Entwicklung der Landmaschinen?????

Antworten: 14
  12-08-2009 11:08  fritzchef
Entwicklung der Landmaschinen?????
Hallo Community,

ich bewirtschafte eine Landwirtschaft in den Salzburger Bergen, mit teilweise extremen Hanglagen. Wie viele in Österreich setzen wir die Kombination Transporter und Mähtrac ein. Zurzeit arbeite ich mit einem Reform 555 und einem Reform 2004GS mit 1.9m Scheibenmähwerk.
Da mich Technik schon seit Kindesalter sehr interessiert halte ich mich immer gerne am laufenden was grad Sache ist. Was mich in letzter Zeit schon immer mehr wundert, ist für wen die Hersteller, egal ob Reform Aebi, Lindner..... ihre Produkte planen. Ich glaube, dass am Steilhang, für welchen diese Produkte ja gedacht sind, ein niedriges Maschinengewicht das Um und Auf ist. In die Maschinen wird immer mehr aufwendige Technik rein gesteckt, was das Fahrzeuggewicht unglaublich in die Höhe treibt.
Zum Beispiel wiegt das neue Schmuckstück von Aebi inkl. Ladewagen ca. 5000kg und das im Leerzustand!!!! Mein 8 Jahre alter Muli bringt dagegen etwas mehr als die Hälfte (2650kg) auf die Waage, bei gleichem Ladewagenvolumen, das kanns doch nicht sein. Ich möchte mit so einem Koloss nicht über meine Hänge fahren.
Einhergehend mit der technischen Weiterentwicklung sind diese Maschinen nicht mehr bezahlbar- unter € 100000 gibt es kaum mehr einen Transporter, kleine preisgünstige Modelle mit einer Leistung unter 70 PS werden schon gar nicht mehr angeboten- warum?? Viele Nebenerwerbslandwirte, die früher mit einem Transporter um die 40PS gearbeitet haben müssen zwangläufig sich ein wesentlich größeres Gerät anschaffen, mangels Alternative!
Selbes gilt auch für die Produktentwicklung bei den Geräteträgern( Mähtrac´s ) warum wird da völlig an den Bedürfnissen der Landwirte vorbei entwickelt? Sehe ich das Ganze völlig falsch? Wie seht ihr denn Sache?

Schöne Grüße


  12-08-2009 11:30  joholt
Entwicklung der Landmaschinen?????
@ fritzchef es gibt schon alternativen die bei weitem nicht so teuer sind aber manche fahren halt lieber mit stolzer brust rausgestreckt einen Reform usw. und lachen die anderen aus was einen biligeren kaufen.
Mfg

  12-08-2009 13:15  walterst
Entwicklung der Landmaschinen?????
Ich hab auch nur gestaunt beim Video von der Bergmaschinenvorführung über den Motormäher mit 3 m Arbeitsbreite usw.

Die Rotationsmäher verlangen den "Berggeräten" einfach mehr Leistung ab, vor allem, wenn man schon am MOUNTY einen Schmetterling dranhängen will.

Bei den Transportern wird an PS und Gewicht auch nicht mehr gespart, um Zusatzarbeiten (Schneeschieben, schnelle Strassenfahrt....) bewältigen zu können.

Ich bin sehr froh, dass ich auf diese Geräte, außer Motormäher und ein paar Zwillingsräder nicht angewiesen bin und beneide niemanden, der die Geräte kaufen muss. Ich sage schon seit 15 Jahren: Meine gesamte Außenmechanisierung hat nicht den Wert eines einzigen neuen Mulis mit Zusatzgeräten und das wird auch noch lange so bleiben.

  12-08-2009 20:14  traeumer
Entwicklung der Landmaschinen?????
Ich kann euch nur Recht geben!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

und hoffe auf ein Umdenken der Maschinenhersteller!

mfg bergbauer


  12-08-2009 20:34  tch
Entwicklung der Landmaschinen?????
Wozu umdenken?
Es hat jeder mündige Landwirt selbst in der Hand ob er so ein Gerät kauft.

So wie es ausschaut werden diese Geräte gebaut weil es dafür Abnehmer gibt.
Ist wie wie bei Melkrobotern;keiner will sie, für keinen leistbar und ca13000 verkaufte Anlagen


Schuld sind die anderen....
lg
tch

  12-08-2009 20:41  mfj
Entwicklung der Landmaschinen?????
Das ganze muss man weitsichtiger sehen. Gerade auf „Kommunalebene“ wird der Transporter immer beliebter, aber auch anspruchsvoller. Das gleiche bei den Geräteträgern die mähen, mulchen und bergen müssen.
Um auf Stückzahlen zu kommen, werden meistens Baukastensysteme entwickelt, die zwar abgespeckt werden können, aber die Grundausstattung ist mit „Kommunalmaschinen“ ebenbürtig.
Die Landmaschinenhersteller haben längst den „Panthersprung“ zur Vielseitigkeit geschafft, während wir in der Landwirtschaft noch das „kleine Einmaleins“ üben.

Übrigens es tut sich doch einiges in der Bergmaschinenentwicklung. Das neue Schweizer Zusatzgerät „Hill Rake“ ist eine faszinierende Maschine für den Einmannbergbetrieb.
Und Technik mit 5 m breiten Motormähern ist keine Utopie sondern, Innovation...
Aber dafür gibt’s halt kein Kreuz im MFA... und eine „Technikverzichts Maßnahme“ haben nicht mal die Biobauern.


  13-08-2009 07:21  fritzchef
Entwicklung der Landmaschinen?????
Salve,

Das mit dem Baukastensystem mag ja auch Sinn machen um Kosten zu sparen, aber ich bin der Meinung, für die landwirtschaftliche Sparte sollte einfach gelten "back to the routes" Um mit einem Transporter wirtschaftlich und auch komfortabel arbeiten zu können muss ich keine Spielereien wie Sperren die sich per Knopfdruck ein- und ausschalten lassen, ich brauch auch keine elektromagnetischen Hydraulikventile deren Spulen nach einigen Jahren den Dienst versagen und schweine teuer sind! Ich würde mal schätzen, dass der durchschnittliche Bergbauer nicht mehr als 300-400 Stunden p.a. auf seinem Fahrzeug sitzt. Das ist für mich nicht vergleichbar mit einem Fahrzeug das beruflich genutzt wird, und der ständige Arbeitsplatz für dessen Fahrer ist.
Der Gedanke dahinter sollte einfach sein, dass hinter so einem Fahrzeug der Nutzen stehen sollte und nicht primär das Prestigeobjekt! Aber es scheint tatsächlich so zu sein, dass sich viele Landwirte über Ihren Maschinenpark identifizieren und nicht mehr über das was Sie leisten oder auch das was Sie erzeugen! Schuld daran ist mit Sicherheit auch teilweise Talfahrt der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, aber das ist eine andere Geschichte!


  13-08-2009 07:42  harly
Entwicklung der Landmaschinen?????
Mal sehn was oder wer nach der sicher kommenden Absatz-Kriese der Landtechnnik noch über bleib......



  13-08-2009 09:55  milcherzeuger
Entwicklung der Landmaschinen?????
Na wer wird über bleiben?

Wie bei den Landwirten. Die gut aufgestellten kleinen und mittleren Familienbetriebe wirds weiterhin geben. Sind zwar nicht viele aber diese bauen halt meist die zuverlässigere, günstigere und flexiblere Technik.

mfg seppl.

  13-08-2009 10:37  Hiwot
Entwicklung der Landmaschinen?????
Endlich spircht wieder einmal jemand dieses Thema an.

Bin aus einem extremen Berggebiet (Paznaun) und wundere mich immer wieder wie man solche Geräte mit 4-5 Tonnen noch bewegen kann.
Es wurde sicher viel in die Sicherheit der Transporter investiert aber keiner der Landmaschinenbauer hat an die kleinen Betriebe mit 7 - 10 Stück Vieh gedacht die keine Transporter mit 70,80,90.. PS brauchen!

Es wäre toll wen sich eine Firma finden würde die einen Transporte mit 45 - 55 PS und normalen Maßen bauen würde, den es müssen die Geräte ja auch parkiert werden oder baut Ihr immer neue Garagen wen Ihr einen neuen Tarnsporter anschafft.

Gruß aus Kappl
Milo

  13-08-2009 19:06  ANDERSgesehn
Entwicklung der Landmaschinen?????

schön.
schön eure sichtweisen zu hören.

wie mjf schon sagte, zb. reform produziert alleine nur für die stadt wien jährlich über hundert mähtracs, hundert mounty, und auch in der ähnlichen größen ordnung muli. d.h. ca 300 stk nur an einen einzigen abnehmer an ca 200 arbeitstagen und das jährlich. es ist auch klar dass diese bedürfnisse von diesen einen kunden auch die produktlinien beeinflussen, denn jene wechseln ca alle 7 jahre ihre fahrzeuge. wenn der mitbewerb besser, schneller, einfacher und wirtschaftlicher wird, wird man auf den eigenen (veralteten) produkt sitzen bleiben.

es ist klar das die nahmhaften internationalen landmaschinenfirmen für kleinstrukturierte alpenländische landwirte wie wir alle nunmal in östereich sind, zum vergleich der neuen investionswürdigen osteuropa. - ein nachbar (kein grünlandwirt) wollte sich einen neuen betriebsgerechten kleinen schwader für den obstgarten zulegen, leider gibt es zb. bei fa. pöttinger keinen schwader unter 4,3 meter abb. nett, wenn´s der obstgarten genau so ideal gepflanzt worden wäre. tja, die internationalen firmen haben ihren produktionlinien für die wachsende osteuropäische großlandwirtschaft ausgerichtet. hatzenbichler hatte die letzten jahre den größenwahn arrogant ausgespielt, und sagte zu seine kleinstrukturierten österr. händler bei anfragen von seinen arbeitsgeräten unter 12m: "geh, geht´s lieber zum einböck, so etwas kleines machen wir nicht!" - irgendwo verst"A"and ich seine betriebswirtschaftliche sichtweisen. er verkaufte in den osten an eine einzige kundschaft ein paar dutzend von diesen 12m dingern. dh. heißt im klartext eine kundschaft mit einen kurzen und ohne gejammere gekaufgespräch für eine monatsauslastung an arbeitskapazität. (jetzt sieht´s anders aus, jetzt könnte man es betteln nennnen) keine sorge eine krönung habe ich noch für auch. als ich letztes jahr einige fachmessen besuchte und bei fa. lemken fragte was genau dieses teil (6m abb zur ausstellung) baugleich in 9m abb kostet. jetzt kommst! begann der lemkenvertreter weg zu gehen und sagte weggehnd und abwertend: "... was willst ????" . (den teil, den ich sagte, schreibe ich hier lieber nicht.)

tja, nicht nur fa.biso mußte an osteuropäische kunden einiges geld zurück sehen. ein konkreter fall. - "ein" kundschaft aus osteuropa hat auf einmal 60 stk vom größten biso-schneidwerk gekauft. finazierung 50% bei lieferung, 40% nach der ersten ernte und 10% nach 3 jahren. - tja, nur die ersten 50% an bezahlung kamen nicht an, weil früher die finanzkrise einen großartigen schachzug machten und von den restlichen %. naja. so dürfte es vielen internationalen firmen gegangen sein.

ich schmunzelte wie ich heuer eine extra beilage in der top agrar fand. zwar:

"DAS BLAUE WUNDER"

ein werbefolder von der fa. lemken. ( ich hoffe ihr wißt, dass der ostmarkt total tod ist für die landmaschinenbranche). jetzt wird werbung für klein und kleinstmaschinen gemacht. - tja, den satz "das blaue wunder" werde man sich merken, nach dem jahr 2008.

aber die guten werden übrig bleiben, weil sie mit der zeit gehen und auch genau für die zeit produzieren. zb. fa claas weiß auch ganz genau, dass jetzt die klein- und mittelständigen betriebe jetzt ihre produktionsauslastung sichern werden. das produkt dominator ist schon über 20 jahre am markt. leute die augen immer fürs neue und auf prototypensuche sind wissen schon wie der neue nachfolger aussieht (das internet ist schnell und fast allwissend), nur beim namen dürfen sie raten, derzeit ist für die gleiche maschine ca 10 verschiedene namen vorhanden (zb. el nino, avero, gevion usw).

faktum ist, dass produziert wird das gerade gebraucht wird und ich vermute, eure anliegen, dh. eure flächen werden auch mit zukünftigen neuenmaschinen bewirtschaftet werden. es stellt sich nur die frage wer seine ansichten ändern muß um kein blaues wunder zu erleben.

lg
ANDERSgesehn.




  13-08-2009 20:03  joholt
Entwicklung der Landmaschinen?????
Sicher ist es ein wahnsinn wo das hinführt aber eines muß man schon sagen das vorallem in der Bergmechanisierung in den letzten jahren sich der komfort auch stark verbessert hat. denn wenn ich jetzt mehrere stunden fahre steig ich ab und geh gerade weiter was ich letztes jahr nicht konnte.
mfg

  13-08-2009 20:06  wernergrabler
Entwicklung der Landmaschinen?????
hallo an alle!

Ein anderes Beispiel:
Fendt Vario 200. Weingarten bzw. Obstgartentraktor mit Stufenlosgetriebe.
Sicherlich praktisch. Aber man fährt ja meistens sowieso nur mit einem Gang das "Gehege" ab.
Für ebenen Weinbauern, die ihr Geld nicht anderswo sinnvoller investieren wollen, sollen sie ihn sich kaufen.

Bei uns hat einer über 20 ha Weingarten. Hatte vorher einen Holder und Antonio Carraro. Maschinen die für die steilen Weinberge in der Südsteiermark entwickelt worden sind.
Dann kaufte er sich einen Standarttraktor in einer schmalen Ausführung jedoch mit Spezialbereifung. Einen Fendt 207 V.
Nach 2 Wochen (!!!) fuhr nicht er mit dem Traktor den Hang hinunter sondern umgekehrt!!!
Passiert ist dem Fahrer zum Glück nichts.
Diese Traktoren haben einen viel zu hohen Schwerpunkt und am Hang verteilt sich das somit nicht (zumindest ein bisschen) gleichmäßig auf die beiden Achsen.

Wo soll das hinführen???

P.S: der Fendt wurde verkauft und durch einen Spezialtraktor ersetzt. Denn keiner weiß, wie oft man so ein Glück hat.

mfg
wgsf

  13-08-2009 21:22  riener
Entwicklung der Landmaschinen?????
@anders...

seit wann baut pöttinger keine schwader unter 4,3 meter ??

http://www.poettinger.at/de/produkte_schwadkreisel_modell.asp?PID=150

  13-08-2009 21:58  mulifahrer
Entwicklung der Landmaschinen?????
@anders: Soviel Reforms kaufen die Wiener auch wieder nicht.
Vielleicht im Schnitt 10 Mulis 1 bis 2 Metracs und 1 bis2 Mountys pro Jahr. Und nach ca. 10 bis 13 Jahre werden diese dann ausgemustert bzw. verkauft. Aber nicht in Summe 300 Stück/Jahr!!!! - eher 10 bis 15 Geräteträger/Jahr also daran kann der Größenwahn der Bergmechanisierungs-Geräteträger alleine nicht liegen.




Mehr Infos zeigen
Landwirt.com Händler
  • Händlersuche
  • Händleranmeldung
  • Mediadaten
Landwirt.com User
  • Einloggen
  • Registrieren

Hilfe/Kontakt
Unternehmen
Apple Store
Get it on Google Play
HUAWEI AppGallery
Landwirt.com GmbH, your marketplace, Rechbauerstraße 4/1/4, A-8010 Graz
Alle Angaben ohne Gewähr - Druck- und Satzfehler vorbehalten. marktplatz@landwirt.com
© Copyright 2024 Landwirt.com GmbH Alle Rechte vorbehalten.