Transparenzdaten Hass und Neid

Antworten: 43
  22-07-2008 18:10  dresan
Transparenzdaten Hass und Neid
Ich war dieses Wochenende auf einer Veranstaltung da habe ich erfahren wieviel Geld ich von der EU erhalte.
Wurde Allerdings auch gleich darüber aufgeklärt das es in Verhältnis
zu mir auch gleich genannten anderen eh nicht so viel ist.
War ich bisher der Meinung die Lage beruhigt sich gleich wieder musste ich dieses Wochenende das Gegenteil erfahren. Mir wurde auch gleich Vorgerechnet wie lange so manch anderer dafür arbeiten muß, noch dazu von Leuten die schon oft bewiesen
haben das Sie mir durchaus wohlgesinnt sind und auch keine sogenannten Bauernhasser
sind. Meine ganzen Argumente (SV, Fixkosten, variable kosten usw) wurden zwar angehört
aber sicher nicht akzeptiert. Weil Du verdienst ja beim Produkt auch was.
Ich kann nur sagen es ist super gelungen im ländlichen Raum Hass und Neid zu schüren.

P.s. Bin kein Jammerer und habe durchaus Verständnis für Probleme anderer Berufsgruppen.

  22-07-2008 18:25  Christoph38
Transparenzdaten Hass und Neid
Ich bin der Meinung, dass der direkte Zahlenvergleich von Fördergeldern mit dem monatlichen Nettoeinkommen besonders bei Neidern beliebt ist. Heimlicher Neid kann mit dieser Methode gut auf eine mathematische Grundlage gestellt werden, hat also dann "wissenschaftlichen Status".
Die Rechnung geht so: € 15.000 Förderung durch € 1.250,- netto = 12 Monate oder in Worten: Da muss ich das ganze Jahr arbeiten, was Du Geld geschenkt bekommst.
Gut kann man da noch dazuverpacken, dass es sich bei der Förderung um Geld handelt, dass beim Lohn abgezogen wird.

  22-07-2008 19:03  Gourmet
Transparenzdaten Hass und Neid
Hass und Neid funktionieren am Besten in einer Umgebung von Halbwahrheiten und Geheimniskrämerei. Das beste Mittel dagegen: Die eigenen Zahlen offen legen. Nicht nur die Förderungen sondern eben auch die anderen Einnahmen und die Ausgaben. Dividiert durch die geleisteten Arbeitsstunden sieht die Sache dann ganz anders aus.


  22-07-2008 19:52  helmar
Transparenzdaten Hass und Neid
Die meisten in meiner Gegend können schon unterscheiden...
Mfg, helmar


  22-07-2008 21:42  israel
Transparenzdaten Hass und Neid
Ist doch scheiß egal was die anderen denken,hört mal alle auf ,euch immer zu rechtfertigen!!!!! Das Geld steht uns zu und Pasta!!Mit den Ahnungslosen müßt ihr euch doch nicht abgeben!!

  22-07-2008 22:15  remus
Transparenzdaten Hass und Neid
du rechtfertigst die förderung mit gestiegenen kosten?????
ja glaubst du das arbeiter , angestellte oder unternehmer keine gestiegenenen kosten zu tragen haben.
oder wie erklärst du einem berufstätigen der um seinen arbeitplatz täglich kämpfen muß daß ein landwirt für seinen grund und boden dessen substanzwert oft die millionengrenze überschreitet förderungen in der höhe eines jahresverdienstes eines arbeiters oder angestellten erhält.
oder der vergleich zu einem unternehmer - wenn er am markt mit seinem produkt nicht bestehen kann dann kann er sich auf gut deutsch verzupfen .

alle förderungen über 15000 euro sind eine unverschämtheit gegenüber der restlichen bevölkerung weil dahinter zuviel substanzvermögen steckt und wenn jemand aus dieser großen fläche und 15000 euro zusätzlich nicht auskommt dann soll er wie jeder unternehmer seinen laden dicht machen- dann ist er schlichtweg zu dumm.

  23-07-2008 01:27  Fetzerl
Transparenzdaten Hass und Neid
Hallo Remus,

bist du selbst Unternehmer oder Landwirt? Wenn nicht, dann sind deine frustrierten Worte erklärbar... ansonsten unterstelle ich dir, dass du von der Materie absolut keine Ahnung hast (und nebenbei auch kein betriebswirtschaftliches Wissen!)

Meine Mutter bezieht heuer etwa 16.000 Euro an Prämien für ihren Betrieb; wovon schon mal 10.000 Euro an die Sozialversicherung gehen. Was eigentlich alle unselbständig Erwerbstätigen übersehen, ist die Tatsache, dass ich meine SV komplett selber zahlen muss oder anders gesagt: Von dem, was ich auf das Konto bekomme, geht ein ordentlicher Teil an den Staat. Das ist beim Unselbständigen nicht der Fall, denn er bekommt das Nettoeinkommen ausbezahlt (Lohnsteuer und SV) sind bereits abgezogen.
Beim Vergleich der Nettoeinkommen zwischen LW und anderend steigen die meisten Landwirte eher schlecht aus.

Ad gestiegene Kosten: Du siehst anscheinend den Rohertrag (der tatsächlich meist recht hoch ist) und setzt ihn mit dem Einkommen gleich, vergisst aber, dass davon Diesel, Düngemittel, Saatgut, Futtermittel, etc. ebenso zu bezahlen sind; und ein bisserl braucht der Bauer auch selbst zum Leben.

Und was das Vermögen betrifft: klar steckt in einem lw. Betrieb wie in jedem anderem Produktionsbetrieb eine ordentliche Portion Kapital und das ist auch notwendig. Aber: Hast du dir mal die Verzinsung dieses Kapitals angesehen? Die ist bei den meisten Landwirten weit unter der normalen Sparbuchverzinsung und selbst die effizientesten Betriebe hätten ohne Förderung nicht viele Chancen, hier eine vernünftige Kapitalerzinsung zu erreichen.

Zum Verzupfen: kein Problem, aber wer bezahlt die 50.000 - 100.000 zusätzlichen Arbeitslosen???

LG, Franz

  23-07-2008 01:38  Fetzerl
Transparenzdaten Hass und Neid
@ alle: Gourmet hat recht, ein wenig Vorrechnen der eigenen Zahlen bringt die meisten, die ein wenig Hausverstand haben, ziemlich schnell zum Verstummen.
Wie das geht, brauche ich wohl nicht zu erklären. Die genauen Zahlen muss keiner erfahren, aber eine Überschlagsrechnung reicht normalerweise, um die Diskussionen herunterzubringen.

Für diejenigen, die tatsächlich größer sind und mehr erwirtschaften: auch in der Wirtschaft gibt es genug Leute, die höhere Einkommen beziehen; daher gibts keinen Grund, sich dafür rechtfertigen zu müssen.

LG, Franz

  23-07-2008 07:41  remus
Transparenzdaten Hass und Neid
ich habeauch landwirtschaftliche flächen und die verzinsung im vergleich zum kapitalmarkt ist sehr niedrig doch ein faktor ist wesentlich - die SICHERHEIT und die ist in der heutigen zeit wichtiger denn je.
lieber grund und boden als zuviel geld auf der bank und diversen anlageprodukten.

na dann verkauft doch eure betriebe wenn ihr von den sparbuchzinsen mehr ertrag erwirtschaftet - es gibt genug interessenten.

außerdem , viele landwirte sehen sich oft als SELBSTÄNDIGE unternehmer mit den bestehenden förderungen ist das aber unglaubwürdig

eiin guter unternehmer arbeitet ohne förderungen auf eigenes risiko und bezahlt seine SV auch aus der eigenen tasche


  23-07-2008 08:08  maegger
Transparenzdaten Hass und Neid
na ja dan werde ich und meine Familie wohl aus dem Scheis Gebirgsland ausziehen müssen und eine Landwirtschaft in einer gegend aufbaue wo ich bessere Witterung, Boden- verhältnisse, größere Struktur und ein vilfach besseres Klima vorfinde das ich ohne förderungen mithalten kann.

Den das ist doch jeden Klar das wen man 3 Mal sein Gras glumpat zammen mäht den ganzen sommerlang sich behmüht das man seine 20 ha unterdach bringt und dan im winter 15 Kühe Füttere Kraftfutter kaufen muss da die Kühe sonst fast keine Milli geben ( das wäre dan noch unwirtschaftlicher) und das stroh teuer kaufen muss !

PS einer der Größten Beispiels Betriebe in der Gegend.

Und wen ich mir dan denke das andere 5-7 mal Mähen Getreide, Mais, Soja anbauen können und auf dem Acker sogar noch eine 2 frucht in einem jahr aufkommt und um vieles größer sind sehe ich wohl kaum Produktions gleichheit.

Damit heist es wie die Grösen Firmen entweder abwandern in den Osten oder man wird hir gefördert. na ja und dan bräuchte sich wohl keine mehr beschweren wen er noch einen Schlechteren lohn hat.



  23-07-2008 08:11  jonatan
Transparenzdaten Hass und Neid
Die Zahlen der Transdatenbank sind bei weiten nicht vollständig oder nur mit einigen Tricks herauszubekommen.

Eine Bezirkszeitung veröffentlichte die größten Förderemfänger der Region und beim fast Größten waren es gerade so knapp 15% der Summe, die da "gefunden" wurden.

Man muß ortsbezogen und im Umweltförderungsbutton suchen,da gehen dann in einigen Fällen die Augen auf.........................!

Dort sind wirklich die fragwürdigen großen Fische zu finden und nicht in den EU - Ausgleichzahlungsbutton.

Argumentationsprobleme habe ich mit etwa 20.000 Euro Gesamtausgleichszahlungen bei einem 22 ha Bergbauernbetrieb (leider kein Bio möglich) noch lange keine.


  23-07-2008 08:46  Holzwurm357
Transparenzdaten Hass und Neid
@remus:

Ich versteh ehrlichgesagt nicht ganz, welches Problem du mit den Förderungen hast, auch jeder Unternehmer bekommt Subventionen, Investitionsförderungen, Zuschüsse zur Lehrlingsausbildung, etc. jeder Häuselbauer bekommt Förderungen, ( Wohnbauförderung, Heizkostenzuschüsse, etc.)
Warum sollten Bauern also keine Förderung bekommen?
In der KFZ Werkstätte zahlst Stundenpreise jenseits der 70 Euro, naja, wenn ich das auf meinem Hof auch verdienen würde, könnte ich leicht auf die "Förderung " (= Ausgleichszahlung für niedrige Produktpreise, für das Sauberhalten und Zusammenräumen der Natur, etc,) verzichten!!!

Ich mach dir einen Vorschlag: du kaufst bei mir die Milch um 30 Euro je Liter und zahlst mir für jeden Einsteller 2.000 Euronen, bzw. für jedes fm Holz 300 Teuro's, naja, wenn du das machen würdest, dann würd ich auf meine Förderung natürlich gerne verzichten!!!

Wie ich auf diese Beträge komme? Naja, wenn man die Preisentwicklung der letzten 20 Jahre bei anderen Rohstoffen und Dienstleistungen betrachtet, sind meine Vorschläge eh noch zu billig!

Zur Sozialversicherung: ja, ich muss sie selbst einzahlen, genauso wie jeder Arbeitnehmer anteilsmässig vom Bruttolohn, doch der Unterschied:
Wenn ein Arbeitnehmer krank wird, kann er in Krankenstand gehn, der Lohn wird weitergezahlt,
was ist beim Bauern, wer zahlt da den Krankenstand??
Für eine gscheide Unfallversicherung mit einen ordentlichen Taggeld und Betriebshilfemöglichkeiten blätterst nochmal einen ordentlichen Betrag hin, zusätzlich zur SVB, und wie schauts mit der Pensionvorsorge aus??
Mit der gesetzlichen Pension der SVB kann ein Bauer nicht überleben, also, vorsorgen und privat versichern,
Dazu die ganzen Gebäude- und Maschinenversicherungen, naja und wenns den Traktor übern Roan obe haust, darfst'n trotzdem selber zahlen!

Naja, wenn i so nachdenk, könnt die Förderung ohne weiteres doppelt so hoch sein!!

Noch ein kleiner Unterschied zu Gewerbe und Industrie:
Nur sehr wenige Bauern sind so wie Unternehmer vorsteuerabzugsberechtigt, ist ja auch so eine Art "Förderung"!


  23-07-2008 08:54  Christoph38
Transparenzdaten Hass und Neid
"ein guter Unternehmer arbeitet ohne Förderung"

Geld hat kein Mascherl.

  23-07-2008 09:46  Fetzerl
Transparenzdaten Hass und Neid
@ remus: da haben wir ja doch was gemeinsam - ich würde meinen Betrieb auch nicht verkaufen, da es eine gewisse Sicherheit gibt; daher ist das Vermögen nicht realisierbar. Tatsache ist allerdings, dass ich vom Sparbuch derzeit mehr Ertrag hätte.

Ein guter Unternehmer arbeitet ohne Förderungen??? Wer's glaubt, wird selig; die meisten Unternehmen werden genauso in der einen oder anderen Art und Weise gefördert; allerdings meistens die größeren und nicht die kleinen.

Übrigens: arbeitest du ohne Förderungen??? Ohne Nebenerwerb? Wenn du dann ein ordentliches Einkommen nach SV bzw. einen vernünftigen Stundenlohn (10€-/h) erwirtschaftest, kann ich nur gratulieren!!!
Wenn nicht, dann würde ich an deiner Stelle mal ruhig sein...

LG, Franz


  23-07-2008 09:59  fozzy
Transparenzdaten Hass und Neid
Es ist nicht nur der Neid, dass die Landwirtschaft diese Förderungen erhält. Es ist auch die Gewissheit, das dieser Betrag hauptsächlich durch die Steuerleistung der unselbständig Erwerbstätigen finanziert wird.

  23-07-2008 10:31  remus
Transparenzdaten Hass und Neid
natürlich arbeite ich ohne förderung (wald) auch keine förderungen für forstwege.i
ch brauche überhaupt nicht ruhig zu sein eher schon jene großbauern die glauben immer und alles besser zu wissen - und deswegen frage ich mich immer wieso sie dann noch förderungen brauchen wens eh so gscheit san.
außerdem bin ich steuerzahler und zwar über 15000 euro die manche andere wieder als förderung erhalten.

  23-07-2008 10:59  welli
Transparenzdaten Hass und Neid
Warum ist hier immer wieder von FÖRDERUNGEN die Rede, wir sind doch keine Almosenempfänger !!
Es waren doch ursprünglich Ausgleichszahlungen also in Wahrheit reine
KONSUMENTENFÖRDERUNGEN !!

Würden wir sie nicht bekommen, sondern entsprechende Preise für unsere Produkte,
dann wüssten die Konsumenten für was sie arbeiten - nämlich für ESSEN - denn für
alles andere was ihnen wirklich wichtig ist ( Luxus, Freizeit, Hobbys etc. auch als ankurbeln
der Wirtschaft bezeichnet) wäre nicht mehr viel Geld übrig.

Die haben doch alle den Bezug zur Realität verloren.
Wenn ein Arbeiter für 1 Liter Milch ca. 4 min arbeiten muß, bedeutet das er verdient sich was
er zum Essen braucht in der Rauch-, Kaffee- u. Mittagspause.
Vom Krankenständen, steuerfreien 13. u. 14. Monatsgehältern, Urlaubs- u. Weihnachtsgeldern etc. nat. alles wohlerworben mal abgesehen.
Und alles andere bleibt zum LEBEN ! SO SCHAUTS AUS




  23-07-2008 11:13  diewahrheitist
Transparenzdaten Hass und Neid
@ remus:
Zitat: "eiin guter unternehmer arbeitet ohne förderungen auf eigenes risiko und bezahlt seine SV auch aus der eigenen tasche"

Ein Landwirt zahlt seine SV aus der eigenen Tasche, wurde bereits besprochen. Warum behauptest du dann das Gegenteil?

Und im Übrigen reicht hoffentlich ein Vergleich des Stundenlohnes, um eine jede diesbezügliche Neiddiskussion zum Erliegen zu bringen. Alles andere sind großteils nicht vergleichbare Zahlenspiele.

mfg diewahrheitist

  23-07-2008 11:16  6145
Transparenzdaten Hass und Neid
Wenn ich das unsägliche Wort "Großbauer" schon höre, kommt mir die Galle hoch.
Wer ist denn ein solcher in Deinen Augen?

Die Kostenstellen wie SV, die ein AN nicht hat, sind hier bereits recht vollständig genannt.
Denkt auch an Feuerversicherung etc.
Wer baut Hackschnitzelanlagen um 30.000 bis 50.000, wenn nicht die Landwirte?

Ein Landwirt erwirtet, ohne jetzt die Diskussion, ob ein Landwirt jetzt ein vollwertiger selbstständiger Unternehmer ist oder nicht, ausufern zu lassen, UMSÄTZE im Gegensatz zum AN, der einen Lohn oder ein Gehalt bezieht.
Landwirte decken damit Investitionskosten (Mechanisierung, Bautätigkeit und -instandsetzung), die ein AN in dieser Höhe und Regelmäßigkeit nicht kennt.

Ein kleiner Denkanstoß:
Wir haben nicht einmal nominell die selben Preislevels wie vor mehr als einem Jahrzehnt, von der realen Preisentwicklung schreibe ich hier noch gar nicht.
Wovon sprechen die Arbeitnehmervertretungen hingegen im Allgemeinen (und heuer im Speziellen) jeden Herbst? Von der Lohnrunde! Auch bekannt als "Teuerungsabgeltung"...

  23-07-2008 11:19  wu31
Transparenzdaten Hass und Neid
Lieber Chrisoph38
Für Weizen nahmen wir 1980 ugefähr ca. 30 Cent für 1 Kilo ein. 2007 nahmen wir für 1 Kilo
Weizen 23 Cent ein. Ausgaben in dieser Zeit erhöhten sich um das 2 fache.

  23-07-2008 11:26  remus
Transparenzdaten Hass und Neid
die industrie und gewerbebetriebe investieren wohl noch ein wenig mehr als die landwirtschaft und haben ein x faches an arbeitnehmern angestellt und du kommst mit ein paar hackschnitzelanlagen und traktoren daher ....einfach lächerlich damit eu -förderungen zu rechtfertigen

wieviel angestellte haben die 100 größten landwirte österreichs zusammen
da hat wahrscheinlich ein mittlerer gewebebetrieb mehr beschäftigte

  23-07-2008 11:35  Christoph38
Transparenzdaten Hass und Neid
Und wieviele Einnahmen hat ein mittlerer Gewerbebetrieb pro Arbeitskraft und wieviel Einnahmen (inkl. Förderungen) erzielt eine lw. Arbeitskraft ?



  23-07-2008 11:35  diewahrheitist
Transparenzdaten Hass und Neid
@ remus:

Sowenig investieren Landwirte nicht. Sind ja meist Familienbetriebe, wo also 2 Menschen mit ihrem Kapital investieren. Industrie- und Gewerbebetriebe haben erstens eine beschränkte Haftung und zweitens ist dort die Beschäftigung von Arbeitnehmern rentabel (jeder unrentable wird meist schnellstmöglich abgebaut), was in der Landwirtschaft eben kaum möglich ist mangels ausreichendem Einkommen, um damit Löhne zu zahlen. Über den Stundenlohn von Landwirten würde ich gerne ein paar Worte von dir hören. Und auch zur Bezahlung der SV-Beiträge...

mfg diewahrheitist

  23-07-2008 11:37  diewahrheitist
Transparenzdaten Hass und Neid
Zudem werden mit dem Kauf von Hackschnitzelanlagen und Traktoren genauso Arbeitsplätze gesichert, das nennt sich dann vor- und nachgelagerter Bereich, der auch bis zu einem gewissen Grad abhängig davon ist, wie es seinen Kunden und Auftraggebern geht.

  23-07-2008 11:40  dresan
Transparenzdaten Hass und Neid
Ich habe kein Problem mit den offenlegen der öffentlichen Gelder aber wann dann bei allen.
und auch bei Betrieben das man argumenentieren kann mit wieviel jeder einzelne Arbeitsplatz auch gefördert ist plus Bruttolohn dann kommt bei jeden Arbeitnehmer auch eine andere Summe raus. Ich will aber keine Diskussion AN gegen Bauer ich weiß genau wie schwer es jeder einzelne hat der sich was geschaffen hat ob Bauer od. AN Ich wollte nur aufmerksam machen das hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Das nur unnötiger Neid
geschürt wird obwohl wir alle in einen Boot rudern müssen werden wir gegenseitig ausgespielt von einigen wenigen die davon profitieren.


  23-07-2008 12:25  Holzwurm357
Transparenzdaten Hass und Neid
Nein, wir brauchen wohl wirklich kein schlechtes Gewissen haben, wegen unserer Ausgleichszahlungen, schliesslich wird das meiste Geld ja eh wieder in die Wirtschaft investiert und eher selten auf ein Schweizer Konto angelegt bzw ins Ausland ausgelagert so wie' s bei vielen Betrieben und in der Industrie ja wohl gang und gebe ist!

Ausserdem bezahlt ein landw. Betrieb ja auch einiges mehr an Steuern und Abgaben, also bezahlen wir unsere Förderungen eigentlich eh selbst!

Naja, und wenn man heut vormittag die Nachrichten mitverfolgt hat, wo die EU-Kommission draufgekommen ist, das 6,5 Millarden Euro irgendwo im bürokratischen Förderungsdschungel versumpft sind, naja, was solls, i hab leider auch nichts davon!

Doch wenn man sich die Transparenzdatenbank mal so anschaut, die grossen Beträge bekommen ja die Firmen und die Industrie, und ich bin mir sicher, es sind nicht die einzigen Zahlungen die diese erhalten!
Schliesslich ist so ein Arbeitnehmer, bzw, ein paar mehrere ja wohl ein gutes Druckmittel, entweder Geld her oder ein paar Arbeitsplätze sind weg!

Lieber remus, du sagst, du baust deine Forststrassen ohne Förderung, naja, ist deine Sache,
ich hab vor zwei Jahren meine Hofzufahrt ausgebaut, hab damals von land und Gemeinde über 70.000 Förderung bekommen,
Aber trotzdem 15.000 selber bezahlt plus Eigenleistungen im Wert von mehreren Tausend Euro!
Ok, ich hab dafür viel Geld bekommen, aber zeig mir einen, der in einer Siedlung oder in der Stadt wohnt, der da überhaupt was dazuzahlen muss, der bekommts bis vor die Haustür asphaltiert!!
Gut, du wirst jetzt sicher sagen, ich bin ja selber schuld, ich kann ja meinen Hof verkaufen, hier vom berg wegziehen, und mir irgendwo im Ort ein Häuschen kaufen, bauen wär ja schlecht, weil da müsste ich ja fast um Wohnbauförderung ansuchen!

Doch genau das ist es ja , das unser Land so auszeichnet, die idyllischen Bergbauernhöfe, die Almen, die Natur, unser Land wirbt ja genau mit diesen argumenten für den Tourismus, warum sollten wir also für die Erhaltung und Landschaftspflege nichts bekommen?

Oder willst vielleicht sagen das ein Agrarier mit ein 5.000 ha ebenen Ackerboden die gleichen Bedingungen hat als ein Bergbauer in der Zone 4 irgendwo in der Mölltalleiten??

LG Gerhard!

  23-07-2008 12:26  remus
Transparenzdaten Hass und Neid
diese argumentation mit der sicherung von vor und nachgelagerten arbeitsplätzen ist sowas von schwachsinnig - wurde übrigens von den mistgabelflüchtlingen im büro entworfen .

wenn ein unternehmer oder arbeitnehmer etwas investiert sichert er anscheinend keine arbeitsplätze............

es gibt auch schon untersuchungen über ungerechtfertig bezogene förderungen.

nochmals mein standpunkt förderungen bis 15000 euro (damit kann m an eine familie ernähren) alles darüber eine unverschämtheit gegunüber allen anderen )
übrigens ich bin auch gegen förderungen in industrie und gewerbe.

  23-07-2008 12:54  Holzwurm357
Transparenzdaten Hass und Neid
@ remus

naja, ich denke mal, das die meisten Förderungen in irgendwelchen Büro's erarbeitet werden, oft genug auch sehr realitätsfremd, mit solchen Auflagen wie zB Idiotenflächen ( M1, M2, M3 oder Blühflächen)!

aber wenn du eh gegen ungerechtfertigte Industrie- und Gewerbeförderungen bist, dann seima eh schon zwei!
Parteiförderungen, etc, würden da auch gut dazupassen!

Und ja, es gibt sicher auch in der LW ungerechtfertigte Förderungen, daran sind aber meist nicht die Bauern schuld, sonder deine "Mistgabelflüchtlinge" welche sie erfinden!

Naja, ich mit meinen 6.000 Euronen Agrarzahlungen und den 104 Euro Dieselrückvergütung hab auf jeden Fall kein schlechtes Gewissen!!!

Wünsche einen schönen Nachmittag und lg, Gerhard!


  23-07-2008 13:10  Halodri
Transparenzdaten Hass und Neid
Aufgrund einer breiten öffentlichen Kritik, daß die nicht landw. Bevölkerung nicht einsieht durch ihre Steuergelder den Wohlstand der Bauern zu fördern, werden sämtliche Direktzahlungen der Landwirtschaft mit 31.12.2013 ersatzlos eingestellt. Der freie Markt ist das bessere System.

  23-07-2008 14:08  helmar
Transparenzdaten Hass und Neid
Wenn dann auch die Auflagen dafür fallen...CC usw., und andere "Förderungen" auch, gar nicht so viel dagegen einzuwenden. Und dann könnt es durchaus so sein dass dort, wo die "Förderungen" als fixe Rate zur Kreditilgung kalkuliert werden/wurden, allerhand los ist....und dann schaun ma mal, wer wo der Zukunftsbetrieb ist, besonders dann, wenn auch noch die Energiefrage wirklich schlagend wird....
Mfg, helmar

  23-07-2008 14:26  monsato
Transparenzdaten Hass und Neid
also ich war vor 4 tagen eingeladen als einziger bauer bei einem abendessen mit meiner frau und so 9 personen der gut verdienenden schicht.
so als die erfahren haben das ich landwirt bin , gings loß na die fördergelder die die bauern bekommen.
soweit sogut.
als ich ausgeholt hab zum antworten sind sie verstummt.
die glauben weil ihre lebensmittel um einige vieleicht bis sagmal 30% teurer geworden sind das ist was)
denn 300% düngerpreiserhöhung 100% dieselpreiserhöhung machen in meinen betieb 30.000,- euro mehrbelastung heuer aus.
es gibt familien die heuer nicht in den urlaub fahren weil das heizöl und den tank für den winter anfüllen das urlaubsgeld verbraucht.
hab ich gesagt 30.000,- euro mehr diesel und dünger da müßt ich die nächsten 15 jahre zu haus bleiben. was mach ich aber nächstes jahr mit den belastungen?????

ich hab kein wort mehr gehört von unrecht bekommenen förderungen.

aber warum schreiben unsere bauernvertreter nichts in den zeitungen das unsere betriebsmittel so gestiegen sind???????
von den maschinenpreisen gar nicht zu reden.!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
darf man das nicht sagen das wir dünger brauchen???????
man hört absolut nichts .
und das es die ernte grad verregnet und wir anstatt der super ernte die uns prognostiziert wurde nur noch futter heimfahren werden, haben sie auch noch nicht registriert.



  23-07-2008 17:17  beni11
Transparenzdaten Hass und Neid
Ich würde eine Klage vor dem verfassungsgerichtshof riskieren. Die Aussichten stünden sicher nicht schlecht: Verletzung der Persönlichkeisrechte, des Datenschutzes und der Gleichheit Ausgleichszahlungen sind ein Bestandteil des persönlichen Einkommens und haben genau so wie das Arbeitslosengeld oder die Sozialhilfe eines Menschen NICHT INDIVIDUELL bekannt gegeben zu werden.


  23-07-2008 17:44  Hans_Gr
Transparenzdaten Hass und Neid
Servus!

Wie sollen unsere Vertreter dies registrieren? Die müssen sich doch alle auf den Wahlkampf vorbereiten und bekommen ordentlich Gehirnwäsche!

LG Hans

  23-07-2008 19:56  walterst
Transparenzdaten Hass und Neid
@monsanto:

Aus anderen Diskussionen müsstest Du den Standpunkt der Interessensvertretung kennen.
Den Preis macht der Markt, da kann man ohnehin nichts machen. Bei den Förderungen hat unser Minister uns so viel Geld hineingestopft wie nie zuvor und die Bauern mögen doch die Angebote der LK in Anspruch nehmen, nämlich Weiterbildung und Weiterentwicklung der Betriebe, schließlich gibt es auch Profiteure aus dem Strukturwandel. Und unsere Preise sind ja wirklich nicht schlecht.

Möchte noch einmal ausdrücklich betonen, dass ich dieser Argumentation unserer Vertretung nicht 100%ig beipflichten kann.

Dass Minister Pröll die Transparenzdatenbank viel früher eingeführt hat, als notwendig, und ohne auf entsprechende Gegenleistungen anderer subvetionierter Bereiche zu drängen, sei noch am Rande erwähnt.

Walter

  23-07-2008 20:04  pa1984
Transparenzdaten Hass und Neid
Würden alle unrentablen Landwirtschaften mangels Förderungen stillgelegt, hätte das sensationelle Folgen:

Eine Bundesagentur für Landschaftspflege würde entstehen. Hunderttausende gutbezahlte Beamtenjobs würden entstehen. Eine Person mäht die Wies, 5 weitere würden dies verwalten. Tolle Aussichten. 35 Stunden Woche, 14 Monatsgehälter, usw. Bezahlen tuts eh der Steuerzahler. Wovor fürchtet ihr euch?

  23-07-2008 20:24  helmar
Transparenzdaten Hass und Neid
Da kann ich dir wieder mal in den meisten Punkten zustimmen, lieber Walter..........vielleicht war die füher als notwendige Veröffentlichung auch so ein Kniefall vor Faymann und seinen Helfern, denn die Minister Pröll und Faymann sollen, zumindest laut Kronenzeitung, so gut miteinander können und die grossen Zukunftshoffnungen sein.........aber die halt ma auch noch aus, oder? Ein ehemaliger Schulkollege sagte vor ein paar Wochen mal" ich habe mich von der kammer immer beraten lassen...und meistens das Gegenteil davon gemacht, und mi gibts a no immer"....
Mfg, helmar

  23-07-2008 21:01  Christoph38
Transparenzdaten Hass und Neid
@ pa 1984
Ich habe mir vor einiger Zeit mal den Rechnungshofbericht über die Spanische Hofreitschule durchgelesen. Ein Oberbereiter kam auf ca. 170.000 brutto im Jahr, ein Bereiter auf ca. 120.000 brutto. Einige kamen noch auf die Idee ein paar Lippizaner in ihrem Privatstall unterzubringen - gegen Bezahlung versteht sich. Für die Betreuung im eigenen Stall sind dann Überstunden geschrieben worden.
Manchmal wurde eine "Tournee" gemacht bis Schönbrunn, da gabs nette Zulagen.

Wenn ich mir das so vorstelle als Bauer, dass auf Staatskosten ein Kalb auf die Welt kommt:
Nachtbereitschaft, 3 mal nachschauen gehen plus Geburtshilfe = 6 Stunden Nacharbeit mit 100% Zuschlag etc.

1 Wiese mähen = Staub- und Schmutzzulage plus Taggelder etc.

Da kann man sicher ganz gut leben.

  23-07-2008 21:15  Halodri
Transparenzdaten Hass und Neid
Die spanische Hofreitschule ist ja auch Minister Pröll untergeordnet, dann müssten doch die Luxusgehälter dieser Bereiter längst veröffentlicht sein mit Namen und Adresse.

  23-07-2008 21:20  beni11
Transparenzdaten Hass und Neid
Ja das 2004 war groß in den Schlagzeilen: "Minister Pröll gründet spanische Hofreitschule" :-)

  23-07-2008 22:04  iderfdes
Transparenzdaten Hass und Neid
Also Remus,

mir kommt langsam vor, du würdest glauben, sonst bekäm kein Mensch Förderungen. Sogar die höchsten Zahlungen von "Agrarsubventionen" erhalten Firmen wie Rauch, womit ja wieder eigentlich die Anstellung von unselbständig Erwerbstätige gefördert wird. (Die positiven Auswirkungen der Landwirtschaft auf den Vor- und nachgelagerten Bereich halte ich persönlich für nachvollziehbar und erwiesen.) Sogar der Mateschitz, der jetzt nicht sooo arm ist, bekommt Unsummen jedes Jahr, Androsch, Kovats, und wie sie alle heißen. Die ganzen Freizeiteinrichtungen für den Fremdenverkehr fördert die öffentliche Hand, von diversen Zuwendungen des Staates für Private wollen wir gar nicht anfangen. Wenn wir aber noch dabei sind, jedem alles zu neiden, können wir uns auch noch fragen, wer denn letztendlich Urlaubs- und Weihnachtsgeld bezahlen muss, das schon so lange selbstverständlich ist und das nie jemand infrage stellen würde, auch wenn man dafür keine Anträge ausfüllen und keine schikanösen Regeln und Vorschriften und Kontrollen einhalten und hinnehmen muss.
Wird aber für einen Teil der Bevölkerung weniger als ein Prozent der Gesamtausgaben des Staates aufgewendet, um Verluste auszugleichen, die dadurch entstanden sind, dass der Allgemeinheit preisgünstige Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden müssen (damit also nur Mehraufwand, aber kein Mehreinkommen verbunden ist), frisst wieder Hunderte der Neid. Weil sich der jetzt nach dreißig Jahren eine neue Maschine kauft, die er zum Arbeiten braucht und weil der sowieso Grund und Boden hat, also wahnsinnig reich sein muss. Die Arbeit ist dir eh keiner neidig. "Der Bauer hat es so gut, weil der darf jeden Tag in der Früh aufstehen" hab ich noch nie gehört.
Und wenn jetzt einer wirklich 50 000 Euro AZ bekommt und wenn sich wer einen Traktor mit 200 PS kauft, dann soll er doch von mir aus.
Wir wissen doch alle, dass Neider keine besonders erfolgreiche Menschen sind. Wenn andere auch zu "Weltmarktpreisen" arbeiten gehen müssten, würde ihr Gehalt auch vom Staat aufgebessert werden müssen. Genau das verlangen übrigens Großindustrielle, um hierzulande noch wirtschaftlich produzieren zu können. Und genau das gibt es auch schon seit Jahren, hunderte Mio wendet das AMS jährlich für geförderte Arbeitsplätze auf.
Davon redet kein Schwein!

Ich hab übrigens das Glück, dass ich in dem Zeitraum, der in der Datenbank aufscheint, meine Übernahmeprämie erhalten habe. Sieht gleich viel besser aus. Damit die Leute was zu reden haben. :-)

sg

  23-07-2008 22:35  diewahrheitist
Transparenzdaten Hass und Neid
@ remus:

Zitat: "diese argumentation mit der sicherung von vor und nachgelagerten arbeitsplätzen ist sowas von schwachsinnig - wurde übrigens von den mistgabelflüchtlingen im büro entworfen ."

Habe nie gesagt, dass die Investitionen von Arbeitnehmern oder Unternehmer nicht auch Arbeitsplätze sichern (und das BIP stützen). Sonst würde der (Privat)-Konsum nicht eine so bedeutender Stimmungsbarometer sein, der zB die Börsen nachhaltig beeinflusst.
Aber zurück zu den vor- und nachgelagerten Bereichen: Beide verdienen im Schnitt weit mehr als die Bauern dazwischen, nur zur Info. Und überhaupt: SO funktioniert Wirtschaft und Wertschöpfung, das ist ein Kreislauf, wo man eben versucht, unter Einsatz von Arbeit und Einsatz, Wissen und Kapital einen Lebensstandard zu erreichen/erhalten. Diese Argumentation ist keineswegs schwachsinnig. Das hat reale Auswirkungen auf den Rest der Wirtschaft und ist keine bloße Geldumverteilung, weil die Wertschöpfung vernachlässigt würde, die in allen 3 Bereichen weniger wird oder sich zumindest verlagert.

Nur ist gegen das Gelddrucken in den USA der Rest der Welt so gut wie machtlos, sodass der Wert des immer reicher vorhandenen Geldes sinkt, während die Güter an sich gleichbleiben und eher dem Angebot-Nachfrage-Schema gehorchen, also Inflation. Und da gerade viele für die Landwirtschaft benötigten Güter weit stärker im Preis ansteigen als jene, die ein durchschnittlicher Arbeitnehmer oder Konsument benötigt, sind die Bauern (gemeinsam mit der Industrie, die aber meist noch gute Zeiten hat) persönlich sogar absolut wie relativ stärker von der Inflation betroffen als der Durchschnittsbürger.

Und ob ein größerer Landwirt mit seinen Strukturen soviel effizienter wirtschaften kann, dass er eine Obergrenze für Förderungen (die es in der Schweiz gibt, aber in einer fairen Höhe) ohne Ungleichbehandlung verkraften kann, ist noch lange nicht gesagt. Die Förderungen sind ja teils Leistungsabgeltung (mehr Leistung, mehr Entlohnung, also "Förderung"), teils Preisausgleich (auch hier dasselbe Prinzip; zudem wurden Förderungen jahrelang mit diesem Zweck in Normen so beschlossen) und auch teils Preisstabilisatoren im öffentlichen Interesse, die komischerweise gerade jetzt in einer Zeit der größeren Instabilitäten aufgegeben werden. Das ganze hat nichts damit zu tun, was man zur Erhaltung einer Familie benötigt, bei zB der Wohnbauförderung kommt es ja auch - sinnvollerweise - auf die Einhaltung der gesetzlichen Voraussetzungen und Auflagen an.


@beni11:

Eine "Klage", besser gesagt ein Individualantrag (ehe weniger eine Bescheidbeschwerde) vor dem VfGH wäre zwar interessant und notwendig, aber vermutlich nicht sehr aussichtsreich ("individuelle Betroffenheit" gefordert), da die Transparenzdatenbank in ihrer heutigen Form zwar meines Erachtens einerseits dem Gleichheitssatz, dem Datenschutz, dem Recht auf Privatsphäre und dem Amtsgeheimnis widersprechen könnte (Abwägung Gleichheitssatz-öffentliches Interesse, gelindestes MIttel), aber andererseits europarechtlich vorgegeben wird (mit einer noch nicht abgelaufenen Frist), dh dass spätestens mit Ablauf der Frist das Prinzip der Offenlegung sicher nicht mehr so leicht bekämpft werden kann, zumindest nicht auf nationaler Ebene. Auf jeden Fall zu überprüfen wäre die momentan wirklich unzureichende Aufklärung der Bevölkerung über die konkret erbrachten Leistungen sowie die Frage, warum nur ein Teil der Förderungen, die insgesamt vergeben werden, betroffen ist, wo andere Wirtschafts- und Sozialförderungen (zB Wohnbauförderung) in Summe noch weit mehr ausmachen (Gleichhheitssatz, Objektivitätsgebot). Das müsste aber thematisiert werden, damit sich die Bevölkerung damit auseinandersetzt und die Unzulänglichkeiten erkennt. Dann würden auch sinnvolle und faire Vergleiche möglich sein.


@ iderfdes:

100% Zustimmung. Man muss das Ganze betrachten, dann ist der oberflächliche Populismus schnell entlarvt.

mfg diewahrheitist

  23-07-2008 22:58  beni11
Transparenzdaten Hass und Neid
@ dwi

In eventu könnte die Klage/Beschwerde ja auch den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte interessieren, ich glaube kaum daß die Komission oder das Euro-Parlament das im Vorfeld des Beschlusses abgeklärt haben.

  23-07-2008 23:12  diewahrheitist
Transparenzdaten Hass und Neid
@ beni11:

Simmt. Glaube auch, dass der EGMR zu befassen wäre, wenn der VfGH oder andere Verfassungsgerichte hier keine (Verfassungs)Rechtsverletzung sehen. Nur ist meines Wissens ein direktes Anrufen des EGMR nicht möglich, kann dies aber leider nicht sicher sagen. Vielleicht bekomme ich das noch heraus.

Art 8 iVm 14 EMRK wären auf jeden Fall zu prüfen. Auf europarechtlicher Ebene der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz sowie der Datenschutz, die beide anscheinend wegen des öffentlichen Drucks zumindest teilweise untergeordnet wurden.

Möchte aber keinesfalls eine Transparenz komplett verhindern, aber wenn, soll es sachlich (objektiv und nachvollziehbar) und alle gleich betreffend sein. Gewisse Förderungen sind ja gewiss aufklärungsbedürftig. Zudem wurde der Mythos der ach so reichen Bauern entlarvt. Nur die Angabe der konkreten, tatsächlich in natura erbrachten Leistungen fehlt gänzlich. Allgemein Formulierunen wie jetzt könnte man zum Arbeitslosengeld genauso gut schreiben, obwohl es unter den Arbeitslosen nicht gleich hoch ist...


mfg diewahrheitist



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