Antworten: 70
  11-06-2009 18:24  valo
Bauernsterben
Wie schnell geht das Bauernsterben wirklich voran ?
Oder gibt es sogar einen Zuwachs in der Bauernschaft?

Solche Fragen werden nie gestellt!!

Was sind die Antworten darauf?

  11-06-2009 18:29  sturmi
Bauernsterben
Kurze Anwort:
1994: 120.000 Schweinebauern
2008: 45.000
2020: 20.000 ?
MfG Sturmi

  11-06-2009 18:31  valo
Bauernsterben
Und Milchbauern?

  11-06-2009 18:41  Interessierter
Bauernsterben
Man frage nur mal bei den Bezirksbauernkammern nach, wieviele MF-Anträge 1996 abgeben wurden und wieviel 2009. Obwohl die Betriebsteilungen sicherlich zugenommen haben.

Benjamin


  11-06-2009 18:42  steyr18
Bauernsterben
Ich habe einmal gehört, dass täglich in Österreich 4 Bauern aufgeben.

  11-06-2009 18:45  Hoffnung
Bauernsterben
Hmmm, ich kann nur für mich persönlich sprechen, so wie eigentlich alle anderen auch, "nur" für sich sprechen und handeln können:

Ich habe bei mir den ganzen Betrieb umgestellt von Mutterkühe auf Pferde. Mit einem Jahr dazwischen in dem ich überhaupt keine Großvieheinheiten gehabt habe. Für mich kann ich sagen, dass ich ohne "Vieh" nie wieder sein möchte. Ich zähle mich, obwohl ich Pferde habe, auch zu den Bauern, ich habe mich bewußt dazu entschieden, nachdem ich vor 20 Jahren selbstverständlich hineingerutscht bin. Also, wegen mir, werden die Bauern nicht weniger.....*gg*

  11-06-2009 18:49  Tyrolens
Bauernsterben
Sicher gibt's Zuwächse!

Betriebe unter 5 ha:
2005: 39.664
2007: 40.887


Betriebe über 200 ha:
2005: 3.265
2007: 3.377

Personengemeinschaften:
2005: 1.473
2007: 4.938

Betriebe juristische Personen:
2005: 6.778
2007: 7.186

Tirol:
2005: 16.846 (Betriebe)
2007: 16.929

Vorarlberg:
2005: 4.743 (Betriebe)
2007: 4.762

Wien:
2005: 551 (Betriebe)
2007: 699

(Wie so oft kommt es immer drauf an, wie man eine Statistik liest.)

  11-06-2009 19:08  biolix
Bauernsterben
ja wie du sie lesen willst , bitte alle Bundesländer, alle Zahlen wenn du schon alle hast,danke !

denn das was du machst ist eine Verhamlosung der echten Zahlen, der echten Statistik die zeigt was wirklich los ist in der LW...

Inkl. Verbauung fruchtbarster Böden seit 1960 glaub hab ich mir mal raus gesucht, 15% Ackerfläche ist in Ö verschwunden...wie lange soll das auch noch weiter gehen...

lg biolix

p.s. gibts eingentlich Kommasierungen wo die LW Nutzfläche merh geworden ist ? kenne jetzt 2 in der Umgebung da ist sie weniger geworden, aber gleich um einiges...brrrrr

  11-06-2009 19:16  jonatan
Bauernsterben
Bauernsterben?????

Allein in NÖ gibt es 21 Landwirtschaftliche- , bzw. Forst- oder Weinbauschulen.

Z.B. Warth:
1989: 4 Klassen,13 LehrerInnen, 18 Angestellte und 93 SchülerInnen

2009: 9 Klassen, 28 LehrerInnen, 24 Angestellte und 233 SchülerInnen

1990 gab es in NÖ 70.011 Landw. Betriebe.( inkl. Wein u. Forst)

2007 sind es immer noch 45.782Landw. Betriebe.( inkl. Wein u. Forst)

Also statistisch für etwa 2.000 Betriebe eine Fachschule..........oder jeder etwa 10. Betrieb hat einen Schüler in einer dieser Schulen!

An der Ausbildung kann es nicht liegen - oder doch?


  11-06-2009 19:32  Moarpeda
Bauernsterben
@hoffnung

.....und so schmiedet jeder an seinem Glück, was aber noch lange nicht bedeutet, dass man seines Glückes Schmied ist ;-))


Was Statistiken betrifft: glaubt keiner Statistik, die ihr nicht selbst gefälscht habt ;-((

Ein einfaches beispiel: jedes sechste kind ist ein Chinese - stimmt nicht, bei meinen sechsen war keiner dabei.

  11-06-2009 19:45  Tyrolens
Bauernsterben
Flächenzuwachs gibt's freilich auch:

Oberösterreich:
2005: 1.112.665 (ha)
2007: 1.132.454

Tirol:
2005: 1.222.624
2007: 1.307.302

Wien:
2005: 25.345
2007: 25.978

  11-06-2009 20:35  helmar
Bauernsterben
Also für mich ist ein Bauer oder eine Bäuerin gestorben wenn sie ihr Erdendasein beendet haben.............die Auflassung eines Hofes oder eines Betriebszweiges, als "Bauernsterben" zu bezeichnen, finde ich unpassend. Derzeit läuft ja ein Werbespot für die faire Milch-"Verhindern wir das Bauernsterben"......Dass Besitzer von Bauernhöfen diese zwar besitzen, aber entweder nicht oder teilweise bewirtschaften, hat es immer gegeben. Wo kämen denn sonst die Pachtflächen her? Meine KG war bis 1962 eine eigene Gemeinde. Die damals vorhandenen Hofstellen gibt es noch alle, Rinder wurden auf 11 gehalten, davon waren 9 Milchlieferanten. Auf 7 dieser Hofstellen findet sich keine Rinderhaltung mehr, das Grünland wurde verpachtet, der Wald selber bewirtschaftet. Eine dieser Hofstellen wird als Nebenbetrieb bewirtschaftet weil der Übernehmer in einer anderen Gemeinde eingeheiratet hat, Milchlieferbetriebe gibt es noch 3, und einen Mukuhalter. Was mit Maschinen bearbeitet werden kann, wird gemäht, ansonsten beweidet. Aufgeforstet wurden in den letzten 20 Jahren etwa 3 ha. Wenn die z.B. Umstellung auf einen anderen Betriebszweig oder die Verpachtung von Teilflächen "Bauernsterben" sein soll, dann wundere ich mich schon warum gerade dann solche "gestorbene Höfe" meistens sehr gepflegt sind.
Sollte sich nicht in der Lebensplanung unserer Tochter gravierndes ändern, dann werden die Grünlandflächen unseres Hofes auch an Pächter weitergegen werden, vielleicht sogar der Stall..........
Mfg, helmar

  11-06-2009 20:46  biolix
Bauernsterben
Mensch meier, Tiroleans, die zahlen gesamt , danke !

du bist echt der "Verzerrer" der nation ;-)))

lg biolix

  11-06-2009 21:00  Kathi
Bauernsterben
HI

wieso wunderts mich nicht, wenn Helmar kein Bauernsterben sieht ...

also bei uns im Ort ists so:
vor 16 Jahren wie ich herkam gab es noch 12 Milchviehhaltende Betriebe - jetzt sind es 4 - bald nur mehr 3. 3 Muku Betriebe - 2 gabs damals schon.

die großen, leicht zu bewirtschaftenden Felder wurden von anderen gepachtet - die Obstgärten, die Gstetten, die bleiben brach - werden wenn überhaupt gemulcht oder die letzten Milchbauern sollen sich als Landschaftspfleger über das Futter freuen und noch was zahlen.

ein paar wenige Betriebe werden im Nebenerwerb weitergeführt - aber meist nur ein paar Jahre, dann wird verpachtet.

Liebe Helmar - Bauernsterben gibt es sehrwohl

lg
Kathi




  11-06-2009 21:09  helmar
Bauernsterben
Liebe Katherl.........gestorben ist für mich wie schon oben geschrieben, ein Bauer, wenn auf dem Friedhof liegend......eine kleine Frage noch? Hast du Pachtflächen oder hältst du deine Rinder ausschliesslich auf Eigengrund? Fall du Pachtflächen hast, dann nehme ich an dass diese wohl eher von ehemaligen Milchbauern stammen.....und da wären wir wieder dort, wo sich die katz in den Schwanz beisst........wenn die einen nicht aufhören, können die anderen nicht grösser werden.
Liebe Grüsse, helmar

  11-06-2009 21:09  Tyrolens
Bauernsterben
Ah, Roman, wozu brauchst denn die gesamten Zahlen? Wird sich dadurch deine Meinung ändern? Bei uns im Westen geht es jedenfalls, die Statistik beweist es, mit der Landwirtschaft steil bergauf. Jedenfalls werden die Betriebe nicht weniger. Und darum geht's doch beim Bauernsterben.

  11-06-2009 21:22  sturmi
Bauernsterben
@tyrolens
Touristen "melken" ist ein gutes Geschäft, stimmts? ;-))
MfG Sturmi

  11-06-2009 21:27  helmar
Bauernsterben
Nochwas, liebe Katherl........da gab es auch 1962 Milchlieferanten welche eine Kuh hatten und wenn sie Milch übrig hatten, die 10er Kanne vor die Tür stellten oder mit dem Handwagerl dorthin brachten wo schon einer seine Milchkannen stehen hatte. Vor 30,40 Jahren gab es in meiner Gegend etliche Milchlieferanten mit max. 3 Milchkühen. Das waren die ersten Nebenerwerbsbetriebe. Heute sind einzelne Gemeinden Milchlieferkuhlos, aber der Rinderbestand ist trotzdem nur mit einigen % gesunken, die Bestandesgrösse steigt auch bei den Mukuhaltern. Und auch da geht das nur wenn Flächen zur Verfügung stehen.
Im Allgemeinen gibt es in unserer Gegend keine Pachttreibereien. Und seit es für viehlose Betriebe nicht mehr so interssant ist AZ und Ähnliches zu beantragen, gibt es auch mehr offizielle Pachtverhältnisse oder Nutzungsvereinbarungen.
Mfg, helmar

  11-06-2009 21:28  biolix
Bauernsterben
brrr thomas, steil bergauf bei dem niedrigsten Milchpreis den die Tirolmilch zahlt.. brrrrr

wo lebst du ?

jetzt glaub ich echt schon du sitzt wirklcih noch dazu wo in einer Parteizentrale , bitte verats uns doch , danke !

die zahlen hol ich jetzt raus aus dem Grünen Bericht, muss nur noch was schreiben ...

lg biolix




  11-06-2009 21:30  naturbauer
Bauernsterben
Hallo Kathi, Es gäbe da noch eine Form von Bauernsterben. Angenommen du wärst noch zu haben, dann würde ich das nächste Frühjahr nicht mehr erleben, weil ich in deinem Kaltstall bis dahin bestimmt erfroren wäre.***ggg***



  11-06-2009 21:34  biolix
Bauernsterben
Ach ja helmar, es hörten auch schon vor 10 jahren Betriebe auf mit 15 Kühen zu melken, und bald mit 30.. also die so wie du immer schönreden wollen die haben die Realität irgend wie nciht mitbekommen, das manche mit allen Mitteln versuchen auswege zu finden, sie aber von leuten wie von dir helmine, eigentlich nur veräppelt fühlen, hab einige mails auch schon bez. dir bekommen, ist eigentlich schade das du nichtmitbekommst um was es zur zeit wirklich geht.. nicht mal jetzt ...

g biolix

  11-06-2009 21:39  naturbauer
Bauernsterben
Biolix, da kann ich dir 100%ig beipflichten.

  11-06-2009 21:45  helmar
Bauernsterben
Lieber Biolix.....wenn du mails mich betreffend bekommen hast, sei doch dann bitte so lieb und gib jenen meine Mailadresse, dann können diese dann gleich ohne Umweg.....
Mfg, helmar

  11-06-2009 21:54  Tyrolens
Bauernsterben
Ja ja, Roman, schau dir die Zahlen an. Von 2005 auf 2007 deutlich mehr Bauern in Tirol. Also das Gegenteil vom Bauernsterben. Darum geht's doch bei dem Thema.
Ein Schwerkranker stirbt auch nicht, obwohl er eben schwerkrank ist.
Ist auch der Grund, warum ich nicht glaube, dass es das "große Bauernsterben" gibt. Erstens sind Bauern hart im Nehmen, sprich, da muss schon die Welt am Untergehen sein, bevor einer die Kühe rausschmeißt, zum anderen wird das Aufhören fast immer über die Betriebsnachfolge geregelt, sprich, der Junior wird halt einfach nimmer Bauer und der Altbauer macht den Hof, so lange er kann und will, dannach geht er halt in Pension.
Ist kein Bauernsterben, weil er nicht stirbt, sondern nur in Pension geht.
Aber ich kann das schon verstehen, dass man vom "großen Bauernsterben" spricht. Klingt halt dramatisch...

  11-06-2009 21:54  biolix
Bauernsterben
ge helmine das ist doch geheim, geheimer als der 2. Bildungsweg vom Thomas, udn das er eigentlich e der größte Biofreund ist ;-))))

lg biolix

p.s. und keine angst, du kannst dich auf mcih verlassen ... ;-))

  11-06-2009 22:00  edde
Bauernsterben
wenn immer weniger und grössere betriebe immer mehr produzieren können sich die lebensmittel für die 97 prozent der nicht-bäuerlichen bevölkerung immer mehr verbilligen .
eine idee, die Sicco Mansholt schon in den sechzigern vorantrieb und es funktioniert bis heute.
der einzig wirkliche gegenspieler dieser entwicklung ist für mich die "Lebensqualität".
ich kann mir nicht vorstellen, dass flächendeckend so viele selbstzerstörerische workoholiker übrigbleiben mittelfristig, um mit 50, 70, 100 kühen an ihre latente belastungsgrenze zu gehn während andere ihre 38 stunden arbeiten und auch leben.

mfg

  11-06-2009 22:00  Tyrolens
Bauernsterben
Ich hab dir ja schon ein paar mal zu erklären versucht, was für mich für und was für mich gegen Bio spricht. Ich glaube zwar nicht, dass das bei dir angekommen ist, aber macht ja nix.
Mir wär auch lieber, wenn du mir mal beibringen würdest, wie man sich eine Frau mit schönem Bauernhof angelt. Bekanntlich ist Heiratspolitik noch immer die beste Politik. *ggg*

  11-06-2009 22:18  Felix05
Bauernsterben
Hallo,
ich wurde eben rausgekickt, warum........?

War nicht berechtigt............ warum?

Nacht Lutz!

  11-06-2009 22:22  Felix05
Bauernsterben
Nur noch schnell:
hab was vom abbusseln geschrieben, hat aber nix mit Sauerei und so zum tun!

Lutz!

  11-06-2009 22:22  biolix
Bauernsterben
klor doch hob i 1994 schon gewusst als ich auch noch ein Chemis-Schicki- Micki wor, das i amoil a Biobauer wia, gaunz sicha.... ;-))))

jeder geht holt seinen lebensweg und steht dazuganuso wies die du und der Sturmi für des "Genieren", sunst wars net sooo geheim, oba des is jo eicher soch, is jo leichter aus der anonymidät heraus, Blödsinn zu verzapfen... ;-)))

oba alles viel zu lustig, als sich drüber zu ärgern, die zeiten sind vorbei ... ggg

lg biolix

p.s. ach und was ist jetzt wieso kommt der Aufschwung jetzt plötzlich in Tirol, wie viele Betrieb waren es noch 2000 ? Wie viel weniger sidn ab 2013 ?
und ich les mich grad einim Grünen Bericht, aber das ist ja nichts womit ich angeben möchte,
eher ganz traurig.. aber vielelciht noch mehr, bin erst beim Pflanzenschutz, der hatte wieder plus 3,5 %, das obwohl die Bios immer mehr werden... aber vielleicht komtm daher das "konv,
Bauernsterben" ..... ;-)))))



  11-06-2009 22:37  Kathi
Bauernsterben
Liebes Helmarlein

hast dich wiedermal getäuscht - wir haben keine Pachtflächen (mal von dem halben Joch von unsern Nachbarn - die ehemalige Goasweide, also der ganze Grund und das schon seit 2 Generationen bei uns in Pacht) brauchst mir also nix vorzuwerfen ...Kuhlimuh leben und fressen und scheissen auf Eigengrund.

und ist es nicht traurig, dass man vor 20 Jahren mit 8 Kühen im Stall halbwegs gut leben konnte und jetzt kommt man nicht mehr damit über die Runden - aber das ist ja OK so anscheinend.

Wieviele Schicki-Micki-angeblich-echter-Bauer gibts denn eigentlich in Tirol ?? die den Kaufpreis in die Höhe treiben und alibihalber Landwirt spielen um auf einen Bauernhof ihren Wohnsitz haben dürfen ??

lg
Kathi

göööö Naturbauer, wer ein echter Naturbursch ist, hält das schon einen Kaltstall aus, ausserdem kann man ja abends kuscheln, dann wird einem gleich wieder warm ***ggg***

  11-06-2009 22:41  bioschurl
Bauernsterben
Hab grad nicht die Zeit irgendwelche Statistiken zu durchforsten aber:
Hab den Betrieb 95 übernommen. Damals hatte ich 11 Nachbarn die Bauern waren; heute noch 3, der Rest hat aufgegeben oder wurde nicht von den Kindern übernommen. Und so siehts eigentlich bei uns überall aus und das ist was mich beunruhigt. Mit eurem Statistiken verdrehen könnt ihr mir dieses Gefühl auch nicht vertreiben.
Georg

  11-06-2009 22:44  Tyrolens
Bauernsterben
Was beunruhigt dich dabei?

  11-06-2009 22:57  Tyrolens
Bauernsterben
Tja... Sehr dubios. Aber eigentlich nicht. Man kennt dieses Spiel...

  12-06-2009 06:06  DJ111
Bauernsterben
Ein Sprichwort, dass wieder mal gut zum Thema passt:

Die schlechten Zeiten von heute, sind die guten alten Zeiten von morgen!

Schönen Tag

DJ

  12-06-2009 06:50  FXST
Bauernsterben
Österreich verzeichnete einen Rückgang er LN 2005 im Vergleich zu 1999 von knapp 3,6% und zu 1995 -4,6%.
Anzahl der Betriebe in der Land -und Forstwirtschaft in 1000
Jahr Betriebe Haupterw. Nebenerw. juristische P. und Pg.
1980 318,1 133,8 173,9 10,4
1990 281,9 106,5 166,2 9,2
1995 239,1 81,2 150,0 8,0
1999 217,5 80,2 129,5 7,8
2003 190,4 80,5 102,2 7,7
2005 189,6 74,5 106,8 8,3
2007 187,0 70,1 104,8 12,1

Statistik Austria: Agrarstrukturerhebung
Soviel zur Statistik



  12-06-2009 09:37  Tyrolens
Bauernsterben
Wer suchet, der findet.

Trotzdem kann man von keinem Bauernsterben sprechen.
Global sowieso nicht. Ich denke, das spielt sogar auf EU Ebene eine Rolle. Österreich als Industrie- und Dienstleistungsstandort hat andere Schwerpunkte als zB Tschechien, wo es zwar auch Industrie und Dienstleistung gibt, aber Mio. von ha an Brachflächen, die es sich zu bewirtschaften lohnen würde. Förderungswürdiger wären die, objektiv betrachtet, sowieso. Aber das hilft dem österreichischen Bauern mit seinen ~ 10 ha auch nicht weiter. Ich weiß nicht mehr, war es der Hardegg, der mal gesagt hat, dass das know how österreichischer Bauern eigentlich anderen Orts besser aufgehoben wäre???



  12-06-2009 10:07  FXST
Bauernsterben
Bedenklich stimmt mich das trotz Wachstum der Betriebe der Haupterwerbsb. in der Landwirtschaft zurückgeht. mfg

  12-06-2009 10:25  Hirschfarm
Bauernsterben
Die breite Masse will billige Nahrungsmittel. Je weniger Menschen in der Nahrungsmittelproduktion beschäftigt sind ,umso billiger können diese ihr Produkt verkaufen was wiederum der Allgemeinheit zugute kommt.
Die technischen Möglichkeiten zur industriellen Produktion von Agrargütern sind vorhanden und alles was möglich und erlaubt ist wird auch gemacht.
Nüchtern betrachtet braucht Österreich nur 30 bis 40000 Landwirte. Alles andere ist Hobby ,Sozialpolitik und Landschaftsgestaltung und hat mit professioneller Landwirtschaft nichts zu tun.

  12-06-2009 11:21  joholt
Bauernsterben
In den Weiler wo ich Zuhauese bin waren in der Guten alten Zeit 8 Bauern jetzt sind wir noch zu zweit. Die bewurtschaftete Fläche ist gleich geblieben auser halt ein paar neue Häuser. Von denen die aufgehört haben hat es jeder vreiwillig gemacht und würden auf keinem Fall wieder anfangen.
Und die anderen sind froh das sie was zum Pachten haben.
Mfg


  12-06-2009 12:02  Tyrolens
Bauernsterben
FXST, das muss duir nicht weitre zu denken geben, weil sich auch jede Form des Wachstums irgendwo rechnen muss. Das tut es aber scheinbar nicht. Bzw. haben bei uns zB gerade die großen Betriebe aufgehört. Im Nachbarort ein Betrieb mit 40 ha, topfeben und gut strukturiert, weil er keinen Nachfolger hatte.

  12-06-2009 14:04  Kathi
Bauernsterben
Hallo

hab gerade nur kurz Zeit - aber eins ist mir heute beim Melken eingefallen. Als im Winter meine Freundin von Tirol zu Besuch war und über die großen OÖ Vierkanter nur so gestaunt hat - und mei das ist ein schöner Hof und der da auch.

Das waren alles Betriebe, nicht nichtmehr selbst die Landwirtschaft betreiben. Grund und Boden verpachtet und nur (oder manchmal nicht mehr das) das Bauernhaus ist bewohnt.

Für mich ist das Bauernsterben.

lg
Kathi

  12-06-2009 15:48  beginner
Bauernsterben
Wer seinen Bauernhof nicht mehr will...bitte bei mir melden..ich suche immer noch

  12-06-2009 16:05  joholt
Bauernsterben
@Kathi Ist es nicht so das die meisten den Betrieb nicht wegen der Wirtschaftslage aufgelassen haben sonder weil sie entweder keinen Nachvolger hatten oder weil sie sich die Arbeit nicht mehr antun wollten. Weil auch wie es uns gut gegengen ist haben genug das handtuch geschmissen und sind lieber einer geregelten Arbeit nach gegangen und haben für ihren Grund noch fleisig Pacht kasiert. Und einige die keinen Nachvolger hatten oder haben sind nicht selten selber daran schuld weil sie laurter Egoismus den Jungen nichts entscheiden haben lassen oder immer alles schlecht geredet haben was die Jungen vor hatten.
Solange die Flächen bewirtschaftet werden ist es kein Bauernsterben es ist nur eine verlagerung zu größeren Betrieben.
Der Bauernbund schreibt halt gerne vom Bauernsdterben weil ihnen trotz gleichbleibender Fläche die Bewirtschaftet wird ihre Mitglieder weniger werden und somit ihr Einfluß in der Politik.
Mfg Joholt

  12-06-2009 16:31  Kathi
Bauernsterben
Hallo Joholt

nachdem die Altbauern und sonst. Betrieblichen Angehörigen zur Kammerwahl gehen dürfen ist es kein Bauern(bund)sterben.

Wenn der Betrieb wirtschaftlich gut dasteht, ist es eher selten, dass er nicht weitergeführt wird. Ausser man lernt von den Eltern nur wie schlimm nicht die schwere Arbeit ist und das nie fortfahren kann, weil wer anderer kann ja gar nicht für 1 Woche in den Stall gehen, weil das sieht ja nix gleich, und wer weiss was dann der Dorftratsch sagt ....

Hab hier in der Umgebung die Erfahrung gemacht, ist der Betrieb halbwegs in Ordnung und haben die Eltern den Kindern Freude an der Arbeit vermitteln können wird meistens weiterbetrieben. Anders bei Kleinstrukturierten Betrieben, ewignörgenlden Schwiegereltern, und Betriebe die nur Arbeit sehen und kein Vergnügen.

Bauernsterben heisst für mich nicht, die Felder werden nicht bewirtschaftet, sondern die Bäuerliche Struktur ist futsch - und die ist futsch.
Bauernsterben ist, wenn die schönen Wiesen gemulcht werden, weil sich die keiner mehr die Arbeiten des Heuen antut - bei uns in der Gegend schon Standart

lg
Kathi,

weiter gehts beim Obstbäume ausmähen - Helmar, bei den halben Joch Goasweide vom Nachbarn. Ist ja eigentlich nur mehr Landschaftspflege, weil das bisserle Heu steht gar nicht der Arbeit gegenüber.- aber so ist "zusammengeräumt" und geheut und nicht gemulhct

  12-06-2009 16:57  TeWaKe
Bauernsterben
Ich bin der Meinung, man sollte die Betrachtung zu diesem Thema etwas ausweiten.
Auch in anderen Berufen kommt es immer häufiger vor, dass Personen einen erlernten Beruf aufgeben und in eine andere Branche wechseln. Dies geschieht aus den verschiedensten Gründen. Wichtig ist heutzutage Wille, Flexibilität.

Ich bin überzeugt, das Bauernsterben kann aufgehalten werden, indem man die Zugsbarrieren zum Beruf Bauer bzw. den Erwerb der oben angesprochenen stillgelegten Landwirtschaften erleichtert. Dann können Personen, die mit Interesse diesen Beruf ausüben wollen diesen auch ergreifen.

Ganz provokant kann man nur dazu aufrufen:
Raus aus den gestützt Werkstätten, hinein in den offenen Markt. Der Bauer mit der besten Qualität, mit den besten Ideen, mit den besten Leistungen soll das Rennen machen und dadurch auch besser verdienen. Wenn die Bauern gut verdienen, dann ist auch mit dem Bauernsterben Schluss.



  12-06-2009 17:47  Vollgasbauer
Bauernsterben
Ich bin da auch bei joholt

Bei uns in der Gegend gibt es keine Tierhaltung sondern nur Acker- und Weinbau und trotzdem hören sehr viele "gute" Betriebe auf. Entweder sie haben keinen Nachfolger oder sie haben diesen bereits vertrieben. In unserer Schulklasse war damals ein 18jähriger der durfte zu Hause nicht Traktorfahren, das macht alles der Chef. 15 Jahre später hat sich sein Vater beschwert das sich der Sohn nicht für die LW interressiert - wen wundert es wenn ich mit 32 noch kein Mitspracherecht hatte. Wenn einer 15 Jahre in einem anderen Beruf war, eine Familie hat und ein geregeltes Leben, der wird sich dann nicht mehr für die LW interessieren (und vielleicht noch das und jenes vom Senior vorschreiben lassen). Das Hauptproblem für zukünftige Betriebsführer liegt in der eigenen Familie - nach der Schule hat man Feuer, man hat Ideen, man will was neues Ausprobieren - wenn man das nie darf vergeht einem irgendwann die Lust.
Es liegt nicht nur an der Wirtschaftslage, bei sehr kleinen Betrieben mit viel Pachtfläche sicher auch dabei, aber bei den größeren Betrieben mit einem großteil an Eigengrund liegt es an der internen Kommunikation.
Ich hatte das Glück, das ich machen durfte "was ich wollte", meine Eltern haben mich unterstützt und mir dann auch noch geholfen, die Fehler wieder halbwegs auszubügeln ohne das mir "der kopf abgerissen wurde". Sicher habe auch am Anfang immer nur auf kleinen Flächen experimentieren dürfen, aber nur durchs selber machen lernt man und merkt sich den Fehler.

Also lasst eure Kinder nicht nur "niedere" arbeiten verrichten, übertragt ihnen Verantwortung und Unterstütz sie dabei, nur so hat man auch Freude am Betrieb. Und das junde Leute am Wochenende auch man länger Fortgehen und vielleicht nicht jeden Sonntag im Stall oder am Feld helfen können sollte der "Altbauer" auch akzeptieren

Vollgasbauer

  12-06-2009 17:54  Hirschfarm
Bauernsterben
Es macht immer der beste Bauer (Unternehmer) das Rennen, egal ob geschützter Markt oder nicht. Die guten Betriebe passen sich nämlich an die von Markt und Politik vorgegebenen Rahmenbedingungen an und haben so immer die Nase vorn!

  12-06-2009 22:41  Steyrcvtfan
Bauernsterben
Zum Bauernsterben.

Natürlich stirbt einmal ein alter Bauer, aber dann hat in den letzten Jahrhunderten der Nachfolger, ob Sohn oder Tochter, den Betrieb übernommen und weitergeführt.

Was aber in den letzen Jahren oder Jahrzehnt passiert ist kastastrophal.Wie wir die landw. Schulzeit beendet haben sind alle zuhause geblieben , haben den Eltern geholfen und mit Freude den Betrieb ausgebaut, aber in einem Rahmen wo man die Investitionen auch in kurzer Zeit abzahlen hat können. Das Landleben war rundum aktiv.

Was zurzeit passiert ist genau das Gegenteil, und dafür gibt es auch Verantwortliche.
D.H. Der freie Bauernstand ist nicht mehr die Realität, und genau das wird in Zukunft noch mehr schlagend werden.

Ganze Ortschaften ,wo früher die schönsten Bauernhäuser gestanden sind werden in Zukunft, und das dauert nicht mehr lange ohne Bauernleben auskommen müssen.

Dann haben wir vieleicht die gleiche Situation wie in einigen europäischen Ländern ,wo einige von uns hineifern wollen, wo die ganze Landschaft ausgeräumt und die ganze bäuerliche Indendität verloren gegangen ist.
Zurück zu unserer gewachsenen und über Jahrhunderten gelebten Landwirtschaft wird es nicht geben da die Agrarpolitik völlig falsche Taten setzt!!!!!!!!!!!!!

  13-06-2009 08:29  naturbauer
Bauernsterben
Bravo Steyrcvtfan!!

Wort für Wort die Wahrheit und damit die Tatsache!






  13-06-2009 09:15  joholt
Bauernsterben
Warum immer der Politik die Schuld geben. Wenn ein Bauer seinen Kindern Jahrelang Vorjammert wie schlecht es ihm geht und das alles für die Katz ist was er macht dann braucht er sich nicht wundern wenn die Jungen nicht mehr wollen. Aber dann den Politikern die Schuld geben das sie Falsche Entscheidungen gemacht haben finde ich nicht richtig.
Denn eines ist klar es hat sich viel Veränder in den letzten Jahrzenten aber es hat jeder den Vortschritt genossen .
Und wenn ein Bauer dem Investitionswahn verfallen ist dafür hat nur er selber Schuld und nicht jemand anders. Mir wurde von meinen Eltern immer erklärt kaufe nur das was du bezahlen kannst.
Mfg Joholt

  13-06-2009 09:27  Steyrcvtfan
Bauernsterben
Bravo joholt, bist ein ganz ein braver.

Wieso sollte die Politik nicht schuld haben wenn man so wie bei der Milch das letzte Jahr so viele falsche Entscheidungen völlig falsch , manchmal auch bewußt, getroffen hat.
Die bestimmende Agrarpolitik hält auch jetzt noch an der Saldierung festhält obwohl wenigstens jetzt einmal ein Schnitt gemacht werden sollte.

Würde sich die österreichischen Agrarvertretungen (und vielleicht einige verbündete Länder)mit so einen Einsatz wie die ganzen Lobbiysten die nur die billige Milch von uns Bauern haben wollen, einsetzen hätten wir ganz andere Voraussetzungen!!!!!!!!!!!!!!!!!

Glaube das früher sich die Agrarpolitiker für uns Bauern eingestzt haben, jetzt bin ich ,mir nimmer sicher.

  13-06-2009 09:40  Tyrolens
Bauernsterben
Du hast zwei Möglichkeiten:

1.) Du schaust, dass du deinen Betrieb so gut wie möglich organisierst und dich so gut wie möglich den unabändrebaren Rahmenbedingungen anpasst.
2.) Du verlangst, dass die Politik zu deinen Gunsten die Rahmenbedingungen ändert.

Frage: Welcher Weg wird das sinnvollere sein?


Würde man die gleiche Zeit, die man für's Jammern und Schimpfen auf die Politik für die Weiterentwicklung des eigenen Betriebes und des eigenen Lebens nützen, würde das deutlich mehr bringen. Ganz nebenbei würde man die zwei obigen Fliegen mit einer Klappe erschlagen.

Österreichern wird bekanntlich Obrigkeitsdenken unterstellt. Seit Kreisky wurde aus dieser Untertänigkeit ein chromisches Schreien nach der Mutterbrust.

  13-06-2009 10:30  rossz
Bauernsterben
Bauernsterben,wenn es hier schon so genannt wird
hat sicher wenig mit der Politik zu tun.
Meiner Meinung nach meist mit den Bäuerleins
die es nicht glauben wollen,daß ihre Tochter oder
Sohn vielleicht mit 24... 25 Jahren noch nicht reif dazu ist,
obwohl manche von ihnen schon ein paar Jahre Erfolg in
ihren erlernten Beruf hatten und dort auch Verantwortung übernehmen mussten.

Gr.v.
Rossz

  13-06-2009 11:08  joholt
Bauernsterben
@ Steyrcvtfan Es ist eigentlich interesant wenn es uns gut geht will niemand haben das sich die Politiker einmischen aber wenn es schlechter wird sollten sie alles richten. Der jenige der immer das gemacht hat was von den Politikern und Agrarvertretern vorgeschlagen wurde sind im grunde genommen heute die verlierer. Der jenige der sich schon vor Jahren seinen eigenen Weg gemacht hat wurde damals als Eigenbrödler usw. hingestellt aber der wird in Zukunft wahrscheinlich überleben. Weil er gelernt hat für seinen Betrieb das richtige zu machen und nicht den von oben so gebriesenen Weg gegangen ist.

Mfg Joholt

  13-06-2009 20:44  Steyrcvtfan
Bauernsterben
An jobolt:

Keine Angst habe immer das gemacht was ich selber haben wollte.
Sonst wer ich ja schon fast ein bißchen entmündigt , wenn ich das immer gemacht hätte was irgendwer, zB. irgendein Politiker oder Berater. M;an muß sich trotzdem viel informieren und dann natürlich selber mit der Familie entscheiden. Damit bin ich immer sehr zufrieden.

Trotzdem tut es einen weh wenn man sieht wie die Politik öfters handelt und genau für diesen Teil muß die Politik die Verantwortung übernehmen.

Bei uns gibt esnoch ein Bauernsterben, weil es noch welche gibt, in Dänemark wo die Frau Kommisar zuhause ist , gibt es keinen freien Bauernstand mehr und genau dieser Weg will man uns mit aller Kraft anhängen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  13-06-2009 21:01  biolix
Bauernsterben
Ja Steyrcvt fan, voll bei dir, aber warum will man das ? das fragt euch mal... wie hat man euch abhängig gemacht, oder eben uns ? doch bei bio bin ich wenigstens ein stück unabhängiger und kann noch meinen Kindern einen gesunden Boden übergeben, mit guten Gewissen nicht mehr heraus genommen zu haben, wenn mal alle Rohstoffe dieser WElt verbraucht sind...

Ja und ich frage euch weil ich gott sei dankl aus einem Dorf komme m it 25 LW Betriebsnummern noch, davon "wollen" 2 vielleicht aufhören, die andere 23 sidn von Herzen gerne BäuerInnen, wie soll das mal alles enden ?
Jeder kennt die ausgestorbenen Dörfer, wo eben auch nur mehr 1-2 Bauernfamilien sind, kein Dorfleben, keine Kinder etc.
Und wo werden die Arbeitsplätze sein ? Wer wird den "Verstand" für den gesunden Boden mit bringen, überhaupt für das wirklich bäuerliche ?
Wer wie ich das vergnügen letzten Winter hatte, eine Bäuerin kennen zu lernen die es auf 0,5 ha schafft 10 Familien mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen, mit gesunden tollen biol. Lebensmitteln, der versteht irgendwann mal, was bäuerliches aus macht, und welche Qualität wirklich dahinter stecken könnte.... nur wie lange gitbs solche Lichtblicke noch, wenn wir nicht alle versuchen wieder in diese Richtung zu denken.. obwol wie der Fan auch schreibt alle politischen AUsrictungen in eine andere Richtung weisen, aber es liegt an uns...
und sooo viel an unseren Frauen .. ;-)) da dan k ich meiner auch mal wieder dafür...

lg biolix

p.s. aber es gibt ja leider auch das "BäuerInnen sterben" nicht umsonst gibts soo viele alleinstehende bauern....

  13-06-2009 23:07  Tyrolens
Bauernsterben
Ist Bauer sein ein Job wie jeder andere, oder ein Lifestyle? Oder gar eine Philosophie? Religion darf ich ja nimmer sagen. Trotzdem finde ich diese Frage wichtig, weil direkt von ihr abgeleitet werden kann, welcher Stellenwert dem sog. Bauernsterben beigemessen wird.
Ebenso stellt sich ja auch die Frage, was der Gesellschaft ein Bauernstand wie es ihn vor ~ dreißig Jahren gab, bringt. Wenn man schon möchte, dass der Staat eingreift, dann muss dieses Eingreifen der Gesellschaft auch was bringen. Was?

off topic: Die Sache mit der Kreislaufwirtschaft hätte ich gerne mal genauer erklärt bekommen...

  14-06-2009 11:16  Steyrcvtfan
Bauernsterben
An Tyrolens:

Natürlich ist Bauer sein ein Job wie jeder andere, aber der wichtigste für die Menschheit, weil wir die Lebensmittel erzeugen die jegliche Grundlage für das überleben der Menschheit ist.

Dh. nicht Philosophie oder Religion.

Wenn du oder der Staat nicht kapieren will, das das Land ohne die viele Bauernhände die tagtäglich die Kulturlandschaft intakt halten gesunde Lebensmittel erzeugen, ein verlorenes Land ist dann verstehe ich das nicht.

Wie schon geschrieben schauts euch die dänische LW an!!!!!!!!!!!!!!

  14-06-2009 12:22  traktorensteff
Bauernsterben
@ Steyrcvtfan:
Könntest du Beispiele zur dänischen LW geben? Das würde mich interessieren.

  14-06-2009 13:25  joholt
Bauernsterben
Das mit den Dänischen Bauern würde mich auch interesieren. Denn den ich kenne ist genau so ein freier Bauer wie ich und wahrscheinlich wie die restlichen Österreichischen auch sind.
Nur eines muß uns klar sein ob es in Österreich so eine Struktuierte Landwirtschaft gibt oder nicht das ist den meisten Wurst. Hauptsache es gibt billige Lebensmittel ob da in einem Ort noch Bauern sind oder nicht ist ihnen Egal.
Mfg

  14-06-2009 16:40  Steyrcvtfan
Bauernsterben
Einen Bauern in einen Land zB. Dänemark zu kennen ist für mich zuwenig um auf die gesammte LW in diesem Land zu schließen.
In Dänemark gibt es die intensivste und auch größten Einheiten im Viehbestand.
Wenn bei unbs ein Bauer mit 200.000 kg Milchkontingent ein relativ großer Betrieb ist, und bis jetzt sicherlich auch lebensfähig war, so ist in Dänemark der Durchschnitt über 700.000 kg.
Das heißt bei uns lebenfähige Betriebe sind im Land der Frau Kommisarin
lächerlöiche Betriebe die es schon jahrzhnte nicht mehr gibt!!!!!!!!!!!!!!!!!

An jobolt:

Ein bißchen brutal bist du schon was du da schreibst, bist vieleicht einer von der neuen Sorte von Agrarpolitiker??????????????

Und genau dagegen müssen wir uns noch aktive Bauern wehren!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  14-06-2009 17:51  Felix05
Bauernsterben
Hallo,
brutal ist der joholt sicher nicht.
Er spricht halt unverblümt aus, was viele denken.
Den Waldbauern, wie uns, geht das doch ähnlich. Klar, nicht ganz so drastisch, aber der Holzverbraucher, speziell Brennholzverbraucher ist auch der Meinung das Zeug liegt eh nur rum und muß "nur noch" heimgefahren werden.

Was das Werkzeug (Sägen, Spalter ect.) kostet muß keinem von uns erklärt werden, allein die Unterhaltung reicht doch schon.

Jetzt werde ich mit meiner Meinung wieder ziemlich abseits stehen, trotzdem:
Man sollte sich gegen keinen Berufskollegen wehren!
Selbst wenn der sich politisch betätigt und manchmal andere Ansichten vertritt, er ist ein Landwirt, ein gesprächsbereiter Kollege aber doch kein Feind!
......die lauern ganz wo anders. :-)


Gruß, Lutz!

  14-06-2009 18:11  joholt
Bauernsterben
@ cvtfan Den Bauern was ich kenne hat auch nicht mehr als 300 000 kg Kontigent . Dafür macht er noch zusätzlich Mutterkuhhaltung weil er nicht zusätzlich Stallbauen will. Er macht es alles im großen und ganzen alleine.
Nein ich bin sicher keiner von den Agrarpolitikern nur ist mir klar was die mehrheit der Bevölkerung will und das sind nun mal billige Lebensmittel nur ein kleiner Teil will sich die teuren BIOLebensmittel leisten und davon einige auch nur weil es in ist und nicht wegen der Überzeugung.
Denn was sagt man zu Konsumenten wenn wir Bauern von ihnen verlangen mehr für die Lebensmittel zu bezahlen aber einige von unseren Bauernkolegen im Ausland ihre Landmaschinen kaufen weil si halt dort billiger sind.
Mfg Loholt

  14-06-2009 21:22  Steyrcvtfan
Bauernsterben
Muß ein ganz ein fleißiger sein wenn er das alles alleine macht.
Wieviele Wochenstunden werden das wohl sein?
Für welchen Lohn?
Muß wieder auf die Lehrerdiskussion denken, wo es wirklich fast niemand verstanden hat, das sie nicht ein bißchen beigeben können.
Haben anscheinend eine sehr gute Berufsvertretung.
Die Agrarpolitik ist aber natürlich europäisch, d.h.die meisten Verordnungen und Gestze sind
übernational. Trotzdem glaube ich das momentan mit diesen Milchpreis kein europäischer Milchproduzent kostendeckend wirtschaften kann, und das ist natürlich die Schuld der falschen Politik. ( Was tätn da unsere Lehrer sagen wenn sie umsonst in der Schule stehen würden.)

Die Lebensmittel sind auch deshalb so billig, weil niemand die Arbeitskraft der Bauern zu zahlen hat. Darum gehts so billig.
Die Autoindustrie muß jeden Arbeiter seinen gerechten Stundenlohn zahlen, sowie eine Jede Firma, dann kommen die Materialkosten für ein Auto, und dann können wir das Auto zu einen Preis kaufenwas es gekostet hat sonst gibt es die Autofirma nicht mehr lange.
Bei uns auf den Höfen helfen die Kinder schon früh mit , die Penionisten arbeiten bis zum umfallen meistens mit.
Im Gegnsatz zu den Lehrern ist das kein gerechtes System!!!!!!!!!!!!!!!

  14-06-2009 22:24  Gourmet
Bauernsterben
@Steyrcvtfan

Autoindustrie ist ein gutes Beispiel. Am 1. Juni ist eine in Konkurs gegangen, war vor kurzem noch der größte Automobilkonzern der Welt. Das kommt davon, wenn man etwas produziert und die Kunden das Produkt nicht zu dem Preis kaufen wollen, sondern lieber was anderes bevorzugen.

Gegen was willst Du Dich jetzt genau wehren? Und wie willst Du das anstellen?

Normalerweise wehrt man sich gegen die Konkurrenz indem man noch besser arbeitet und besser auf die Kunden eingeht um genau das zu erzeugen, was sich gut verkaufen lässt.

  15-06-2009 06:32  theres
Bauernsterben
Hallo biolix,
danke, dass du auch an die Bäuerinnen denkst- wobei ich das Wort Bauernsterben nicht richtig zuordnen kann.
Der Bauer stirbt ja zum Glück nicht, es ist der Bauernstand, der still und leise verschwindet.
Die Frage, warum immer weniger Frauen bereit sind, in einem Hof Bäuerin zu werden-
will die überhaupt jemand wirklich beantwortet wissen?
Sind es wirklich die Gegebenheiten, die Betriebsgrössen, die zum Verschwinden des bäuerlichen Lebens führen?
Ich sehe in der Landwirtschaft ein Auseinanderdriften von Wunsch und Wirklichkeit- von männl. und fraulicher Vorstellung. Kenne viele junge Frauen, die gerne in einen Hof einheiraten würden, aber sie scheuen die grosse Arbeitsbelastung, den Druck, immer mehr zu wachsen, die massiven Investitionen, die nicht immer nur so nebenher zu schultern sind.
Während die bäuerlichen männlichen Wesen vom noch grösseren Traktor, von grösseren Betrieben träumen- träumen Frauen von einem gemütlichen Haus, einer neuen Küche, mehr Zeit füreinander und für die Kinder. Und wenn sie mit ihren Argumenten kommen, dann wird das gerne runtergebügelt, weil der Bauer ja schliesslich der Unternehmer ist.
Glücklich der Betrieb, wo Frau nicht nur die Buchführung macht, sondern auch ein gewichtiges Wörtchen bei der betrieblichen Entwicklung mitzureden hat.
Und das Thema Boden, das ist für mich das wirklich traurigste Kapitel in der modernen Landwirtschaft - aber hier sind nicht die Bauern die "Schuldigen", sondern hier sind die Anfänge und Ursachen woanders zu finden.
Viele junge Landwirte schämen sich - sich Bauer zu nennen, der Begriff Bauer ist veraltet und unmodern geworden, ein Bauer mit Leib und Seele, das ist ein altmodischer Zeitgenosse.
Und doch werden wir nicht darum hinwegkommen, uns mit der Bäuerlichkeit zu beschäftigen.
Und hier sind wir wieder beim Begriff "Bauernsterben". Der Bauer, das bäuerliche Denken und Handeln, die Sichtweise der Nachhaltigkeit und das Denken in Generationen haben in einer Zeit der Börsennotierungen und der Globailsierung scheinbar keinen Platz mehr.
Die Finanzkrise zeigt uns sehr deutlich, wohin wir mit dem kurzfristigen Denken gekommen sind.
Die Frage ist nur, wer soll den jungen Bauern die Bäuerlichkeit wieder nahe bringen?
Wo finden Frauen in der Landwirtschaft Gehör für die Belange, die so leicht und schnell unter den Tisch gebügelt werden?
Ich erlebe mit grosser Freude, dass in vielen Betrieben junge Menschen wieder einsteigen, die nicht aus der Landwirtschaft kommen, sie scheinen die Erblasten nicht tragen zu müssen, die vielen aus der Landwirtschaft die Freude am Weitermachen vermiest.
Ich glaube nicht, dass allein die EU, die Rahmenbedingungen, die Preisentwicklung den Bauernstand in den Graben fahren, wir lassen uns selbst dahin lenken, weil wir vor lauter sachlicher Nüchternheit, betriebsiwrtschaftlicher Berechnung, vor lauter Bürokratiewahnsinn vergessen oder verlernen, dass Bauersein mehr ist- als nur produzieren.
Eigentlich hätten wir es heute ja um vieles leichter als unsere Vorfahren, arbeitserleichternde Technik, die Schinderei gehört der Vergangenheit an- aber sind wir wirklich glücklicher auf den Höfen geworden?
Mir fehlt in der Landwirtschaft die Seele, das Gefühl und ich hab mich lange Zeit damit beschäftigt, wie ich solche unmodernen Relikte wieder auf den Hof holen kann.
Inzwischen sind sie schon lange wieder bei uns eingezogen und ich möchte sie um keinen Preis mehr missen.
Bäuerin sein dürfen mit Leib und Seele- ja, das kann ich auch nur weiterempfehlen.


  15-06-2009 11:36  Steyrcvtfan
Bauernsterben
An theres.

Diesen Worten kann man nichts mehr hinzufügen, diese Einstellung die durch das ganze falsche System bei vielen geopfert wurde ist die Wahrheit.

Ich meinte ja durch immer größer werden, keine Zeit mehr für ein schönes Landleben mehr übrig bleibt für uns Bauern, aber andere Berufe sehrwohl genug Freizeit haben um sich an der schönen Natur zu erfreuen. Das beobachte ich schon länger.

Auch stimmt es das die Bäuerinnen oft bessere betriebswirtschaftliche Einstellungen haben als so mancher Bauer der glaubt er muß überall der größte oder beste sein, den größten Traktor haben, der vieleicht geleast ist. Und dadurch keine Zeit und Geld für die Familie da ist.

Aber die werden meistens als Zukunftsbetriebe vorgestellt!!!!!!
Auch die Banken und der Handel profitiert von diesen sogenannten Zukunftsbetrieben.

  15-06-2009 12:24  hp1
Bauernsterben
@ Steyrcvtfan

deiner ausführlichen Beschreibung kann mann eigentlich nichts mehr hinzufügen.
Ein Zukunftsbetrieb wie der im Landwirt dargestellt mit 150 ZS mag ja ganz schön sein ,aber um diese Grösse zu erreichen ist auch Kapitaleinsatz gefordert und wie jeder weiss sind die Preise nicht gerade zum frohlocken; was ich damit sagen will:
Ich kenne Betriebe die schnell gewachsen sind und in schwierigen Zeiten mussten die Kredite bei diesen stillgelegt werden, aber das Problem ist immer wieder die Banken wollen ihr Geld zurück früher oder später egal ob Zukunftsbetrieb oder nicht.



Mehr Infos zeigen
Landwirt.com Händler
  • Händlersuche
  • Händleranmeldung
  • Mediadaten
Landwirt.com User
  • Einloggen
  • Registrieren

Hilfe/Kontakt
Unternehmen
Apple Store
Get it on Google Play
HUAWEI AppGallery
Landwirt.com GmbH, your marketplace, Rechbauerstraße 4/1/4, A-8010 Graz
Alle Angaben ohne Gewähr - Druck- und Satzfehler vorbehalten. marktplatz@landwirt.com
© Copyright 2024 Landwirt.com GmbH Alle Rechte vorbehalten.