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Sturm im Milchglas
Viele Konsumenten fühlen eine Inflation in einer Grössenordnung die sich mit der gemessenen Inflation der Statistik Austria absolut nicht deckt.
Dazu tragen auch Zeitungsberichte bei, die "unsere Lebensmittelkrise" in einem Atemzug nennen mit Plünderungen in Entwicklungsländern.
Ich möchte bei den jeweiligen Redakteuren anregen, dass die sie als Inflationsgradmesser, die äußerst moderate Preisentwicklung ihrer Zeitung der enormen Milchpreisentwicklung in Zahlen gegenüberstellen.
Was die Vernunft und den Weitblick betrifft, so sind die meisten österreichischen Milchbauern Kleinerzeuger, für die es einfacher ist, den Betrieb zuzusperren, als mit enormem Zeitaufwand für einen besseren Milchpreis zu kämpfen, der mangels Menge nur relativ geringe Auswirkung hat.
Sturm im Milchglas
Gegen die IG Milch ist es einfach mit der "roten" Wiener Zeitung zu kommen.. aber wehe sie schreiben was anderes über den Bauernstand ;-)))
Ich hoffe sie berichten morgen wie viel in den Wiener haushalten weggeworfen wird, minestens 3mal so viel gestern wie Ö weniger milch angeliefert wurde...
lg biolix
Sturm im Milchglas
Dieser Zeitungsartikel ist nicht "rot" biolix, sondern in weiten Teilen die Wahrheit über die Vorgehensweise und die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit.
Sturm im Milchglas
Ist schon schon interessannt festzustellen, wie viele Pseudo-Wirtschaftsredakteure sich plötzlich bemüßigt fühlen, ihren Kommentar zur aktuellen Milchsituation abzugeben.
Zb Beispiel in der Welt Online, aber wie ich finde mit einem sehr guten Kommentar darauf.
http://debatte.welt.de/kommentare/74157/milch+vernichten+ist+wenig+bauernschlau
Sturm im Milchglas
hallo thrill !
für einen der in einem anderen threat schreibt :
"Österreichische Milch schon ab 0,65 Euro
ich war auch gerade im spar
habe mir ne kleine flasche evian um 80 Cent gekauft. wusste gar nicht, dass man wasser so teuer verkaufen kann."
der versteht die Wirklichkeit schon sehr gut, warum schreibst nicht dem Redakteur das sich der Milchbauerin mit 30 cent abgfretten muß....
schon komisch passt auch die Pressemeldung von gestern...
aber wenn der bauernbund ruft seit s dann da, aber für eure Bayrichen kollegen nicht, komisch... wirklich ein Volk von "Bauern" ;-)))))
lg biolix
Bauernmilchpreis darf nicht weiter sinken - Kosten explodieren
Molkereien dürfen Druck des Lebensmittelhandels nicht nachgeben
größer "Die explodierenden Preise für Betriebsmittel (Diesel +45%, Futtermittel +56%, Dünger +63%, Saatgut +17%) haben die Milchpreis-Steigerung des Vorjahres, die zwischen 7 und 8 Cent pro Kilogramm Milch lag, bereits wieder wettgemacht. Die Kosten für die Milchbauern sind nämlich um fast 7 Cent pro kg gestiegen. Deshalb dürfen die Bauernmilchpreise nicht weiter sinken. Dem Handel muss unmissverständlich klar gemacht werden, dass Milch ein wertvolles Lebensmittel ist, das sich nicht als Lockprodukt eignet. Denn es kann ja nicht sein, dass der Handel den öffentlichen Forderungen nach niedrigeren Preisen auf Kosten der Milchbauern nachkommt. Wir appellieren daher an die Molkereien, dem Druck des Lebensmittelhandels nicht nachzugeben", stellte Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, fest und sicherte den Molkereien die volle Unterstützung der Bauernvertretung bei Verhandlungen zu.
Molkereien-Auftrag
"Unsere Molkereien sind in der überwiegenden Zahl Genossenschaften und somit im Eigentum der Milchbauern. Sie haben also den Auftrag, ihren Mitgliedern den bestmöglichen Milchpreis zu sichern. Daher dürfen sie nicht jedem Druck des Handels nach niedrigeren Preisen nachgeben. Die Bauernvertretung ist jedenfalls bereit, die Molkereien dabei zu unterstützen, dem Handel klar zu machen, dass Milch und Milchprodukte nicht nur hochqualitative, wertvolle Lebensmittel und keine Wegwerfprodukte sind, sondern dass der Konsument heimische Qualität will und auch bereit ist, dafür einen fairen Preis zu zahlen", erklärte Wlodkowski.
Konsumenten als Partner
"Die wichtigsten Partner der Milchbauern sind die Konsumenten. Milchpreis-Senkungen sind nicht zu ihrem Vorteil. Einerseits retten fünf eingesparte Euro pro Jahr kein Haushaltsbudget, andererseits aber verliert ein Milchbauer dadurch pro Jahr mehrere tausend Euro. Das kann ja nicht im Sinne der Konsumenten, aber auch nicht im Sinne des Handels sein. Beim Milchpreis kann der Lebensmittelhandel nun zeigen, wie ernst ihm die Partnerschaft mit der Landwirtschaft wirklich ist", betonte Wlodkowski.
Sturm im Milchglas
@lacusfelix
Von den streikenden Bauern war doch gewünscht, möglichst häufig in den Medien zu sein. Ich habe fast den Eindruck, man wollte die Medien missbrauchen indem man mit Voraussagen über Hamsterkäufe die Menschen zu solchen animieren möchte.
Jetzt schreiben die Medien viel darüber, und das passt wieder nicht? Könnte es sein, dass der Rest der Welt nicht so dumm ist, wie sich manche selbsternannte Bauernführer das vorstellen?
Sturm im Milchglas
Du mußt genauer lesen:
Ich finde es gut dass die Medien über die Situation berichten, aber:
Ein Kommentar ist etwas anderes, da sollte ich mich mit der Materie schon ein wenig mehr befassen und auskennen....
Sturm im Milchglas
Hallo!
Abwarten .....
Ein kritischer Zeitungsartikel macht die Aktion nicht schlechter - die Situation aber auch nicht besser. Jetzt schon Bilanz zu ziehen ist verfrüht, ich selber hab das Kühlaggregat auch erst heute abgestellt, von Hundert auf Null braucht eben seine Zeit. In einen "Patch" kann ich normal bis acht Kilo Butter bearbeiten, jeder zusätzlich eingezogene Durchgang erfordert auch eine Anpassung der Melkzeiten, und das geht nicht von heute auf morgen.
Aber: Mit ein bischen guten Willen läßt sich die gesamte Milch verarbeiten. Mir selbst wäre "entsorgen" auch zuwider, den Tankinhalt habe ich (heute noch) streikbrecherisch absaugen lassen.
In Zukunft wird aber bei mir zum Kochen, Braten, Backen, .... auf Butterschmalz bester Qualität aus EIGENER PRODUKTION gesetzt.
Hoffe natürlich auch, das "unsere" Hausfrauen (Kathi, theres, .... ) sich ebenfalls mit dem Gedanken anfreunden können.
Mit zwei Drittel Zustimmung bei einer ORF-Umfrage ist die Bevölkerung übrigens auf unserer Seite.
Gruß F
Sturm im Milchglas
Hallo zusammen!
Ich bin selber auch Milchviehhalter, aber für Milch wegschütten habe ich kein Verständniss.
Schon gar nicht wenn am Ende des Tages sich nichts geändert hat.
Wenn schon keine Milch geliefert wird, dann würde ich sie nicht wegschütten. Ich würde mich mit meiner Milch vor irgendein Geschäft stellen und die Milch an die Konsumenten abgegen (in Flaschen oder auch gleich zum trinken). Das verbessert evtl. das Verständniss der Konsumenten und trifft die Handelsketten und nicht den Konsumenten.
Das würde zwar einen logistischen Aufwand bedeuten aber wäre bestimmt machbar. Dafür sollte sich die IG - Milch zum Beispiel einsetzen und solche Aktionen sollte die IG organisieren.
Sturm im Milchglas
Genau kuhmechaniker!
Du als erfahrener Nichtmilcherzeuger!
Ich werde mich in Zunkunft auf Bauernbund und Molkerei verlassen. Die werdens schon richten, ausserdem sind diese natürlich nur auf der Seite des Bauern versteht sich!
Genauso wie in den letzten Jahren, jawohl!
Und wenn auch der Milchpreis auf 20cent fällt, muss die nächste Investition halt a bissl warten!
Sturm im Milchglas
...muß die nächste Investition halt warten.........was glaubst was los ist wenn da viele Investitionen warten müssen!
Mfg, helmar
Sturm im Milchglas
....aber nur keine Sorge, solange es Messerabatte gibt, solange man der erste in der Züchterlist sein will. solange man den vollsten Milchtank von allen hat, kommt es auch nicht soweit...
Mfg, helmar
Sturm im Milchglas
Auf das wiederaufräumen nach dem Sturm bin ich auch schon gespannt.
Die Bauern die ´Milch verschüttet haben, müssen´s wieder einholen (oder fahren die dann Ihre Transponder auf "Halbmast"), die Streikbrecher muss man wieder am Stammtisch integrieren, dem Verbraucher muss man klar machen, das Milch doch den ungheuren Wert hat, auch wenn sie mal im Gülleloch landet, und er bitte nicht auf Alternativen umsteigen soll, der Handel wird sein Friedensangebot mit den Bauern machen und sich zugleich noch ein zweifaches Weihnachtsgeschenk beim Konsument holen. So kann man auch Preisaufschläge Otto-Normal vermitteln, Ätschi-Bätsch die bösen Bauern....
Und der Konsument wird auch überlegen wo er eigentlich streiken kann - vielleicht auch beim einkaufen denkt er sich, und sieht seinen grünen Rasen, wieder mit Karotten, Zwiebeln und Gurken sprießen......und wenn sie nicht pleite sind, dann existieren sie noch morgen.....
Sturm im Milchglas
@biolix, servus.
Bei der Milch kann ich nicht mitreden, aber bei den Zeitungen.
Die Wiener Zeitung ist sowas von überhaupt nicht rot, sie hat so gut wie gar nichts mit Wien zu tun, bis auf dass Wien eben die Bundeshauptstadt ist.
Sie ist eher eine Österreich-Zeitung, nicht zu verwechseln mit dem Boulevard-Blatt "Österreich".
Die Wiener Zeitung ist seit 1998 im Eigentum des Bundes, und das Verlautbarungsorgan für amtliche Mitteilungen, Ausschreibungen etc. des Bundes.
Der Chefredakteur ist Andreas Unterberger, ehemals Chefredakteur der konservativen PRESSE.
Also auch nicht gerade ein Garant für ein Sozi-Blatt...
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Wien ist eine Großstadt, klar dass hier mehr weggeworfen wird als am Land.
Es hat nicht jeder Haushalt die Möglichkeit, einen eigenen kleinen Biokreislauf mit Komposthaufen etc. aufzubauen. Biomüllabfuhr ist ein Luxus in einer Großstadt, in Wien wird sie nur noch in den Randgebieten betrieben. Es wird unbezahlbar, Kolonnen von Biomüllfahrzeugen täglich durch die Straßen fahren zu lassen. Und täglich wäre notwendig, um Wien nicht im Biomüllgestank versinken zu lassen...
lg, tb.
PS. Ich kaufe schon seit Jahren keine Milch mehr.
Sturm im Milchglas
@teilchen
Danke für die Aufklärung. Da sehen die Sachen gleich ganz anders aus. Auch das mit dem Wegwerfen.
Sturm im Milchglas
@Gourmet
Naja, an der Wegwerfmentalität ändert es natürlich - leider - nichts, ob Biomüll jetzt zum Hausmüll kommt oder separat gesammelt wird.
Wegwerfen ist wegwerfen.
In den Städten fällt pro Kopf sicher mehr Müll an als auf dem Land, weil die Städter kein so großes Bewusstsein für Stoffkreisläufe haben. Das hat man deutlich bei der Mülltrennung gesehen, die am Land viel sorgsamer gemacht wird als in den Städten.
lg, tb.
Sturm im Milchglas
Ich bin der Wiener Zeitung sehr dankbar für den Artikel, auch wenn manche Milchstreiker sich im ersten Moment von solchen Artikeln frustrieren lassen.
Der Autor ist nämlich so ahnungslos und ungeschickt, dass für jeden halbwegs intelligenten und informierten Leser erkennbar ist, dass im Artikel weder ein objektiver Bericht, noch eine Sachkundige Analyse enthalten ist.
Die Tatsachen der letzten Jahre und der nächsten Tage strafen den Artikel Lügen und das hilft uns weiter.
Danke Kuhmechaniker!
Der Artikel passt irgendwie zu Dir.
WAlter
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