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Kardinal Schönborns Aussage im orginal :
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Wir Fleischesser
(09.03.2012) "Antworten" von Kardinal Christoph Schönborn in der Zeitung "Heute" am Freitag, 9. März 2012.
Früher gehörte zur Fastenzeit das Verzichten auf Fleisch. Heute sind wir (mit Ausnahmen) fast maßlose Fleischesser geworden. Folgender Text wird uns vielleicht den Fleischappetit verderben und uns helfen, zur früheren (vernünftigen) Fastenpraxis zurückzufinden:
"Weltweit gesehen, wird mindestens ein Drittel der gesamten Getreideernte an Vieh verfüttert. Von der Getreidemenge, mit der man 100 Schlachtkühe ernährt, könnte man 2.000 Menschen Nahrung bieten. Alle Schlachttiere auf der ganzen Welt zusammengenommen verbrauchen eine Futtermenge, die dem Kalorienbedarf von 8,7 Milliarden Menschen entspricht – das ist mehr als die gesamte Weltbevölkerung… Fleischproduktion ist, was Nahrungsmittelerzeugung betrifft, die schlechteste Form der Bodennutzung: Um ein Rind ein Jahr lang zu mästen, benötigt man 0,5 Hektar Land. Nach einem Jahr erhält man von diesem Tier rund 300 Kilo essbares Fleisch. Hätte man während dieses Jahres auf derselben Fläche Getreide oder Kartoffel angepflanzt, hätte man (mit Bio-Anbau) mindestens 2.000 kg Getreide bzw. 15.000 kg Kartoffel ernten können! Anders ausgedrückt: Ein einziges Steak von 225 g enthält so viel Pflanzenenergie, wie benötigt wird, um einen Tag lang rund 40 hungernde Menschen zu ernähren!"
Soweit der Bericht der Gesellschaft für Ernährungskunde. Er ist dazu angetan, einem den Appetit auf Fleisch zu verderben. Zumindest macht er nachdenklich.
Was ist die Alternative? Weniger Fleischkonsum? Weniger Fleischproduktion bedeutet weniger Massentierhaltung, weniger Tier-Leid, weniger Einsatz von Antibiotika in Futtermitteln, weniger gesundheitliche Probleme bei Tier und Mensch. Tierschutz, Umweltschutz, Fleischqualität – all das ist möglich, und dringend notwendig. Unser massiver Fleischkonsum ist mit der Energieverschwendung einer der großen Risikofaktoren für eine gute Zukunft. Im empfehlenswerten Lesebuch "Alles, was wichtig ist 2012" (Knaus Verlag München 2011) heißt es, "dass die Welt in einem nachhaltigen System auf etwa die Hälfte des Fleisches verzichten müsste, das sie jetzt verbraucht. Die Hälfte. Das klingt eigentlich ganz machbar, oder?" Und die Fastenzeit wäre der richtige Zeitpunkt, damit zu beginnen!
(Kardinal Christoph Schönborn)
Kardinal Schönborns Aussage im orginal :
Wenn jemand dem Herrn hochwürdigsten Kardinal schreiben will, hier die Email Adresse seiner Eminenz:
ebs@edw.or.at.
Kardinal Schönborns Aussage im orginal :
wo er recht hat hat er recht der herr Kardinal...
da gibts nichts hinzuzufügen..
aber wie schon oft hier geschrieben, nicht mal da zu erkennen wo der wirkliche Fehler im System liegen, die nicht auf den Rest der Welt umsetzbar sind, eben der Fleischkonsum, droht man lieber mit dem nicht bezahlen des Kirchenbeitrages.. ich schreibe ihm das mit dank für diese Zeilen !
lg biolix
Kardinal Schönborns Aussage im orginal : Das ist doch vollkommen ok, was er gesagt hat.
Der übermäßige Fleischkonsum schafft ein Ungleichgewicht in der Welt, das nicht mehr lange zu verkraften ist.
Weder ökonomisch, noch ökologisch, noch sozial.
Je mehr die eine Seite profitiert, umso mehr leidet die andere.
Es ist klar, dass die Profiteure sich jetzt aufregen, sie haben investiert, um noch mehr produzieren zu können, und wenn dieses Ungleichgewicht wieder ins Lot gebracht wird, setzen sie weniger ab.
Ihr habt sicher von dem Pink Slime Bericht in den USA gelesen, dass die Bevölkerung diese Art von Fleisch ablehnt, und dass der größte Produzent mittlerweile 2/3 seiner Produktionsstätten zusperren muss.
Er hat langfristig auf das falsche Pferd gesetzt. Irgendwann ist es den Menschen tatsächlich zu viel, was sie sehen, und sie lehnen es ab, trotz der Verlockung "billiges" Fleisch kaufen zu können.
Man kann nicht an den Bedürfnissen der Menschen vorbeiproduzieren und ihnen jedes Billigprodukt zwecks Gewinnmaximierung reindrücken. Nicht einmal den Amis.
Der Qualitätsvergleich hinkt zwar sehr und ich will keinesfalls Pink Slime mit unseren europäischen Fleischprodukten vergleichen.
- Gott sei Dank haben wir strengere Lebensmittelgesetze in der EU.
Um den Qualitätsvergleich gehts mir aber nicht, es geht um was anderes:
die Konsumenten wehren sich und kaufen ein Produkt einfach nicht mehr.
Kardinal Schönborns Aussage im orginal :
sich über mehr fleischkonsum aufzuregen in einem staat , wo wirtschaftswachstum oberstes gebot ist, ist nichts anderes als eine kritik am system , oder versteh ich da was falsch?
m.b.g,
f
Kardinal Schönborns Aussage im orginal :
genau freidenker !!!
Vielleicht kommt die Kirche mal drauf, vor der Partei... ;-))))
lg biolix
Kardinal Schönborns Aussage im orginal :
Ja, lieber Lixl...du glaubst halt immer an das Gute.....im Menschen, der Natur, Greenpeace, ATTAC usw..........und auf einmal auch an einen Repräsentanten einer Gruppierung welche sonst gar nicht so heikel ist wenn es um Pfründe, Macht und Geld geht.........nur weil er ein paar kritische Worte betreffend Fleischkonsum von sich gegeben hat. Was da wohl der Bischof in Ruhestand Kurt Krenn dazu sagen würde...;-).
Schöne Grüsse nach Norden, Helga
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