Milchpreis - Bauernbund - IG Milch

Antworten: 27
  25-03-2009 19:27  Schwarz
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Statt über Bauernbund und IG Milch in den Agrarmedien zu wettern wäre es an der Zeit "unseren" Vertretern reinen Wein einzuschenken. Landwirte werden zum Spielball der Politik- Erfolge in Verhandlungen die keine sind werden schön geredet und von BB-Vertretern im Parlament die keine Ahnung von der Landwirtschaft haben als Durchbruch gepriesen. -Als Milchviehbetrieb schaudert es mich wenn man bedenkt das die Molkereien jahrelang gut verdient haben ,Betriebe im Ausland gekauft und nun uns Mitglieder im Regen stehen lassen ! Es geht um unsere Betriebe-die seit Generationen geschaffen und erhalten wurden und nicht um BB und IG. Lautstarker Protest (wie die Lehrer) wäre bald angebracht sonst wird es bald keinen Feinkostladen Österreich mehr geben- lasst Neid und Gewinnsucht einmal beseite und steht gemeinsam für unsere Anliegen!


  25-03-2009 19:38  Schadseitn
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
ja für des wär ich auch! Jeder hat sicher 2-4 Traktor am hof! Stell ma alle auf de Bundestraßen das mal alles Lahm gelegt wird! glei 1 Wochn oda so! gg

  25-03-2009 19:57  Vasi
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Na ja man darf sich nicht wundern die Bauern sind zu einen beträchtlichen Teil selber schuld.
2 bis 3 Traktoren jenseits der 100 Ps und jedes Jahr ein neue Maschine und jammern.
So sieht der Konsument den Bauern, denn ist es Scheiß egal wie es den Milchlieferanten geht
Hauptsache die Milchprodukte sind billig ( zB.: 1 lt. Milch im Geschäft in Deutlschland Norden 0,47€ zum vergleich 1 lt. Eistee 1,10€) Der korrupte und überfettete Bauernbund müßte mal
aufwache und wieder den Bauern zu dem mache was er war - Landaschaftserhalter und
unentberlicher Teil der Gesellschaft, und der Bauer sollte auch mal an seine Wurzeln denken!

Grüsse

  25-03-2009 19:57  helmar
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Gute Idee, Schadseiten...und dann kommen Herr und Frau Inspektor, der Prüfzug, schlussendlich wird die Stvo vollzogen und Vater Staat sagt danke......weiss man was von den Schrereien welche der BDM mit den Blockaden der Molkereien, bzhw. Bauern bekommen haben?
Mfg, helmar


  25-03-2009 20:04  helmar
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Der einzige Bauernprotest, der ankommt ist der mit der Geldbörse......aber solang die Traktorneuzulassungen steigen, solange manchmal 100 m3 Beton verbaut werden, solange gepachtet wird auf Teufel komm raus uvm. solange dies alles passiert, kannst es vergesen...
Mfg, helmar

  25-03-2009 20:10  Posaidon
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Helmar, Deine Schreiberei wir schön langsam fad! hoffentlich verschwindet der Schnee bald dann kannst draußen auch wieder was arbeiten!!

  25-03-2009 20:16  helmar
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Da hast jetzt ins Schwarze getroffen, wenn i müd von draussen komm, lass i das Kistl in Ruah......
Mfg, helmar

  25-03-2009 20:20  Johannfranz
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
@ Helmar
Du sagst es. Und Parade-Investoren auf Punkte wie von Dir beschrieben angesprochen,haben als Standard-und einzige Antwort nur ein : "Ja,was sollst denn machen" als "Lösung" parat. Traurig, aber wahr.

  25-03-2009 20:45  mfj
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Manchmal mache ich drei Kreuzzeichen, bei dem was manche hier schreiben – und hoffe das diejenigen „NIE“ etwas zu sagen haben.

Der Milchwirtschaft helfen nur zwei Dinge:

1. die Menge runter
oder
2. ein Strukturwandel

zu 1
Die Milchmenge runterzubringen ist in meinen Augen totale Utopie. Darum auch immer mein abwinken, wenn so „Selbstgeißelungen“ wie ...ich halte die Quote immer ein, oder wir kürzen um 2 %.
Genauso gut kann man das Spiel „wann trifft der Hammer“ veranstalten. Man stellt sich rückwärts zur Hauswand und wirft den Hammer nach hinten. Wenn er eine Glasscheibe trifft, hat man zwar das Spiel gewonnen, aber den Schaden muss man selbst bezahlen.

Selbst auferlegte Disziplin ist wunderschön und brav – hat aber nur negative Auswirkungen auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg.
Nur Europaweit oder weltweit hat ein Mengenrücknahme eine Aussicht auf Erfolg.

Wie viel Dummheiten muss man eigentlich hintereinander begehen, um zu kapieren das Alibi-Aktionen – wie der Milchstreik nur geschadet haben.

Zu 2
Eine Frage an das Forum.
Bei welchem Milchpreis würdet Ihr aufhören zu produzieren?

Stellt Euch diese Frage mal ehrlich und scheuklappenfrei.
Ich behaupte, erst bei einem einstelligen Cent-Betrag werfen die Bauern haufenweise das Handtuch. Und da bleibt noch lange und viel Spielraum.
Er hört doch jetzt auch keiner auf – außer er hatte es sowieso im Sinn.
Die Schmerzgrenze ist noch lange nicht erreicht, auch wenn nichts mehr verdient wird. Zu verflochten und verstrickt sind die Landwirtschaften mit dem eigenen Leben. Und die Landwirte, der Großteil jedenfalls, kann noch lange von der Substanz zehren....


  25-03-2009 21:18  Muuh
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch


+ + +

  25-03-2009 21:19  helmar
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Zu Frage 2, lieber mfj.........habe heute die TOP-AGRAR durchgeblättert, werd sie mir genauer noch zu Gemüte führen, aber in gerade den Hochburgen der BRD sind 20 ct und darunter bittere Realität. Und dieser Preis wird von den Betroffenen als die absolute Grenze gesehen. Es ist eine Tatsache, dass dort meistens nicht gerade extensiv gewirtschaftet wird.....sowohl von der Futterseite wie auch der Technik............diese Grenze wird überall nur ein paar Monate gut gehen, denke ich. Ich habe einige Artikel über das Auslaufen der Subventionen in Neuseeland vor ca. 20 jahren gelesen und wie darauf reagiert wurde.......im Milchviehbereich mit Extensivierung und vor allem mit dem Anpassen der Kühe an die Gegebenheiten, und so etwas ist hier in Europa durchaus auch möglich......Kuh frisst was man nicht kaufen muss, und im Winter was den Bauch füllt........aber von den derzeit gehaltenen rassen würd da nicht allzuviel übrig bleiben.
Mfg, helmar

  25-03-2009 21:22  BBB
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Guten Abend mfj

Der Milchstreik hat nicht "nur geschadet" , sondern sehr wohl etwas bewirkt. Nur den gewünschten Erfolg hat er nicht gebracht.
Zum Aufhören kann ich nur sagen ich weiß es nicht. Das ist keine leichte Entscheidung. Ich bin in der günstigen Situation das ich keine Schulden habe und dadurch kann ich länger durchhalten, aber bei Verlustpreisen auch nicht ewig.

Und Helmar, bei den Milchpreisen die Du genannt hast wäre ich nicht überrascht wenn der Strukturwandel sich von oben nach unten verlagern würde.

lG. BBB



  25-03-2009 21:53  mfj
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Liebe Helmar,

Ehrlich gesagt, wird mir bei Frage 2 auch Angst und Bange. Ich kann sie nämlich für meinen Betrieb auch nicht beantworten – momentan bin ich noch etwas leidensfähig ;-)

Das fatale und Marktfremde Verhalten bei der Milchwirtschaft ist schon verrückt.
Gute Milchpreise haben immer eine Mengensteigerung veranlasst, Schlechte Milchpreise noch mehr...

Es wird zu viel in die Milchwirtschaft investiert – wenn sie das schlechteste Pferd im Stall wäre. Weiß der Teufel warum, gerade Jungübernehmer so optimistisch und tatenvoll „Vollgas geben“.
Alleine die Pachtzinse und Quotenpreise die jahrlang und auch heute noch bezahlt werden, spiegeln die Realität einfach nicht wieder.
Sind die Bauern zu doof zum rechnen, und noch viel doofer um ein bisschen zu „pokern“?

@BBB

Doch, der Streik hat nur geschadet.
Die Lebensmittel Industrie hat ihre Rezepturen verändert.
Der Konsument hat diesen Preisdruck mit „Nicht mehr kaufen“ gelöst.
Und wir haben unsere eigenen Unternehmen auf allen Ebenen geschadet.

Die „unbekannte“ Karte Streik ist gespielt, sie hat sich weder als „Trumpf“ noch als „Schmiere“ erwiesen, weil man sie vom BDM blindlings, unüberlegt, stümperhaft, herzlos und ahnungslos gespielt hat.
Bis dorthin war ein „Lebensmittelstreik“ eine unbekannte Sache und ein Django-Exempel.

Schau wie es die Auto-Industrie macht. Man erzeugt einfach weniger, ohne viel Aufsehen, ohne viel sinnlosen Druck, und so wird der Autokäufer nicht vor den Kopf gestoßen, dass er bald mehr bezahlen muss.
Der BDM triumphierte und trompetete damals genau das Gegenteil :-((



  25-03-2009 23:07  henselmen
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Hallo miteinander,
ich lese mir sehr die Forenbeiträge durch, meistens steht soviel "Schwachsinn" drin, dass mir ganz schlecht wird, bei dieser Diskussion wird endlich mal sachlich diskutiert.
Leider Gottes ist es so, und davon bin ich der festen Überzeugung, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen.
2 Prozent zuwenig und der Preis steigt, 2 Prozent zuviel und genau das Gegenteil passiert, wie viele meiner Berufskollegen gerade leidvoll erleben müssen.
Die Kontingentierung wurde vor vielen Jahren nicht ohne Grund eingeführt, abgeschaftt wird sie jetzt von Leuten, die von der täglichen Bauernabend mit all den vielen Mühen und Sorgen leider überhaupt keine Ahnung haben.
Diese Leute tragen letztendlich die Hauptschuld daran, dass viele Bauern an den Rande ihres Existenminimus gedrängt werden ohne zu wissen, was sie damit anrichten, nur um den Konsumenten billige Milchprodukte zukommen zu lassen.
Jeder von diesen sogenannten "Entscheidungsträgern" sollte eigentlich eine betriebswirtschaftliche Grundausbildung haben, so sollten sie eigentlich wissen, dass nur landwirtschaftliche Betriebe mit einem entsprechenden Gewinn auch investieren können, dieses Geld damit unmittelbar Arbeitsplätze meist in der heimischen Region sichert.
Leider, so habe ich den Eindruck, leben diese Entscheidungsträger in einer "anderen Welt" weit weg in Brüssel, ohne von der Realität noch wirklich Ahnung zu haben.
Anders kann ich es mir nicht erklären, dass wir z.B eine EU-Agrarministerin haben, die vor ihren Besuch in Österreich noch nicht mal eine Ahnung hatte, wie steil eigentlich Bergbauernflächen sein können.
Umso wichtiger ist es liebe Berufskollegen, dass wir eine Vertretung haben, die diese Leute immer wieder auf unsere wirklichen Probleme und auf die Auswirkungen ihrer Entscheidungen aufmerksam macht.
Und hier muss ich mal eine Lanze brechen für den Bauernbund, ich sehe weit und breit niemanden, der sonst noch wirklich ernsthaft für unsere Interessen eintritt!!!
Damit mich niemand falsch versteht, auch ich bin zu 100% zufrieden was der Bauernbund erreicht oder tut, aber ohne ihn würden wir, und da bin ich mir sehr sicher, noch um ein Vielfaches schlechter dastehen.
Schaut euch die anderen Gruppierungen an, habt ihr von diesen nach der LWK-Wahl noch was gehört? Ich jedenfalls nicht!
So muss es eine der vordringlichsten Aufgaben des Bauernbundes sein, Allianzen auf EU-Eben zu schmieden damit, wenn noch möglich die Kontingentierung erhalten bleibt, denn was momentan auf dem Milchsektor passiert, das ist, so befürchte ich, erst der Anfang.


  25-03-2009 23:44  tch
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Hallo Henselmen

Das wird die meisten User sehr freuen das DU mit dem BB zu 100% zufrieden bist...
Zwei Prozent weniger von dem was der Markt verträgt und der Preis steigt
Zwei Prozent davon zuviel- Preis fällt.

Die Quote ist dabei unwichtig... wer hat am meisten-am lautesten nach dem Quotenausstieg gebrüllt- wachstumswillige Bauern?

Entscheidungsträger- ja die sollten gut ausgebildet sein- in der EU, in der Wirtschaft-in der Landwirtschaft.

lg
tch

Ps: famdoofgrins, ein Posting extra für Dich

  26-03-2009 08:32  donald
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Hallo Henlesmen.

Zitat:

Hallo miteinander,
ich lese mir sehr die Forenbeiträge durch, meistens steht soviel "Schwachsinn" drin, dass mir ganz schlecht wird

Zitat ende.


Ja auch das wird viele freuen, so wird man schnell beliebt.

Donald

  26-03-2009 08:33  g8129di
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Guten Moregne allerseits!!! (Oder besser gute Nacht!)

Weiterer Einwurf in die Diskusion:
1.) Als vor 2 Jahren die ADEG mehrheitlich von REWE übernommen wurde, hieß es seitens der Wettbewerbsbehörde dass dies keine Marktkonzentration sei und ließ die Übernahme mit geringen Auflagen durchgehen: Diese Einrichtung gehört ersatzlos gestrichen!!!

2.) Verfolgt man die Werbung vom Hausverstand und sieht dass jedes Wochenende von Freitag bis Samstag mit Aktionen mit Preisreduktionen bis zu 25 % bei den Produkten der Bauern Milch, Fleisch, Gemüse,.. geworben wird.
Vergleicht man die anderen Produkte des täglichen Gebrauches (Waschmittel, Toilettartikel, ... ) wird einem schlecht wenn man die Preisteigerungen sieht. Den Konsumenten ist das anscheined egal, die vergleichen nur die Grundnahrungsmittelpreise.
Habe selbst eine Familie mit 5 Kindern, und sehe was mit den Preisen abseits von Milch, Fleisch, ... los ist.

Auch hier gehört einmal von der Politik angesetzt und ein Schleuderpreisverbot bei den Lebensmittel erlassen: Die beschließen sonst auch immer alles.

Danke für das lesen meines Eintrages.










  26-03-2009 08:43  helmar
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Da hast du recht, es wird bei den Lebensmitteln geschleudert.........was aber Waschmittel, usw. betrifft, da greif ich schon lange zu den billigeren Eigenmarken, sind auch nicht schlechter, und auch die Katzen schmausen "clever"(wird meistens gegen tote Mäuse eingetauscht)....wo man aber den Unterschied so richtig schmecken kann, ist bei Fruchtjoghurt und Co. Da schmeckt die teurere Markenware um vieles besser, und darum kommt auch NÖMMix ins Wagerl..........und bevor ich bei grossen Keksbackaktionen Margarine verwende, nehm ich auch den Aktionsbutter, aber schon den wo AT draufsteht.
Mfg, helmar

  26-03-2009 08:51  43613
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
@helmar

Man kann die Situation von Neuseeland und Europa meiner Meinung nach überhaupt nicht vergleichen. Neuseeland hat riesige Weideflächen und keinen Ackerbau. In Europa gibt es Kraftfutter viel günstiger zu erwerben. Außerdem gibt es in Neuseeland fast keinen Winter und somit brauch sie keine Ställe. Und dadurch günstige Produktionskosten. Ich glaube, dass Neuseeland auf die gleiche Weise Milch produzieren würde wie Europa, wenn das Kraftfutter nicht so teuer wäre.

Mfg.

  26-03-2009 10:55  GruberLeopold
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Hallo Helmar!

Momentan müsstest du aber bayrische Milchprodukte kaufen um deinen Milchpreis anzuheben.

mfg Gruber Leo

  26-03-2009 11:31  Jörg64
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Lieber mfj,

das Ziel und die Forderung des BDM und soviel ich weiß auch der IG Milch war und ist eine flexible Mengensteuerung in ganz Europa. Genau eben das, was die Autoindustrie jetzt macht. Das Märchen vom Konsumrückgang ist längst wiederlegt. Umsatz Milchprodukte in D in Euro + 8,2 % und in kg Milchäquivalent + 0,2 %.

Tatsache ist, daß die Politik und der BV zu feige sind, um mit den Milchbauern am selben Strang in die selbe Richtung zu ziehen. Zu eng sind die Verflechtungen mit der Vor- und Nachgelagerten Industrie.

Zum Streik: Hätte es den Streik in D nicht gegeben, dann hätten wir in D und auch Ihr Ösis schon im Juli 08 einen Milchpreis von unter 30 Cent (war von Molkereien bereits angekündigt) gehabt. Am meisten hat sich der Streik natürlich für diejenigen rentiert, die nicht mitgemacht haben und jetzt g´scheit daherreden.

Molkereien in ganz Europa wollen im Prinzip nur Eines: Möglichst viel Milch zu einem möglichst tiefen Preis. Nur darum soll die Quote weg! Und die meisten Bauern gleich damit!

Es geht nicht um BB oder IG, nicht um BDM oder BV. Es geht um´s Überleben der Milcherzeuger. Um´s Überleben von den Kleinen und den Größeren. Um´s Überleben der Bayern, der Preißen, der Österreicher, Südtiroler und allen Anderen.

Nur eine flexible Mengensteuerung in Bauernhand gewährleistet den Bestand unserer Betriebe. Gelingt uns das nicht bald, dann können wir alle zusperren!

Wenn einer eine bessere Idee hat, soll er´s bittschön bald sagen (und vorher auch gut durchdenken) sonst ist´s zu spät!

melken
für´n
jux

Gruß !

Bauerngirgl


  26-03-2009 13:37  mfj
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
@Bauerngirgl,

Mensch Bauerngirgl, wo lebst denn Du?
Wir Bauern haben doch schon alles in der Hand.

Wer bezahlt denn die hohen Pachtpreise ?
Wer hat die hohen Quotenpreise bezahlt, dass einem Sehen und Hören vergeht?
Wer erzeugt denn Milch über beide Ohren hinaus?

Ja, richtig - wir arme Bauern...

Girgl, der Fettmarkt ist komplett eingebrochen, die Leute kaufen wieder Margarine, die Industrie ist auf die Fettträger Pflanzenöl umgestiegen, und die Käselager sind zum Bersten voll. Die Politik ist doch nicht der Hausmeister der Landwirtschaft. Für uns Idioten lässt sich doch niemand degradieren.

Natürlich hat der Milchstreik ganz kurze Zeit den höheren Milchpreis gehalten.
Es wusste niemand, aber auch niemand – wie sich ein Streik auswirken kann. Man hat mit leeren Regalen gerechnet usw.

Das Fazit – die Sternfahrt mit den Großtraktoren nach Berlin hat in der Öffentlichkeit mehr Aufsehen erregt, als die 10 Tage streiken. Das hat die (Stadt) Bevölkerung weder erreicht noch interessiert.
Und danach kam die Abrechnung.
Girgl, wer hat den entstandenen Schaden des Milchstreikes bezahlt.

Der Konsument – falsch
Der Handel – falsch
Die Politik- falsch
Der BDM oder IG Milch - falsch
Die Bauern – richtig

Du willst den 20.000 kg Quotenbetrieb im Tirol, mit dem Brandburger 10 Mill. Quotenbetrieb unter eine Decke schleifen?
Hast Du jede Realität im Gemüsebeet vergraben?
Und dann gibt’s da noch die Italiener, die Franzosen, die Hölländer, die Engländer, die Iren etc. und Milchboard-Deppen, die wo den eigenen Molkereien einen Mindestrichtpreis vorgeben möchten. „Einer flog über´s Kuckucksnest“ – oder kurz...wenn „Halblustige“ Ideen haben.

Ein gequältes Lächeln fordert mir immer noch, wie unabgestimmt in nächster Nachbarschaft vorgegangen wurde.
Der BDM hat einfach aus sich heraus beschlossen, den Streik zu entfachen. Vier Tage später, wo die ersten Herzen in die Hosen gerutscht sind, wurde dann die IG-Milch „solidarisch gezwungen“ mitzumachen. Erste Parolen hießen dann, einen Teil der Milch nicht abzuliefern. Welch ein durchdachtes Konzept, lieber Girgl. Österreichische Bauern wussten erst gar nicht für was für ein Ziel sie streiken sollten. Da wurde dann schnell die 46 cent aus der Taufe gehoben. Weil die deutsche Forderung hatten viele schon in der Tasche...

Jeder Schulanfänger, nein jedes Kindergartenkind – hätte ein „durchdachteres Kampfprogramm zusammengebracht als unsere selbsterwählten Milchguides.

Girgl, die Lösung ist ganz einfach.
In den Landwirtschaftsschulen darf nur noch es nur noch ein Fach geben – von Montag bis Freitag, von morgens bis abends....nämlich „BETRIEBSWIRTSCHAFT“.

Unsere Jungbauern müssen sich nicht in Landtechnik, Tierzucht oder Pflanzenbau auskennen, das lernen sie eh daheim – sondern im Rechnen. Und dann fallen all die schöngerechneten Betriebskonzepte dem Papierkorb zum Opfer – und die Bauern sind richtige Unternehmer.

Aber, bis das soweit ist – wird noch viel Milch verschüttet, und Nachbar´s Katze wird noch an einige Ideen in ihrer Schüssel schlecken....


  26-03-2009 14:13  Jörg64
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Servus mfj,

ich weiß zwar nicht, welches Gras Du rauchst, aber scheinbar habens Dir beim BB den Chip ausgewechselt, weil Du deren Krampf weiterverbreitest.

Zum Streik und zum Zwang, daß Ihr in AT zum Mitmachen gezwungen worden sein solltet:

An dem Tag, als Romuald Schaber bekannt gegeben hat, daß er ab morgen keine Milch mehr abliefert, hat eine Viertel Stunde darauf Euer Ernst Halbmair (so glaub ich heißt er) life in Freising bekundet, daß auch ganz Österreich ab dem nächsten Tag dabei ist. Wie weit es dann mit der Solidarität her war, wissen wir jetzt. Ihr habt es zugelassen, daß Euere Milch zu uns reinkutschiert worden ist. AT ist heuer scheinbar der größte Quotensünder in der EU (nach %).

Und da sind wir auch schon bei der Betriebswirtschaft. Einzelbetrieblich ist es auch in Zeiten niedriger Milchpreise sinnvoll, vollgas zu produzieren. Gesamtwirtschaftlich jedoch ist das fatal, wie wir gerade sehen.

Also lieber weniger Betriebswirtschaft und mehr Marktwirtschaft und Wirtschaftspsychologie!

In den LW-Schulen haben doch wir, unsere Väter und deren Väter schon gelernt, wie man möglichst billig möglichst viel produziert, und daß man ein fauler Hund ist, wenn der Nachbar mehr schafft. Die Mühlen, Molkereien und Schlachtbetriebe waren immer auf der sicheren Seite. Sie konnnten und können sich sicher sein, daß die Ware schon kommt.

Gerade Euch Millibauern in AT drückens doch jetzt an die Wand! Ihr selber produziert vollgas und Euere Molkereien holen sich billige Halbfertigprodukte nördlich der Alpen und der Hofer tut noch eins drauf und scheißt gleich ganz auf Euere Erzeugnisse. Wehrt Euch endlich! An unserer Seite seid ihr stark!

Ohne eine Angebotssteuerung in Bauernhand gibts keine Rettung. Und das kann man in keiner LW-Schule lernen, wo die Kalender von Bayer, BASF, Deuka, Fendt etc an der Wand hängen.

MfG Bauerngirgl

  26-03-2009 15:54  Noe
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
@ Bauerngirgl Du schreibst "Wehrt euch endlich! An unserer Seite seid ihr stark! °
Nein danke, das hatten wir schon mal !!

  26-03-2009 16:23  helmar
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Traktorkauf zurückstellen, freie Pachtflächen nicht mehr um jeden Preis nehmen, den Abstand zwischen den Lieferungen des Mischfutterlieferanten vergrössern uvm. macht zwar nicht soviel Krach wie eine Traktorausfahrt, ein Herumlaufen mit Transparenten, und ähnliche Tätigkeiten, hat aber, von vielen praktiziert, auch seine Wirkung.......aber "Kämpfer" wollen, brauchen Action, nicht wahr, lieber Bauerngirgl?
Mfg, helmar

  26-03-2009 16:41  Tyrolens
Milchpreis - Bauernbund - IG Milch
Tschuldigung, aber sollen die Landwirte jetzt Marktwirtschaft machen? Wie soll das funktionieren? Das geht nur über eingriffe in die Weltwirtschaftspolitik und ist somit faktisch unmöglich durchführbar. Es ist eine österr. Krankheit, alles zu Tode politisieren zu müssen, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was man auch beeinflussen kann. Und da landen wir nun mal bei den Produktionskosten, und sofern Mitglied bei einer Genossenschaftsmolkerei, dabei, dass billig kaufen und teuer verkaufen noch immer der beste Weg zu wirtschaftlichen Erfolg ist.
Der mfj hat eh schon geschrieben, warum eine Reduzierung der Milchproduktion derzeit nix bringt. Insofern ist nicht mal das eine Lösung.


Gruß,

Thomas



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