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Existenzangst-wenn sich auch "Grosse" fürchten.......
Habe mir wieder mal einen Blck in die HP der IG Milch gegönnt, denn man möchte ja wissen was so gelaufen ist......und da ist mir u.a. auch aufgefallen dass der Referent Peters, welcher in der ehemaligen DDR einen Milchkuhbetrieb mit 650 Milchkühen betreibt, die Aussage tätigte, dass er, als er 20 Milchkühe hatte, die geichen Existenzängste hatte. Und er wandte sich, was ich sehr bemerkenswert finde, gegen die "Gross-Klein" -Debatte......
In den letzten Jahrzehnten wurde, auch in Schulung und Beratung, sehr oft ein Betriebszweig propagiert, und da unweigerlich fast, das Wachsen desselben. Nun, es ist wurscht, ob man, bauliche und technische Einrichtung vorrausgesetzt, 20 oder 40 Kühe melkt, und im 6er Fischgrät geht das besser und fast genauso schnell wie im Anbindestand.......der Hund aber an der Spezialisierung ist aber dass Preisschwankungen voll durchschlagen.
Hier in Österreich gibt es teilweise sehr kleine Strukturen in Milchwirtschaft, aber auch anderen landwirtschaftlichen bereichen. Dass diese Betriebe nicht allein von der Landwirtschaft leben können und z.T. auch gar nicht wollen ist eine Tatsache. Tatsache ist aber auch, dass in den meisten Grünlandbetrieben Waldanteil in verschiedenen Grössen vorhanden ist, oder die Möglichkeit UaB oder anderes zu tun.
Nun aber meine Frage an Euch............auf wievielen Beinen stehen eure Betribe und wie sehr "fürchtet" ihr um euere Existenz?
Mfg, helmar
Existenzangst-wenn sich auch "Grosse" fürchten.......
Guten Morgen Helmar,
wir haben einen kleinen extensiven Grünland-Weidebetrieb, 12 Milchkühe, 4 - 6 Kalbinen, und dieser steht wie eine Kuh auf vier Beinen: Landwirtschaft, UaB, (2 FeWo + 1 Zi) Direktvermarktung, und ich gehe Arbeiten. Da oft auch mal ein Bein etwas hinkt sind wir froh dass es vier sind, und haben keine Existenzangst für die Zukunft. Im Gegenteil wir müssen noch 3 - 4 Jahre durchhalten, die Menschen werden noch sehr froh sein in Ihrer Umgebung etwas Gutes und Gesundes zu bekommen.
Einen schönen Tag - Raubby!
Existenzangst-wenn sich auch "Grosse" fürchten.......
Hallo
Ich Fürchte mich nicht ! Den unser Betieb mit 16Milchkühen
im Vollerwerb ist Schuldenfrei, da kann man schon mal eine
weile dahinwurstln! Da hab ich bei so manchen die immer
Gewachsen sind meine Bedenken, den mit dem Wachsen
ist meistens viel Bankgeld im Spiel! Wir Österreicher können
sowieso mit keinem Weltmarktpreis (22,50oder so) mithalten!
Bei uns ist es eine Politische Frage ob man in Zukunft noch
Milch aus Österreich haben will oder von sonst wo!
Lg doschauherr
Existenzangst-wenn sich auch "Grosse" fürchten.......
Fürchten vielleicht nicht, aber ein ungutes Gefühl hab ich schon. Hab neben meinen 25 Milchkühen noch 2 weitere Standbeine. Das Problem das ich momentan für mich sehe ist die nach dem Stallbau unbefriedigende Eigenkapitalausstattung. Da darf die Durststrecke nicht zu lange dauern........
Existenzangst-wenn sich auch "Grosse" fürchten.......
Sehr viele Kleinbetriebe sind schon lange wirtschaftlich mausetot, weil ein entsprechendes Arbeitseinkommen unter Garantie nicht erzielbar ist. Hat man diese Tatsachen einmal akzeptiert und im Prinzip einen schuldenfreien Betrieb, sowie ein auskömmliches Nebeneinkommen, lebt man ganz ungeniert vor jeglichen Existenzängsten, die ein "grosser" vielleicht hat und schaut schon mal ohne weiteres den paar Kühen beim fressen zu, während einem die ganze Welt den Buckel runterrutschen kann.
Und sollte der wirtschaftliche Totalkollaps kommen, hat man noch immer die Möglichkeit ein paar Reihen Kartoffel zu pflanzen oder ein paar Liter Milch zu zapfen.
Existenzangst-wenn sich auch "Grosse" fürchten.......
20 mikus
1-3 Stierschlachtungen Verkauf, +Schweine für Eigenverbrauch
35 ha Wald (Ertrag richtet sich nach Windstärke)
Schnaps 1000-2000 eur Umsatz
Honig 15 Stöcke +-5 ; variiert
Neuer Stall (5 Jahre)
Ausreichend Traktores, Ballenpresse, Wickler, sowie die übliche Mechanisierung.
ansonsten schuldenfrei- so wies sich gehört, wenn man gut schlafen möchte.
Am wichtigsten, da unbezahlbar: die gute Aussicht, zwecks Motivation bzw die Alleinlage der Wirtschaft
Existenzangst-wenn sich auch "Grosse" fürchten.......
Meine persönliche Meinung ist folgende: Es wird vielleicht in Zukunft das bessere Betriebskonzept sein, aus mehreren verschiedenen Betriebszweigen oder auch ausserlandwirtschaftlich Einkommen zu erwirtschaften und mit möglichst wenig Fremdkapital zu arbeiten.
Auch wenn von anderer Seite oft nur Spezialisierung und Vergrößerung eines einzigen Betriebszwieges propagiert wird.
Durch die Auslagerung von Aussenarbeiten ist man dank MR oder Lohnunternehmern heute eh flexibel und braucht keinesfalls alles selbst mechnaisieren.
Ich nenne das eine Art Risikosplittung, auch wenn es vielleicht etwas aufwändiger ist, als sich nur auf einen Zweig mit Vollgas zu konzentrieren ...
... aber ist ja nur meine persönliche Einstellung, mit der ich bis jetzt aber nicht schlecht gefahren bin.
Gruß DJ
Existenzangst-wenn sich auch "Grosse" fürchten.......
Ich hab zwar keine Milchkühe zu den Grossen gehöre ich auch nicht aber das mit den versch. Standbeinen gilt ja eh für alle.
Ich habe Ackerbau, Schweinemast , Wald, mach ein wenig MR-arbeit mit Maschinen. Grünland hab ich gar keins die 0,7 ha Obstgärten werden mit dem Rasentrekker gemulcht. Die Schweinemast möchte ich in den nächsten Jahren solange es noch Investitionsförderung gibt etwas vergrössern und modernisieren, Schulden hab ich keine , Tiere halte ich soviele wie ich mit meiner Flächenausstattung darf, Flächenzupacht kommt nicht in Frage da in unserem Gebiet 750-800 € Pacht/ha gezahlt werden und ich keine Lust dazu habe das Geld für die unrentable Pacht im Stall od. im Nebenerwerb zu erwirtschaften.
Bei den Maschinen kaufe ich nur das Notwendige, die meisten Maschinen mit einem Partner der in etwa die gleiche Betriebsgrösse hat ich lege keinen Wert auf Prestigemarken die Wirtschaftlichkeit ist oberste Priorität auch wenns nicht die modernste Technik ist. Auch im Stall eher nur einfache Technik.
Existenzängste hab ich keine,mir gehts so wie dem Christoph 38 , ich schau meinen Tieren beim futtern zu während mir die ganze Welt den Buckel runterrutschen kann. Aber wenn dann mal wieder die Schweine nichts kosten und so wie heuer der Maispreis nicht kostendeckend ist dann ärgerts mich halt auch.
Meine Kinder (3 Töchter) haben wahrscheinlich nichts mehr mit der Lw. zutun ausser es bringt eine einen Bauernsohn der diese weiterführt. Ich bin in unserem Dorf der letzte Tierhalter und auch der letzte Vollerwerbsbauer und dass obwohl wir in Gunstlage mit sehr fruchtbaren Böden mit guter Wasserversorgung sind.
Meine Frau geht 20 Stunden ins Büro arbeiten und wenn die Kinder gross sind kann sie wenn sie möchte auch wieder Vollzeit machen.
In unserm Gebiet (Hauptstadtnähe) gibt es das mit dem Standbein Nebenerwerb schon lange da es Arbeit für Landwirte in div. Niederlassungen und Lagern von Konzernen gibt und eines ist klar den meisten dieser Nebenerwerbler wird die Lw je länger sie diese in der Freizeit mitschleppen und dann die halbe Zeit eh nichts übrigbleibt über kurz oder lang zuwider es wird verpachtet und die nächste Generation am Hof verkauft meist die Äcker weil sie damit gar nichts mehr verbindet.
MfG
Nobody
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