Rabe/Pöttinger Vitasem - Amazone D9-30

Antworten: 9
  06-02-2005 20:47  oekonomie
Rabe/Pöttinger Vitasem - Amazone D9-30
Ich beabsichtige eine Scheibenscharsämaschine zu kaufen. In der engsten Auswahl stehen nunmehr ein Pöttinger Vitasem 300 mit Sax-Scheibenschar (baugleich mit Rabe multi drill eco line?) oder eine Amazone D9-30 Spezial mit der Ro-Tec-Schar. Welche Erfahrungen können Praktiker mitteilen?
Grüße lf


  06-02-2005 22:11  giebenrath
Rabe/Pöttinger Vitasem - Amazone D9-30
>
habe das zweite Jahre die Pöttinger Vitasem in Verwendung und bin sehr zufrieden ! Verarbeitung, Bedienung (Multitronic) und Arbeitsweise einwandfrei. Verzichte keinesfalls auf die "Druckrollen" für die Rückverfestigung und Tiefenführung ! diese Zusatzausrüstung ist zwar teuer, jedoch insbesonderns bei Raps unverzichtbar !

mfg
Hans

  10-02-2005 18:03  ALADIN
Rabe/Pöttinger Vitasem - Amazone D9-30
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Bei der Pöttinger stört mich der große Verteiler im Saatkasten. Die Maschine ist verstopfungsanfällig bei ungereinigtem Saatgut. Sonst aber ganz gut. Kann keinen Vergleich ziehen weil ich Andere kaum kenne.

  10-02-2005 20:32  giebenrath
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>
@ ALADIN

wegen "verstopfungsanfällig": gleich zu Anfang konnte ich es bei Grassamen einmalig feststellen. Habe die Rührwelle nachgerüstet und keinerlei Probleme mehr !

mfg
Hans


  11-02-2005 10:13  oekonomie
Rabe/Pöttinger Vitasem - Amazone D9-30
>
@ALADIN

Bei der Vitasem handelt es sich um die mechanische Anbaudrille. Ich denke, die mit dem Verteiler ist die pneumatische Aerosem.

@ Hans

Du verwendest die Andruckrollen, und dann auch noch den Perfektstriegel oder genügt die Andruckrolle? Ich schrecke vor dem zusätzlichen Gewicht im Heck zurück. Anbau erfolgt auf einem Steyr 8075 Hinterrad, der schon bei einem 600 kg Düngerstreuer leicht bergauf nur mehr mit Lenkbremse zu steuern ist! Und die Vitasem hat bereits ein Leergewicht von ca. 500 kg.

mfg


  11-02-2005 20:28  giebenrath
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>
Ohne Striegel wird die Arbeitsweise nicht zufriedenstellen ! bei idealen Bodenverhältnissen könnte es eventuell noch funktionieren. Bei eher feuchten Boden bzw. grobschrolliger Struktur, dürfte es vermutlich Schwierigkeiten geben. Sehe dies selber, wenn unter diesen Bedienungen, der Striegel nicht optimal eingestellt ist !
Vom Gewicht her, hast du natürlich recht. Durch den Anbau der Andruckrollen, muß die Halterung des Striegel verlängert werden und der Striegel wandert noch weiter nach hinten ...
da kommt schon Gewicht zusammen ! Auch mußt du auf die Aushubhöhe achten ! durch die Andruckrollen wird es bei einem kleineren Traktor auch in dieser Richtung etwas eng.

mfg
Hans

  13-02-2005 18:45  oekonomie
Rabe/Pöttinger Vitasem - Amazone D9-30
> Hallo Hans!
Danke für Deine Ausführungen!
Laut Landmaschinenhändler werden von den Landwirten fast ausschließlich nur mehr die Scheibenscharmaschinen geordert! Ich habe jedoch ob der Arbeitsqualität unter feuchten Bedingungen meine Bedenken. Werden mit den verschmutzten Scheiben nicht doch Saatgutkörner wieder aus der Saatrille mit nach oben befördert? Funktionieren diese kleinen Reinigungsscheiben so perfekt um auch unter schwierigen Verhältnissen noch besser als mit Schleppscharen zu arbeiten? Vergangenen Herbst waren die Aussaatbedingungen in unserem Gebiet für den Weizen optimal. Jedoch hatte ich mit meiner in die Jahre gekommenen Schleppscharmaschine bei der Saat nach gepflügtem Mais ein Problem mit dem wenigen doch noch auf der Oberfläche liegenden Maisstroh bzw. -wurzeln. Nach ca. 50 Meter Fahrt war wieder das Beseitigen des Maisstrohs angesagt. Eine Säscheibe wird wohl einen Maisstängel nicht durchtrennen können. Wird der Stängel nach unten gedrückt und überfahren oder verstopft die Maschine? Hast Du Erfahrungen mit der Saat nach Mais bzw. Mulchsaat?
Grüße
lf


  13-02-2005 20:37  giebenrath
Rabe/Pöttinger Vitasem - Amazone D9-30
>
unter feuchten Bedienungen funktioniert die Scheibenschar, besser als die Schleppschar. Saatgut wird auch bei feuchter Erde nicht nach oben gefördert. Ein Durchtrennen von Maisstroh durch die Scheibenschar ist nur teilweise möglich. Entweder wird das Stroh, (wenn nicht übermäßig vorhanden) in die Erde gedrückt oder die Scheibenschar läuf darüber hinweg. Ein Verstopfen, konnte ich auch bei Mulchsaat nicht feststellen.
Kleine Mengen von Ernterückständen, sammeln sich natürlich im Striegel. Dies hält sich jedoch in Grenzen und beeinträchtigt die Arbeitsweise nicht sehr ! Der Aufgang ist gleichmäßiger und geht etwas schneller vonstatten, als bei meiner alten Semo mit Schleppschar !

mfg
Hans

  15-02-2005 18:30  cat
Rabe/Pöttinger Vitasem - Amazone D9-30
> Ich fahre jetzt die 4. Saison mit einer Vitasem 300, nach rund 450 ha folgende Beurteilung:
+ Druckrollen zum Scheinschar sind unbedingt nötig
+ Flachstriegel schlecht einstellbar, weil durch Druckrollen sehr weit hinten (flattert hinten nach anstatt zuzustreichen)
+ Striegelzinken sind nach ca. 300 ha "fertig"
+ Sämengeneinstellung grundsätzlich gut, man muß aber sehr aufpassen, dass die Arretierschraube ordentlich angezogen ist
+ Obersaateinrichtung für Raps ist völlig "für die Fisch`"
+ Saatmengenkonstanz bei Getreide recht gut, bei großkörnigem Saatgut (Erbsen und Soja) nahezu katastrophal, detto bei Raps bei Saatmengen bis 3 kg
+ Umstellung auf Feinsämereien mit Reduziereinsatz sehr arbeitsaufwändig, gleiches gilt für die Verstellung der Druckrollen
+ halbseitige Abschaltung der Säwelle sehr umständlich
+ Spurreißerwechsel ab ca. 300 ha ausgeleiert, mit der Folge, dass oft abgestiegen werden muss
+ auf steinigen Böden verkeilen sich die Druckrollen mit dem Striegel - Folge: man verliert häufig besonders die äußeren Särohre
+ Zusammenfassend: Funktion der Einscheibenschare mit Druckrolle sehr gut, für Getreide gut geeignet, aber nicht für Soja, Erbse oder Raps, Verarbeitungsqualität deutlich verbesserungswürdig.


mfg

cat

  15-02-2005 20:17  giebenrath
Rabe/Pöttinger Vitasem - Amazone D9-30
>
+ Flachstriegel schlecht einstellbar, weil durch Druckrollen sehr weit hinten (flattert hinten nach anstatt zuzustreichen)

=> Flachstriegel (vermutlich meist du den "Exaktstriegel") dies ist nur eine reine Einstellungssache. Gut eingestellt, dann gibts kein flattern !


+ Zusammenfassend: Funktion der Einscheibenschare mit Druckrolle sehr gut, für Getreide gut geeignet, aber nicht für Soja, Erbse oder Raps, Verarbeitungsqualität deutlich verbesserungswürdig.

=> Anbaufläche bei Raps etwa 20 ha, bei Erbsen ca. 5 ha. Saatgutablage, Dosierung, etc. einwandfrei. Wo sollte es hier ein Problem geben ?


+ auf steinigen Böden verkeilen sich die Druckrollen mit dem Striegel - Folge: man verliert häufig besonders die äußeren Särohre

=> leider sind wir auch auf manchen Feldern "steinreich" !
doch dieses Problem konnte ich noch nie festestellen !


+ Spurreißerwechsel ab ca. 300 ha ausgeleiert, mit der Folge, dass oft abgestiegen werden muss

=> meine Maschine hat so um die 450 ha drauf (war eine Vorführmaschine) und von ausgeleiert bei den Spurreißer keine "Spur" !

und was genau, gibts bei der Verarbeitungsqualität auszusetzen ????

mfg
Hans












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