Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?

Antworten: 19
  21-08-2009 14:48  Johannfranz
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
Blick ins Land,neueste Ausgabe,Seite 3 .

Sind Österreichs Lebensmittel zu teuer ? Der Direktor des Bauernbundes versucht eine Rechtfertigung ( muss man sich als nicht - Verursacher rechtfertigen ? )mit Verweis auf die Produktionsstandard`s (hochwertige Lebensmittel haben ihren Preis) die stark gestiegenen Kosten für Betriebsmittel,die hohen Umwelt und Tierschutzauflagen.
Sind wir also doch gezwungenermassen die Verursacher für die etwas höheren Lebensmittelpreise ?
Warum kommt der Herr Dr. Abentung nicht auf die Idee in die selbe Kerbe zu schlagen wie sein Kollege Muhm von der Arbeiterkammer,der sich fragt : Der Erzeugermilchpreis ist von Jänner bis Mai um zwölf Prozent gesunken,der Milchpreis im Supermarkt um 2,5 Prozent gestiegen,wer schneidet da mit ? Die Arbeiterkammer verlangt mehr Transparenz und Kontrollen was zwischen Erzeuger - und Marktpreis draufgeschlagen wird . Steht der Bauernbunddirektor auf der Seite der Wirtschaft oder der Bauern ?

  21-08-2009 14:59  ortjos
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
Da muss ich dir zustimmen.
Der aktuelle Preisverfall (egal bei welchen LW Produkten) hat meines erachtens damit zu tun, dass wir (kleine Leute - Bauern, Angestellte, Arbeiter..) den Verlust der Spekulationen ausgleichen müssen, die an den Börsen gemacht wurden.
Zum Thema AK muss ich sagen, dass ich mir wünschen würde, dass alle vernünftig denkende Mitglieder mal diesem Treiben ein Ende setzen. Steigen unsere Produkte nur etwas an, dann werden wir frontal angegriffen, fallen unsere Produkte, dann hört man nichts bzw. wer schluckt da wohl die Spanne?
lg Josef

  21-08-2009 15:16  Icebreaker
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
Nicht schon wieder JUS studieren (JammernUndSudern) - solange ihr mehrheitlich eh immer wieder "brav" unsere ehrenwerten Standesverdreher, äh -Vertreter wählen tut ... - warum sollte sich was ändern?
Ganz, so wie gewünscht. (mehrheitlich). Also um was gehts genau?

Zur Frage: "Steht der Bauernbunddirektor auf der Seite der Wirtschaft oder der Bauern ?" würde ich meinen: Auf Seiten der Wirtschaft. (nona)
Immerhin hat der Bauer ja eine sogenannte "Wirtschaft" ;-)

mfg Ice





  21-08-2009 16:22  BSE1
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
eher "unangebrachte" Frage!!! ÖVP ist Wirtschaftspartei, und nicht für die Konsumenten und "kleinen" Bauern! Das muss uns allen mal klar sein. Die kleinen Funktionäre erzählen den Leuten bei den Stammtischen was diese gerade hören wollen, die Partei beschließt das, was für die "Groß-Wirtschaft" am Besten ist. (nona, werden auch von den Industriebetrieben gesponsert, das heißt dann Lobbying )


  21-08-2009 16:31  walterst
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
1. Damit niemand den Artikel erfolglos im Blick ins Land sucht: Es geht um die Gegenüberstelling in der Lagerhauszeituung "UNser Land"

2. Wer beobachtet, wie eng der Kontakt von Agrarspitzen mit den Handelsbossen ist (schaut mal auf die Fotos der zahllosen BB-Feste, Geburtstagsfeiern, Verkostungen usw.) wird Verständnis dafür haben, dass Abentung dem Handel nicht leichtfertig ein Haar krümmen darf, nur um ein paar Bauern zufrieden zu stellen

3. Das regelmäßige Inserat der Handelskette, die in Österreich die Preise macht in der Parteizeitung "Austria Plus" (immer vorletzte Seite - Höchste Qualität zum niedrigsten Preis) ist ein sehr gut angelegtes Geld - für die Handelkette.

  21-08-2009 16:57  Johannfranz
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
@walterst

Danke für die Richtigstellung

  21-08-2009 16:58  krampus
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
Lieber Walterst
- was kann man gegen derartige "Seilschaften" ausrichten?

Das Ganze beginnt ja schon bei den AMA Kontrolleuren - hier kommen die nahen Verwandten und Bekannten von BB Funktionären dran die zu hause nur schwer zu gebrauchen sind!

Und es geht weiter bis in die hohe Politik!

Am oberen Ende der Karriereleiter steht in Österreich ein Bundeskanzler der es nur deswegen schaffte weil Onkel Hans es so wollte!

In Österreich gibt es aber garantiert keine Korruption



  21-08-2009 17:11  tch
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
Hallo Krampus

Was spricht gegen Seilschaften? etwa die Tatsache das es seitens der Landwirte kaum möglich ist im (seil) Verbund zu agieren...

Schlimm wenn man zusehen muss wie andere ihr Netzwerk stricken, selber man nicht in der Lage ist dazu.

Ist aber ein gutes Thema fürs Sommerloch...

lg
tch

  22-08-2009 07:43  Neuer
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
Wie wär's mit einem Gegenangriff auf die Arbeiterkammer?

Ein objektiver Einkommensvergleich hat ergeben, dass ein durchschnittlicher österreichischer Industriearbeiter um 170% mehr verdient als sein rumänischer Kollege, ein österreichischer Elektriker um 80% mehr als ein polnischer.

Der ungarische Großbetrieb kauft seine Mechanikerstunde in der Werkstatt um, sagen wir mal, 30 Euro ein, während der österreichische Bauer 60 Euro bezahlen darf. Die Differenz streift der gierige österreichische Landmaschinenmechaniker und seine teure, weil gute soziale Absicherung ein.

Wie wär's nicht mit einem stupiden Lebensmittelpreisvergleich, sondern mit einer Relativsetzung zu jeweiligen Kaufkraft eines Landes?

Der AK-Typ gibt ja sogar zu, dass sogar ein einkommensschwacher Haushalt nicht mehr als 20% seines Geldes für Lebensmittel ausgibt. Das muss weniger werden, dafür opfern wir die österreichischen Bauern. Hauptsache billig fressen, damit mehr Kohle für die wirklich wichtigen Dinge bleibt, Auto, Urlaub, Wellness, Zigaretten, Alkohol, Lotto,

  22-08-2009 07:55  walterst
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
man kann ja ganz sachlich bleiben: ein gutteil des Preisunterschiedes liegt im Anteil der Arbeitnehmer am Endverkaufspreis
außerdem sollte man die preisvergleiche mit mehreren umliegenden ländern machen
mal schauen, was im vergliech mit südtirol rauskommen würde

man kann auch mal in die slowenische hofer-homepage schauen und die preise vergleichen-

  22-08-2009 08:57  Johannfranz
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
@ sthuber

Ich glaub Du kannst oder willst mich nicht verstehen : Frag mal so einen gierigen Landmaschinenmechaniker wieviel Euro von den 60 für ihn übrigbeiben !
Zum zweiten :Lässt Du den Verursacher für die höheren Lebensmittelpreise auf Dir sitzen (wäre zu verstehen wenn Du als Urproduzent der Hauptgewinner der Milchpreiserhöhung etc. im Supermarkt wärest,ist das etwa so ?) ist Dein gutes Recht aber nicht zu verstehen.
Bäuerliche Produktionsbedingungen als Ursache der Lebensmittelpreise hinzustellen welche in Wahrheit in der Weiterverarbeitung und im Handel zu finden ist,weil sich diese(die Produktionsbedingungen) eben nicht im Produzentenpreis niederschlagen, ist nicht Aufgabe unserer Interressenvertretung,jene hat einzig und allein die Interessen ihrer Klientel wahrzunehmen und zu vertreten !!!

  22-08-2009 10:13  u99
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
@Johannfranz; Wenn ich so Eure Beiträge lese, muss ich feststellen, dass Eure Situation bei Euch in Oesterreich exact die gleiche ist, wie bei uns in Frankreich. Auch unsere Bauernvertreter vertreten je nach Laune irgendwen. Wie die mit der Wirtschaft verflochten sind, passt auf keine Kuhhaut mehr. Seit Jahrzehnten sind die gleichen Köpfe an der Spitze, denn es lebt sich gut davon, selbst in der Kriesenzeit.
mfg.

  22-08-2009 13:04  pa1984
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
Was würde es den österr. Landwirten bringen, wenn der BB gemeinsam mit der AK die Handelsketten attackiert? Im besten Fall würden diese gezwungen die Preise zu senken. Welche Auswirkung hätte dies wohl auf die Produzentenpreise?

Der LEH kauft in Österreich tatsächlich meist teurer ein als im Ausland. Nicht immer sind dafür die Produzentenpreise verantwortlich. Auch die Kostenstruktur der verarbeitenden Insustrie ist in Österreich teurer.

Grundsätzliche Frage: Welche Strategie sollen die Bauernvertreter dem Handel gegenüber fahren? Konfrontation? Sind nicht vielleicht Seilschaften besser?

  22-08-2009 13:07  Hirschfarm
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
Für Landwirtschaftliche Rohstoffe gibt es innerhalb der EU einen freien Markt welcher automatisch dafür sorgt das Landwirte in einem Land nicht mehr verlangen können als in einem anderen (Preis im Überschussgebiet plus transportkosten =Preis im Gebiet mit Unterversorgung)

Die Frage muss Lauten :


Haben wir bei Handelsketten , Mindestlöhnen ,Sozialversicherungspflicht , Pensionshöhe ,
Beamtengehältern etc. etc. auch überall freien Markt???????????????????


Antwort: NEIN !!!!!!!!!!!!!!!!!!

Das sind die wahren Ursachen warum in Österreich alles teurer ist als sonstwo.

  22-08-2009 13:09  walterst
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
@pa1984

Das kommt darauf an, wer die Last dieser Seilschaften zu tragen hat.

Wenn in Ö die REegalpreise z.B. 20 Cent je LIter Milch höher liegen und die Bauernmilchpreise bei wesentlich höherer Qualität nur geringfügig über den Nachbarländern oder gar drunter liegt, dann kann mit Seilschaft was nicht stimmen, zumindest nicht zu unseren Gunsten.

Die Handelsketten greifen zu heimischer Ware nicht aus caritativen Gründen, sondern weil sich damit gut verdienen lässt.

  22-08-2009 13:45  Gourmet
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
@ pa1984

Richtig. Es würde gar nichts bringen. Man beißt nicht die Hand, die einen füttert. Und der Großteil des „Futters“ für die heimischen Bauern kommt aus den Handelsketten, die an die Endverbraucher verkaufen.

Seilschaften gibt es überall, wo Menschen zusammenkommen. Mein Eindruck ist, dass diese Netzwerke/Seilschaften auch gerade im landwirtschaftlichen Umfeld sehr gut funktionieren. Also eigentlich kein Grund zum Jammern, wenn man selber mitten drin ist.

Und vermutlich wird die Bedeutung dieser Netzwerke maßlos überschätzt. Ein Vorstandsmitglied eines Lebensmittelkonzerns kann nicht die Preise für Lebensmittel weit über den Preis der Konkurrenz anheben und/oder den Lieferanten das Doppelte zahlen, auch wenn er es selber noch so gerne möchte.

  22-08-2009 14:04  Johannfranz
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
....................."Grundsätzliche Frage: Welche Strategie sollen die Bauernvertreter dem Handel gegenüber fahren? Konfrontation? Sind nicht vielleicht Seilschaften besser?"...............

@pa1984
grundsätzlich sollten die Bauernvertreter in der öffentlichen Argumentation ihrer Rolle gerecht werden und nicht den Interessen der Wirtschaft, indem die Spannen der Verarbeitung und des Handels unter den Tisch fallen gelassen werden und der etwas höhere Endpreis den Urproduzenten in die Schuhe geschoben wird.Es soltte doch alles seine Richtigkeit haben ,oder nicht ?

  22-08-2009 14:23  helmar
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
...dann kann mit der Seilschaft was nicht stimmen, zumindest nicht zu unseren Gunsten......damit wirst du wohl zuallererst uns Milchbauern meinen, lieber Walter, oder irre ich mich? Zumindest in der Weiterverarbeitung von Milchpulver, Butter etc, sind diese, wenn die mal wo drinnen sind, ein sehr anonymes und austauschbares Produkt. Jeder nicht "ausgetauschte" Liter Milch ist Milch welche wir Milchbauern aus Österreich z.b. verkauft haben. Und darum sollte es in erster Linie gehen, Gusto darauf machen wo es herkommt, und zwar in jenem Land wo es gewachsen ist. Kannst du dich noch erinnern? 1995 meinten manche dass es in ein paar Jahren nur noch was von Müllermilch in den Regalen geben würde......nun, ganz so ist es nicht gekommen. Nicht zuletzt deshalb, weil viele der Kunden dorthin gegriffen haben wo sie gesehen haben dass Österreich draufsteht und drin ist. Ein gutes Beispiel ist die faire Milch. Die wird ja auch verkauft, und zwar von jenen gekauft welche halt den Milchbauern helfen möchten. Genauso gute Milch könnten sie auch billiger haben, z.B. jene der Eigenmarken des Handels. Trauen wir uns doch wieder zu sagen dass Milch aus Österreich auch Österreich nützt, und lassen wir uns nicht jedes Skandalerl raufhängen. Aber wir sollten auch wieder mehr Egoisten werden, besonders beim Kauf von so manchem PS bestückten nützlichem fahrbaren Untersatz. Und wo wir können, Kosten senken. Denn das müssen wir selber tun. Die anderen sind nicht dran interessiert.....
Mfg, helmar

  22-08-2009 14:40  walterst
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?
helmar, tut mir leid, ich komm nicht mit, worauf du hinauswillst und was Milchpulver mit der Seilschaft zu tun hat oder mit den 2 Artikeln im Unser Land.

  22-08-2009 15:39  ANDERSgesehn
Sind wir österr. Landwirte etwa doch die Sündenböcke ?

hallooo,

für die, die es interessiert, vergangenen tagen gab´s ne meldung:

..... New York – Die US Börsenaufsicht für die Terminmärkte, Commodity Futures Trading Commission (CFTC) entzieht der Deutschen Bank eine Ausnahmegenehmigung zum Überschreiten spekulativer Positionsgrößen in den Getreidemärkten. Diese Genehmigung wurde der Deutschen Bank im Mai 2006 für den Commodity Tracking Index Fonds (DBC) erteilt, und erlaubte seinerzeit dem Fonds, existierende Bestimmungen hinsichtlich maximaler Positionsgrößen an den Terminbörsen zu umgehen........

dh. der gute getreidepreis um 300€/t hatten wir der der deutschen bank & co zu zuschreiben, genauso den rapiden preisverfall untern kellerniveau in den folgejahre.

an der chicago warenbörse (vergleichchbar mit der wallstreet für finanzen) sind nicht nur weizen, sondern mais, soja, milch, butter, orangensaft, kakao, zucker, blei, kupfer, roheisen usw notiert.

ich bin schon gespannt wie ohhhbamaaaa seine pläne um mehr kontrolle für diese umschagplätze umsetzen wird/will/kann ???

lg
ANDERSgesehn.






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