder Chemie falsch anwenden oder ganz außer acht lassen.
Nur gemeinsam kann eine vernünftige Analyse und Beurteilung zustande kommen.
Wer sich mit den Problemen der Bauinstandsetzung nicht gewissenhaft beschäftigt, der wird leicht etwas falsch interpretieren und nur zur Verwirrung beitragen.
Es muss im Expertenteam - dazu gehört der qualifizierte Heizungsbauer als Handwerker genau so wie der planende Ingenieur und der Physiker - darüber nachgedacht werden, wie und wo richtiges Erwärmen notwendig ist, welche physikalischen Vorgänge der Wärme- und Klimatechnik zu berücksichtigen sind.
Was zunächst so einfach aussieht - man brauche nur eine Leitung am Boden- Wandanschluss verlegen und fertig - kann von den Kosten ins Uferlose steigen, wenn man nämlich den Wärmeverlust dieser Heizungsart errechnet. Und wenn es sich um öffentliche Objekte handelt, geschieht es nicht selten, dass sich niemand für diese Heizkosten verantwortlich fühlt.
„Vater Staat“ bezahlt schon ...
Wem nützt es, wenn Theoretiker und Planer die Kosten nicht mehr in den Griff bekommen.
Wenn das Einbauen einer falschen Heizungs- oder Lüftungsanlage in keinem ökonomischen Verhältnis mehr zum Ergebnis steht oder sogar die Schimmelpilze gezüchtet werden?
Man braucht nur an die Horrormeldungen; Ölkrise; Ozonloch; Treibhausklima sowie „Krank durch Klimaanlagen“ zu erinnern oder an die Zunahme der Allergien, um sich gemeinsam dieser komplexen Thematik anzunehmen.
Wie leicht kann man das Geld zum Fenster „rauswerfen“?
Es ist erfreulich, dass der Begriff „Energiesparen“ durch Verbesserung der Wärmedämmung, nicht nur eine Veränderung und Verschärfung im Bereich der Normung einnimmt, sondern auch im Bewusstsein der meisten Menschen.
Sehr oft werden Wärmedämmungen im Bereich von Fassaden aufgebracht, Wärmeschutzfenster eingebaut, neue Heizanlagen installiert usw., dies ist jedoch nur ein Teil.
Wenn man das Verhalten einiger Mieter genauer beobachtet, nachdem Wärmedämmmaßnahmen durchgeführt wurden sieht manches anders aus.
Vor einigen Jahren wurde in unserer Gemeinde eine Aktion gestartet, drei Häuser wurden renoviert. Bei einem Haus wurden die Fenster durch Wärmeschutzfenster ausgewechselt, anschließend die Fassade ausgebessert und neu angestrichen . An den anderen beiden Objekten wurde gleichzeitig neben den neuen Fenstern auch die Fassade mit einer Wärmedämmung bzw. Verkleidung neu gestaltet.
An allen 3 Objekten sind seitdem viele Fenster sehr oft den ganzen Tag, entweder in Kippstellung oder ganz offen. An einem dieser Objekte, das an der Straßenseite 36 Fenster aufweist, sind meistens zwischen 8 und 14 Fenster (auch im Winter) ganztägig geöffnet, im zweiten Falle von 52 Fenstern zwischen 14 und 20 offen. Dabei entsprach die Regel und die Häufigkeit, dass eher mehr Fenster offen sind, als weniger. Diese Beobachtung wurde von mir deswegen so gut ermittelt, weil ich Hundebesitzer bin und der Hund jeden Tag mindestens 2-mal an den Häusern vorbei „Gassi“ geführt wird.
Nachdem nun einige Mieter von mir daraufhin angesprochen wurden, hörte ich immer wieder, „wir wollen eben gut lüften und außerdem beheizen wir das Schlafzimmer sowieso nicht“.
Fest steht, dass auch die Räume die an nicht beheizte Schlafzimmer angrenzen, ebenfalls stärker abkühlen. Nicht umsonst ist in den Normen vorgesehen, auch für Schlafzimmer eine Mindesttemperatur einzuhalten. Nach Meinung einzelner Mieter habe ich natürlich kein Recht mich in ihre „privaten“ Angelegenheiten einzumischen, sie behaupten, dass mich das nichts angeht. Im Einzelfall mag dies wohl stimmen. Jedoch muss heute durchaus darüber nachgedacht werden, ob wir uns den Verlust an Energie auf Dauer leisten können, denn es ist sehr einfach zu ermitteln, welche Menge an Energie durch den Wärmeabfluss, auch durch gekippte Fenster verloren geht. Wenn es sich auch der Einzelne leisten kann, das Geld in Form von warmer Luft- aus dem Fenster zu jagen, so ist in der Gesamtheit doch darüber nachzudenken woher unsere Umweltschäden stammen.
Es muss einem schon bewusst werden, dass falsches Lüftungsverhalten und falsches Heizen mit dazu beitragen diese Schäden zu verursachen.
Es ist notwendig darüber nachzudenken, dass z. B. ein geöffnetes Fenster im Treppenhaus den einzelnen Wohnungen Wärme entzieht. Die Treppenhäuser haben in neueren Gebäuden nur relativ dünne Wohnungstrennwände. Jeder weiß, wie hellhörig diese sind. Es gibt auch viele Öffnungen im Bereich der Treppenhäuser durch die die Wärme entweichen kann. Stellvertretend seien undichte und nicht wärmegedämmte Wohnungs-, und Speichertüren sowie Dachfenster genannt.
Hier wäre es sicher Folgerichtig alle paar Jahre eine Dichtigkeitsprüfung - wie im Neubau als „Blower-Door“-Messung vorgeschrieben - durchzuführen. Dabei sollten natürlich auch die Bewohner mit einbezogen werden, denn wenn man sieht wie schnell die Wärme verloren geht, bringt man leichter das Verständnis mit auch etwas zur Verbesserung und zur Energieeinsparung beizutragen.
Besonders prekär ist es, wenn man sieht wie viele Fenster im Keller dauernd geöffnet sind, oder auch im Heizungskeller eine Öffnung direkt an der Decke für Zuluft sorgen soll. Gerade in den Wohnungen über solchen Öffnungen, kann man sehr niedrige Temperaturen messen.
Noch ein Beispiel bei dem ich mich nur wundern konnte. In einer Kleinstadt mit Stadtmuseum sollte ich einen Vorschlag wegen der Trockenlegung machen. Unter anderem wurden auch die Kellerräume besichtigt. Die Gebäudelänge war mehr als fünfzig Meter und die Breite ca. zwanzig Meter. Es handelte sich um sehr hohe Gewölberäume die als Werkstatt des Bauhofs der Stadt genutzt werden. Ich hatte mein Temperaturmessgerät dabei und konnte, obwohl es außen unter Null Grad hatte, an der Decke über neunzehn Grad ermitteln. Zwar waren die zahlreichen und großvolumigen Heizungsrohre mit einer Wärmedämmung etwas geschützt, jedoch konnte ich an deren Oberflächen immerhin noch über vierzig Grad ermitteln. Im Keller war ein sehr starker Modergeruch und deswegen waren auch ständig die Oberlichter (Fenster) geöffnet. An der Außenseite konnte ich direkt die abziehende Wärme als starken Luftzug registrieren.
Durch all diese „Fehlstellen“ wird dem Gebäudeinneren die Wärme entzogen und selbstverständlich muss diese wiederum nachgeführt werden.
Das richtige Lüften kann einfach kontrolliert werden!
Man braucht dazu ein Thermometer und ein Hygrometer. Am Hygrometer kann man die relative Luftfeuchtigkeit ablesen, und man wird feststellen, dass diese, wenn es draußen kalt ist, nach dem Lüften absinkt und nach einer bestimmten Zeit wieder ansteigt. Dies liegt daran, dass die kalte Außenluft wenig Feuchtigkeit beinhaltet. Im Raum steigt bei kurzer Lüftung die Temperatur durch die Wärmeabgabe der Wände, Einbauteile und der gelagerten Gegenstände, schnell wieder an.
Ich habe festgestellt, man kann die Bewohner eines Hauses sehr leicht vom richtigen Lüften überzeugen, wenn diese - Aufnahmen ihres Hauses, die mit einer Thermo- Kamera erstellt wurden, sehen. Bei geöffneten (auch gekippten) Fenster ist der Wärmeverlust deutlich sichtbar.
Diese Thermo-Hygrometer sind bei Fa. Messgeräte Matzner für 20 € zu beziehen. Siehe auch http://www.matzner-messgeraete.de
Man soll daran denken dass:
* es wichtig ist, dass richtig geheizt und gelüftet wird.
* die Fenster zum Lüften nur kurz (in der Regel reichen 1-2 Minuten, am besten in der Frühe, wenn die Temperaturunterschiede zwischen außen und innen noch sehr groß sind), dafür zwei bis dreimal, im Abstand einer halben Stunde geöffnet werden sollen. Es sollen die Oberflächen der Möbel und der Wände nicht unnötig abkühlen.
* es falsch ist, wenn tagsüber die Heizung abgedreht wird und abends schnell wieder aufgeheizt wird.
* die Mindesttemperaturen in Wohnräumen dringendst einzuhalten sind.
* dass die Temperatur relativ gering schwanken sollte. Wer also im Schlafzimmer kühl schlafen möchte, muss darauf achten, dass die warme Luft aus der Wohnung nicht in die Schlafräume gelangt, sonst kühlt diese an der kalten Wand ab und es kann Kondenswasser entstehen
* durch das Kippen der Fenster kaum ein Luftaustausch stattfindet, jedoch die Fenster- oder Türlaibungen sowie die Deckenflächen stark abkühlen
* es nicht nötig ist im Treppenhaus den ganzen Tag das Fenster offen zu lassen denn.....
* es nicht nur ihr Geld ist, wenn der Nachbar sein Wohn- oder Kinderzimmer neben dem kalten Treppenhaus oder Schlafzimmer hat und sie ihm diese Wärme durch eine nicht gedämmte Innenwand entziehen
* die Wäsche nicht in der Wohnung getrocknet werden darf, denn das Wasser verbleibt in der Wohnung
* der Wasserverbrauch (Blumengießen -Heizkörperbefeuchter -Duschen und /oder Baden bei geöffneter Türe etc.) in der Wohnung insbesondere im Frühling und Sommer stark eingeschränkt werden soll.
.
Wenn jeder dazu beiträgt und besonders auf kurze Lüftungszeiten achtet ist der Energieverlust sehr einfach und effektiv zu reduzieren. Außerdem schont es den Geldbeutel und es ergibt auch eine reinere Luft.
Wenn jedoch viele der „Sachverständigen“ diese Probleme nicht wissen, wie soll es der normale Wohnungs- oder Hausbesitzer wissen. Man brauche nur die Literatur zum Thema lüften lesen und schon wird man feststellen, es gibt sehr viele unterschiedliche Aussagen. Daraus resultierend auch die vielen Rechtsstreitigkeiten.
Wieso behaupten manche „Fachleute“ man soll mehrmals am Tag Lüften ohne gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass nicht gelüftet werden darf, wenn es draussen feucht und warm ist.
Was bedeutet „ Stoßlüften“, „ Dauerlüften“, „ feuchte- oder temperaturabhängiges Lüften“ etc.?
Richtig lüften heißt deswegen auch, die Luft, abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit auszutauschen!
1. Wie lange lüften?
Der menschliche Körper ist ein sehr gutes „Messgerät“. Dadurch kann folgendes Experiment durchgeführt werden. In der Frühe reagieren wir noch sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede. Stellen Sie sich an die entlegenste Stelle gegenüber dem zu öffnenden Fenster. Nun bittet man jemand, Fenster (oder Türe) ganz zu öffnen. (Das Kippen reicht nicht aus).
Sobald man empfindet, dass die kalte Luft an einem vorbeistreift, stoppt man die Zeit. Es vergehen in der Regel meist nur zehn bis zwanzig Sekunden. Nun kann man davon ausgehen, dass bei der fünf- bis zehnfachen Zeit die Luft zu 70 - 80 % ausgetauscht ist. Im Normalfall sind die Zimmer zwischen 15-30 qm, es reicht deshalb meistens aus, wenn ein bis maximal zwei Minuten gelüftet wird. Sicherlich verbleibt noch ein Rest „alter“ Luft in den Nischen und Schränken was jedoch zu vernachlässigen ist.
Des weiteren ist darauf zu achten, dass bei Kellerräumen die höherwertig genutzt werden die dementsprechende Beheizung und Lüftungsmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein Heizkörper im Keller ist meistens nicht ausreichend, erst recht nicht, wenn Möbel die Außenwände verstellen!
Zwar muss die „verbrauchte“ Luft erneuert werden, doch soll durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden.
Richtig lüften heißt die Luft auszutauschen, jedoch immer abhängig von Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit.
Oberstes Gebot, je kürzer um so besser, dafür noch mal wiederholen!
Einmal mehr hat sich auch in dieser Beziehung herausgestellt: Energiesparen ist gesund!
So verschwenden wir mit unbedachtem Heizen und Lüften nämlich nicht nur wertvolle Energie und belasten damit unsere Umwelt -, sondern wir schaden ebenso unserer Gesundheit - und unserem Geldbeutel!
Zur Zeit der Kachelöfen hatte man diese Sorgen noch nicht. Er heizte nur ein oder zwei Räume, davon hauptsächlich die Küche. Hier versammelte sich die ganze Familie; die Küche war Wohn-, Gemeinschafts- und Arbeitsraum - in der guten Stube hielt man sich nur zu besonderen Anlässen auf -, im Bad wurde nur kurzfristig geheizt, dies oft nur am Freitag, wenn gebadet wurde. Somit blieb die übrige Wohnung mehr oder weniger kalt. Schwarze Flecken im Herrgottswinkel oder im Bad gab es nicht. Modergeruch war in den meisten Häusern unbekannt, und über Wärmedämmung und Wärmeleitfähigkeit hat sich auch niemand den Kopf zerbrochen.
Die Ära der neben gleichbleibender, gesunder Wärme auch Gemütlichkeit verbreitenden Kachelöfen ist längst vorbei. Seitdem hat sich im Haus eine ganze Menge geändert, was ein gründliches überdenken des Heiz- und Lüftungsproblems notwendig macht.
Aufgrund all dieser Veränderungen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten ergeben haben, fragt man sich, wieso sich der Heizungsbau und die Heizgewohnheiten heute nicht auch wesentlich verändert haben.
Früher waren es Brand- oder Kachelöfen, die für einen schnellen Luftwechsel sorgten. Dafür sorgte der gute Abzug durch das Kaminrohr. Alle Luft, die durch den Kamin entwich, wurde durch undichte Fenster und Türen nachgesaugt. Als diese durch Heizkörper mit Warmwasser abgelöst wurden, konnte ein Luftwechsel nur noch mittels Lüften erreicht werden!
Früher wurde meist im Bereich der Außenwand eine Heizungsleitung unter Putz verlegt, die die Versorgung der Heizkörper gewährleistete. Dabei wurden großvolumige Rohre eingesetzt. Ihre Durchmesser betrugen in der Regel 1- 5/4 Zoll. Dieser große Querschnitt war vonnöten, weil diese Heizungen ohne Pumpe funktionierten und die Zirkulation in den Leitungen nur auf Grund des Temperaturunterschiedes zwischen Warm- und Kaltwasser hergestellt wurde (Konvektionsheizung).
Fest steht jedoch, dass heute aufgrund der Feinabstimmung mit entsprechenden Thermometern, Pumpen und dem dazugehörigen Heizsystem eine sehr gute Verteilung des Warmwassers möglich ist. Trotzdem gibt es noch immer viele Probleme.
Warum denken zum Beispiel nur wenige Planer- und Heizungsbauer darüber nach, dass man in Hobbyräumen im Keller eine andere Heizkörperanordnung braucht als im 2. oder 3. Obergeschoss? Oder in einem Altbau mit Holzdecken, die einen guten Wärmedurchlass haben und somit die darüber- und darunterliegenden Wohnräume davon profitieren (natürlich nur wenn unten geheizt wird).
Ich habe beim Umbau meiner Wohnungen besonders darauf geachtet, dass alle Außenwände an der Innenseite hinter der Sockelleiste die Heizungsleitungen konsequent so verlegt wurden, dass stets eine geringe Erwärmung stattfindet. Dies auch dann, wenn die Heizkörper nicht an sind.
Im Keller bzw. nicht unterkellerten Räumen, wenn diese als Wohn,- Hobby,- oder als Kinderzimmer ausgebaut werden muss die Heizungsanlage ebenfalls anders geplant werden.
Heute wird in vielen Keller,- und Hobbyräumen lediglich ein Heizkörper installiert und dieser vorzugsweise unter dem Fenster (manchmal auch gegenüber). Es scheint, als ob man nie etwas anderes vorhatte, als den Raum ein wenig zu temperieren - quasi als Alibifunktion. Auf diese Weise kann er als Nutz- und Wohnfläche eingestuft werden und ist somit teurer zu vermarkten.
Problematisch wird es aber genau dann, wenn diese Räume tatsächlich bewohnt werden und erst recht, wenn die Keller als Wohnraumerweiterung (für die Kinder) weiter ausgebaut oder auch als Besucherzimmer herhalten müssen. Weitere Probleme tauchen auf, wenn gelegentlich gebadet, geduscht oder auch gekocht wird, so dass das übliche kalte Klima kurzfristig erwärmt und angefeuchtet wird und anschließend wieder abkühlt.
Es wundert mich auch immer wieder, wenn ich in den Heizräumen sehe, dass die Zuluft über geöffnete Fenster erfolgt, oder auch über Öffnungen, die direkt unter der Decke angelegt wurden.
Was hier Energie zum Fenster rausgeschmissen wird ist unvorstellbar. Es kühlen nicht nur die Heizungen und die dazugehörigen Rohre ab, sondern es wird auch den Decken- und Wandflächen der darüberliegenden beheizten Wohnräume die Wärme entzogen.
Ich frage mich auch immer wieder, wenn schon die Heizungsmonteure diesen Fehler nicht merken, warum die Kaminkehrer hier nicht einschreiten. Es wäre viel gewonnen, die Zuluft über einen Ansaugschacht (siehe auch Seite 59; Bild Nr.15) der knapp über den Boden geführt wird (oder auch durch einen freien Kaminzug), einzuschleusen. Wenn ich hier nachfrage, höre ich immer, dies ist sowieso nur „Abwärme“.
Es ist nicht ausreichend, dass die Bemessung der Raumtemperatur und der Heizkörperoberfläche wie in der Norm gefordert, nur aus folgenden Parametern ermittelt wird: Boden - und Wandfläche, Kubikmeter Raum, Mauerwerkfläche außen und innen, Fenstergröße, Fugenanteile, fiktive Temperatur der angrenzenden Räume etc.?
Die Schäden in den Wohnungen beweisen dies.
Wie sollte eine Erwärmung unter einem Schrank oder einem Bett auf dem Kellerboden erreicht werden?
Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchen angeblich neuen Konstruktionenverfahren man diesen Problemen beizukommen behauptet.
Wichtig ist: beim Altbau gelten andere „Gesetze“ als beim Neubau.
Hier gibt es oft ganz andere Voraussetzungen. Man muss besonders auf die vorhandene Substanz und die Denkmalpflege eingehen. Viele der Verfahren und Maßnahmen für die Beheizung sind schlichtweg ungeeignet. Diese können bei unseren Gebäuden überhaupt nicht funktionieren. Andere wiederum sind falsch beschrieben. Durch pseudo- wissenschaftliche Erklärungen als brauchbar hingestellt und enthalten zuweilen glatte Lügen. Es werden Vergleiche herangezogen, die fragwürdig sind.
Es ist naiv zu behaupten nur mit einer so genannten „thermischen Horizontalsperre“ ein Haus „trockenzulegen“. Dabei sollten Feuchtigkeitsabdichtungen im Querschnitt (so genannte Horizontalsperren) eingespart werden. Es gibt so genannte „Fachleute“ die ernsthaft behaupten, man könne ein Gebäude dadurch trockenlegen in dem ständig die Oberflächen abgetrocknet werden. Denkt niemand darüber nach, dass dann um so mehr von außen und unten nachgesaugt wird. Wobei klar sein sollte - je mehr dadurch innen verdunstet („abgesaugt“ wird) um so mehr wird an Feuchte, aber was noch schlimmer ist, auch mehr an Salzen nachwandern.
Man stellt Vergleiche mit dem so genannten Hypokaustensystem an. Jedem versierten Heizungsbauer ist das ein Begriff. Früher wurden einige Gebäude insbesondere Bäder über Thermoöfen bzw. über Warmwasserkanäle beheizt, die Boden- und Wandflächen erwärmt. Wobei niemand nachgefragt hat, welche Energie- und Heizungskosten dabei entstehen. Denn die meisten dieser so beheizten Objekte gab es denn auch nur in Rom oder anderen wärmeren Gefilden. Somit ist ein Vergleich zum heute verwendeten Baustoff und zur jetzigen Bauweise hierzulande schlichtweg lachhaft.
Wobei natürlich nichts gegen das so genannte Hypokaustensystem an sich einzuwenden ist.
Man muss nur eine Rechnung aufstellen, welcher Energiebedarf und welche Kosten entstehen.
Wir haben in der Regel (bei alten Gebäuden) Vollsteine aus Ziegel oder Naturstein durchgehend gemauert mit einer „guten“ Wärmeleitfähigkeit insbesondere dann, wenn Feuchtigkeit im Mauerwerk vorhanden ist. Weiter ist zu berücksichtigen, dass die erdberührenden Mauern nicht nur Wasser aufgesaugt haben, sondern auch lösliche bauschädliche Salze. Man denke nur an das viele Streusalz und den sauren Regen!
Wenn diese Parameter in die Berechnung mit einbezogen werden, muss ein Vergleich zwangsläufig falsch sein. Es hilft uns auch wenig weiter, wenn wir die Begriffe aus der Physik oder Chemie falsch anwenden oder ganz außer acht lassen.
Nur gemeinsam kann eine vernünftige Analyse und Beurteilung zustande kommen.
Wer sich mit den Problemen der Bauinstandsetzung nicht gewissenhaft beschäftigt, der wird leicht etwas falsch interpretieren und nur zur Verwirrung beitragen.
Es muss im Expertenteam - dazu gehört der qualifizierte Heizungsbauer als Handwerker genau so wie der planende Ingenieur und der Physiker - darüber nachgedacht werden, wie und wo richtiges Erwärmen notwendig ist, welche physikalischen Vorgänge der Wärme- und Klimatechnik zu berücksichtigen sind.
Was zunächst so einfach aussieht - man brauche nur eine Leitung am Boden- Wandanschluss verlegen und fertig - kann von den Kosten ins Uferlose steigen, wenn man nämlich den Wärmeverlust dieser Heizungsart errechnet. Und wenn es sich um öffentliche Objekte handelt, geschieht es nicht selten, dass sich niemand für diese Heizkosten verantwortlich fühlt.
„Vater Staat“ bezahlt schon ...
Wem nützt es, wenn Theoretiker und Planer die Kosten nicht mehr in den Griff bekommen.
Wenn das Einbauen einer falschen Heizungs- oder Lüftungsanlage in keinem ökonomischen Verhältnis mehr zum Ergebnis steht oder sogar die Schimmelpilze gezüchtet werden?
Man braucht nur an die Horrormeldungen; Ölkrise; Ozonloch; Treibhausklima sowie „Krank durch Klimaanlagen“ zu erinnern oder an die Zunahme der Allergien, um sich gemeinsam dieser komplexen Thematik anzunehmen.
Wie leicht kann man das Geld zum Fenster „rauswerfen“?
Es ist erfreulich, dass der Begriff „Energiesparen“ durch Verbesserung der Wärmedämmung, nicht nur eine Veränderung und Verschärfung im Bereich der Normung einnimmt, sondern auch im Bewusstsein der meisten Menschen.
Sehr oft werden Wärmedämmungen im Bereich von Fassaden aufgebracht, Wärmeschutzfenster eingebaut, neue Heizanlagen installiert usw., dies ist jedoch nur ein Teil.
Wenn man das Verhalten einiger Mieter genauer beobachtet, nachdem Wärmedämmmaßnahmen durchgeführt wurden sieht manches anders aus.
Vor einigen Jahren wurde in unserer Gemeinde eine Aktion gestartet, drei Häuser wurden renoviert. Bei einem Haus wurden die Fenster durch Wärmeschutzfenster ausgewechselt, anschließend die Fassade ausgebessert und neu angestrichen . An den anderen beiden Objekten wurde gleichzeitig neben den neuen Fenstern auch die Fassade mit einer Wärmedämmung bzw. Verkleidung neu gestaltet.
An allen 3 Objekten sind seitdem viele Fenster sehr oft den ganzen Tag, entweder in Kippstellung oder ganz offen. An einem dieser Objekte, das an der Straßenseite 36 Fenster aufweist, sind meistens zwischen 8 und 14 Fenster (auch im Winter) ganztägig geöffnet, im zweiten Falle von 52 Fenstern zwischen 14 und 20 offen. Dabei entsprach die Regel und die Häufigkeit, dass eher mehr Fenster offen sind, als weniger. Diese Beobachtung wurde von mir deswegen so gut ermittelt, weil ich Hundebesitzer bin und der Hund jeden Tag mindestens 2-mal an den Häusern vorbei „Gassi“ geführt wird.
Nachdem nun einige Mieter von mir daraufhin angesprochen wurden, hörte ich immer wieder, „wir wollen eben gut lüften und außerdem beheizen wir das Schlafzimmer sowieso nicht“.
Fest steht, dass auch die Räume die an nicht beheizte Schlafzimmer angrenzen, ebenfalls stärker abkühlen. Nicht umsonst ist in den Normen vorgesehen, auch für Schlafzimmer eine Mindesttemperatur einzuhalten. Nach Meinung einzelner Mieter habe ich natürlich kein Recht mich in ihre „privaten“ Angelegenheiten einzumischen, sie behaupten, dass mich das nichts angeht. Im Einzelfall mag dies wohl stimmen. Jedoch muss heute durchaus darüber nachgedacht werden, ob wir uns den Verlust an Energie auf Dauer leisten können, denn es ist sehr einfach zu ermitteln, welche Menge an Energie durch den Wärmeabfluss, auch durch gekippte Fenster verloren geht. Wenn es sich auch der Einzelne leisten kann, das Geld in Form von warmer Luft- aus dem Fenster zu jagen, so ist in der Gesamtheit doch darüber nachzudenken woher unsere Umweltschäden stammen.
Es muss einem schon bewusst werden, dass falsches Lüftungsverhalten und falsches Heizen mit dazu beitragen diese Schäden zu verursachen.
Es ist notwendig darüber nachzudenken, dass z. B. ein geöffnetes Fenster im Treppenhaus den einzelnen Wohnungen Wärme entzieht. Die Treppenhäuser haben in neueren Gebäuden nur relativ dünne Wohnungstrennwände. Jeder weiß, wie hellhörig diese sind. Es gibt auch viele Öffnungen im Bereich der Treppenhäuser durch die die Wärme entweichen kann. Stellvertretend seien undichte und nicht wärmegedämmte Wohnungs-, und Speichertüren sowie Dachfenster genannt.
Hier wäre es sicher Folgerichtig alle paar Jahre eine Dichtigkeitsprüfung - wie im Neubau als „Blower-Door“-Messung vorgeschrieben - durchzuführen. Dabei sollten natürlich auch die Bewohner mit einbezogen werden, denn wenn man sieht wie schnell die Wärme verloren geht, bringt man leichter das Verständnis mit auch etwas zur Verbesserung und zur Energieeinsparung beizutragen.
Besonders prekär ist es, wenn man sieht wie viele Fenster im Keller dauernd geöffnet sind, oder auch im Heizungskeller eine Öffnung direkt an der Decke für Zuluft sorgen soll. Gerade in den Wohnungen über solchen Öffnungen, kann man sehr niedrige Temperaturen messen.
Noch ein Beispiel bei dem ich mich nur wundern konnte. In einer Kleinstadt mit Stadtmuseum sollte ich einen Vorschlag wegen der Trockenlegung machen. Unter anderem wurden auch die Kellerräume besichtigt. Die Gebäudelänge war mehr als fünfzig Meter und die Breite ca. zwanzig Meter. Es handelte sich um sehr hohe Gewölberäume die als Werkstatt des Bauhofs der Stadt genutzt werden. Ich hatte mein Temperaturmessgerät dabei und konnte, obwohl es außen unter Null Grad hatte, an der Decke über neunzehn Grad ermitteln. Zwar waren die zahlreichen und großvolumigen Heizungsrohre mit einer Wärmedämmung etwas geschützt, jedoch konnte ich an deren Oberflächen immerhin noch über vierzig Grad ermitteln. Im Keller war ein sehr starker Modergeruch und deswegen waren auch ständig die Oberlichter (Fenster) geöffnet. An der Außenseite konnte ich direkt die abziehende Wärme als starken Luftzug registrieren.
Durch all diese „Fehlstellen“ wird dem Gebäudeinneren die Wärme entzogen und selbstverständlich muss diese wiederum nachgeführt werden.
Das richtige Lüften kann einfach kontrolliert werden!
Man braucht dazu ein Thermometer und ein Hygrometer. Am Hygrometer kann man die relative Luftfeuchtigkeit ablesen, und man wird feststellen, dass diese, wenn es draußen kalt ist, nach dem Lüften absinkt und nach einer bestimmten Zeit wieder ansteigt. Dies liegt daran, dass die kalte Außenluft wenig Feuchtigkeit beinhaltet. Im Raum steigt bei kurzer Lüftung die Temperatur durch die Wärmeabgabe der Wände, Einbauteile und der gelagerten Gegenstände, schnell wieder an.
Ich habe festgestellt, man kann die Bewohner eines Hauses sehr leicht vom richtigen Lüften überzeugen, wenn diese - Aufnahmen ihres Hauses, die mit einer Thermo- Kamera erstellt wurden, sehen. Bei geöffneten (auch gekippten) Fenster ist der Wärmeverlust deutlich sichtbar.
Diese Thermo-Hygrometer sind bei Fa. Messgeräte Matzner für 20 € zu beziehen. Siehe auch http://www.matzner-messgeraete.de
Man soll daran denken dass:
* es wichtig ist, dass richtig geheizt und gelüftet wird.
* die Fenster zum Lüften nur kurz (in der Regel reichen 1-2 Minuten, am besten in der Frühe, wenn die Temperaturunterschiede zwischen außen und innen noch sehr groß sind), dafür zwei bis dreimal, im Abstand einer halben Stunde geöffnet werden sollen. Es sollen die Oberflächen der Möbel und der Wände nicht unnötig abkühlen.
* es falsch ist, wenn tagsüber die Heizung abgedreht wird und abends schnell wieder aufgeheizt wird.
* die Mindesttemperaturen in Wohnräumen dringendst einzuhalten sind.
* dass die Temperatur relativ gering schwanken sollte. Wer also im Schlafzimmer kühl schlafen möchte, muss darauf achten, dass die warme Luft aus der Wohnung nicht in die Schlafräume gelangt, sonst kühlt diese an der kalten Wand ab und es kann Kondenswasser entstehen
* durch das Kippen der Fenster kaum ein Luftaustausch stattfindet, jedoch die Fenster- oder Türlaibungen sowie die Deckenflächen stark abkühlen
* es nicht nötig ist im Treppenhaus den ganzen Tag das Fenster offen zu lassen denn.....
* es nicht nur ihr Geld ist, wenn der Nachbar sein Wohn- oder Kinderzimmer neben dem kalten Treppenhaus oder Schlafzimmer hat und sie ihm diese Wärme durch eine nicht gedämmte Innenwand entziehen
* die Wäsche nicht in der Wohnung getrocknet werden darf, denn das Wasser verbleibt in der Wohnung
* der Wasserverbrauch (Blumengießen -Heizkörperbefeuchter -Duschen und /oder Baden bei geöffneter Türe etc.) in der Wohnung insbesondere im Frühling und Sommer stark eingeschränkt werden soll.
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Wenn jeder dazu beiträgt und besonders auf kurze Lüftungszeiten achtet ist der Energieverlust sehr einfach und effektiv zu reduzieren. Außerdem schont es den Geldbeutel und es ergibt auch eine reinere Luft.
Wenn jedoch viele der „Sachverständigen“ diese Probleme nicht wissen, wie soll es der normale Wohnungs- oder Hausbesitzer wissen. Man brauche nur die Literatur zum Thema lüften lesen und schon wird man feststellen, es gibt sehr viele unterschiedliche Aussagen. Daraus resultierend auch die vielen Rechtsstreitigkeiten.
Wieso behaupten manche „Fachleute“ man soll mehrmals am Tag Lüften ohne gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass nicht gelüftet werden darf, wenn es draussen feucht und warm ist.
Was bedeutet „ Stoßlüften“, „ Dauerlüften“, „ feuchte- oder temperaturabhängiges Lüften“ etc.?
Richtig lüften heißt deswegen auch, die Luft, abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit auszutauschen!
1. Wie lange lüften?
Der menschliche Körper ist ein sehr gutes „Messgerät“. Dadurch kann folgendes Experiment durchgeführt werden. In der Frühe reagieren wir noch sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede. Stellen Sie sich an die entlegenste Stelle gegenüber dem zu öffnenden Fenster. Nun bittet man jemand, Fenster (oder Türe) ganz zu öffnen. (Das Kippen reicht nicht aus).
Sobald man empfindet, dass die kalte Luft an einem vorbeistreift, stoppt man die Zeit. Es vergehen in der Regel meist nur zehn bis zwanzig Sekunden. Nun kann man davon ausgehen, dass bei der fünf- bis zehnfachen Zeit die Luft zu 70 - 80 % ausgetauscht ist. Im Normalfall sind die Zimmer zwischen 15-30 qm, es reicht deshalb meistens aus, wenn ein bis maximal zwei Minuten gelüftet wird. Sicherlich verbleibt noch ein Rest „alter“ Luft in den Nischen und Schränken was jedoch zu vernachlässigen ist.
Des weiteren ist darauf zu achten, dass bei Kellerräumen die höherwertig genutzt werden die dementsprechende Beheizung und Lüftungsmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein Heizkörper im Keller ist meistens nicht ausreichend, erst recht nicht, wenn Möbel die Außenwände verstellen!
Zwar muss die „verbrauchte“ Luft erneuert werden, doch soll durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden.
Richtig lüften heißt die Luft auszutauschen, jedoch immer abhängig von Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit.
Oberstes Gebot, je kürzer um so besser, dafür noch mal wiederholen!
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