Hilf dir selbst.....

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  29-06-2008 12:33  helmar
Hilf dir selbst.....
....und hoffe nicht auf BB, IG Milch oder sonstwen........vor knapp einem Monat wurde Milchliefergestreikt, ein paar Tage zuvor marschierte der BB vor den Zentralen der LEH auf...schön langsam dürfte den meisten doch ein Lichtlein aufgehen dass weder ein Verein, noch irgendeine Partei den Milchpreis wirklich nachhaltig beeinflussen können, auch wenn alle dies versprechen. Fazit aus der ganzen Geschichte, es liegt wieder am Einzelnen wie er damit klar kommt und wie er drauf reagiert........ob er an der Kostenschraube dreht, ob er meint mit Mehrlieferung die Mindereinnahmen zu kompensieren........aber wenn sehr viele mehr liefern dreht sich die Spirale noch schneller........also wer und was bestimmt nun wirklich über nicht nur Milchpreise? Angebot und Nachfrage......und die eingangs genannten wissen das nur zu gut, aber wie sag ichs meinen/unseren zahlenden Mitgliedern? Eine Antwort auf diese Frage haben weder die einen noch die anderen...
Mfg, helmar

  29-06-2008 13:05  theres
Hilf dir selbst.....
Hallo Helmar,
für deine klugen Einsichten gebührt dir der Wirtschaftsnobelpreis ;-)))))
Den Euro, den wir nicht ausgeben, brauchen wir nicht verdienen.
Zu deinem Sprichwort- Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott :-)) kann ich noch ein weiteres Sprichwort reinfügen: Spare in der Zeit, dann hast du´s in der Not.
Ich hab mir schon oft gewünscht, dass ich manche Erfahrungen und Einsichten schon viel früher gehabt hätte. All das Lehrgeld, dass ich dafür schon bezahlt habe, hätte ich gerne auf dem Konto :-))))


  29-06-2008 13:12  donauprinz
Hilf dir selbst.....

servus helmar,

ums schloß und sämtliche ländereien wett ich mit dir, dass es sehr wohl möglichkeiten (in form von organisationen) gäbe - welche den Milchpreis "wirklich nachhaltig beeinflussen könn(t)en "- damit meine ich nachhaltig positiv für den milcherzeuger.
..... WENN da nicht das klientel "milchbauern" heissen tät - bitte sei nicht bös, aber ihr seids (noch) nicht "reif" um den milchpreis "wirklich nachhaltig beeinflussen zu können". man muß sich nur eure (milde ausgedrückt) uneinigen Beiträge hier näher anschaun - alleine die sagen alles. SO kann man wirklich nicht viel zum positiven beeinflussen.
keineswegs möcht ich dich oder sonst jemand jetzt belehren - steht mir gar nicht zu als nichtmilchbauer - aber a) was man mit EINIGKEIT erreichen kann und b) welche ergebnisse man mit harten verhandlungen (selbst mit gefinkeltem gegenüber) erreichen kann - da durfte ich selber schon dabei sein und hab dabei viel gelernt, glaub mas ;-)

lg aufn berg auffi



  29-06-2008 14:16  helmar
Hilf dir selbst.....
Liebe Theres....ich auch!
Hallo Eminenz....auch du hast recht, aber ich weiß wo du ein guter und ich nehme an, auch zäher Verhandler bist, und da möcht ich schon sagen, wenns bei dir und deiner Gruppe nicht nach den Vorstellungen läuft, denke ich mir ist es auch noch im April möglich, mit etwas anderem die Äcker zu bepflanzen.......aber die Milch wird a schnellsten hin, hat gerade bei den sogenannten "Großen" viel und oft teure Technik drin, und die Vorlaufzeit vom Kalb bis zur Kuh ist mehr als 2 Jahre, und daher ist die Milch ein kurzfristig haltbares Erzeugnis das aber lange Vorlaufzeiten hat. Auch hat die Milch gewisse Kriterien welche die fast unbegrenzte Lagerung eigentlich nur als Käse oder Milchpulver möglich machen..........und vor allem, für die Milchkuh muß man fast a bissl a Spinner sein, denn oft überleg ich mir ob die Kühe mir oder ich den Kühen gehöre.....von Blochen ist mir klar dass die mir gehören bis sie verkauft sind. Aber wenn da der Preis im keller ist wird man im Wald nur das Allernotwendigste tun, während eben wieder bei der Milch.........wie sagte einst der Dr Sinowatz" Es ist alles sehr kompliziert"......
Und daher liebe Grüße an Euch beide, dir liebe Theres zu deinen Paradeisern(meine sind auch schon grün und die schönsten 4,5cm rund) und dir liebe Eminenz, dorthin wo du es dir gerade in deinem Reich gemütlich gemacht hast( ist schon Bauchlage notwendig?)
Eure helmar


  29-06-2008 17:52  Christoph38
Hilf dir selbst.....
würde ich sofort unterschreiben, ist es doch der Erfolgsfaktor schlechthin, wenn man einen Betrieb hat.
Ich sehe dabei aber keinen Gegensatz zu Interessenvertretung (zB BB, IG etc), vielmehr ergänzt sich Selbsthilfe und Interessenvertretung durch eine Gruppe.

Selbst wenn wer seinen Betrieb noch so gut im Griff hat, schadet eine Interessenvertretung nicht oder wäre verzichtbar.

No na, muss die Interessenvertretung sich auch selbst gegenüber den Mitgliedern verkaufen und wird da unberechtigt mancher Erfolg auf die Fahnen geheftet. Ich bin ja nicht gezwungen alles zu glauben.



  29-06-2008 19:30  ALADIN
Hilf dir selbst.....
Leider hören viele Bauern lieber auf ihre Berater in der LWK, die wiederum mit dem BB und die wiederum mit den Lagerhäusern oder den Molkereien verbandelt oder sogar Funktionäre in Personalunion sind. Wie ich schon einigemale hier geschrieben habe müssen Funktionäre für ihre Genossenschaft sein und nicht für die Mitglieder. Zuwiederhandelnde sind Querulanten und dürfen nicht sehr lange Sitzungsgeld kassieren.
Da nun vielen Bauern leider der Hausverstand fehlt, vertrauen sie ihren Beratern blind. Die sagen:"Wenn der Preis sinkt, musst du mehr produzieren, um die gleiche Einnahmen zu haben". Sie verschweigen aber, dass sie mit "Einnahmen" den Rohertrag meinen und nicht den "Gewinn".
Ich fordere daher alle Bauern auf, wenn der Preis niedrig ist, überall zu sparen und nicht mit noch mehr Aufwand noch mehr Überschuss zu erzeugen. Die Genossenschaft wird sehr böse auf euch sein. Wenn sie es bemerkt.

  29-06-2008 19:33  helmar
Hilf dir selbst.....
..oder manchmal sogar still und leise zwar, erleichtert, lieber Aladin!
Liebe Grüße in den Südosten, helmar

  29-06-2008 20:43  woddy
Hilf dir selbst.....
hallo
ich verfolge die kontroverse disskussion schon länger über bb ig-milch ,streik und so weiter.
persönlich habe ich meine lehren vor geraumer zeit gezogen.
konnte über den tellerrand unser scheibe hinausblicken ,wie in ozeanien milch produziert wird.
eines muss jedem bauern klar sein wir sind unternehmer, und wir sind dem sogenannte
"freien markt" ausgesetzt. also wenn wir auf der einahmenseite weniger erlösen müssen wir den betrieb so stukturieren das wir zuerst ausgabenseitig optimieren.

ich persönlich habe bereits seit zwei jahren auf "LowInputfütterung" umgestellt. auf meinem betrieb wird kein zukaufeiweißfuttermittel weder soja noch raps verabreicht. ausschließlich hofeigenes grundfutter. der absturz in der zuchtverbandsreihungsliste war dementsprechend hoch. zum anderen habe ich jedes jahr ein kalb pro kuh und der tierarzt sieht den stall auch sehr selten. natürlich habe ich mehr kühe im stall stehen, damit ich meine quote erfülle und nicht ÜBERSCHREITE.
meiner meinung nach treiben wir in der landwirtschaft einen regelrechten technik und prestige kult.z.B. ,grösster traktor im dorf. usw.
grösse zeigen und sich abkoppeln und vielleicht sogar einmal gegen den mainstream der kammer und anderer so gescheiten leute handeln.
für kühe werde paläste mit fremdkapital gebaut, modenste elektronik im melkstand.wozu ?du bekommst für die milch nicht mehr ausbezahlt.
wie wir den stall umgebaut haben .wurde einfache gebrauchte und zweckmässige technik eingebaut.und jetzt kann ich trotz hoher energie preise günstige milch prodizieren.
meine traktoren sind alle über 10 jahre alt und bringen das grundfutter genauso gut wie ein
neuer schlepper in das silo.alles faktoren die fixkosten zu mimieren
wenn wir die kuh mit dem futter füttern würden für daß sie vom herrgott ausgelegt wurde,(d.h. nur mit Rauhfutter) hätten wir keine milchüberschüsse in europa.und bräuchten keine mengensteuerung.radikal gesagt kraftfutter den menschen und schweinen und hühnern.
immer schneller höher stärker ist sicher nicht das mittel der wahl.
ich sage .nicht die schnellen fressen die langsamen oder der grosse den kleinen.
sondern der den längeren atem und ein wenig hausverstand hat wird am schluß triumphieren.
die weltbevölkerung wächst unaufhörlich.
grund und boden sind nicht vermehrbar.
es werden rosige zeiten für die bauern zukommen. durchhalten heisst die devise.
auf den einfluß von vereinen und parteien habe ich mich in vergangenheit noch nie verlassen und werde es in zukunft sicher auch nicht tuen.


mit hochachtung
ein stinknormaler milchbauer

  29-06-2008 21:10  helmar
Hilf dir selbst.....
Danke für deinen Eintrag, lieber Woddy! Ganz KFlos gehts zwar bei mir auch nicht, aber wenn mal die Kühe sicher trächtig sind, wird die Menge zurückgefahren......seit 2005 haben die Kühe freien Weidegang, und ich muß sagen, es war die beste Idee seit langem......so 6500 beim FV möcht ich schon halten, aber ich bin inzwischen sehr froh, nicht mehr mit einer 45l Kuh herumdoktern zu müssen. Die eine mit derzeit 38 lt darf aber natürlich pellettiertes KF was sie mag, verzehren......und du hast recht, mit etwas älteren Werkln dreht man vielleicht beim Zetten, Schwaden ein paar runden mehr, aber um vieles billiger......
Auch wenn wir mit der Fläche und den Strukturen von Neseeland oder Irland etc. nicht mithalten können, aber ich glaube auch dass die Umstände in Zukunft uns alle sehr schnell dazu zwingen können, den Input um etliches runter zu schrauben...wennst dies aber laut zu sagen wagst, bist ein Trottel der halt für das wahre Managen zu blöd ist. Bei spezialisierter Milchviehhaltung mit Milchrassen wird sicherlich die eher intensive Bewirtschaftung mehr bringen, aber bei Mehrnutzungsrassen denke ich nicht....
Mfg, helmar

  29-06-2008 21:24  woddy
Hilf dir selbst.....
hallo helmar

mit fleckvieh 2007 39 kühe
5222kg 4.34f3.29e
ausschießlich mit grundfutter .ganzjahrsstallhaltung und ganzjahressilagefütterung.
schaut auf den ersten blick nicht viel aus.
aber das müssen andere erst zustande bringen
lg

  29-06-2008 21:27  helmar
Hilf dir selbst.....
Schaut nicht viel aus, ist aber eine tolle Leistung, und das ganz besonders bei Ganzjahressilagefütterung und stallhaltung, Gratulation...
von helmar

  29-06-2008 22:41  woddy
Hilf dir selbst.....
korekt
lg

  29-06-2008 23:04  vidoursprung
Hilf dir selbst.....
So, jetzt mal eine interresante Neuigkeit für Woody und Grafeder:

Die Neuseeländer verlassen ihr low input systhem und füttern immer mehr Kraftfutter. Dies passiert aufgrund der für sie hohen Milhpreise. Das wird sie in Zukunft in Schwierigkeiten bringen, weil sie jetzt schon Probleme haben die Saisonale Abklabung (was Vorraussetzugn für ihr System ist) zu bewerkstelligen. Low input ist (noch) nicht die perfekte Lösung.

  29-06-2008 23:26  woddy
Hilf dir selbst.....
@vidour
habe für niemanden ein allheilmittel
solche entscheidungen muss jeder betreibsleiter für sich treffen.
aber man kann darüber reden,
und seine erfahrungen kundtun.
auch die neuseeländer können rechnen.
wenn es für sie zur zeit günstiger ist mit kf, dann werden sie das tun.
sobald der getreidepreis anzieht steigt der nz aus.
aber getreide wird in zukunft in der menschlichen ernährung gebraucht werden .
bei uns in europa ist das kf noch zu billig, deshalb ist der druck zum umstellen noch zu gering.
ist aber nur eine frage der zeit.
die zeiten der blligen fosilen energie gehen zur neige.
also stellt euch darauf ein oder ihr werdet untergehen.
beim zweiten vorurteil der saisonalen abkalbung muss ich widersprechen.
was hat das mit der lowinputfütterung zu tun?
in nz übernimmt die molkerei 4 monate keine milch.
deshalb die saisonale abkalbung.
lg

  29-06-2008 23:29  walterst
Hilf dir selbst.....
"Low Input" bezieht sich immer auf begrenzende Faktoren.

Wenn ich Weidefläche im Überfluss habe, und zwar täglich zugänglich ohne Querung durch Bundesstrassen oder Autobahnen, vom Gelände und vom Klima her mit billigsten Gebäuden auskomme, keine Steilflächen zu mähen habe, nie mit dem Traktor auf die Strasse muss und deswegen mit ein paar alten Tuckern zurecht komme und wenn es dem Konsumenten oder dem Milchabnehmer völlig egal ist, wenn die Milch saisonal geliefert wird, vielleicht sogar nur dann, wenn sie am wenigsten gebraucht wird, dann ist "low Input" super.

Wenn Fläche ein stark begrenzender Faktor ist, und jemand möchte trotzdem seinen Arbeitsplatz zu Hause haben, dann kann mit zugekauften Betriebsmitteln dieses Ziel zumindest zum Teil erreicht werden.

Low Input bezieht sich eben in diesem Fall auf den geringen Einsatz eigener Fläche.

Walter

PS: Eine grundsätzliche Frage habe ich noch. Es wird zum Teil das Alter der Traktoren als ein Erfolgsfaktor schlechthin dargestellt . Dabei wird auch fast so getan, als hätte man für einen 10 oder 20 jährigen Traktor erstens nie Geld ausgeben müssen, zweitens fallen für so ein Gerät sowieso keine Kosten an weil reparatur- und wartungsfrei, drittens braucht man alte Traktoren nie ersetzen und viertens leisten die Alten mindestens so viel wie die Neuen und die Arbeit macht wegen der besseren Rückenmassage, der netten Geräuschkulisse und dem direkten Zugang zum Klima mehr Spass.

Ich habe 3 Traktoren mit 19 Jahren Durchschnittsalter und ich kann die 4 oben genannten Vorteile der Alttraktoren nicht 100%ig bestätigen. In einem längeren Betrachtungszeitraum unterscheiden sich bei mir die Kosten für Alt- und Neutraktor(en) bzw. für die mit ihnen erledigte Arbeit nicht wesentlich.

Wie ist das bei Euch?

  29-06-2008 23:43  Josef_Knecht
Hilf dir selbst.....


@donauprinz

auf die Gefahr, wieder infamer Verdächtigung ausgesetzt zu sein:

"aber sowas von richtig erkannt..."




  29-06-2008 23:48  woddy
Hilf dir selbst.....
@walter
auslegungssache.
ich lasse mich gerne belehren.
wie würdest du es bezeichen wenn ich meine milch so billige wie möglich erzeugen möchte, um für mich und meine familie ein auskommen zu haben.
also verspreitz dich nicht auf das wort low input .

ausserdem brauche ich meine wirtschaftsweise hier nicht zu rechtfertigen.
weil bei fallenden milchpreisen gibt mir der erfolg recht.
zum altmaschinen bestand ; auch meine traktoren werden wieder verkauft und auf etwas jüngeres getauscht selten etwas ganz neues. aber ich habe keine grosse menge an kapital an einer neuen maschine gebunden mit einer höllischen abschreibung in den ersten drei jahren.
wegen des komforts brauchst du dir keine sorgen machen
mein grosser (bj 93)hat kabine luftsitz und klima schwerhörig bin ich vom radio.
reparaturen gibt es auch bei neuen maschinen . seit so ehrlich.

lg

  30-06-2008 00:59  walterst
Hilf dir selbst.....
@woddy:

Meine Frage zu den Traktorenkosten waren nicht als spezielle Kritik an Deiner Wirtschaftsweise gemeint. Sondern ernst gemeint als Frage.

Da ich selber die durchschnittlich älteren Traktoren habe, glaube ich ja auch zu wissen, wovon ich rede. Dass Neutraktoren oft große Reparaturen haben, ist unbestritten. Soll aber angeblich bei alten auch vorkommen.

Meine derzeitige Betriebssituation wird mir eventuell eine ähnliche Entwicklung wie bei Dir ermöglichen. Diesen Vorteil hat aber nicht jeder zu jeder Zeit. Darauf wollte ich hinweisen.

Selbstverständlich ist es einzelbetrieblich völlig richtig, seine Kosten zu senken.
Das ist bei fallenden MIlchpreisen gut und bei steigenden auch nicht schlecht.

Also bitte nicht persönlich nehmen. War auf andere Diskutanten bezogen.

Walter

  30-06-2008 06:28  theres
Hilf dir selbst.....
Hallo Walter,
ob es das neuseeländische Low-inputsystem oder eine auf unsere Verhältnisse angepasste
Niedrigkostenstrategie wird, ist doch nebensächlich.
Hauptsache, die Kosten werden minimiert. Denn sonst wird jegliche Form von Milchpreiserhöhung sofort wieder von den weiter steigenden Kosten aufgezehrt.
Die Zukunft wird meiner Meinung nach der energiesparsame Betrieb werden. Also warum Soja von irgendwoher holen, erstens wird er bestimmt auch nicht mehr billiger, 2. hab ich keine Lust auf Ligninsoja mit steigenden Grenzwerten, unsere Kühe müssen schon länger mit weniger KF auskommen, wir haben unsere Herdenleistung abgesenkt, die Kühe werden älter und bringen insgesamt gesehen die Milch auch wieder zusammen. Statt 5 Schnitten nur noch 4, dafür ist ein Umbau des Grasbestandes notwendig. Wir brauchen heute viel weniger Jungkühe nachstellen, die Kälber sind wesentlich vitaler, das schont die Nerven.
Es geht nicht nur um Technik und Fläche, sondern z.B. der Hofdünger wird als letztes Stiefkind behandelt, was hier an Ressourcen verschwendet wird, war in Zeiten von konstengünstigen Mineraldünger kein Problem, heute ist es eines.
Phosphat ist im Boden verhanden, aber gebunden, bei den derzeitigen Rohstoffpreisen wirklich ein Grund, darüber nachzudenken, Geld und geistigen Input in den Boden zu stecken.
Das nächste ist das Grünland und der Futterbau, hier liegen noch gewaltige Reserven brach, es muss nicht immer noch mehr Maisfläche sein.
Auch im Ackerbau liegen einige Ressourcen brach, hier zahlt sich eine Niedrigkostenstrategie genauso aus.
Regenwassernutzung, Solarwärme, PV, usw. die Liste wird bestimmt noch länger.
Den Euro, den man nicht ausgeben muss, den braucht man zuvor nicht verdienen.
Für Nutzung von regenerativen Energieen muss zuvor auch Geld reingesteckt werden, aber bis jetzt hat sich jeder Euro relativ schnell abbezahlt.
Jeder Betrieb muss für sich herausfinden, welche Lösungen für ihn passen.
Man findet sie mit einigem Nachdenken und es gibt sicher noch unzählige Möglichkeiten deshalb sind Weiterbildung und vor allem auch gute Bücher sehr wichtig- und vor allem das eigene Ausprobieren, denn in den Fachzeitschriften ist das Thema Energieeffizienz noch kein Thema, da wird nur immer von der Energieerzeugung geschrieben, an der Einsparung verdient scheinbar nur der Landwirt.




  30-06-2008 07:40  naturbauernhof
Hilf dir selbst.....
Hallo Theres,

dass was sich in den Letzten 30 bis 40 Jahren in der Landwirtschaft verändert hat, kann man als Agrarrevolution bezeichnen. So wie in Russland und China die Kulturrevolution, bei der alles kurz und klein geschlagen wurde was gut und wertvoll war.

So glaubt man auch in der heutigen Agrarwirtschaft alles neu und größer machen zu können.
Der klassische Bauer stirbt aus und auch das "now how" und die Kultur.

Die Milchfarmen mit 40 Kühe aufwärts sind nur mehr Kolchosen mit Melkern, Maschinenführern usw.
Die Buben mit den großen Traktoren häckseln alles kurz und klein weil es so fesch geht.

Und wenn nix mehr funktioniert dann geht man auf die Straße.

Wenn alle so wirtschaften würden wie die Theres u. dgl. dann wäre die Milch ein begehrtes und gut bezahltes Mangelprodukt, das man mit Freude herstellt und das auch mit Freude verarbeitet und genossen werden kann.

Wenn man bei dem was man tut, keine Freude mehr hat, dann hat man die Gewissheit das man auf der falschen Spur unterwegs ist.

  30-06-2008 07:50  helmar
Hilf dir selbst.....
@Woddy und Theres......ich glaube auch dass da die Energiefrage in Zukunft den Ton angeben wird, und da wird irgendwann die Kritik an Energie aus Pflanzen wieder verstummen, spätestens dann wenn die Treibstoffpreise nicht mehr extrem steigen.
Und was hat denn die Kuh zur Sau gemacht? Nichts anderes als das man sie von der Genetik her auf Leistungen gebracht hat welchenur noch mit einer hohen Nährstoffdichte zu
bewältigen sind. Es geht gar nicht so sehr um Worte wie Low-Input, sondern das Beste aus bestehenden Gegebenheiten zu machen......
@Walter, auch wenn du inzwischen sehr diskret an mir Kritik übst.........es ist irgendwie seltsam dass in meiner Werkstätte oft recht junge Traktoren in alle Einzelteile zerlegt werden, und auch in der Werkstatt die eher älteren das selten sind. Kann auch natürlich sein dass in meiner Gegend der Traktorzulassungsboom auch was mit dem Nebenerwerb auf vielen Höfen zu tun hat. Soll mir recht sein, alle paar Jahre 1000-2000 reinstecken, ist ein Klacks gegen die Abschreibung der neuen Wunderwerke. In den letzen 4 jahren war das an meinem Steyr 650 mit 1350,-- an der Vorderachse ein mal der Fall.........
Mfg, helmar

  30-06-2008 08:02  ALADIN
Hilf dir selbst.....
Hallo Naturbauernhof!

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Da ich ein bischen Schafbauer bin, möchte ich die Sache von dieser Seite ein wenig beleuchten. Vor einigen Jahren hat der GF des Schafzuchtverbandes OÖ bei uns im Bgld einen Vortrag gehalten. Er hat berichtet, dass in OÖ die Lämmer im Stall gehalten und mit Kraftfutter und Stroh gefüttert werden. Stroh deswegen weil Heu würden sie viel mehr fressen und dann weniger Kraftfutter aufnehmen. Ich hab ihn dann gefragt, ob er vielleicht die Schafe mit den Schweinen verwechselt hat. Leider ist das dort immer noch so. Aber schön langsam wird es bei diesen Kraftfutterpreisen eng werden.
Ich hatte vor vielen Jahren einmal Kontakt mit einem Neuseeländischen Schafbauern. Er hat mich auf meinem Betrieb besucht und mir damals das Elektrozaunsystem gezeigt. Erstaunt war ich über seine Maschinenausstattung. Einige hundert ha Land, einige tausend Schafe. Dafür einen alten Ford Traktor mit ca. 60PS und einen Vicon Kunstdüngerstreuer. Übrigens den gleichen wie ich damals hatte. Den großen Traktor mit dem Nachbar gemeinsam. Auch ein paar 100ha.
Dass das nicht ein Rezept für Alle sein kann ist schon klar, aber für Viele von uns auf jeden Fall.

  30-06-2008 08:08  Milibauer
Hilf dir selbst.....
@Helmar und Theres

es muss euch ja ungeheuer befriedigen sich ständig gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und euch zu euren schlechten Leistungen und alten Traktoren zu beglückwünschen.

Sicher ist das auch eine Möglichkeit mit eurem Fretterdasein fertig zu werden. Natürlich hättet ihr auch gerne einen schönen, neuen Hof mit guten, neuen Maschinen. Der Neid ist ja nirgends so stark ausgeprägt wie bei den Bauern.

mfg Hubb

  30-06-2008 08:18  helmar
Hilf dir selbst.....
@Walter...habe mich nicht richtig ausgedrückt..."meine Werkstätte" ist natürlich dort wo ich Kunde, zum Glück nicht sehr oft, bin.....tut mir leid wenn ich einen irreführenden Begriff verwendet habe.
Mfg, helmar



  30-06-2008 08:25  helmar
Hilf dir selbst.....
...aber klar doch, mein lieber Millibauer!!!! Und dich dazu........
Schmunzeld, helmar

  30-06-2008 08:30  walterst
Hilf dir selbst.....
Ja Helmar, ich habs schon verstanden.

Bei mir ist es auch so wie bei Dir, dass ich nur so zum Spass oder zufällig in die Werkstäte gehe, um zu schauen, welche Traktoren gerade repariert werden. Weil selber brauch ich so gut wie nie ein Ersatzteil. Eh klar.

Die Frage an Dich wollte ich schon länger richten: Wie bist Du zum 650er gekommen? Der war doch zur Zeit seiner Herstellung absolut völlig überdimensioniert für Dich und ein 135er Ferguson wäre um 60-70% des Preises zu haben gewesen.

Walter

  30-06-2008 08:31  woddy
Hilf dir selbst.....
@milibauer
fühle mich auch betroffen. in den finanziellen abgrund kann man mit einem neuen schlepper
viel schneller fahren, schon alleine weil er ein 50km/h gertiebe hat!!!
bei dieser dikussion geht es nicht um die neiddebatte sondern wer es betriebswirtschaftlich am vernünftigsten macht, seinen betrieb gesund zu erhaltern.
maschinenkosten senken ist ein solches mittel.

hast du schon ein szenarium ohne direktzahlungen der eu durchgespielt.
ist dein betrieb dann auch noch lebensfähig?
lg


  30-06-2008 08:38  helmar
Hilf dir selbst.....
I hob a a bissl Wald............, und den 650iger hab ich auch erworben, als er schon ein paar Jährchen alt war und durch einen größeren ersetzt wurde...........kannst das "häkerln" wohl net lassen, mein herzallerliebster Walter? So, und jetzt wird wieder was nützlicheres getan als mit einem gestandenem "Steiermärker" zu "flirten"....
Grinsend, helmar

  30-06-2008 08:42  theres
Hilf dir selbst.....
Ja Millibauer,
ich gestehe, mich zerfrisst der Neid- wir hausen in einem Erdloch, der Stall ist mit Folien und Wellblech und alten Pressgarn zusammengeflickt, unsere Kühe sind so mager, dass wir keine Kleiderständer brauchen, mir wird schon ganz flau im Magen vor Neid, wenn ich deine Beiträge vom guten Düngen und deinem massenhaften Graswuchs lese. Bei uns kann ein Grashalb den anderen nicht erschreien. Und damit wir unsere bissl Quote vollbringen- müssen unsere Kühe auch noch mit weniger Kraftfutter auskommen. Und des bissl Geld, das wir erwirtschaften schmeissen wir dann in Form von Steinmehl wieder in die Gülle. :-)))
Sei doch froh, dass es solche Fretter wie mich gibt, es kann nur einen ersten geben- und dieser Platz steht neidlos dir zu :-)). Da ich deinen Betrieb weder führen brauche, noch den Dünger und deine Wirtschaftsweise bezahlen muss- kann ich dir alles von Herzen vergönnen.

Helmar, dann klopfen wir uns beide weiterhin auf die Schultern :-)),
ich hab jahrelang ein Bäuerinnenleben auf einem Hochleistungsintensivbetrieb geführt, erst ein ziemlicher Genickschlag hat mich zum Umdenken gebracht.
Heute bin ich über den Genickschlag sehr dankbar und möchte um keinen Preis wieder in die alte Schiene zurück, ich bin viel zufriedener und dankbarer geworden.





  30-06-2008 08:54  beni11
Hilf dir selbst.....
Wenn du ein Auto neu kaufst machst du betriebswirtschaftlich einen Fehler, weil der Wertverlust in den ersten Jahren überproportional hoch ist. Bei Traktoren ist das ganz anders, da werden oft haarsträubende Preise für alte Schinken verlangt so daß sich ein Neukauf eher auszahlt.

Natürlich muß er dann der größte und stärkste der Umgebung sein damit sich der Millibauer ärgert und gleich noch einen neuen Fendt bestellt. :-)

  30-06-2008 09:10  Christoph38
Hilf dir selbst.....
Die Maschinen und Geräte die ich habe sind völlig ungeschminkt "altes Glumpert". Tatsache ist, dass die Maschinen ihren Zweck soweit erfüllen, wie es mir notwendig erscheint. Trotzdem glaube ich nicht, dass es das nonplus ultra der Landwirtschaft sein sollte, mit lauter Altmaschinen und Alttraktoren durch die Gegend zu tuckern.

Wer größere Flächen hat oder sehr viel Zeit am Traktor verbringt, ist wahrscheinlich gut beraten die dazu passenden (auch neuen) Maschinen zu haben.

Mich stört jede Darstellung, wonach jemand das für jedermann/frau gültige Patentrezept erfunden hat, gleich wie der jeweilige Name des Wundermittel ist.
Low Input ist eine Möglichkeit mehr nicht.

  30-06-2008 10:15  naturbauernhof
Hilf dir selbst.....
stimmt, christoph38,

mit einem alten Klumpert kommt man auch nicht weiter, drumm habe ich mir eine neue Sense gekauft und einen entsprechenden Kurs belegt. Wenn sparen, dann gscheit!

  30-06-2008 10:31  woddy
Hilf dir selbst.....
@christoph
alles ichtig erkannt.

eines ist schon interessant wenn es um die heilige kuh traktor geht wirds für jeden persönlich.
dabei sind maschinen kosten nur ein faktor von vielen.
ich zwinge niemanden meine auffassungen zu teilen.
damit ist das thema für mich abgehandelt.
werde mich nicht mehr dazu äussern.

bis neulich


  30-06-2008 12:28  ALADIN
Hilf dir selbst.....
Hallo Theres!

So ironisch hab ich dich noch nicht erlebt!

  30-06-2008 12:34  naturbauer
Hilf dir selbst.....
Servus Donauprinz, da hast schon recht damit, wenn EINIGKEIT unter den Betroffenen herrscht, WAS da alles durchgeboxt werden kann.

Es wurden in der Vergangenheit zu viele Keile allein schon zwischen die Milchbauern getrieben, dass mir eine derzeitge Einigkeit auch nicht möglich erscheint.

Politiker sehen im Bauernsterben oftmals nur einen wirtschaftlichen Bereinigungsprozess.
Übersehen tun sie dabei die Tatsache, dass die vergrößerten Betriebe es auch nur eine bestimmte Zeit durchhalten werden. Unsere Herrn Politiker wären gut beraten, wenn sie auf viele Stützpunkte, sprich viele Bauern setzen würden.
Ich bin MIlchbauer im benachteiligtem Gebiet, kann deshalb nur für diese Region ein Urteil abgeben. Was und wie es mit den Ackerbauern ist, kann ich nicht beurteilen.
So wie es der Walter immer wieder rüber bringt, sehe ich das auch. Beim derzeitigem Stand der Dinge gibt es kein Überleben für uns.

Trotz aller Sparsamkeit nicht!



  30-06-2008 20:14  helmar
Hilf dir selbst.....
Hallo Naturbauer...also zumimdest bei einigen Kosten weiß ich dass du für manches kein Geld zum Ausgeben einnehmen mußt..........seit einigen Tagen sind bei uns die Zahlungen an Bauern im Internet einzusehen, und gerade manch sogenannter Großer gibt sogar zu dass diese absolut überlebenswichtig für ihn sind. Ich weiß, im Grünland wird man schon nicht mit Euronen zugeschüttet, aber ich wage zu behaupten dass in den nicht so ganz "gesegneten Gebieten", jener der Bauer bleiben will, nicht ausschließlich auf einen Betriebszweig setzt oder setzen muß. Und damit steht er auf mehreren Standbeinen.......im FL hat es vor einigen Jahren eine sehr interessante Berechnung betreffend Betriebsvergrößerung, Quotenkauf, Stallbau usw. gegeben, und es wurden Varianten vorgestellt. Interessant war an der größten Variante, dass bereits 0,3 ct als sein oder nichtsein das Zünglein an der Waage ausmachten. Dies war in der wünschenswerten Variante. Was aber, wenn dann im Stall der Teufel los ist, wenn ausmerzen z.B. nicht mehr finanziell möglich ist beim St.a.z.B.? Also irgendwie kommt mir vor wie wenn gar nicht so wenige zuerst groß geworden sind und jetzt erst zu rechnen beginnen und nun, weil sie sehen dass man in den Planungen nur die bessere und nicht auch mögliche schlechtere Variante im Auge hatte, allen anderen die Schuld gibt. Es ist zu guten Preiszeiten auch mit Vorsicht zu wirtschaften, denke ich halt. Und sich drauf verlassen dass die Preise sicher nicht fallen, das habe ich nicht getan, ander scheinbar schon......
Liebe Grüße, helmar

  01-07-2008 08:05  theres
Hilf dir selbst.....
Hallo Helmar,
es geht aber nicht nur ums Geld einnehmen oder ausgeben, sondern auch darum, dass frau/man erkennen muss, dass die Betriebe und deren Betreiber total verschieden sind.
Alle über einen Kamm zu scheren - kann nie gut gehen.
Was in Amerika und Holland bestens gehen kann- funktioniert bei uns womöglich überhaupt nicht.
Also muss frau/man sich überlegen, wo die Stärken und Schwächen des Betriebes und der Betreiber liegen.
Ein Berater kann noch so gut sein- er muss die Folgen seiner Beratung nicht tragen, sondern eben derjenige, der beraten worden ist.
Das Problem ist auch, dass in der Landwirtschaft so viele Fachbereiche zu schultern sind,
für jeden Fachbereich gibts verschiedenen Prioritäten und wieder die verschiedenste Beratung.
Am Betrieb sollen diese Fäden zusammenlaufen.
Wenn ich alte Fachzeitschriften nach Jahren durchblättertere - bin ich immer froh, dass wir nicht jedem neuen hochgelobten Trend hinterher gelaufen sind, meistens wird es euphorisch bejubelt, kostet eine Menge Geld und nach ein paar Jahren kommt das nächste euphorisch bejubelte Objekt.
Manche Trends nicht mitzumachen- kann unheimlich viel Geld sparen.
Für mich ist das grösste Problem bei- Hilf dir selbst, die Informationen und das Wissen zu finden, das für den Betrieb und uns Betreiber gut ist.
Ich hab Jahre dafür gebraucht, mir das Wissen über den Humus zusammenzutragen-
und wieder Jahre, um festzustellen, dass es stimmt. :-)))
In Fachzeitschriften hab ich darüber selbst beim Durchblättern von alten Ausgaben überhaupt nichts gefunden, selbst in den ganzen Fachbüchern meiner ausgebildeteten Landwirte fand ich sehr wenig.
So gesehen ist Wissensbeschaffung schon das erste grosse Problem.






  01-07-2008 08:20  naturbauer
Hilf dir selbst.....
Nach Aussage eines Melktechnikmechanikers bekommen in meinem Landkreis nurmehr Betriebe die auf 60 Kühe aufstocken Förderungen zum Stallbau. Was sollen dann wir machen, wenn schon nicht für nen gscheiten Preis kämpfen? Die nächsten 20 Jahre nur von der Substanz zu leben?

  01-07-2008 08:48  sturmi
Milchbauern und Biolebensmittel
@naturbauer
Gestern hab ich zufällig einen Bericht in der ARD gesehen über die deutschen Milchbauern. Kernaussage war in etwa so: Süddeutsche Milchbauern verlieren an Produktionskapazität, Norddeutsche legen zu. Aussage eines Funktionärs: "Wer in Zukunft nicht mit 35 Cent Milchgeld auskommt sollte aus der Milchproduktion aussteigen! Produktionswillige Betriebe warten sehnsüchtig auf Quoten."
Dann hams einen Milchbauern zeigt der an seinen Sohn weitervererben will aber recht skeptisch für die Zukunft ist. Dann zeigten sie den leeren Stall seines Nachbarn, der seit 2 Jahren jetzt in die Fabrik als Hilfsarbeiter geht.
Ob das das gelbe vom Ei ist mit 40 als Hilfsarbeiter am Fließband zu stehn wage ich zu bezweifeln!
Ja und der Biomarkt boomt. 60% der Biolebensmittel die in Supermärkten angeboten werden sind inzwischen aus dem Ausland. Berliner Verbraucher habens noch schlechter, nur jedes 3 Biolebensmittel stammt aus Deutschland.
Für die Handelsketten ist der Bioboom inzwischen ein lukratives Geschäft geworden und der Konsument schielt ohnehin nur auf "Bio", egal wo´s herkommt!
MfG Sturmi


  01-07-2008 09:01  helmar
Milchbauern und Biolebensmittel
Darum wirds ja jetzt von Kammer, Verbänden usw. auch sehr beworben, umzusteigen, und es hat lange gedauert dass die Nachfrage danach gestiegen ist. Aber es wird sich wohl kaum jemand dazu entschließen, der vor so 10 jahren mit den Auflagen z.B. Milch erzeugte und diese dann trotzdem nicht mit Aufpreis verkaufen konnte........und so mancher Funktionär und Kontrollor hat das seine dazu beigetragen, dass viele in der Gegend hier sagen, Bio? nie wieder.....
Mfg, helmar

  01-07-2008 09:03  lacusfelix
Milchbauern und Biolebensmittel
Es wird kaum einen leicht fallen, den Betrieb aufzugeben aber bevor ich am Kuhbusen-Fließband ende gehe ich lieber in die Fabrik, da hab ich dann wenigstens am Wochenende frei.....

  01-07-2008 09:09  lihp
Milchbauern und Biolebensmittel
Theres,

da hast Recht : Wissensbeschaffung ist ein Problem!

Dann muß mers noch verstehn und

dann muß mer auch noch die richtigen Konsequenzen ziehn.

Und was Bio betrifft:

Das wurde ja in den letzten Jahren durch bärige Lügen gefördert.Es wird Zeit,daß die seriöse Lw da zurück............ähhhhhh .........die Wahrheit sagt.

  01-07-2008 09:14  Christoph38
Milchbauern und Biolebensmittel
Bio ist schon ok, aber es muss bezahlt werden. Die blosse Nachfrage ohne Abdeckung der zusätzlichen Kosten, hilft dem Erzeuger gar nichts.

Auch halte ich nichts davon, als Produzent doppelt verarscht zu werden, erstens in dem beim konv. Produkt die Kosten nicht voll bezahlt werden und zweitens in dem ich bio produziere und die Zusatzkosten nicht voll bezahlt werden.

Auch die "Preiskalkulation" eines Grundpreises auf Basis agrarindustrieller Produktion zuzüglich 10% Aufschlag, wobei dann wirklich alles 1000% Bio, genfrei, mit gratis Stallführungen, gläserner Produktion etc (all inklusive Produktion) sein muss, lehne ich total ab.



  01-07-2008 12:22  biolix
Milchbauern und Biolebensmittel
na Sturmi, und was sagt dir das ? ;-))

ists besser wir produzieren Bio selbst, oder lassen es halt vom ausland produzieren...

alles bio und alle hätten gleiche standards inkl. das "Lebens"mittel wäre wirklich wieder was wert.... inkl. wirklich auf 1000de Jahre Zukunftsfähig...

lg biolix

  01-07-2008 12:43  sturmi
Milchbauern und Biolebensmittel
@biolix
Träume weiter von deiner heilen rosa Biowelt! ;-))
Mahlzeit, Sturmi

  01-07-2008 13:27  mfj
Milchbauern und Biolebensmittel
....schmunzel, schmunzel , über Biolix.....:-) ......die tausend Jahr-Theorie hatten auch schon andere "Größenwahnsinnige" !!

Bio - ausser Kontrolle - lieber Biolix, darüber solltest _Du Dir mehr Sorgen machen.
Für jeden verfügbar, heißt Bio muss bezahlbar sein, was das bedeutet in einem tausend Jahr-Reich ! :-)

"Den klassischen Bauernhof wird es in einigen Jahren auch im Biolandbau nicht mehr geben. Das ursprüngliche, ganzheitliche Kreislaufmodell eines vielfältigen Hoforganismus kommt unter die Räder."
Dass ausgerechnet der Erfolg der ökologischen Landwirtschaft einmal ihr großes Problem werden wird, mit dieser Pointe haben nicht mal die Pioniere gerechnet.

Der Zwang zu wachsen (oder zu weichen) - eine Grundkrankheit der alten Landwirtschaft - wird künftig auch jeden Bioerzeuger unter Druck setzen. Spezialisierung, Rationalisierung, Technisierung und Vergrößerung der Betriebe, sind eine direkte Folge des Biobooms.

Viele Erzeuger, lieber Biolix bewegen sich zudem "immer mehr am Rande des eben noch Erlaubten, ganz zu schweigen von den Bioimporten aus Südlandern und China.

Alle wollen bei Bio dabei sein. Das haben inzwischen auch die Discounter begriffen. Die Großen, Plus, Lidl und Aldi - haben mit lautem Getöse, Werbung und eigenen Biomarken die grüne Bio-Flagge gehisst.

"Keiner kann es sich heute leisten, nicht bei Bio einzusteigen", kommentiert Bioland-Sprecher Gerald Wehde die Marktlage.
Plus hatte schon 2007 die Regale freigeräumt und angekündigt: "Wir machen Bio bezahlbar." Jetzt rühmt man sich, die Produkte "aus der Ökoecke rausgeholt" zu haben. Der sinkende Umsatz bei Bioläden und Abhof-Theken sprechen Bände....

Für mich, das Zeichen, das Bio langsam aber sicher AUSSER Kontrolle gerät.

....Aber immer mit Volldampf auf das nächstbeste Riff - Biolix & Co :-)))
(Schifflein versenken, ist halt toll....)




  01-07-2008 13:33  biolix
Milchbauern und Biolebensmittel
hihihhihihiiiii ...

der war gut mfj, tut schon wieder so weh....

Wo sit bio ausser Kontrolle nur weil alle einsteigen ????

zeigt das nicht das alle jahrelange die Bio Chancve ausgelassen haben ????

Von wemm stammt der Satz die Kreislaufwirtschaft kommt unter die Räder unter anführungszeichen ? frei erfundenes Traummärchen mfj ;-))))


aber schön das sich die die die biol. LW am meisten "Lieben" die größten Sorgen machen ;-)

apropos bio aus China, na schön wenns dort auch viele BiobäuerInnen gibt, wichtig für reis etc. aber unsere heimischen Produkte werden wir uns wohl selbst weiter produzieren dürfen ;-)

lg biolix



  01-07-2008 13:39  mfj
Milchbauern und Biolebensmittel
Du solltest mal zuerst lesen - Cäptain Grünbär - bevor die Tastatur rattert :-))

  01-07-2008 13:45  biolix
Milchbauern und Biolebensmittel
was soll ich lesen, das du auch drauf gekommen bist das Bio aus der Nische kommt und das es dir darum sooo weh tut ;-))))





  01-07-2008 13:48  biolix
Milchbauern und Biolebensmittel
Ach ja mfj, weil hier ja auch die MilchbäuerInnen angesprochen sind, du weißt eh das die Biomilchzushläge noch weiter steigen... letztes jahr von Durchschnitllich 6 cent auf 8 Cent ;-)

auch ein Warnsignal für dich, für mich nicht ;-))))))


lg biolix

  01-07-2008 17:20  mfj
Milchbauern und Biolebensmittel
Das ist kein Warnsignal Biolix - eher ein Angstsignal. Wäre das nicht gekommen, gäbe es bald keine Biomilch mehr.

Gerade Ernährungsberater - in der Regel eh mehr Bio freundlich - geben den Verbraucher Ratschläge, gerade bei Milchprodukten sei es übrig, tiefer in die Tasche zu greifen und das Bioprodukt zu ordern.
Geschmacklich kein Unterschied, Rückstandsmässig auch keine Verbesserung - eben weil Milch eh zum "best untersuchten" Erzeugerprodukten zählt.

Wozu Biomilch, Quark und Käse kaufen - wenn´s eh gleich ist ? Aber der kunde kann natürlich die Schuhgrösse kaufen die er will. Auch wenn er damit dauernd stolpert !

Biomilch erzeugen ist jedenfalls ein Schuss in´s eigene Knie - aber Propheten haben im eigenen Land, noch nie was gegolten.....:-)

  01-07-2008 17:32  theres
Milchbauern und Biolebensmittel
Hallo mfj,
wir waren vor kurzem am Walchsee, die dortige Privatkäserei hat Milchprodukte, dass einem das Schlemmerherz höher schlägt.
Auf meine Geschmacksnerven kann ich mich bis jetzt noch verlassen.
Da muss ich dieser Käserei neidlos zugestehen, dass aus Bio wirklich was tolles rauskommt.
Es gibt auch im konv. Milchbereich wirklich gute Produkte, aber der Käser am Walchsee veredelt Milch zu Höchstform.
Der Laden ist eigentlich immer voller Kunden, ich kann es verstehen.
Schade, dass man solche Geschmackserlebnisse so selten im Milchbereich findet.



  01-07-2008 17:38  mfj
Milchbauern und Biolebensmittel
Theres, wir sind uns bestimmt einig - das die "handwerkliche Verarbeitung" der Rohstoffqualität das A u. O ist. In diesem Falle eben Biomilch.
Ich habe nicht behauptet das aus Biomilch keine guten Produkte erzeugt werden.

Es ist die Chance der kleinbetrieblichen Struktur, also unsere Chance - das "handgemachte" zu präsentieren, zu vermarkten und zu verkaufen.
Wahrscheinlich müssen wir es auch wieder lernen !

Produkte die "Industriell" gefertigt werden schmecken auch so _ egal, ob Bio oder nicht...und darum oft die Täuschung.

Darum denke ich, ist der jetzige Bioboom so problematisch. Die guten Preise heizen die Erzeugung mächtig an, Grossbetriebe steigen um und ein, was wir nicht herbringen, kommt aus dem Ausland... wenn ich Biobauer wäre - hätte ich langsam Bauchweh.

Darum ist Hände-klatschen oder reiben, nicht angebracht... aber nicht jeder ist halt in einen "gallischen `pannonischen´ Zaubertrank gefallen" :-)

  01-07-2008 19:11  biolix
Milchbauern und Biolebensmittel
eh wie viel Zusatzstoffe sind bei Biolebensmittel zugelassen, mfj ? und wie viele bei
konv. Produkten ;-((

Du hast immer bauchweh, nur wenns einen guten Preis für die eigenen BäuerInnen geht anscheinden am meisten, du bist wirklich der beste Industrivertrer hier ;-))

aber macht nix, wir bekommen angst bereits mti 8 Cent Biomilchzuschlag obwohl es laut mfj gar kein Bio geben dürfte, er kennt anscheinend nicht mal den Unterschied in d er Produktion ;-))

aber das ist ja das schöne, man erkennt hier gleich wer zu bäuerlichen wirklcih steht....


lg biolix





  01-07-2008 19:31  helmar
Milchbauern und Biolebensmittel
.....also was "handgemachten Käse" betrifft, da hatten wir das große Geschmackserlebnis bei einem Käser auf knapp 2000m oberhalb der Wattener Lizum....und, obwohl nicht ganz billig ein ordentliches Stück beim runtergehn im Rucksack. Bio war keiner, und auch der Käsermeister meinte dass die Alpung der Kühe vollkommen ausreicht, und natürlich das ausreifen lassen........
Mfg, helmar

  01-07-2008 21:07  Gourmet
Milchbauern und Biolebensmittel
@biolix
Was die Zusatzstoffe betrifft: Ich versuche möglichst naturbelassene Lebensmittel zu essen. Bei Käse zum Beispiel, dürfte es gibt es so gut wie keine Zusatzstoffe. Da habe ich sicher mehr für meine Gesundheit getan, als wenn ich Bio-Gummibären oder viel Bio-Kaffee mit Biozucker zu mir nehmen würde.
Ich kenne den Unterschied in der Produktion zwischen Biomilch und normaler Milch gut genug. Allerdings kann ich beim Produkt keinen Unterschied feststellen. Außer am Preis.
Kürzlich hat mir ein Biobauer vorgerechnet, dass er alleine 7 Cent Biozuschlag braucht um die höheren Produktionskosten abzudecken. Also gar so gut dürfte das Geschäft nicht sein. Da müsste der Biozuschlag sehr viel höher sein und ich vermute, dass da irgendwo die Grenzen sein werden.


  01-07-2008 22:35  helmar
Hilf dir selbst.....
Lieber Naturbauer......auch wenn diese die Förderungen bekommen, wenn nicht auch etliches an Eigenkapital da ist wirds auch ein Ritt übern Bodensee.........und klein, aber so viel mein wie möglich, hat noch nie geschadet, da kann dann "Fretter" ohne weiters auch der mit dem längeren Atem heißen....
Liebe Grüße an Euch, helmar

  02-07-2008 07:43  ALADIN
Hilf dir selbst.....
Hallo mfj!
Ich bin Biobauer und bekomme kein Bauchweh. Auch nicht langsam. Natürlich wäre es mir persönlich lieber, wenn die Konkurenz nicht zu groß werden würde. Aber als biologisch (und nicht nur ökonomisch) denkender Biobauer habe ich meinen Boden und meinen Betrieb fast so weit gebracht, dass ich auch unter schlechteren Bedingungen als Biobauer ganz gut leben könnte.

  02-07-2008 10:32  biolix
Hilf dir selbst.....
Hallo !

du sagst es aladin ;-))

ach und was den Biomilchzuschlag betrifft, kenn jetzt schon einige Low - Input Biobetriebe, mensch, die sacken sich den Biozuschlag zu 100% ein ;-))))

lg biolix

  02-07-2008 10:45  helmar
Hilf dir selbst.....
Wenns ka Biogetreide zum Füttern kaufen......aber da wird halt der eingesackte Betrag vielleicht zur Freude von Biokuhverkäufern ausgegeben werden......so bleibts im Umlauf..
Mfg, helmar

  02-07-2008 11:02  Christoph38
Hilf dir selbst.....
@ biolix
100% Biozuschlag ??, da lässt sich drüber reden oder habe ich was falsch verstanden ? :-)

  02-07-2008 11:52  walterst
Hilf dir selbst.....
Bei den Rüben kommt es eh hin mit über 100% Bio-Zuschlag.

Musst halt rechtzeitig anfangen mit dem Umwandeln von GL auf Ackerfläche. (eventuell Bodenheizung einbauen)

Walter

  02-07-2008 12:01  biolix
Milchbauern und Biolebensmittel
Hallo !

geh ma wieder auf die original überschrift zrück...

du helmine, wenn ich nachzucht habe, und haben die meisten dann passts und ist der sinn, vergönnst uns das wirklich nicht, gell ,-))

du 100% eminte ich weil sie so günstig produzieren, 100% von 88 Cent sind 8 Cent ;-)

ja und was die Bio- Rüben betrifft noch so ein gutes Beispiel, das sind wir bei 83 cent pro kg..
konv. weiß ich jettz nicht aber so um die 40....
das nenn ich mal WErtschöpfung für die BäuerInnen !

lg biolix






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