Generationskonflikte - wie sehen sie das?
Antworten: 14
28-10-2004 12:57 bauernbua
Generationskonflikte - wie sehen sie das?
> So kannsta auch gehn!
Ich habe nach der Schule einen Beruf erlernt, weil ich nicht für die Hofübernahme vorgesehen war. Zum Glück! Doch aus verschiedenen Gründen wollte dann keiner von meinen Geschwistern den Hof übernehmen.
Ich und, damals meine Freundin, jetzt meine Frau, haben entschlossen den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Ans Übernehmen hatte keiner gedacht - leider.
Unser Wohnhaus war in einem sehr schlechten Zustand (keine sanitären Einrichtungen, keine Heizung usw.). Meine Frau wollte immer ein eigenes Haus haben. Doch ich hatte damals noch ein recht gutes Verhältniss mit meien Eltern, zumal mein Vater immer ein grosses Vorbild für mich war und ich deshalb nicht wollte das meine Eltern in ein altes heruntergekommes Haus leben sollten. Und ich der Meinung war, daß es einen Generationsstreit bei uns nicht gibt. Meine Frau und ich haben das Haus und sämtliche baufälligen Gebäude saniert und zum Großteil auch durch unser, im Berufsleben verdientes Geld, auch selbst finanziert. Wir halfen auch immer am Betrieb mit, bei Stosszeiten nahmen wir Urlaub.Bis dahin war auch so ziemlich alles in Ordnung. Doch nach und nach überkam meinen Eltern anscheinend der Neid und alles gehörte ihnen und nur sie haben gearbeitet.Alles wurde uns vorgehalten - Strom,Wasser sogar die Milch für unsere zwei Kinder. Obwohl unser ganzes Geld im Betrieb steckt (Gebäude, Maschinen, Strassen usw.). Es kam immer mehr zum Streit, und meine Frau und ich haben uns fast ganz aus der Landwirtschaft zurückgezogen.Jetzt wird nicht mehr gestritten.Meine Eltern bewirtschaften den Milchviehbetrieb fast allein.Da wir noch keine Besitzer sind könnten meine Eltern den Betrieb noch immer wen anders geben und wir stehen mit leeren Händen da.
Meine Ehrfahrung ist daher: solange man tut was die "Alten" wollen ist alles in Ordnung, nur eigene Meinung und eigenen Willen sollte man nicht haben.
Und so denke ich mir, wird es in vielen Betrieben sein und viele wundern sich wenn den "Jungen" die Freude an der Landwirtschaft vergeht.
> So kannsta auch gehn!
Ich habe nach der Schule einen Beruf erlernt, weil ich nicht für die Hofübernahme vorgesehen war. Zum Glück! Doch aus verschiedenen Gründen wollte dann keiner von meinen Geschwistern den Hof übernehmen.
Ich und, damals meine Freundin, jetzt meine Frau, haben entschlossen den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Ans Übernehmen hatte keiner gedacht - leider.
Unser Wohnhaus war in einem sehr schlechten Zustand (keine sanitären Einrichtungen, keine Heizung usw.). Meine Frau wollte immer ein eigenes Haus haben. Doch ich hatte damals noch ein recht gutes Verhältniss mit meien Eltern, zumal mein Vater immer ein grosses Vorbild für mich war und ich deshalb nicht wollte das meine Eltern in ein altes heruntergekommes Haus leben sollten. Und ich der Meinung war, daß es einen Generationsstreit bei uns nicht gibt. Meine Frau und ich haben das Haus und sämtliche baufälligen Gebäude saniert und zum Großteil auch durch unser, im Berufsleben verdientes Geld, auch selbst finanziert. Wir halfen auch immer am Betrieb mit, bei Stosszeiten nahmen wir Urlaub.Bis dahin war auch so ziemlich alles in Ordnung. Doch nach und nach überkam meinen Eltern anscheinend der Neid und alles gehörte ihnen und nur sie haben gearbeitet.Alles wurde uns vorgehalten - Strom,Wasser sogar die Milch für unsere zwei Kinder. Obwohl unser ganzes Geld im Betrieb steckt (Gebäude, Maschinen, Strassen usw.). Es kam immer mehr zum Streit, und meine Frau und ich haben uns fast ganz aus der Landwirtschaft zurückgezogen.Jetzt wird nicht mehr gestritten.Meine Eltern bewirtschaften den Milchviehbetrieb fast allein.Da wir noch keine Besitzer sind könnten meine Eltern den Betrieb noch immer wen anders geben und wir stehen mit leeren Händen da.
Meine Ehrfahrung ist daher: solange man tut was die "Alten" wollen ist alles in Ordnung, nur eigene Meinung und eigenen Willen sollte man nicht haben.
Und so denke ich mir, wird es in vielen Betrieben sein und viele wundern sich wenn den "Jungen" die Freude an der Landwirtschaft vergeht.
28-10-2004 19:33 helmar
Generationskonflikte - wie sehen sie das?
>Glaubt denn jemand dass es auf den Höfen vor 30, 40 oder noch mehr Jahren eitel Wonne und Waschtrog war? Wohl nur sehr wenige. Und man hat über Politik, Kirche, Landjugend und vor allem über die Berufs- und Fachschulen das Bild der heilen Bauernwelt in die Welt gesetzt.
Und in meiner Jugend hatte ich keine Wahl, Landwirtschaft zu lernen, weil ich nun mal weiblich bin mußte ich in die Berufsschule ländliche Hauswirtschaft absolvieren( hat mir aber nicht geschadet). Ein Schlüsselerbenis hatte ich aber in der letzten Woche in der Berufsschule: da hielt der damalige Leiter der Fachausbildungsstelle seinen "Beratungstag" in der Schule ab. Ich beschwerte mich darüber, dass man mir die Lehre ländliche Hauswirtschaft aufgezwungen hatte und dass ich Landwirtschaft lernen wollte, und auch den elterlichen Hof übernehmen möchte, und das da die Landwirtschaft wohl sehr wichtig wäre. Der Herr DI M. erklärte mir dass ich ja nach der Hauswirtschaftslehre noch immer Landwirtschaft machen könnte, aber weil ich ja nicht so übel aussehe, würde sich sicherlich der passende
weichende Bauernsohn!!!!! für mich finden. Dieses Gesräch fand im Mai
1972 statt, und nicht wie man meinen könnte, vor 200 Jahren! Die Lehre war mir von diesem Tag an wurscht, ich habe über 5 Jahre nicht in der Landwirtschaft gearbeitet, und 11 Jahre später vor diesem Herrn
die LWM Prüfung mit einem 1 abgelegt. Als ich ihn danach drauf angesprochen habe, hat sich der ganz schön gewunden. In der Landjugend wars genauso. Mit einem Arbeiter als Freund war man unten durch, und ich habe mich von selber verzogen. ....so ist und war die "heile bäuerliche Welt"...
Mfg, helmar
>Glaubt denn jemand dass es auf den Höfen vor 30, 40 oder noch mehr Jahren eitel Wonne und Waschtrog war? Wohl nur sehr wenige. Und man hat über Politik, Kirche, Landjugend und vor allem über die Berufs- und Fachschulen das Bild der heilen Bauernwelt in die Welt gesetzt.
Und in meiner Jugend hatte ich keine Wahl, Landwirtschaft zu lernen, weil ich nun mal weiblich bin mußte ich in die Berufsschule ländliche Hauswirtschaft absolvieren( hat mir aber nicht geschadet). Ein Schlüsselerbenis hatte ich aber in der letzten Woche in der Berufsschule: da hielt der damalige Leiter der Fachausbildungsstelle seinen "Beratungstag" in der Schule ab. Ich beschwerte mich darüber, dass man mir die Lehre ländliche Hauswirtschaft aufgezwungen hatte und dass ich Landwirtschaft lernen wollte, und auch den elterlichen Hof übernehmen möchte, und das da die Landwirtschaft wohl sehr wichtig wäre. Der Herr DI M. erklärte mir dass ich ja nach der Hauswirtschaftslehre noch immer Landwirtschaft machen könnte, aber weil ich ja nicht so übel aussehe, würde sich sicherlich der passende
weichende Bauernsohn!!!!! für mich finden. Dieses Gesräch fand im Mai
1972 statt, und nicht wie man meinen könnte, vor 200 Jahren! Die Lehre war mir von diesem Tag an wurscht, ich habe über 5 Jahre nicht in der Landwirtschaft gearbeitet, und 11 Jahre später vor diesem Herrn
die LWM Prüfung mit einem 1 abgelegt. Als ich ihn danach drauf angesprochen habe, hat sich der ganz schön gewunden. In der Landjugend wars genauso. Mit einem Arbeiter als Freund war man unten durch, und ich habe mich von selber verzogen. ....so ist und war die "heile bäuerliche Welt"...
Mfg, helmar
29-10-2004 08:31 helmar
Generationskonflikte - wie sehen sie das?
>Liebe Biobäuerin!
Leider ist es meistens so wie es Euch ergangen ist und auch dem ziemlich zornigen Jungbauern gebe ich recht. Denn vor 22 Jahren ist es auch bei uns so gelaufen. Mein Vater hörte auf Schwester und Schwager. und nicht zu vergessen auf diverse Wirtshausbesatzungen, die Rente hat er ja auch mit der Verpachterei bekommen, die Wirtschaft
gehörte ihm und meiner Mutter, obwohl ich das Ersparte aus über 5 Jahren ins Bauen steckte und mein damaliger Freund und späterer
Ehemann war als Arbeiter zwar gut fürs hackeln und finanzieren, aber
der wahre, weise, gute war immer mein Vater und wir die Deppen. Meine Mutter hatte es nicht einfach, denn einerseits war sie als Witwe gut fürs arbeiten, aber dem Clan doch ein wenig zu minder, und Sohn hatte sie ja auch keine zusammengebracht. Nach 5 Pachtjahren war ich nahe dran, alles hinzuschmeißen, und mit meinem Freund irgendwie
nochmals neu anzufangen und sagte dies meiner Mutter und dem Vater. Während Vater nie dran glaubte, dass es uns ernst damit ist(schließlich hatten wir ja gar nicht so wenig investiert, glücklicherweise
liefen alle Rechnungen für Maschinen und Baumaterial auf meinen Freund und mich!), war dies meiner Mutter sofort klar. Und da sie für diesen Zustand kein Verständnis hatte, erklärte sie meinem Vater unmißverständlich, dass sie mit Jänner 1982 ihre Hälfte an mich übergeben werde, ob es ihm und seiner Verwandtschaft nun passt oder
nicht. .....Und 3 Wochen später wurde der genau ausformulierte Übergabsvertrag auch von meinem Vater, unterschrieben, was folgendes Zitat meines Onkels auslöste: Ihr, gemeint meine Eltern, seida ja teppert, dem Mensch(wörtlich keine Namensnennung von mir)
zu übergeben! Wenn mit der was is, dann kriegen das alles fremde Leut!
Nun, immer ist es danach auch nicht friedlich zugegangen, und das
aus diesen vorangegangenen Ereignissen nicht gerade nahe Verhältnis
zu meinem Vater ist auch dann nicht enger geworden. Wir haben den Übergabevertrag auf Punkt und Beistrich eingehalten, und ich brauche mir nicht vorzuwerfen mich nicht um ihn gekümmert zu haben, als er krank und pflegebedürftig wurde, aber ich gebe zu, die schwere Krankheit meiner Mutter und ihr früher Tod haben mich sehr schwer getroffen, zu meinem Vater war immer der Abstand da. ......Und vielleicht geben diese Zeilen von mir , welche sehr persönlich sind, beiden Generationen zu denken, denn das Leben ist eingentlich viel
zu kurz um sich gegenseitig unnötig das Leben sauer zu machen.
Vielleicht liest dies auch jemand aus der Übergebergeneration....
Mfg, helmar
>Liebe Biobäuerin!
Leider ist es meistens so wie es Euch ergangen ist und auch dem ziemlich zornigen Jungbauern gebe ich recht. Denn vor 22 Jahren ist es auch bei uns so gelaufen. Mein Vater hörte auf Schwester und Schwager. und nicht zu vergessen auf diverse Wirtshausbesatzungen, die Rente hat er ja auch mit der Verpachterei bekommen, die Wirtschaft
gehörte ihm und meiner Mutter, obwohl ich das Ersparte aus über 5 Jahren ins Bauen steckte und mein damaliger Freund und späterer
Ehemann war als Arbeiter zwar gut fürs hackeln und finanzieren, aber
der wahre, weise, gute war immer mein Vater und wir die Deppen. Meine Mutter hatte es nicht einfach, denn einerseits war sie als Witwe gut fürs arbeiten, aber dem Clan doch ein wenig zu minder, und Sohn hatte sie ja auch keine zusammengebracht. Nach 5 Pachtjahren war ich nahe dran, alles hinzuschmeißen, und mit meinem Freund irgendwie
nochmals neu anzufangen und sagte dies meiner Mutter und dem Vater. Während Vater nie dran glaubte, dass es uns ernst damit ist(schließlich hatten wir ja gar nicht so wenig investiert, glücklicherweise
liefen alle Rechnungen für Maschinen und Baumaterial auf meinen Freund und mich!), war dies meiner Mutter sofort klar. Und da sie für diesen Zustand kein Verständnis hatte, erklärte sie meinem Vater unmißverständlich, dass sie mit Jänner 1982 ihre Hälfte an mich übergeben werde, ob es ihm und seiner Verwandtschaft nun passt oder
nicht. .....Und 3 Wochen später wurde der genau ausformulierte Übergabsvertrag auch von meinem Vater, unterschrieben, was folgendes Zitat meines Onkels auslöste: Ihr, gemeint meine Eltern, seida ja teppert, dem Mensch(wörtlich keine Namensnennung von mir)
zu übergeben! Wenn mit der was is, dann kriegen das alles fremde Leut!
Nun, immer ist es danach auch nicht friedlich zugegangen, und das
aus diesen vorangegangenen Ereignissen nicht gerade nahe Verhältnis
zu meinem Vater ist auch dann nicht enger geworden. Wir haben den Übergabevertrag auf Punkt und Beistrich eingehalten, und ich brauche mir nicht vorzuwerfen mich nicht um ihn gekümmert zu haben, als er krank und pflegebedürftig wurde, aber ich gebe zu, die schwere Krankheit meiner Mutter und ihr früher Tod haben mich sehr schwer getroffen, zu meinem Vater war immer der Abstand da. ......Und vielleicht geben diese Zeilen von mir , welche sehr persönlich sind, beiden Generationen zu denken, denn das Leben ist eingentlich viel
zu kurz um sich gegenseitig unnötig das Leben sauer zu machen.
Vielleicht liest dies auch jemand aus der Übergebergeneration....
Mfg, helmar
29-10-2004 09:27 ranger
Generationskonflikte - wie sehen sie das?
>
Tja hel.mar., dass wird sicher ein Problem sein, wer von der Übergebergeneration sitzt schon am Computer, ich wage zu behaupten dass sie lieber im Wirtshaus hocken. (Muss ja nicht unbedingt immer schlecht sein)
Vielleicht könnte doch mal einer von der Übergebergenaration hier einen Beitrag dazu einstellen.
Wir haben den Betrieb schon insges. 5 Jahre gepachtet und mit dem Übergeben schauts immer noch schlecht aus, aus welchen Grund auch immer. Dabei habe ich das Gefühl bis der Betrieb von den Schwiegereltern übergeben wird bin ich schon selber in Pension ;-).
Aber solange noch nicht übergeben ist, können halt die Älteren immer noch bestimmen wo es lang geht. Betrieb umstellen usw...... und das ist ihnen, so glaube ich, ein Bedürfnis das man nicht unterschätzen darf.
lg
ranger
>
Tja hel.mar., dass wird sicher ein Problem sein, wer von der Übergebergeneration sitzt schon am Computer, ich wage zu behaupten dass sie lieber im Wirtshaus hocken. (Muss ja nicht unbedingt immer schlecht sein)
Vielleicht könnte doch mal einer von der Übergebergenaration hier einen Beitrag dazu einstellen.
Wir haben den Betrieb schon insges. 5 Jahre gepachtet und mit dem Übergeben schauts immer noch schlecht aus, aus welchen Grund auch immer. Dabei habe ich das Gefühl bis der Betrieb von den Schwiegereltern übergeben wird bin ich schon selber in Pension ;-).
Aber solange noch nicht übergeben ist, können halt die Älteren immer noch bestimmen wo es lang geht. Betrieb umstellen usw...... und das ist ihnen, so glaube ich, ein Bedürfnis das man nicht unterschätzen darf.
lg
ranger
29-10-2004 15:45 org
Generationskonflikte - wie sehen sie das?
>Ich glaube gerne, dass viele Übergeber noch auf einem hohen Ross sitzen! Doch diese Zeit ist abgelaufen!!!!!
Ich gehöre selber der 50+ Generation an, habe das Glück gehabt den Hof vom Vater lastenfrei und ohne Bedingungen zu übernehmen. Er ist dafür von seinen Alters-und Berufskollegen des öfteren dumm angesprochen worden. Er hat sich selber ein Haus (nicht Austraghaus) gebaut, welches jetzt meine Geschwister haben. Unsere Beziehung war wahrscheinlich deswegen immer problemlos. Als er dann krank wurde war es für meine Frau und mich auch so selbstverständlich, dass wir ihn bis zum Tode gepflegt haben.
Auch ich gebe den Hof ohne jede Bedingung weiter. Da meine Kinder aber jedes einen eigenen Beruf hat sind wir übereingekommen, dass ich erst übergebe, wenn die Arbeit für mich zur Belastung wird.
In Anbetracht des bäuerlichen Einkommens muß doch jeder Übergeber froh sein, wenn ihm jemand den Hof nimmt und die Landwirtschaft weiterführt.
>Ich glaube gerne, dass viele Übergeber noch auf einem hohen Ross sitzen! Doch diese Zeit ist abgelaufen!!!!!
Ich gehöre selber der 50+ Generation an, habe das Glück gehabt den Hof vom Vater lastenfrei und ohne Bedingungen zu übernehmen. Er ist dafür von seinen Alters-und Berufskollegen des öfteren dumm angesprochen worden. Er hat sich selber ein Haus (nicht Austraghaus) gebaut, welches jetzt meine Geschwister haben. Unsere Beziehung war wahrscheinlich deswegen immer problemlos. Als er dann krank wurde war es für meine Frau und mich auch so selbstverständlich, dass wir ihn bis zum Tode gepflegt haben.
Auch ich gebe den Hof ohne jede Bedingung weiter. Da meine Kinder aber jedes einen eigenen Beruf hat sind wir übereingekommen, dass ich erst übergebe, wenn die Arbeit für mich zur Belastung wird.
In Anbetracht des bäuerlichen Einkommens muß doch jeder Übergeber froh sein, wenn ihm jemand den Hof nimmt und die Landwirtschaft weiterführt.
29-10-2004 19:17 helmar
Generationskonflikte - wie sehen sie das?
>Hallo Org!
An deinem Beispel sieht man wie es eigentlich sein sollte, aber nur selten ist. Man hat mit der Bauernpension eine soziale Absicherung
für die Übergebergeneration geschaffen, nicht zuletzt deshalb, damit die Übernehmer einige Lasten weniger zu tragen haben. Leider hat man aber mit der Möglichkeit auch an die eigenen Kinder zu verpachten, den nachfolgenden ein meist faules Ei gelegt. Warum hat man auf diese Tatsache nicht bei der Pensionsreform Rücksicht genommen?
Es sollten auch die elterlichen Verpächter zu einem gewissen Anteil
zum Bezahlen der SVB-Beiträge in so einem Fall herangezogen werden, da wär dieser Spuk in den meisten Fällen schnell vorüber.
Aber man will sich bei der Kammerwahl und sonstigen Wahlen die
ältere Bauerngeneration nicht vergrämen, denn diese sind nun mal schon in der Mehrheit bei den Wahlberechtigten. Jetzt ist ja wieder
die Zeit der Bezirksbauernratskonferenzen, des Kammerwahlkampfes usw. werden wir mal schauen was unsere Wahlwerber zu dieser Problematik zu sagen haben.
Mfg, helmar
>Hallo Org!
An deinem Beispel sieht man wie es eigentlich sein sollte, aber nur selten ist. Man hat mit der Bauernpension eine soziale Absicherung
für die Übergebergeneration geschaffen, nicht zuletzt deshalb, damit die Übernehmer einige Lasten weniger zu tragen haben. Leider hat man aber mit der Möglichkeit auch an die eigenen Kinder zu verpachten, den nachfolgenden ein meist faules Ei gelegt. Warum hat man auf diese Tatsache nicht bei der Pensionsreform Rücksicht genommen?
Es sollten auch die elterlichen Verpächter zu einem gewissen Anteil
zum Bezahlen der SVB-Beiträge in so einem Fall herangezogen werden, da wär dieser Spuk in den meisten Fällen schnell vorüber.
Aber man will sich bei der Kammerwahl und sonstigen Wahlen die
ältere Bauerngeneration nicht vergrämen, denn diese sind nun mal schon in der Mehrheit bei den Wahlberechtigten. Jetzt ist ja wieder
die Zeit der Bezirksbauernratskonferenzen, des Kammerwahlkampfes usw. werden wir mal schauen was unsere Wahlwerber zu dieser Problematik zu sagen haben.
Mfg, helmar
29-10-2004 22:32 Marlene
Generationskonflikte - wie sehen sie das?
> Ich bin immer wieder betroffen, wenn ich solche Beiträge lese, oder ähnliches höre. Mein Mann und ich hatten Glück. Wir übernahmen den Hof der Schwiegereltern ohne Schulden und anderen Einschränkungen. Die Eltern hatten sich im Hofgelände ein Haus gebaut, in dem Sie wohnen. Wir haben das alte Haus nach unseren Vorstellungen hergerichtet. Seit wir getrennte Haushalte führen, ist unser Verhältnis noch besser geworden. Der Schwiegervater macht die Jagd - mein Mann hat kein Interesse. Die Schwiegermutter hat ihren Aufgabenbereich, den sie nach eigenem Gutdünken erledigt. Sie braucht eine Aufgabe, um zufrieden zu sein. Wir frühstücken gemeinsam in unserem Haus, wo auch über anfallende Arbeiten, Neuigkeiten und auch Probleme gesprochen wird. Solange Unklarheiten sofort ausgesprochen werden, können sie sich nicht zu unüberwindlichen Türmen aufpauschen. Meine Schwiegereltern fochten mit der vorherigen Generation wilde Machtkämpfe aus, bis diese den Hof verlassen mußten. Unser Verhältnis zu den Geschwistern meines Mannes ist ein sehr herzliches. Sie genießen die Vorteile, wie z.Bsp. arbeitet mein Schwager sein Brennholz in unserem Wald zusammen und schlichtet es auch da.
Unlängst hat mir eine Bäuerin, so um die 60 ihr Leid geklagt: Ihr Sohn bringe keine Bäuerin, sie habe Angst, dass er übrig bliebe, da er schon 28 Jahre alt sei. Sie und Ihr Mann haben ihr ganzes Leben geschuftet, haben Stall und Haus neu gebaut, Wiesen dazugekauft, es passe alles!
Auf die Frage, ob Platz für einen eigenen Haushalt wäre, schaute sie mich entsetzt an, und meinte: Wenn die Jungen uns net neben haben wollen, können´s eh im ersten Stock ausbauen! Wie soll sich hier eine junge Frau hintrauen, wenn sie fürchten muss, dass sämtliche Wünsche als Beleidigung und Abschiebung gesehen werden? Nicht eine Frau für den Sohn möchte sie, sondern eine Arbeitskraft, die sie unterstützt. Ihr Sohn geht zur Arbeit, sodaß eine mögliche Schwiegertochter in die Arbeit am Hof von den Eltern eingeführt wird.
Mein Mann und ich hoffen, dass eines unserer vier Kinder den Hof einmal weiterführen wird, und wir die Übergabe gut schaffen!
> Ich bin immer wieder betroffen, wenn ich solche Beiträge lese, oder ähnliches höre. Mein Mann und ich hatten Glück. Wir übernahmen den Hof der Schwiegereltern ohne Schulden und anderen Einschränkungen. Die Eltern hatten sich im Hofgelände ein Haus gebaut, in dem Sie wohnen. Wir haben das alte Haus nach unseren Vorstellungen hergerichtet. Seit wir getrennte Haushalte führen, ist unser Verhältnis noch besser geworden. Der Schwiegervater macht die Jagd - mein Mann hat kein Interesse. Die Schwiegermutter hat ihren Aufgabenbereich, den sie nach eigenem Gutdünken erledigt. Sie braucht eine Aufgabe, um zufrieden zu sein. Wir frühstücken gemeinsam in unserem Haus, wo auch über anfallende Arbeiten, Neuigkeiten und auch Probleme gesprochen wird. Solange Unklarheiten sofort ausgesprochen werden, können sie sich nicht zu unüberwindlichen Türmen aufpauschen. Meine Schwiegereltern fochten mit der vorherigen Generation wilde Machtkämpfe aus, bis diese den Hof verlassen mußten. Unser Verhältnis zu den Geschwistern meines Mannes ist ein sehr herzliches. Sie genießen die Vorteile, wie z.Bsp. arbeitet mein Schwager sein Brennholz in unserem Wald zusammen und schlichtet es auch da.
Unlängst hat mir eine Bäuerin, so um die 60 ihr Leid geklagt: Ihr Sohn bringe keine Bäuerin, sie habe Angst, dass er übrig bliebe, da er schon 28 Jahre alt sei. Sie und Ihr Mann haben ihr ganzes Leben geschuftet, haben Stall und Haus neu gebaut, Wiesen dazugekauft, es passe alles!
Auf die Frage, ob Platz für einen eigenen Haushalt wäre, schaute sie mich entsetzt an, und meinte: Wenn die Jungen uns net neben haben wollen, können´s eh im ersten Stock ausbauen! Wie soll sich hier eine junge Frau hintrauen, wenn sie fürchten muss, dass sämtliche Wünsche als Beleidigung und Abschiebung gesehen werden? Nicht eine Frau für den Sohn möchte sie, sondern eine Arbeitskraft, die sie unterstützt. Ihr Sohn geht zur Arbeit, sodaß eine mögliche Schwiegertochter in die Arbeit am Hof von den Eltern eingeführt wird.
Mein Mann und ich hoffen, dass eines unserer vier Kinder den Hof einmal weiterführen wird, und wir die Übergabe gut schaffen!
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Milchkannen 25 l und 20 l, wie am Bild zu sehen
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