Kübelfleisch - Hat jemand ein Rezept??

Antworten: 5
  24-06-2005 17:19  Annamaria
Kübelfleisch - Hat jemand ein Rezept??
>
Kübelfleisch ist Geselchtes , das nach dem Räuchern gebraten wird und in verflüssigtem Schmalz in einem Kübel schichtweise eng aneinandergelegt und mit dem verflüssigtem Schmalz gut bedeck wird. Anschließend lässt man alles erkalten und zugedeckt in einem kühlen Raum stehen. Beim Herausnehmen musst du die entstandene Lücke wieder gut mit dem Schmalz verstreichen. Das Fleisch wird leicht warm gemacht, damit das überschüssige Schmalz abläuft und dann kann man das Fleisch genießen- eine Delikatesse.
Die Haltbarkeit beträgt bei kühler Lagerung und gutem Verstreichen der Oberfläche sicher ein halbes Jahr.
Gutes Gelingen
Annamaria

  25-06-2005 08:13  theres
Kübelfleisch - Hat jemand ein Rezept??
> Diese Art der Vorratshaltung ist mir auch neu, ich dachte immer, dass man Geselchtes nur Kochen oder roh essen könnte-
aber braten und dann mit Schweinefett übergiessen?
Dann könnte man ja auch gebratenes Fleisch auf derartige Weise haltbar machen- oder muss es zuvor geselcht sein?
Wie haben denn früher die Menschen ihre Vorräte aufbewahrt,
Kühschrank und Gefrierschrank ist ja eigentlich noch eine relativ neue Erfindung im Verhältnis der langen Zeit des Menschen.
frdl. Gr.
regi


  25-06-2005 11:32  Annamaria
Kübelfleisch - Hat jemand ein Rezept??
> Frischfleisch gab es vor der Erfindung von Gefriertruhen und -schränken nur im Winter. Fleisch für den Sommer musste geräuchert werden. Entweder ließ man es im geräucherten Zustand am sogenannten "Fleischhimmel" -ein luftiger und vor Ungeziefer und Ratten geschützter Platz am Dachboden - hängen, es überzog sich allerdings mit einer Schimmelschicht, die vor Gebrauch abgewaschen wurde, oder man legte es in Schmalzkübel ein. Durch das Braten des Geselchten verlor es allerdings viel an Volumen . Eine weitere Methode, die kurz nach dem 2. Weltkrieg aufkam, war das Eindosen. Das gebratene Fleisch wurde in einem Rexglas mit dem Bratensaft und etwas Fett eingerext (das Fleisch musste zur Gänze mit Saft bedeckt sein), es musste allerdings nach dem Öffnen der gesamte Inhalt des Glases rasch verbraucht werden.
Würste wurden nach dem Räuchern in Verhackert eingelegt. Das bekommst man auch heute noch in Buschenschänken.
Breinwürste wurden nach der Zubereitung in Schnee eingegraben und mit einem Bottich bedeckt, damit sie nicht "sauer" wurden, ein Vorläufer der Gefriertruhe...

Nachtrag zum Kübelfleisch: Das gebratene Geselchte auskühlen lassen, der Boden des Kübels muss zuerst fingerdick mit Schmalz bedeckt sein, bevor die 1. Lage Fleisch eingelegt wird (Fleischstücke sollten nicht zu riesig sein) und nach der 1. Lage alle Zwischenräume gut vergießen und auch die 1. Fleischschicht mit Schmalz bedecken, dann erst die 2. Lage drüber... mit Schmalz abschließen. Es darf kein Hohlraum bleiben, sonst besteht die Gefahr des Schimmelns. Auch beim Entnehmen mit großer Sorgfalt die Oberfläche wieder glatt verstreichen. Dass auch der Kübel zuerst mit sehr heißem Wasser gründlich gereinigt werden muss, ist ohnedies selbstverständlich.
Liebe Grüße
Annamaria





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