Wie tief sollte man Pflügen?

Antworten: 31
  18-12-2007 20:15  schellniesel
Wie tief sollte man Pflügen?
Da gehen Meinungen auseinander!!! Was meint ihr?
Und Nochwas wieviel abstand haltet ihr beim Pflügen von Straßen,Wegen ect.
Weil bei uns sind da viele nicht zu helfen und müssen am Asphalt kratzten befor sie auch nur einen cm den Böschungsmäher der Gemeinde schenken. Oder entwässerungsgräben einfach zupflügen.Ich würde ja alles niedermulchen wäre ich Gemeinde Bediensteter. Schon alleine als Autofahrer stört mich das,das ich oft nicht mal mehr ein Bankett zum ausweichen auf schmalen Straßen habe. Und auserdem 1-1,5m links und rechts von der Straße ist Grund der Gemeinden also sollen es auch die Gemeinden Bearbeiten.

  18-12-2007 21:32  undi1
Wie tief sollte man Pflügen?
bei uns is des so, dass fast alle bis an die straße pflügen! da das bankett nur 10 cm links und rechts neben der staße breit ist! die gemeinde hat vor jahren diesen fehler gemacht und muss nun die suppe auslöffeln!
die letzte furche wird auch extrem tief gemacht dass sich niemand raus fahren traut!

  18-12-2007 21:50  dorn
Wie tief sollte man Pflügen?
Grundsätzlich soll man nicht zu tief pflügen, denn wenn man Stroh, Zwischenfrüchte etc. zu tief vergräbt, können sie wegen Luftmangel schwer verrotten - dieses Material konserviert und es können sogar Gifte fürs Bodenleben entstehen. Wenn verrottbares Material seicht eingepflügt oder eingegrubbert wird, dient es als Futter fürs Bodenleben (Würmer, Mikroorganismen.....) und es kann wertvoller Humus aufgebaut werden. Der Boden wird tätig, es wird in den Hohlräumen mehr Wasser gespeichert und es werden auf natürliche Weise Nährstoffe aus den Ton-Humus-Komplexen mineralisiert (natürliche Bodenfruchtbarkeit).
Ob ein Landwirt ständig über die Grenzen pflügt, ist meiner Meinung nach reine Charaktersache! Manche praktizieren das wirklich krankhaft. Es ist aber wirklich dumm, denn reich kann man davon doch nicht werden. Eigentlich ist es eine Art von Diebstahl!

mfG

  18-12-2007 21:58  Jophi
Wie tief sollte man Pflügen?
Leute, Leute !

Habt Ihr aber ein Glück, daß Ihr nicht bei uns seid !
Unsere Justiz, würde euch bettelarm machen.
Wer näher als 90cm, an der Weg heranpflügt, der haftet für alle Schäden am Weg.
Habt ihr eine Ahnung, was ein Wegneubau kostet ? Vom Busgeld und den Ärger mal ganz abgesehen.
Einen Graben umpflügen ? An sowas wage ich nicht mal zu denken.


  18-12-2007 22:02  Jophi
Wie tief sollte man Pflügen?
An dorn !

Das mit dem Bodenleben hast Du schön erklärt. Man merkt daß Du ein guter Bauer bist.

  18-12-2007 22:30  dorn
Wie tief sollte man Pflügen?
@jophi
Freue mich sehr über dein nettes Kompliment.
Beschäftige mich ständig mit Bodenbearbeitung und hab schon viel probiert. Meine momentane Philosophie zur Grundbodenbearbeitung: Nach der Getreideernte seicht grubbern, nach einigen Wochen, vorausgesetzt es ist sehr trocken, mit dem Tiefenlockerer etwa 45 cm tief lockern, danach mit Kreiselegge-Sämaschine Anbau von Erbse, Phacelia, Buchweizen etc. und keine Bearbeitung im Herbst (im Herbst ist es meist bei uns feucht), den Bodenbearbeitung im feuchten Zustand ist ein Horror für den Boden (Bodenleben). Außerdem gibts eh genug andere Herbstarbeiten. So geht der Boden eben über den Winter und trocknet im Frühjahr gleichmäßig ab. Die ÖPUL - Begrünungsprämien sind nach wie vor eine gute Sache. Nach Körnermais kommen 20 m³ Gülle als Futter fürs Bodenleben, pflüge etwa 20 cm tief und baue in der Regel Winterweizen an. So habe ich keine Probleme mit Fußkrankheiten und Fusarien.

mfG

  18-12-2007 22:53  Josef_Knecht
Wie tief sollte man Pflügen?
@ dorn

welchen Tiefengrubber benützt du? Marke und Zinkenanzahl?
bzw. mit wieviel PS bist du mit dem Grubber unterwegs?

Zitat: "mit dem Tiefenlockerer etwa 45 cm tief lockern,"
sind 45cm, wirklich erfoderlich?

mfg

  18-12-2007 23:29  dorn
Wie tief sollte man Pflügen?
@josef knecht
Ich verwende einen Hatzenbichler Untergrundlockerer mit 5 Zinken. Der Unterboden wird nur unterirdisch gelockert (es kommt kein toter Boden hoch). Mit gut 150 PS mit 7 km/h 3 m Arbeitsbreite. Kommt nur zum Einsatz bei trockenen Verhältnissen. Eine Lockerung bis unter die Pflugsohle und anschließender Anbau eines Tiefwurzlers stabilisiert die Lockerung und aktiviert den Boden.

mfG

  19-12-2007 06:45  ALADIN
Wie tief sollte man Pflügen?
Hallo Dorn!
Kompliment!
Du hast für den Boden mehr übrig als so mancher Biobauer. Oder bist du vielleicht einer?
Allerdings das Tiefenlockern wirst du dir in ein paar Jahren ersparen können. Wenn genug Wurzeln in dieser Tiefe sind (und noch viel tiefer) bleibt der Boden sowieso locker und du kannst den teuren Treibsoff und das Eisen sparen. Dann könnte das Tiefenlockern sogar schädlich sein für den Boden.

  19-12-2007 10:15  theres
Wie tief sollte man Pflügen?
Hallo dorn,
Respekt und alle Achtung. So eine gute Einstellung für das Bodenleben ist sehr gut.
Es gibt keine billigeren Arbeitskräfte und Helfer.
Eine neugierige Frage, wie bist du auf diese lobenswerte Einstellung gekommen bzw. wer hat dir das gelehrt?
herzl. Gr.
regi

  19-12-2007 19:54  schellniesel
Wie tief sollte man Pflügen?
An Alle!
Danke für eure Antworten!!!
Habe schon gemerkt das hier im Forum lauter intelligente Landwirte Unterwegs sind. Es muss denoch viele Bauern geben die entweder nicht im Forum Unterwegs sind oder sich nach euren Antworten gar nichts anderes mehr schreiben getraut haben. Weil wenn ich in der Gegend bei uns schau sieht die praxis komplett anders aus. Die Argumente sprechen eindeutig dafür das man mit zu tiefem pflügen nur ein hohen Sprit verbrauch hat und eigentlich keinen Vorteil daraus ziehen kann.

Das ist bei dem nahe der Straße oder weg pflügen auch nicht viel anders. Wie ich schon gesagt habe die Effektivste Methode ist glaube ich einfach den 1m hohen mais oder was auch immer nieder zu mulchen. Im nächsten jahr ist da bestimmt nichts mehr angebaut.
Ich wusste gar nicht das es dafür wirkliche Strafen gibt!! Kann bis jetzt noch keiner was bezahlt haben hat sich jedenfalls in den letzten jahren nix daran geändert im gegenteil es ist noch schlimmer geworden.
MFG Schellniesel

  19-12-2007 20:53  1976
Wie tief sollte man Pflügen?
Mir fällt zum Thema Pflugtiefe immer vermeht auf das es mit modernen Pflügen teils gar nicht mehr möglich ist sehr seicht zu pflügen, da durch die schon sehr grossen Schnittbreiten der Boden vor allem bei Grünlandumbrüchen nicht mehr sauber gewendet wird.
Durch die grossen Schnittbreiten bzw. den damit verbundenen Schnittiefen braucht man natürlich wesentlich mehr Zugleistung wodurch sich auch der Verbrauch erhöht.
Schade finde ich in diesem Zusammenhang das die Landmaschinenindustrie hier keine Lösungen anbietet mit denen man breit und seicht wenden kann. Und als Biobauer gibt es ja leider nicht viele Alternativen zum Pflug.

  19-12-2007 20:55  dorn
Wie tief sollte man Pflügen?
@theres
Bin zwar konventioneller Bauer, denke aber ähnlich wie Biobauern denken sollten. Bodenbearbeitung und im Besonderen das Pflügen hat mich schon seit Kindesalter stark interessiert (war 15 Jahre Leistungspflüger - 2 x WM). Wenn man sich mit der Materie Boden stark auseinandersetzt, kann man sich dann in die Vorgänge im Boden gut hineindenken und geht damit sorgsam um. Verwende schon einige Jahre kein NAC, sondern langsamwirkende Stickstoffdünger (Piammon, SSA, Harnstoff), also Ammonium-Amidstickstoff plus Schwefel und als Grunddünger NGK-Granulat Kombi (Spurenelemente, wie Silizium, Eisen, Magnesium.......stickstoffbindende Bakterien, Zeolithe), diese mobilisieren als Gegenspieler zu den Hauptnährstoffen Phosphor und Kalium diese aus dem Boden und so funktioniert der Boden natürlicher und übersteht z.B. Trockenperioden wie vergangenes Jahr besser. Aus gutinformierter Quelle weis ich zum Beispiel, daß eine Ernte nicht 80 kg Phosphor pro ha dem Boden entzieht (wie es uns jahrzehnte vorgesagt wurde), sondern lediglich 10 kg. Die Übermengen an Phosphor und auch Kali wirken im Boden kontraproduktiv, waren unnötig teuer und werden im Boden fixiert. Der Vorrat im Boden soll für einige Hundert Jahre reichen, ohne viel nachzudüngen. Trotzdem kann man Spitzenerträge erzielen (durch so ernährte Pflanzen sind diese gesünder, brauchen weniger Chemie und sind deshalb auch wirtschaftlicher. Ein guter Bekannter, der auch bereits 5 Jahre mit diesem Düngesystem arbeitet, hat in diesem trockenen Jahr auf einem durchschnittlichen Acker pro ha 90 Tonnen Zuckerrüben geerntet. Wenns nicht funktionieren würde, wären solche Spitzenerträge nicht möglich. Wir haben bei Speisekartoffel heuer auch über 50 Tonnen pro ha geerntet.
Sorgfältige Bodenbearbeitung zur richtigen Zeit, Vermindern von Bodendruck, Füttern des Bodenlebens mit Wirtschaftsdünger, Ernterückständen und Gründüngung, NGK - Granulat als Bodenhilfsstoff sind bei mir das Rezept...............................

  19-12-2007 21:00  manke
Wie tief sollte man Pflügen?
Hallo!

Das mit dem seichten Pflügen praktiziere ich auch!
Mann muss aber auch den Trend zu Variopflügen und damit Schararbeitsbreiten von 52 cm und mehr sehen, da muss man einfach ca 2/3 der Arbeitsbreite in die Tiefe damit der Pflug ordentlich arbeitet. Rein ackerbaulich wäre ein 5scharer mit je 40 cm AB besser als ein 4scharer mit je 50cm, was die gleiche Flächenleistung bedeuten würde, aber wesentlich mehr Investitionskosten verursacht!
Aber nichtsdestotrotz gibt es genügend Landwirte, denen ihr Boden egal ist, siehe früheren Beitrag "Schnee einpflügen"!

In diesem Sinne
frohe Weihnacht
Manke

  19-12-2007 21:03  Josef_Knecht
Wie tief sollte man Pflügen?
@ 1976
Zitat: "Und als Biobauer gibt es ja leider nicht viele Alternativen zum Pflug"

Doch! z.B. Schälpflug "OVLAC" von Einböck!

weiters kenne ich einige Biobauern, mit gänzlichen Pflugverzicht! kommen nur Scheibenegge und Grubber, zum Einsatz!

  20-12-2007 07:51  Puehri
Wie tief sollte man Pflügen?
@ Alle

Manke hat den Beitrag Schnee einpflügen erwähnt.
Ein Nachbar hat gestern seine Winterbegrünung eingepflügt. Wir haben dort zirka 3 - 5 cm Schnee. Der Boden ist gefreren. Wenn er da den Boden "wendet", dann liegen die ganzen Regenwürmer, etc... oben auf und können nicht mehr hinein, da ja die gefrorene Schicht, die zuerst oben war, jetzt drinnen ist. Also kommen sie nach meiner Theorie nicht mehr hinein,... oder ist das eine völlig falsche Theorie. Sind die Regenwürmer, wenn es gefroren ist von haus aus weiter unten??? Schaden diese paar cm Schnee auch dem Boden schon, so wie ihr das beim Beitrag "Schnee einpflügen" diskutiert habt???

Danke für eure Antworten

  20-12-2007 09:10  vidoursprung
Wie tief sollte man Pflügen?
@ Dorn: Achtung mit deinen 20m3 Gülle nach KM: Da bist du doch was die max. N- Menge je Gabe angeht jenseits von gut und böse!

  20-12-2007 09:57  schnuzlbaer
Wie tief sollte man Pflügen?
@dorn,

mich würde interessieren, wie du bzw. wer auf 10 kg Phosphatentzug/ha kommt u. vor allem bei welchen Kulturen? Glaub mir, man braucht nur Nährstoffanalysen am Erntegut durchführen und kommt schnell zu dem Ergebnis, dass die 10 kg nicht stimmen können! Wenn du wirkllich nach der Einstellung lebst, dass wir hunderte Jahre von den Bodenvorräten leben können und das so auch praktizierst, dann tun mir deine Böden leid und du wirst in einigen Jahren dein böses Erwachen erleben. 12 Jahre unterlassene Phosphatdüngung bedeuten laut den Dauerdüngungsversuchen der landesanstalt für Landwirtschaft in Thüringen je nach Boden den Abfall um 1 bis 2 Gehaltsklassen; rechne das jetzt mal für ein paar hundert Jahre hoch! - die essentiellen Grundnährstoffe wie Phosphat und Kali vernachlässigst du und nützliche Elemente wie Silizium, das sowieso im Boden vorhanden ist und von der Pflanze in geringsten Mengen aufgenommen wird führst du zu - mir wäre das zu gefährlich. Aber anscheinend gibt es einfach unterschiedliche Auffassungen zum Begriff "Nachhaltigkeit".

  20-12-2007 11:31  dorn
Wie tief sollte man Pflügen?
@schnuzlbaer
Freilich bin ich auch gegenüber dieser Theorie nach wie vor skeptisch. Es entspricht ja nicht der offiziellen Lehre................Schau aber mal in : www.duenger-ngk.com
Vor Kurzem hat mir der Chemiker dieser Firma diese Theorie mit Formeln erklärt und auf in Wirklichkeit nur durchschn. 10 kg Entzug hingewiesen. Nimm Kontakt mit NGK auf und verlange nach dem Chemiker...................bin schon sehr neugierig............

mfG

  20-12-2007 15:59  wene85
Wie tief sollte man Pflügen?
@Puehri
Der was jetzt pflügen geht dem gehört die ganze Wirtschaft weg genommen weil ich finde das ist ja lächerlich früher hat man immer wenn es im Herbst nicht mehr gegangen ist im frühjahr gepflügt aber jetzt müssen sie am besten noch am Heiligen Abend pflügen.
Viele Bauern im Forum haben vom ackerbau wirklich keine Ahnung.
LG angerweber

  20-12-2007 19:59  monsato
Wie tief sollte man Pflügen?
servus dorn !!!!

erstmal super wie du mit deinem boden umgehst ,ich pflüge auch nicht mehr.
beim pflügen werden eifach zuviele regenwürmer und bodenlebewesen zerstört,und dies bei normalen boden.
von den heurigenbedingungen will ich garnet erst reden ich rechne mit 20% ertragsverlust die heuer naß und schnee und begrünung nach dem 15 november gepflügt haben.

also das mit den 10 kg ist meiner meineung blödsinn.
und ich halt auch nichts von der firma NGK!!

mir hat mal ein biobauer gesagt ein großer dazu das er auch von dieser firma nichts halte, den das alles ist nur steinmehl und das wird soooo teuer verkauft.
mag schon sein das die ersten paar jahr gute efekte da sind und was mobilisiert wird aber ohne p und k auf dauer ist wahnsinn und grob vahrläßig.
statistiken zeigen ja das die letzten jahre düngersparen bei den bauer bereits ein drittel der flächen in der B versorgung sind ist doch allarmierend oder !!!!
und jetzt die teuren dünger preise!!!!!
an aufdüngen mangelt es an geld.
es sollte auch noch jedr beachten das wir heuer noch billigere betriebsmittel hatten und dann gute getreidepreise ,spätestens nächstes jahr haben wir die teuren betriebsmittel alles wird massiv teurer.
wehedem unsere preise sinken dann machen wir ein dickes minus.
möcht das noch erwähnen weil manche glauben jetzt die pachtpreise erhöhen zu müßen .
das währe vatal .
gruß franz



  20-12-2007 22:35  dorn
Wie tief sollte man Pflügen?
@monsato
Verstehe deine Vorbehalte, aber große deutsche und ungarische Agrarbetriebe, welche 10 - 20 Lastwagenzüge pro Jahr von diesem Produkt verwenden, werden doch keine Deppen sein. Es gibt längst langjährige Düngeversuche von Universitäten durchgeführt, wo beachtliches für NGK - Granulat spricht. Es besteht laut meinen Informationen nicht nur aus Steinmehl, sondern aus 16 Komponenten (Dolomit, Zeolithe, weicherdiges Phosphor, Kartoffelstärke, stickstoffbindende Bakterien..................), diese werden gemischt, granuliert und getrocknet. Man düngt diesen Bodenhilfsstoff mit durchschn. 220 kg/ha jährlich. Die Bearbeitbarkeit des Boden wird eindeutig leichter und die Bestände entwickeln sich auch unter ungünstigen Wetterbedingungen recht gut und sind gesünder als vergleichbare. Noch einmal ein Tip: www.duenger-ngk.com
Ein altes Sprichwort heißt: Der Prophet gilt im eigenen Land nichts...............
Übrigens: NGK vergrößert gerade ihre Produktionsstätte ganz schön.....................wohl nicht zum Spaß!

mfG

  21-12-2007 07:28  theres
Wie tief sollte man Pflügen?
Hallo dorn,
da kann ich dir nur gratulieren. Ich glaub auch, dass man den Boden von den Mikroorganismen und Regenwürmern und deren Ansprüche an Nahrung und Wohnung her betrachten muss.
Ich hab von dieser Firma noch nie etwas gehört- selbst beim googeln sind mit diesem Namenskürzel ganz andere Ergebnisse rausgekommen.
In den Streit um Steinmehl misch ich mich nicht ein, wir wenden es seit Jahren an- und was ich mit eigenen Augen sehe- das ist mir näher als diverse Streitigkeiten der Experten.
Hab mir jahrelang alle Fachbücher über den Boden durchgeackert und im grossen Gemüsegarten angefangen, diese Erkenntnisse umzusetzen, als ich gesehen hab, was wie wirkt- hab ich meinen Mann zum Glück ins Boot holen können. Wir haben dann auf einer kleineren Fläche mit einer veränderten Behandlung des Bodens angefangen- und damit immer wietergemacht.
Was mich noch immer fasziniert, die riesigen Mengen an Kohle und Öl sind aus einer üppigen Flora entstanden, damals gab es keine Bodenuntersuchungen, keine Aufdüngung,
keine Berechnungen- aber es muss unglaublich gewachsen sein.
Da war zwar kein Entzug da, aber auch keine Düngung.
Wenn wir wieder annähernd an eine solche Bodenfruchtbarkeit kämen-



  21-12-2007 10:23  dorn
Wie tief sollte man Pflügen?
@alle
Habe bei der Bekanntgabe der Homepage von NGK-Dünger einen Fehler gemacht.
Es soll heissen: www.duenger-ngk.at
Es ist zumindest interessant anzusehen: Philosophie des Systems, Ergebnisse von Düngungsversuchen, Dünnsaatversuche, Blattdünger zur Fungizidreduktion................
Übrigens: Wenn es ein absoluter Unfug wäre, hätte die Düngemittelindustrie schon längst rechtliche Schritte gegen NGK unternommen...............schön langsam mischen auch die großen Konzerne immer mehr Spurenelemente dazu.................warum wohl?

mfG

  21-12-2007 11:00  theres
Wie tief sollte man Pflügen?
Hallo dorn,
kennst du das Buch von Erhard Hennig: Geheimnis fruchtbarer Böden?
Dort ist sehr genau beschrieben, was Spurenelementmangel für Auswirkungen hat, welche Gegenspieler es gibt-
garantiert, dass der Spurenelementmangel das grosse Problem der Zukunft werden wird.
Danke für den Link, werd ich mir anschauen.
Hab im Garten mit verschiedenen Spurenlelementen und Blattdüngung Versuche gemacht,
die Unterschiede sind enorm.
Allerdings hab ich bei den Spurenelementen ein Problem, es kommt mir so vor, als würde man mit den Spurenelementen das Wiener Synphonieorchester dirigieren,
wer weiß denn wirklich welche Mengen wovon abgehen und dann kommt noch der ph -Wert und so vieles andere ins Spiel.
Wir sind von einer Einzelspurenelementversorgung total abgekommen, weil noch dazu kommt dass wir auch die Bodenmikroorganismen nicht kontrollieren können, welche Elemente sie brauchen, umsetzen oder binden?Nach meinem Gefühl wissen wir über die Zusammenhänge im Boden noch sehr wenig- es ist schwierig,
wenn es den Tieren im Stall gut oder schlecht geht, dass ist mit geübten Blick sehr gut ersichtlich, aber beim Bodenleben ist es schwieriger, sie schreien nicht, wenn es ihnen schlecht geht, sie haben weder ein fahles Fell oder irgenwelche Ringe um die Augen,
sie sterben ab und das geht ganz still und leise.
Wir können nicht die ganze Zeit mit dem Mikroskop schauen, was draussen los ist,
wir müssen uns auf andere Parameter verlassen, wie zb. Spatendiagnose, die Krümelbildung und Lebendverbauung, der Geruch oder Geschmack der Erde.
Erst wenn man einmal sieht, wie Boden ausschauen kann, bekommt man ein Auge dafür.
Manchmal muss ich beim Fahren durch die Lande mit blutendem Herzen wegschauen, weil die Böden so krank ausschauen, dass mir wirklich weh ums Herz wird.
Leider scheint es auch viele Bauern nicht sehr zu interessieren, was mit ihren Böden los ist,
sie verlassen sich auf ihre Technik, das in einer Hand voll Boden mehr Lebewesen existieren als Menschen auf der Erde leben- wen interessiert das schon. Dass unser Überleben von einem Bodenleben abhängt, ist leider ein Stück weit durch Justus von Liebig verloren gegangen.
bodenhaftende Grüsse
regi


  22-12-2007 21:24  dorn
Wie tief sollte man Pflügen?
@theres
Freut mich, daß du dich auch so mit dem Boden auseinandersetzt und die Vorgänge in ihm gut zu verstehen versuchst. Leider wird man von vielen Berufskollegen belächelt, wenn man konventionell mit Bodenhilfsstoffen (NGK-Granulat Kombi) arbeitet. Mitlerweile sind aber bereits die größten Skeptiker hellhörig geworden, weil wir langjährige Anwender im heurigen Problemjahr (Trockenheit) trotzdem Spitzenerträge erzielen konnten (7,5 t Weizen, 90 t Zuckerrüben, 55 t Kartoffel, Mais 11 t). Es sieht so aus, als macht unserem, mit diesen NGK-Granulat gedüngten Boden auch eine längere Trockenperiode wenig aus, weil der Boden eine größere Speicherfähigkeit besitzt. Die Bestände sehen auch gesünder aus, weil es kaum Mangelerscheinungen gibt. Durch den NGK-Blattdüngereinsatz braucht man zur Abreife nur 1/3 des Fungizides spritzen und man hat den vollen Schutz. Das heißt: Umweltfreundlicher und billiger...............

mfG

  23-12-2007 09:43  theres
Wie tief sollte man Pflügen?
Hallo dorn,
in der neuesten Ausgabe der Top Agrar ist ein kleiner Beitrag über den Boden mit der Überschrift "2o Kühe",
2o Kühe, stekcen in einem Hektar Boden. Nicht wirklich, sondern in From von Bodenlebewesen wie Regenwürmern, Springschwänzen, Asseln, Fadenwürmern, Bakterien, Algen usw. Sie bringen in der Summe 15 t Lebendgewicht auf die Waage und damit genausoviel wie 2o Kühe.
In der Unterwelt herrscht das Gesetz vom Fressen und gefressen werden wie in der Oberwelt.
Viele Bodenlebenwesen ernähren sich aber vor allem von organischer Substand wie Wurzel- und Pflanzenresten oder gehen Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein.
Der wichtisgste Job der unterirdischen Kühe, eine gute Bodenstruktur aufbauen und erhalten,

ist doch genau das, was wir alle wollen, der Rat damit pfleglich umzugehen und nicht zu vergessen, sie zu füttern- klingt wie Musik in meinen Ohren.
Lieder findet sich in der ganzen Zeitschrift kein Beitrag, wie man seine unterirdischen Kühe gut füttert oder wie man mit ihnen pfleglich umgehe.
Herzl. Grüsse


  23-12-2007 09:56  frank100
Wie tief sollte man Pflügen?
@dorn
Hallo
Mich würde interessieren wie viel N du noch zusätzlich zu den NGK gibst zb.beim Weizen.
Also 7,5 t Weizen ist eigentlich auch nicht so übermäßig viel außer du kommst aus der Östlichen gegend.Kannst du vielleicht schreiben wie viel die tone von dem NGK kostet?(wen du hier nicht die preise rein schreiben willst kannst mir auch eine pn schreiben)
Pflügen mach ich nur noch nach Körnermais. Fruchtfolge Weizen Raps Gerste Begrünung Mais.


  23-12-2007 11:12  dorn
Wie tief sollte man Pflügen?
@frank
Im heurigen Trockenjahr waren in unserer Gegend 6 t schon gut. Als Stickstoffdünger dürfte Piammon (33% N, 24% S) am idealsten für eine gesunde Pflanzenernährung sein. Von den 33 % N sind 2/3 in Ciamid- und 1/3 in Ammoniumform. Nitratstickstoff ist nicht ideal, weil durch plötzliche Wachstumsschübe die prallen Zellen platzen, welche dann Eingangspforten für Pilze sind (krank von Anfang an). Es funktioniert mit einer Einmalgabe Ende der Bestockung mit 100 kg N (S verstärkt die N-Wirkung), der langsamwirkende N-Anteil wirkt noch gut bis in die Ähre. Vor dem Anbau im Herbst kommt auf Maisstroh 20 m³ Schweinegülle. Der Bestand soll im Frühjahr absichtlich nicht mastig aussehen. Dann aber soll er die gebildeten Bestockungstriebe möglichst vollzählig erhalten können. Ein zu dichter Bestand im Frühjahr reduziert sowieso stark (Absterben von Bestockungstrieben, die dürr und krank sind). NGK-Kombi Start kostet € 228,-/t + UST. Getreide 220 kg/ha, Kartoffel, Rüben 300 - 350 kg/ha. Die Blattdünger in leichtaufnehmbarer Form (Gelatin) mit 2,5 l/ha +8 kg Harnstoff + 1/3 Aufwandmenge eines Fungizides sichern einen sehr guten Ertrag. Durch die sehr rasche Aufnahme durch die Pflanze genügt eine stark reduzierte Aufwandmenge mit voller Wirkung. Probieren geht über Studieren! In Deutschland heißt das Produkt nicht NGK sondern AKRA. www.duenger-ngk.at

mfG

  07-10-2009 06:26  dblondeau
Wie tief sollte man Pflügen?
hochinteressante Fakten zur Düngungsproblematik!
hallo @dorn
studieren geht MIT probieren, und probieren nach studieren!

Nach meinen Erfahrungen sollte man gar nicht mehr pflügen.

Hat jemand hier schon mal das Werk von Annie France-Harrar gelesen
"Die letzte Chance für eine Zukunft ohne Not", ca. 700 S. BTQ Verlag
oder www.france-buch.de

würde mich interessieren wegen den Erkenntnissen die darin zu finden sind, und ihre Rezeption in die Landwirtschaft.



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