17-02-2012 11:51  krähwinkler
Milchpreisverfallsprophylaxe
Die letzte Milchpreiskrise hat Streiks, die Freie Milch Austria, neue Lieferverträge und Fusionen hervorgebracht. Die Erinnerung an damals diskutierte Maßnahmen ist noch frisch. Seid ihr Milchbauern jetzt vorbereitet? Ist ein Preisverfall überhaupt aufhaltbar? Kann Solidarität und Eigennutz in Einklang gebracht werden? Oder gibt es nur den Kreislauf, dass es nach jedem Tief auch wieder aufwärts geht mit dem Preis?

  17-02-2012 12:11  Rocker45
Milchpreisverfallsprophylaxe
"Ist ein Preisverfall überhaupt aufhaltbar?"
Warum bist du dir so sicher, dass der Preis massiv nachgeben wird?

  17-02-2012 14:44  cowkeeper
Milchpreisverfallsprophylaxe
Jetzt muss in Eigenkapital und verbesserte Produktionstechnik investiert werden, dann übersteht man auch mal einen schlechteren Preis.



  17-02-2012 15:29  krähwinkler
Milchpreisverfallsprophylaxe
Du weißt schon wie ich es meine!. Ich bin mir nicht sicher, ob der Preis eine längere Talfahrt vor sich hat.
Wenn es eine Möglichkeit gibt, einzugreifen, dann wäre es gut, die "Waffe" bereit zu halten. Dann erspart man sich vielleicht die heftigen Auseinandersetzungen.
Funktioniert hat ja beim letzten Mal das Berglandmodell am besten. Es war aber sehr schmerzhaft.


  22-02-2012 17:20  krähwinkler
Milchpreisverfallsprophylaxe
FrieslandCampina hat seit Dez monatlich den Preis gesenkt und zahlt jetzt 1,75 Ct weniger als im Dez. 2011. Das ist noch kein Fanal aber auch kein Anlaß sorglos zu sein.

  23-02-2012 08:37  krähwinkler
Milchpreisverfallsprophylaxe
Die amerik. Milchfarmer appellieren an sich, endlich die Produktion zu drosseln, weil der Milchmarkt zu überhitzen drohe. Der Appell kommt mir bekannt vor! Hände in den Schoß legen und durchtauchen, so lautet momentan unser Motto. Nur nicht die gute Laune verderben!

  24-02-2012 13:24  krähwinkler
Milchpreisverfallsprophylaxe
Die Fonterraauktion brachte gestern um 3% schlechtere Preise.

  24-02-2012 13:39  walterst
Milchpreisverfallsprophylaxe
die Kroatischen Bauern blockieren derzeit Verkehrswege wegen drastischer preissenkungen.....
Es ließen sich Negativmeldungen endlos fortsetzen.

Das Problem: Solange nicht ein paar Monate hindurch die Milchmarktverwerfungen im Geldbeutel massiv spürbar sind, ist die mehrheit der Milchbauern für eine Diskussion um Gegenmaßnahmen nicht zu haben und wenn es wieder ein paar Monate aufwärts geht, ist wieder alles diskutierte vergessen.....

  24-02-2012 18:02  fabian
Milchpreisverfallsprophylaxe
Lieber Walter,
ich kann mich erinnern, dass IG Milch Mitglieder vor einigen Jahren lautstark vor Molkereien demonstriert haben, wenn diese den Milchpreis gesenkt haben.
Derzeit lieferst du und diese Bauern zur Freien Milch Austria und siehe da, JEDER Milchpreis wird akzeptiert, auch wenn dieser derzeit um ca. 10 Cent/kg unter dem österreichischen Durchschnitt liegt, ja manche sind sogar "stolz" darauf!

  24-02-2012 18:17  walterst
Milchpreisverfallsprophylaxe
Ich kann nicht für andere sprechen, aber mir war immer klar:

1. dass bei uns größere und frühere schwankungen auftreten werden, weswegen ich mir nicht gleich die Hose vollmachen muss
2. dass dann, wenn wir früher als andere ins wellental hineinfahren die Leute wie Du sich wieder hinter dem Ofen hervortrauen um ein wenig herumzupecken.
3. Dass für eine Verbesserung der allgemeinen Situation und dass sich die genossenschaften gegenüber ihren Mitgliedern nicht alles leisten können auch opfer erbracht werden müssen.
4. dass ein dauerhaftes Scheitern der FMA wieder zu völliger Hörigkeit der Lieferanten und Willkür am Milchmarkt führen wird
........

  24-02-2012 21:38  Muuh
Milchpreisverfallsprophylaxe
Gut beobachtet, Alois

Das deutsche Bundeskartellamt hat übrigens fast 3 Jahr lang den Milchmarkt untersucht und kommt im Abschlussbericht zum Schluss, dass der Wettbewerb um die Milch nicht optimal funktioniert und dies dazu führt, dass Molkereien den Bauern für die Milch weniger zahlen als am Markt zu erzielen sei.

Das deutsche Milchkontor DMK, mit 6,7 Mrd. kg, wurde vor einem Jahr gegründet um ihren 11.000 Bauern einen höheren Milchpreis zu erwirtschaften, zahlte aber 2011 unter dem Durchschnitt von 14 deutschen Vergleichsmolkereien aus, obwohl der Umsatz um 500 Mio. auf 4,5 Mrd. Euro gestiegen war.

Zudem bauen sie ihr Geschäftsfeld weiter aus und werden Hauptgesellschafter eines niederländischen Zutatenanbieters von nicht-milchbasierten Zutaten, wie sprühgetrocknetem Kaffeeweißer und Fettpulver auf pflanzlicher Basis.

  27-02-2012 09:07  krähwinkler
Milchpreisverfallsprophylaxe
Natürlich wird wieder versucht werden, politische Maßnahmen wie Einlagerung und Exportförderung zu setzen. Einen Teil des Gewinnes der Steuerzahler durch geringere Milchpreise wird man sich wieder über kurzfristig wirksame Marktentlasungsinitiativen zurückholen wollen. Ich glaube, das wird verdammt schwierig werden, das alles durchzusetzen.
Insbesondere da alle auf eine niedrigere Inflationsrate hoffen und die Staatshaushalte Geld brauchen. Das Geschäft der Parteien ist ja eher nicht die Vorbeugung, sondern die Hilfestellung, wenn die Krise ganz arg ist. Einfordern könnte man als Milchbauer bei seinen Mandataren schon, dass sie rechtzeitig diskutieren und Ergebnisse erzielen. Immerhin hat das deutsche Kartellamt Mängel zu Lasten der Milcherzeuger festgestellt.
Erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile bei den Führungskräften wären ein Ansatzpunkt.


  02-03-2012 11:35  krähwinkler
Milchpreisverfallsprophylaxe
Stimmt es, dass der Biozuschlag der MGN gesenkt werden wird ab März?

  02-03-2012 22:53  Stoni1
Milchpreisverfallsprophylaxe
Ja stimmt
Mfg Stoni

  05-03-2012 18:28  krähwinkler
Milchpreisverfallsprophylaxe
Danke!
Und das von der Gmundner Molkerei stimmt auch?
Wäre kein Wunder, wenn man sich den neuen Kieler Rohstoffwert anschaut.


  09-03-2012 09:04  Muuh
Milchpreisverfallsprophylaxe
Manche Milcherzeuger sind im Glauben, solange die EU-Quote unterliefert wird, ist alles im Lot.
Die EU-Quote orientiert sich weder nach einer Nachfrage noch an sonst irgendwas. Seit der Einführung war die Quote immer zu hoch angesetzt, somit können Verarbeiter und Industie immer aus dem Vollem schöpfen.
agrarheute.com:
Ursache für die weiter nachgebenden Preise dürfte weniger eine schwache Nachfrage als vielmehr das anhaltende Angebotswachstum an den wichtigsten globalen Produktions- und Exportländern sein. Zudem nimmt die Produktion in Europa und den USA mit dem Frühjahr wieder deutlich zu



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