Wo ist die optimale Betriebsgröße

Antworten: 61
  30-05-2009 13:10  Gourmet
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Gestern hatte ich die Gelegenheit, einen Bio-Betrieb mit Milchviehhaltung in Tschechien zu besichtigen. Eine der Aussagen des Betriebsleiters war: Sein Ziel ist es, soviel Milch zu produzieren, dass täglich ein Lkw-Zug gefüllt werden kann. Dann würde er sich nämlich wesentlich leichter bei den Preis-Verhandlungen mit den Abnehmern tun und auch einen besseren Preis bekommen.
Gute Erfahrungen hat er schon mit seinem Getreide, das er bis in USA verkauft. Überall wollen die Abnehmer möglichst große Mengen von einem einzigen Erzeuger haben.

Erinnert mich an Berichte über Milchvieh-Betriebe in Nordamerika, wo die Molkerei einen großen Tank mit einem Sattelschlepper herstellt und den vollen mitnimmt. Und noch was habe ich gelernt: Auch Biobetriebe mitten in Europa verkaufen ihre Erzeugnisse um die halbe Welt, wenn der Preis passt. Auch wenn auf mein Nachfragen beteuert wurde, am liebsten würden sie alles regional verkaufen, auf die Vorteile des weltweiten Agrarhandels wollen eben auch europäische Bauern nicht verzichten.

  30-05-2009 13:43  Mick
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Die "optimale" Betriebsgröße liegt für jeden wo anders, und ist davon abhängig, wo er momentan steht und wo er hin will.

Wenn jemand im Rahmen eines Familienbetriebs Vollerwerb in der LW will, dann wäre die optimale Betriebsgröße dort, wo unter Einbezug des Standes der Technik er noch voll ausgelastet ist, also ca. 2000h pro Jahr. Soll der Partner auch davon leben, dann müssen es natürlich mehr Stunden sein (vielleicht 3000 bis 3500 bei gleichzeitiger Kindererziehung?).

Mit 20 Kühen oder 20ha ist natürlich niemand auch nur annähernd ausgelastet, nur so als Beispiel. Das kann aber trotzdem "optimal" sein, wenns ein Nebenerwerbler ist, der sich dann halt noch mit was anderem beschäftigt und der zufrieden mit seiner Situation ist.

Zum Beispiel aus Tschechien: Der wirtschaftet natürlich mit vielen Fremdarbeitskräften, die er praktisch nach Belieben einstellen und kündigen kann. Für den liegt die optimale Betriebsgröße dort, wo er am meisten Gewinn macht, und wenn er Kosten sparen kann, weil er einen ganzen Sattelauflieger am Tag befüllen kann, dann wird das sein Ziel sein (Ist ja auch wirklich sinnvoll, kostentechnisch)

Gruß
Mick

  30-05-2009 14:01  ANDERSgesehn
Wo ist die optimale Betriebsgröße

tja mick,

meine worte, oft zelebriert.

mindestens 40 sinnvolle, produktive, gewinnbringende arbeitsstunden pro woche.

lg
ANDERSgesehn.



  30-05-2009 14:21  Gourmet
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@Mick

Deinen Einschätzungen über Arbeitszeiten stimme ich zu. Als Kennzahlen für große Betriebe wurden pro 1000 ha 3-4 Leute bei viehloser Bewirtschaftung, 12-15 Leute bei Milchviehhaltung genannt. Wenn man diese Zahlen auf voll mechanisierte Betriebe in unseren Größenordnungen herunter rechnet, kommt man auch ungefähr hin.

Zur Ehrenrettung des tschechischen Betriebes muss ich noch was schreiben: Wir haben auch über die Arbeitskräfte gesprochen. Da wird niemand beliebig ein und ausgestellt! Sondern es ist eine Priorität des Betriebsleiters die Leute so lange zu halten bis sie in Rente gehen. Die Mitarbeiter sind meistens in den umliegenden Dörfern gut integriert und es wäre sehr dumm, sich mit denen anzulegen. Besonders, wenn man ab und zu einige Aushilfen zusätzlich braucht.


  30-05-2009 15:13  cfcRiccy
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Die optimale Betriebsgröße ist schwer zu finden. Ich glaube nicht dass man das so in zahlen festhalten kann. Es kommt glaub ich sehr auf die familiäre struktur an: wenn ich alleinstehend bin kann ich sicher nicht 60 milchkühe bewirtschaften. ich kann aber garantiert 100 ha acker bewirtschaften. ich glaube man muss differenzieren zwischen aufwand und gewinn. wenn ich mir anschau wie viel zur zeit bei der milcherzeugung rausspringt dann muss ich fast sagen, dass es selbst mit der passenden familienstruktur, klüger wäre einen anderen weg zu gehen.

ich bin ja der meinung, dass man mit sehr viel aufwand oft nicht mehr gewinn macht als mit weniger aufwand, dafür aber weniger arbeitet. denn um mehr zu verdienen muss ich ja zb erst mal etwas zukaufen. oder umbauen/neubauen.

  30-05-2009 16:07  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
3 bis 4 Leute auf 1.000 ha Marktdrucht sind eigentlich schon zu viel, bzw. unnötig. Außer die Mitarbeiter sind so billig, dass sich großtechnik nicht lohnt. Ansonsten: Chef und ein Arbeiter, das sollte vollkommen reichen.
Zur Ernte braucht's dann allerdings eine Aushilfe.


Viele Grüße,

Thomas

  30-05-2009 16:27  777
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@ Gourmet

hast nit gfragt wieviel sie für an Liter Biomilch bekommen ?
Wär interessant.

  30-05-2009 16:58  helmar
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Optimal ist dann wenn es weder an die wirtschaftliche noch persönliche Substanz geht...
Mfg, helmar

  30-05-2009 17:31  schellniesel
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Mal eine andere Frage:
Was ist die optimale Betriebsgröße für den Konsumenten?
Wo bekommt man die beste qualität zum besten preis?
Kann mir vorstellen das ein 4000ha betrieb sichlich nicht die gleiche qualität abliefert wie ein 20ha betrieb!
Sicherlich gibt es standarts aber es ist oft fragwürdig wie diese eingehalten werden. Eines leidet meist darunter: Meist das tier.
Bitte jetzt nicht schreiben das moderne laufställe ect. viel besser sind wie der alte anbinde stall keine frage sind sie auch nur ein laufstall mit 30-40 kühen ist sicherlich besser wie einer mit 2000. Jedenfalls kommt beim klienstruckurierten kein tier zu kurz.
Mfg schellniesel

  30-05-2009 17:52  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich glaube, man kann die auch gar nicht beantworten. Es gibt 10 ha Betriebe, die ihre Sache schlecht machen, es gibt 10.000 ha Betriebe, die ihre Sache schlecht machen. Es hängt eben sehr viel vom Chef ab und auch von den Rahmenbedingungen. Ich weiß von einem 600 Kühe Betrieb, der täglich eingrast, nur so als Beispiel.

  30-05-2009 20:37  Mick
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@schnellniesel:

Das mit der Qualität von kleinen Betrieben würd ich so nicht sagen.

Ein 20ha Betrieb macht die Arbeit am Samstag oder Sonntag (nach der Arbeit halt), während ein professioneller (Vollerwerbs-)Betrieb Maßnahmen dann durchführen kann, wenns optimal ist.

Bei den Kühen gilt das selbe, denke ich.

Natürlich gibts auch bei mittleren großen und ganz großen Betrieben schwarze Schafe, die die Landwirtschaft einfach nicht im Griff haben, aber das hat nichts mit der Größe zu tun.

Gruß
Mick

  30-05-2009 20:50  Gourmet
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@Inge

Nein, ich kenne die derzeitigen Preise in Tschechien nicht. Aber es wurde darüber gesprochen, dass einige Investitionen verschoben wurden, bis der Milchpreis wieder steigt, weil wegen dem derzeitigen Preistief momentan zu wenig Geld dafür da ist.


@ Mick

Das würde ich aus so sehen. Ist ja fast in jedem Beruf so. Wirklich gut kann man etwas nur machen, wenn man die volle Zeit dafür da ist. Deshalb sehe ich ein Qualitätsproblem auch eher dort, wo die Milchproduktion nur so nebenbei läuft.

  30-05-2009 21:24  Gsoller
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@ mick
ja da denkst du falsch wenn du glaubst einen 20 ha betrieb kannst am samstag sonntag machen noch dazu mit milchkühen oder nach der arbeit halt wieviele stunden kommen da zusammen arbeit und milchkühen so nebenbei
und dann soll da noch top qualtiät rauskommen ja wennst glaubst
gsoller

  30-05-2009 22:48  schellniesel
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@mick @Gourmet
meinte natürlich einen 20 ha Vollerwerbsbetrieb.
Muss nicht konkret jetzt die Milchwirtschaft sein.
War eben nur ein Ca. Beispiel.

Und ja ich denke schon das es einen qualitätsunterschied zwischen klein und groß gibt.
Einen Unterschied ist die lebensqualität der tiere.
Ein beispiel (und ich hoffe ich bilde mir das nicht nur ein und hoffe von praktikern die im kleinen maßstab ihre lw bearbeiten dies bestätigt zu bekommen):
Großer Betrieb= Kuh nr. so und so gibt zu wenig milch folge unwirtschaftlich verkauft oder geschlachtet
Kleiner Betrieb = Kuh Lisl gibt weniger milch wie die anderen ist eben die Lisl dafür passt sie auf die Kälbchen immer gut auf
Mfg schellniesel

  30-05-2009 23:04  Halodri
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@ schnellniesel
Das hast du schön beschrieben, es ist genau dieser persönliche Bezug zu den Tieren, zu seinem Grund und Boden. Es sind Werte die man nicht in Geld ausdrücken kann, nicht in Gewinn oder Verlust, die einem aber viel geben können.
Im Mittelpunkt stehen heutzutage nur Begriffe wie Wirschaftlichkeit, Gewinn, Wachstum usw. Glücklich machen solche Werte aber nicht.

  30-05-2009 23:16  schellniesel
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Danke Halodri!
Denke auch solange noch Tiere als Lebewesen gesehen werden und auch als Individuen respektiert werden ist es die richtige Betriebsgröße!
Alles andere ist in meinen Augen Industrie und nicht würdig als "Lebens"mittel bezeichnet zu werden.
Mfg schellniesel

  30-05-2009 23:54  Gourmet
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@schellniesel

Es ist schon richtig, das jeder machen sollte, was er gerne tut. Am Lebensmittel wird man aber nicht erkennen können, wie groß der Betrieb ist, aus dem es kommt.

  31-05-2009 07:57  helmar
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Naja, lieber Gourmet.........hast schon mal eine Werbung gesehen wo die Kühe in einem "Palast der Winde auf die grüne Weise rausschauen? Klein fürs gute Image, gross für die Menge, so schauts aus......
Mfg, helmar

  31-05-2009 08:03  DJ111
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Ich halte meine Betriebsgröße von etwa 40 ha Acker(davon 25 ha Pacht) und 9 ha Wald derzeit durchaus für optimal. Kann alle Arbeiten mit meinen 90 bzw. 50 PS Pferden locker erledigen, mein weitestes Feld ist 1,5 km entfernt. Mit ein bischen Voraussicht, etwas ausgefalleneren Kulturen und hin und wieder ein paar Lohnarbeiten für Kollegen oder Gemeinde darf ich mich darüber freuen, ein doch anständiges Einkommen zu erwirtschaften.
Wenn sich die Preise halten, werde ich weiterhin meine 40 Stiere jährlich mästen und ansonsten hab ich jede Menge andere Pläne.

Aber das kann man ja sehen wie man will ...
Ich hab vor kurzem den Spruch gehört: 2500 ha sind optimal; Da kannst vormittag eine runde um die Felder drehen und nachmittags den Bürokram erledigen ;-)

Ein wie ich glaube schlauer Lehrer hat in der LW-Schule damals immer gesagt:
Das Wichtigste ist die Kopfdüngung des Betriebsleiters!

Schönen Sonntag, der heute hoffentlich sonnig werden wird ;-)

DJ

  31-05-2009 08:48  ALADIN
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Ich fühle mich gezwungen, meine Abstinenz wieder einmal zu unterbrechen. Diesmal aus sehr positiven Gründen.
Ich habe schon lange keinen so ausgeglichenen Forumsbeitrag (beiträge) gelesen. Mit so vernünftigen und(oder) philosophischen Aussagen und ganz ohne bösartigem Hickhack. Anscheinend hat die Abstinenz einiger Hardliner doch einiges bewirkt. Weiter so!!!!!!!!

  31-05-2009 09:16  ANDERSgesehn
Wo ist die optimale Betriebsgröße

ja aladin,
es macht etwas aus wenn sich die allgemein vorhandene positive grundhaltung des menschen entfalten kann, und nicht von bösartigen negativen unterdrückt wird.

lg
ANDERSgesehn.

ps: das wort optimieren ist mit dem wort optimal verwandt.



  31-05-2009 10:22  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Hallo,

Hier ein vielleicht ganz interessanter Link:

http://www.brainworker.ch/Bauern/betriebsgroesse.htm

Ganz unten gibt's eine Tabelle mit den durchschnittlichen Betriebsgrößen, global betrachtet. Man merkt recht schnell, dass das Bild vom bösen US-Großbetrieb nicht unbedingt stimmt. Durchschnittliche Fläche 197 ha mit und 102 ha ohne Weiden. Wenn man bedenkt, wie unwirtlich die Produktionsbedingungen in den USA teilweise sind... Das sind doch auch nur Familienbetriebe...

  31-05-2009 11:47  179781
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Ein größerer Betrieb hat sicher Vorteile aus der Fixkostendegression. Deshalb zu glauben immer noch größer ist immer noch besser ist aber trotzdem falsch.
Ein MIlchbauer mit 40 Kühen kann diese noch um seinen Hof weiden lassen. Ein Großbetrieb mit 1000 Kühen muß die zwangsläufig in den Stall sperren und das ganze Jahr alles Futter aus mehreren km Entfernung heimbringen und mit teurer Technik und entsprechenden Betriebskosten vorlegen. Da kann der "kleine" bei schlechten Preisen noch durchkommen, wo der große schon rote Zahlen schreibt.
Im Ackerbau ist es nicht viel anders. Es geht sicher von der Technik her, einen 1000 ha Betrieb mit noch weniger als 4 Ak zu bewirtschaften. Aber dann werden eben Maschinen notwendig, die auf dem Feld mit höheren Achslasten unterwegs sind, als der Gesetzgeber für befestigte Straßen zulässt. Auserdem werden Fruchtfolgen notwendig, die nur mehr mit hohem Aufwand an Chemie zu machen sind. Ob das langfristig funktioniert ist höchst zweifelhaft.
Meiner Meinung nach sollte man sich nicht so sehr Gedanken machen um die optimale Betriebsgröße. Die lässt sich sowieso nur schwer verändern. Viel notwendiger ist es, die für die vorhandene Betriebsgröße optimale Bewirtschaftungsform zu finden.


Gottfried

  31-05-2009 11:49  DerWeise84
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Die Optimale Betriebsgröße ist die, wo man selber weiß, dass man mit dem Einkommen gut Leben kann. Ob mit 5ha oder 150ha ; mit Ackerbau oder Tierzucht, sowie beides zusammen, jeder muss halt wissen ob die Rechnung aufgeht oder nicht. Alles andere ist wirklich Industriell und hat mit dem Beruf Landwirt nichts mehr zu tun.
Klar werden die Vollerwerbsbauern bei uns auch immer größer, die aber auch leicht den Überblick über den Betrieb verlieren, da keine Grenzen gesetzt worden sind und so auch mit zu viel Arbeit ihr eigenes Grab Schaufeln. Ein Rat an alle: Wenig ist auch manchmal viel und mehr wird einem zu viel.




  31-05-2009 13:20  Gourmet
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Meine Gedanken bezogen sich eben auf das Argument, so viel zu erzeugen, dass die Kunden optimal bedient werden können. Bei dem oben von mir erwähnten Biobetrieb ist es eben der erwähnte LKW-Zug Milch pro Tag. Natürlich kann es noch viele weitere, andere Ziele geben. Für jeden, das was er will.

Was mir nicht so gut gefällt ist, wenn manche meinen, ein größerer Betrieb wäre irgendwie was Schlechtes. Der von mir erwähnte Betrieb hat die Jungtiere in einem 120 Meter langen alten Stall, der ganz sicher nicht optimal gebaut war. Aber schönere und gesündere Tiere als ich sie dort gesehen habe, kann ich mir nicht recht vorstellen.


@ 179781

Ich kann Deinen Argumenten nicht ganz folgen. Mit welchen Betriebskosten legt denn der kleine Betrieb das Futter vor? Ist Handarbeit kostenlos? Hat ein Betrieb mit 1000 ha Acker eine andere Fruchtfolge als einer mit 10?


@ Schandfleck

Weniger ist mehr? Das musst Du mir erklären! Und wieso ist jemand, der in einem großen Betrieb arbeitet kein Landwirt? Der macht doch die selbe Arbeit.

  31-05-2009 13:51  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Gerade große Betriebe müssen oft eine weitere, extensivere Fruchtfolge fahren, weil sie sonst mit den Arbeitszeitspitzen nicht mehr durchkommen. Ein kleiner tut sich recht leicht, schnell mal 60% Winterweizen anzubauen und den Rest Raps, weil er zB vom Lohnunternehmer mit einem großen Drescher dreschen lässt. Bei einem großen Betrieb stellt sich da schon mehr die Frage, ob man statt Winterweizen auch Wintergerste mit in die Fruchtfolge nehmen soll, weil man sonst die ganze Ernte (Winterweizen und Raps) zum gleichen Zeitpunkt druchführen müsste. Durch die Wintergerste wird das ganze ja sowohl bei der Ernte, als auch bei der Saat entzerrt. Es gibt da sehr schöne Berechnungen, die zeigen, dass bei größeren Betrieben bei extensiveren Fruchtfolgen unter'm Strich mehr hängen bleibt. Die fahren dann zum Beispiel Ackerbohnen/Wintergerste/Winterraps/Winterweizen und haben damit keine Scherereien wie zB bei der sehr beliebten Fruchtfolge Winterweizen/Winterweizen/Winterraps.
Die Sache mit der Technik ist eine ganz besondere. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein kleiner Betrieb umweltschondender Pflanzenschutzmittel einsetzen kann. Gute Pflanzenschutzspritzen kosten sehr viel Geld, haben aber dann den Vorteil, dass sie alles, was technisch möglich ist, nutzen können (GPS-Steuerung damit es keine Überlappungen gibt, Düsen mit Luftunterstützung, usw). Für kleine Betriebe lohnt sich diese Technik nicht, die müssten wenn, dann den Pflanzenschutz auslagern.
Natürlich wachsen bei großen Betrieben auch die Anforderungen an den Betriebsleiter. Für 20 Kühe bringst das Futter recht einfach her, aber bei 1.000 Kühen?

  31-05-2009 15:51  179781
Wo ist die optimale Betriebsgröße

An Gourmet:
Ich kann Deinen Argumenten nicht ganz folgen. Mit welchen Betriebskosten legt denn der kleine Betrieb das Futter vor? Ist Handarbeit kostenlos? Hat ein Betrieb mit 1000 ha Acker eine andere Fruchtfolge als einer mit 10?

Das habe als Beispiel gemeint:
Ein Betrieb mit 40 Kühen und arrondierten Flächen kann diese während der Vegetationszeit auf die Weide lassen und hat dann nur die Kosten für den Zaun und die Arbeit mit dem Stalltür auf- und zumachen. Die Stallhaltung mit Futterbergung beschränkt sich auf den Winter Und da gibt es heute Haltungformen, die mit wenig Handarbeit auskommen. Bei 1000 Kühen geht das einfach von der Größe her nicht mehr. Da geht es eben nur mehr mit ganzjährig Stallhaltung und Futtermischwagen usw.

Ein großer Ackerbauer kann natürlich auch eine gute Fruchtfolge machen. Wenn man aber 1000 ha mit 2 Ak machen will, muss man da schon sehr stark spezialisieren. Hackfrüchte weglassen, Zwischenfruchtanbau weglassen, Mechanische Unkrautregulierung durch Chemie ersetzen usw. Außerdem werden dann oft Ernte oder Anbaumaßnahmen bei ungünsten Verhältnissen durchgezogen, weil es aus Termingründen sein muß. Und eben, wie ich geschrieben habe extrem große Maschinen eingesetzt.

Gottfried


  31-05-2009 16:04  helmar
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Es geht auch ganz massiv darum welche Kosten anfallen..........ichz.B. wäre verrückt mir wegen 5 ha Silieren einen 100 PS Traktor zuzulegen mit der ganzen Technik dazu. Bei uns kommt das Gespann Trakor/KS-Ladewagen, nach erledigter arbeit wird verrechnet, und dann "nächstesJjahr wieder"....auch Mähen mit dem Scheibenmähwerk wird zugekauft......mit den vorhandenen älteren Geräten wird geheut. Ab einer gewissen Betriebsgrösse, wird aber sehr mühsam auf diese Weise, daher hat manchmal auch der Kleine so seine Vorteile.
Wie weit es in Zukunft bei den derzeitigen Erzeugerpreisen für Milch noch sinnvoll ist intensivst zu arbeiten wird sich herausstellen, besonders dann wenn die Energie und der Futtermittelzukauf im Preis steigen.
Mfg, helmar

  31-05-2009 16:27  Gourmet
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@179781

Blöde Fragen, zweiter Teil:

Deine Argumente zu den Milchkühen und Weidehaltung klingen ja ganz vernünftig.
Nun frage ich mich, wieso heute an diesem schönen Nachmittag nicht die Wiesen voll von Milchkühen sind? Offensichtlich ziehen es die Milchbauern vor, in wenigen Tagen mit teils riesigen Maschinen die nur wenige Tage im Jahr im Einsatz sind, zum optimalen Zeitpunkt das Futter zu ernten und es dann im Stall mit weiteren meist nicht gerade billigen Maschinen mit genau abgestimmten Komponenten zu vermischen und zu verteilen! Derweil die Kühe den ganzen Tag scheinbar sinnlos im Stall herumstehen oder liegen und sich bedienen lassen, anstatt das Futter selber draußen bei jedem Wind und Wetter zu holen. Wieso tun die Bauern das, wenn Sie doch mit Stalltür auf- und zumachen den selben Effekt erreichen könnten? Sind die Milchbauern hier zu dumm zum Rechnen? Den Eindruck habe ich nämlich überhaupt nicht, gerade spezialisierte Milchviehhalter die hohe Mengen Milch pro Kuh und Jahr verkaufen, sind meistens sehr gut geschult.

Oder gibt es noch andere Gründe und ist Deine Version nur die populäre Version für die ahnungslosen Konsumenten, die keine Ahnung von Milchproduktion haben und sich das so vorstellen, wie sie es in irgendwelchen Kinderbüchern gelesen haben und wie sie es natürlich dann auch in der Werbung sehen wollen?

  31-05-2009 16:55  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@179781: Bei der heutigen Technik? Du kannst auch mit 12 m Arbeitsbreite grubbern und säen. Ist alles kein Thema. Das Problem liegt in meinen Augen woanders: Ungünstige Strukturen. Wer Felder mit ja 100 ha und mehr hat, kann einfach deutlich schlagkräftiger Arbeiten als jemand der 10 ha Parzellen hat. Das sind bei 1.000 ha ja schon 100 Parzellen. ;)
Die Kunst an der Sache ist auch vielmehr, die Arbeiten termingerecht zu erledigen. Und das ist sicher nicht so einfach. Daher ja auch die entspanntere Fruchtfolge usw.
Wer hingegen gleich intensiv wie eh und je arbeiten will, mit Pflügen, alter Fruchtfolge usw wird hingegen sein blauens Wunder erleben. Und wahrscheinlich auch nicht viel verdienen...
In anderen Ländern machen sie es uns ja vor. Pro Kultur einmal (direkt) Säen inkl. Düngung, einmal Herbizid, ev. Fungizid und das war's auch schon. Dann kommt man auf

Bei den Kühen ist das mit den Strukturen ja auch ein Thema. Grundsätzlich kann ich mir schon vorstellen, dass auch bei 1.000 Kühen eine Weidehaltung möglich ist, bzw. zumindest ein Teil (Trockensteher usw) auf die Weide kommt. Es ist ja nicht eine einzige Herde mit 1.000 Stück, sondern gibt es meistens eine Unterteilung in verschiedene Leistungsklassen usw. Gut, wenn das dann 200 Kühe pro Herde sind, ist das auch schon viel. Aber siehe oben: Voll arrondiert und große Prazellen, dann geht das schon. Ist zumindst denkmöglich.
Da gab's doch unlängst eine Dokumentation über Russlanddeutsche. Wenn ich's recht im Kopf hatte, haben die dort einen Betrieb mit 400 Kühen und kompletter Weidehaltung gezeigt. Allerdings sehr sehr extensiv. Was ja auch ein Thema ist. Viel hängt von den Pachtpreisen ab und wer pro ha 1.000 Euro auf den Tisch legt, muss ja fast schon jede Pflanze auf seinem Acker und jede Kuh in seinem Stall beim Namen kennen. ;)


  31-05-2009 18:44  DJ111
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@ Tyrolens: Bei deinen Beschreibungen können einem ja Großbetriebe ja direkt leid tun, weil sie unter Arbeitsspitzen leiden, die Mechanisierung immer noch nicht schlagkräftig genug ist und sie eine extensivere Fruchtfolge wählen müssen ;-)

Ich sehe die Sache viel einfacher: Was im großen gut funktioniert, kann auch im Kleinen funktionieren, da ist halt ein bischen Zusammenarbeit gefragt. Auch der Großbetrieb hat nicht alles eigenfinanziert. Das Problem ist ja nur im Kopf: Viele meinen teure Spezialmaschinen für kleinere Flächen genauso zu benötigen. Man kann aber solche Technik sehr wohl auch gemeinschaftlich nützen, bzw. auch mit Technik auskommen, die vorhanden ist.

Zum Thema Spritzen: Für eine 24 oder 30 m Spritze kann GPS Unterstützung durchaus sinnvoll sein. Ist aber nicht zwingend notwendig um perfekte Arbeit zu leisten. Im Getreide gibts eh Fahrgassen und bei Hackfrüchten kann ich die paar Reihen auch auszählen um mit meiner 10, 12 oder 15 m Spritze keine Überlappungen und keine Fehlstellen zu hinterlassen.
Luftunterstützung bringt meines Wissens (und a bissl kenn ich mich doch aus) ihre Vorteile hauptsächlich nur bei höheren Beständen und bei Insektizid oder Fungizidbehandlungen (Getreide, Kartoffel u.ä.) Auf nacktem Boden sollte man besser ohne fahren, weil die Abdrift sogar noch erhöht werden kann.
LD Düsen kosten nicht die Welt und können bei jeder Spritze nachgerüstet werden.
Wenn man viel Fungizid spritzt wird ein 2. (feintropfiger) Düsensatz sinnvoll sein und die sind selbst ohne Mehrfachdüsenstock bei einem 12 m Gerät in ein paar min. gewechselt.
Wer sich mit Spritzerei nicht beschäftigen will, kann das auch in den meisten Fällen auslagern (MR).

Ich kenne viele kleine Betriebe und auch einige große - 70.000 ha.
Ich weiß also schon ein bischen wovon ich schreibe.
Alle haben ihre spezifischen Probleme, Sorgen oder auch Vorzüge.
Ich bin zuversichtlich, dass viele effizient arbeitende kleinere und mittlere Betriebe zwischen riesigen LPG-Nachfolgern ihren Platz auch in Zukunft haben werden.
Nur wird man nicht mit 2 ha Winterweizen und 1 ha Raps ein riesiges Einkommen erwirtschaften können.

Ich habe es abgelegt, mich von riesigen Strukturen oder 3-achsigen Feldspritzen beeindrucken zu lassen. Wers nutzen kann, für den passt es. Aber ich suche mir für meinen Betrieb angepasste Technnik und was ich selbst nicht genug einsetzen kann, lasse ich von Kollegen machen.

Wer hier über kleine Strukturen jammert oder so, der soll einfach nach Russland, Kanda, Südamerika oder sonstwo hingehen, da kannst groß werden!
Aber es haben auch kleine Strukturen Vorteile: gut ausgebautes Wegenetz, Nähe zu Konsumenten, oder zu Werkstätten etc.


  31-05-2009 19:12  MUKUbauer
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Hi

Die größe an Hektar und Stück festzumachen halte ich für falsch!

Wichtig ist doch nur wie der Betriebsleiter bzw. dessen Familie leben will, sei es Arbeitstechnisch oder Finanziell das muß abgestimmt sein!

Der eine macht mit ein paar Hektar und Spezialkulturen sein Geld die anderen mit zig Tausend hat und einigen Angestellten - wie auch immer die persönliche einstellung dazu muß passen

mfg

  31-05-2009 20:41  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
DJ, es ist wirklich so, dass bei den Großbetrieben nicht Milch und Honig fließt. Warum auch. Es gibt kein Argument das dafür spricht, dass es so ist. Außer vielleicht die EU-Agrarfürderungen.
GPS im Pflanzenschutz bringt immer was. Auch für kleine Betriebe, für die die Technik, wie du richtig geschrieben hast, nur überbetrieblich finanziell interessant ist. GPS brauchst du ja nicht für die Fahrgassen, sondern zB im Vorauflauf. Mit den Fahrgassen hast du recht. Ich hätte schreiben sollen, dass man die Fahrgassen auch per GPS anlegen sollte. Und das bringt sehr viel. Oder fährst du auf +/- 2 cm genau im Anschluss.
Wie dem auch sei, die große Hoffnung ist, dass die GPS Technik mal so billig wird, dass sie auch für kleinere Betriebe interessant wird.
Und da haben eben größere Betriebe den großen Vorteil, dass sie schneller in modernere/bessere Technik investieren können.
Luftunterstützung meine ich jetzt so, wie sie Danfoil anbietet. Die haben einen Dreiachser nicht mal im Angebot und ich bin der letzte, der sich sowas einbildet. Um ehrlich zu sein, finde ich Gro´technk ziemlich fad. Jedenfalls, diese Luftunterstützung soll(?) immer was bringen. Auch oder vor allem wenn's im Herbizide geht. Ist ja eigentlich auch klar, weil die Benetzung viel besser ist.
Aber über das wollte ich gar nicht reden. Waren ja nur Beispiele.
Ich kann jedem raten, sich mal ein paar Großbetriebe anzusehen, vor allem im Osten. Es wird sich dann einiges relativieren. Man wird vor allem schnell merken, dass man daheim durchaus ein paar große Vorteile hat, die man vorher gar nicht sah. Dass man zB seinen Hof nicht per Wachdienst bewachen lassen muss. ;)
Ich hab's schon paar mal geschrieben. Großbetriebe sind nur bedingt ein Konzept mit Zukunft. Ich glaube, das Optimum liegt eher im gut organisieren Familienbetrieb. Wären dann aber auch noch ~ 300 bis 800 ha. ;)

  31-05-2009 20:45  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
MuKu, bei den ha ist es wie so oft im Leben. So viel wie nötigt, so wenig wie möglich.
Den Hut muss man eigentlich vor Gärtnereien und Gemüsebetrieben ziehen. Was die aus relativ kleinen Flächen rausholen, ist schon bemerkenswert.

  31-05-2009 21:33  Haa-Pee
Wo ist die optimale Betriebsgröße
es gibt keine optimale betriebsgrösse!

es gibt nur optimale betriebsführung und die ist individuell denn betriebsgrössen sind zum grösstenteil historisch gewachsene strukturen.

wenn ich cannabis anbaue,fermentiere und in umlauf bringe werde ich wahrscheinlich mit 1000 quadratmetern ein ausreichendes einkommen erwirtschaften.
das risiko liegt hier nicht im finanziellen oder arbeitswirtschaftlichen sondern im illegalen,vebotenem des erwischt zu werden darum verdient man in der branche stark überdurchschnittlich.

landwirtschaftliche produkte sind massenprodukte wer in der lage ist grössere einheiten zu bewirtschaften wird auch wenn er kein "volltrottel" ist generell mehr verdienen können,wg der kostendegression,effektiveren produktivität weniger arbeitseinsatz pro erzeugter einheit.

persönlich würde ich unter 60 ha betriebsgrösse keinen landwirtschaftlichen betrieb betreiben weil mir die kapitalrentabilität und das stundeneinkommen viel zu niedrig wären.







  31-05-2009 21:38  179781
Wo ist die optimale Betriebsgröße
An Gourmet:
Wieso tun die Bauern das, wenn Sie doch mit Stalltür auf- und zumachen den selben Effekt erreichen könnten? Sind die Milchbauern hier zu dumm zum Rechnen? Den Eindruck habe ich nämlich überhaupt nicht, gerade spezialisierte Milchviehhalter die hohe Mengen Milch pro Kuh und Jahr verkaufen, sind meistens sehr gut geschult.


Ich habe es ja geschrieben, dass ich das nur als Beispiel meine, mit der Weidehaltung. Es ist mir schon klar, dass das nicht für jeden geht. Ich habe zwei Nachbarn mit Milchkühen, einer hat 20 Kühe und 6 ha Wiese direkt um den Hof herum, der wird das jetzt auch angehen mit der Weidehaltung, weil er eben die Kosten für die Sommersilagefütterung vermeiden will. Der andere hat 50 Kühe und nicht einmal 2 ha Wiese um den Hof. Seine restlichen Grünlandflächen sind in 32 Teilstücken über drei Gemeinden verteilt. Da braucht man gar nicht zu überlegen ob Weidehaltung sinnvoll ist.

Und die gute Schulung, die du meinst trägt nicht unbedingt zu einem umfassenden Sachverstand in Landwirtschaft bei. Wissen, das in Schulen vermittelt wird ist in der Regel mehrere Jahre alt, bis es den Weg von der Praxis über die Lehrer zu den Schülern gefunden hat. Ausserdem gibt es da nicht unwesentliche Einflüsse von aussen (Futtermittel- und Düngerhandel, Landmaschinenhersteller) die auf die Beratung einwirken.Und gerade bei den Milchproduzenten war in den letzten Jahren das ausschließliche Kriterium in der Ausbildung höhere Milchleistung je Kuh um jeden Preis.
Abhilfe bieten hier ganz gut die Arbeitskreise. Dort werden Ergebnisse und Erfahrungen von Praktikern untereinander verglichen. Da kommt es dann heraus, was wirklich los ist.

Gottfried

  31-05-2009 22:01  Gourmet
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@ 179781

Die Flächenverteilung ist schon wichtig. Richtig. Hier in meiner Gegend haben die meisten Bauern einen Großteil der Flächen um den Hof. Viele sind in Einzellage und stehen praktisch mitten im Grünland. Trotzdem treiben nur ganz wenige die Kühe den ganzen Sommer auf die Weide.

Mit Schulung habe ich nicht die Landwirtschaftsschulen gemeint sondern das lebenslange Lernen, das fast in jedem Beruf inzwischen notwendig ist. Die Schulen können da nur die Basisausbildung leisten.

Höhere Leistung um jeden Preis? Nein. Da habe ich einen ganz anderen Eindruck. Ausgenommen einige wenige, die großen Wert drauf legen, in den Hit-Listen ganz vorne zu stehen und dafür viel Geld in die Hand nehmen. Ich kenne aber auch einige, die sind absichtlich nicht bei der Milchleistungskontrolle, weil sie fürchten von Kollegen wegen ihrer sehr hohen Leistungen blöd angeredet zu werden.
Der Druck zur höheren Leistung kommt vor allem daher, weil hochleistende Kühe in unserer mitteleuropäischen Umgebung, wo die Flächen sehr teuer sind, die Milch viel billiger produzieren.

  31-05-2009 22:44  Felix05
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Leute,

wir waren über Ostern am Inntal, wo unsere Tochter lebt.
Da war es ein Muß wieder mal Österreich zu besuchen.
Dabei sind wir über die Felbertauernstraße nach Lienz und weiter Richtung Kötschach gefahren.
Es war ein wunderschöner und sonniger Tag. In den Hochlagen waren noch die Wintersportler aktiv, in den Niederungen die Bauern.
Unser dreieinhalbjähriger Enkel hat uns erklärt, was zum Beispiel ein Odlfassel und ein Bulldock sind.
Man muß wissen: bei uns heißt das Jauchefaß und Traktor.

Was ich aber eigentlich damit sagen will ist, man kann große und kleine Höfe schon äußerlich erkennen. In der Gesamtheit aber ist eine Struktur gewachsen, die einfach nur in´s Bild passt und der Landschaft einen unverwechselbaren Charakter gibt.

Bitte erhaltet das, egal in welcher Betriebsgröße.
Klingt blöd, aber lasst die Kleinen leben und neidet den Großen nicht den Erfolg und die teuren Maschinen!

Schöne Rest-Pfingsten, Lutz!

  31-05-2009 23:23  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Hehe, grad in Lienz haben wir drei sehr große landw. Betriebe mit ordentlichen Tierzahlen (200 Stück und mehr). In Kötschach steht eine 750 kw Biogasanlage. Die zeiten ändern sich also auch dort.

  31-05-2009 23:31  schellniesel
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Naja wegen ein paar Betrieben mit 200+stück macht sich ein Deutscher noch nicht ins hemd. Ist bei ihm eh noch ein Kleiner!
Mfg schellniesel


  01-06-2009 07:50  DJ111
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@ Tyrolens: "GPS bringt immer was, auch bei Kleinbetrieben"

Das ist genau der Punkt wo ich mich frage ob man nun wirklich alles vollautomatisieren MUSS??
Wenn ich in meinen Kulturen Fahrgassen oder Reihen habe, dann ist diese Genauigkeit aus meiner Sicht vollkommen ausreichen und kostet mir überhaupt nix; ok, ich muss halt selbst das Lenkrad betätigen. Ich bin absolut kein Technikfeind, aber ich stelle mir zu jeder Technik die Fragen: Was kann sie? Was kostet sie? Ich muss ja sowieso mitfahren, um zu wenden, das Gestänge zu klappen, Teilbreiten abzuschalten (geht zwar teilweise auch GPS-gstützt) ...
Für Vorauflaufbehandlungen oder ähnliche Anwendungen ohne sichtbare Reihen ist ein Schaummarkiergerät duchaus ausreichend, für 600 € zuverlässig und einfach zu bedienen und auch kein Problem wenn mal durch Bäume oder sonstiges der Satellitenkontakt abbrechen sollte.
Ausserdem bleibe ich dabei, dass Luftunterstützung (egal ob Danfoil oder Hardi oder sonstwer) auf unbewachsenen Flächen nichts birngt, sondern eher nachteilig ist.
Schau dir das mal in der Praxis an oder meinentwegen lies auch entprechende unabhängige Untersuchungsberichte.

Bist du jemals selbst mit einer Feldspritze gefahren?
Hast du dir schon mal die unterschiedliche Benetzung bei verschiedenen Drücken und Düsen angeschaut?
Bist du eigentlich selbst praktizierender Landwirt - mit organisatorischer und finanzieller Verantworung?
Was ich hier schreibe sind jedenfalls (fast) alles persönliche Erfahrungen.

... genug mal ...

Gruß DJ



  01-06-2009 08:57  biolix
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Guten Morgen !

Nein, DJ er hats ja schon mal hier geschrieben selbst, das er Jurist ist, daher verate ich ncihts neues.. und halt der PSM Lobby verpflichtet, das hatten wir hier schon alles... ;-)

das ist bei ihm wiwe mit dem Gourmet, der auch nciht sagt was er wirklcih macht, aber die sind dann die die auch fast alles wissen.. ;-))


aber zu den Betriebsgrößen:
Die sind mir eigentlich egal wie viel wer hat, nur wenn z.b. die Agrarsubventionen einen ANreiz bieten das man wächst weil man dann mehr verdient, oder man in die Höchstbemessung will weil man sich dann bis 180 Euro pro ha spart etc. da kann ich nicht mit udn das gehört geändert, dennd as verzerrt dann noch mehr den Wettbewerb, über Kostenersparnis von bis 30% bei den Maschinenkosten haben wir schon oft diskutiert und wird von jedem LW BW Lehrer bestätigt... daher war immer meine Forderung um dieses Wahcstumsdenklen von dieser Seite weg zu bekommen, weg mti der Höchstbemessung, Modulationen ab einer ha Zahl aber dann bis 30% und ab einer Größe gar keine Subventionen mehr, bzw. nur nach Arbeitskräfte, z.b. 20.000 pro AK...
Das würde das "geförderte" Wachsen stark eindämmen....

weil siehe in unserer Gegend, wo sichs mti 50 ha gut leben lässt, wollen einige die 50 haben auf 100 , die 100 haben auf 200 etc., warum wohl ?
Also leben und leben lassen, es geht noch immer um die Liebe zur landwirtscahft, udn das jeder Bauernhof soo wichtig wäre und seine Erhaltung da bin ich zu 100% überzeugt, darum sollte man auch was tun dafür, denn die Arbeitsplätze werden noch so wichtig...

lg biolix


  01-06-2009 09:07  helmar
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Dein Wort in Gottes oder sonstwessen Ohr, lieber Lixl.......weniger Bürokratie, einige wenige verpflichtenden Auflagen und Ersatz der SVB-Beiträge des Betriebsführers, und die AZ so wie sie gehandhabt wird...........wär nicht schlecht, oder?
Mfg, helmar

  01-06-2009 09:11  biolix
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Apropos AZ , da haben wir Modulationen die passen würden, warum in den anderen bereichen nicht ?

lg und schönen Pfingstsonntag, ich mach mich wieder rar, auch bei schlechten Wetter ;-))

biolix

  01-06-2009 10:27  ANDERSgesehn
Wo ist die optimale Betriebsgröße
fast alle, man kann sagen alle denken im eigenen system.
wie stellst du dir das vor 20.000/ak?
deine frau ist alleinarbeitskraft auf ihren betrieb (du bist ja ein schreibtischarbeitnehmer), ist sie dann ein 1frau ak? oder doch die ferialpraktikanten mit eingerechnet?
20.000/ak auf nur direktzahlung oder doch lieber inkl allen bla bla bla-förerungen?
ist eine ak 2880 std/jahr (ist die annahme fürs finanzamt von einen vollerwerbslandwirt), dass würde sich bei einen 40+20pachthektarbetrieb (12h/ha)+40muku (std pro muku+jahr) wissen andere sicher besser als ich, ist nicht mein spezialgebiet) wäre ja nur ein zuerwerb und nicht einmal ein nebenerwerb.

es gäbe dazu viele fragen und leider zu wenige erleuchtende antworten, zu deinen aussagen.
jedoch der grundgedanke vom erhalt von familiären betrieb ist sehr gut, aber nur wie?

lg
ANDERSgesehn.

ps: gerecht soll´s sein.





  01-06-2009 10:57  biolix
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Hallo Anders !

ganz leicht, 2 gemeldete bei der bäuerlichen SVA, max. 40.000 z.B. einer mehr nach LW Facharbeiter kollektiv gibts bis 20.000 mehr...ja bei Umweltleistungen noch einen Bonus dazu, plus 5000 pro AK und bitte das ist doch nciht schwer, man muss es nur verstehen und machen wollen..... ;-)

lg biolix

p.s. Praktikanten bzw. Lehrlinge ist ja auch was wert, gibt eh immer weniger Betriebe die welche nehmen, könnt ma mit der hälfte ansetzen...


  01-06-2009 11:34  asterix
Wo ist die optimale Betriebsgröße


@biolix

Und wie werden Saisonarbeitskräfte (ca. 9 Monate) laut deiner Meinung mitberechnet?
Wäre für Gemüse, Spargel, Erdbeer Produzenten interessant.

lg asterix

  01-06-2009 18:22  ANDERSgesehn
Wo ist die optimale Betriebsgröße

schau axterix,

es ist genauso wie beim eu-beitritt, da schauten die rübenbauern die rund um wien sind auch dass ihr altes system auf recht bleibt, weil sie mit der neugegründeten ama verhandelten.

70ha aufwärts und mindestens 15%zuckerrüben, wo sie ihre arbeiten großteils auslagerten, summe summarum ganz wenig arbeitstund (einiges unter 700 std arbeit/jahr) in der lw zusammen brachten und täglich nach wien reisten und ein eher mindwertiges politisches amt ausübten, aber genug um ihr altes system (fast "keine" arbeit mit vollen geldsäckel) aufrecht erhalten liesen und bei und mit der neugegründeten ama durchbrachtgen. so geschah es auch mit 15% alternativen (wobei zuckerrüben als alternativen gelten).

genauso möchte jetzt roman alias biolix sein bestehendes und eventuell sein zukunftsmodell von den betrieb seiner frau aufrecht halten. sein förderungsgeld ideal in ein neues modell einparken. wieso woll will er nichts mehr von seinen anfänglichen arbeitsstunden nichts mehr hören? - hmm? - weil sein system für ihn nicht mehr lückenfrei ohne schmerzen für ihn ist! 60ha x 14 std (ich hoffe ich übertreibe hier für minmalbodenbearbeitung) sind ca.840 stunden und 40 mutterkühe ich schätze (er hat gesagt ca 1/2 stunde pro tag) sind ca gutgerechnet 800 std. sind in summe ca 1650 std im jahr, also weit weg für einen einfrauvollerwerbslandwirtin mit 2800 std. das sind rund 0,5-0,6 ak und ermöchte gerne 2 ak darausmachen, und die volle maut von ca 45000€ für den einfraubetrieb mit 0,5 ak fürs nächsten föderungssystem löblich preisen. .......brrrrrrrrrrrr ..... :-(((((((((((((((((((((

also asterix, solche leute noch ein wort glauben und gehör schenken. brrrrrrrrrrrr...

nein danke
ANDERSgesehn.



  01-06-2009 19:14  biolix
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Was will ich aufrecht erhalten ? ich schrieb hier schon vor 6 Jahren das wir gerne 30%abgeben wenn das System nur gerechter würde.... brrrr...

tut das schon wieder so weh, anders das du so tief wirst ?

hier gehts um ein gerechtes System und eben kein Wachsen mit Steuergeld noch zu beschleunigen !


g biolix

  01-06-2009 19:29  ANDERSgesehn
Wo ist die optimale Betriebsgröße

wo ist´s tief?
nur die wahrheit, oder?
wärs nicht besser wenn´s produkt etwas kosten würde?
und keine fördergelder mehr?
wie vor dem beitritt?
nur mehr regionale mit ortlichen (bezirklichen oder bundesländlichen förderungsbewilliGERN), also wo es sinn bringt mit ortlichen lokalaugenschein?

es sollte gerecht sein?
oder nicht?

lg
ANDERSgesehn.



  01-06-2009 19:36  biolix
Wo ist die optimale Betriebsgröße
ge anders, persönlich werden, das kannst inkl. unterstellungen.....

derweil geht sum ganz was anderes.. du weist wie ich wir sind meilenweit entfernt von einem fairen preis, vielelicht auch weils keine faire Produktion gibt, und so lange ihr bio nicht als die fairste Produktion anerkennt wirds auch nichts...

so ich bin wieder weg, denn auf diffamierungen bin ich wieder nicht aus, sondern auf fakten... ;-))

g biolix


  01-06-2009 21:01  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
DJ, kann ich alles mit Ja beantworten. GPS ist einfach Komfort. Klar kannst auch selber lenken, aber nach 10, 12 Stunden? Da sieht's dann wohl anders aus. Ist schon feiner, wenn der Traktor lenkt und du nebenbei zB. Telefonieren kannst.
Es geht ja auch nicht um den status quo. Den kennen wir alle. Interessanter ist doch das nächste level. Fortschritt halt. Da wird's interessant und alles, was mich weiter bringt, finde ich erst mal positiv.

Zum Biolix mag ich nix schreiben. Weiß auch nicht, was bei dem für ein Film abläuft.
Komisch, dass ich in diesem Zusammenhang immer an die KGT-Agrar denken muss.


  09-06-2009 14:03  Latte_Macchiato
Wo ist die optimale Betriebsgröße
biolix gab hier von sich:

Nein, DJ er hats ja schon mal hier geschrieben selbst, das er Jurist ist, daher verate ich ncihts neues.. und halt der PSM Lobby verpflichtet, das hatten wir hier schon alles... ;-)



Sag mal biolix, glaubst dir eigentlich zumindest selber noch was du hier von dir gibst? Wenn du gerade ansatzweise wüsstest, was hinter dem Tyrolens steckt, wärst du glaub ich sehr, sehr kleinlaut. Wer sagt denn, daß man den erlernten Beruf im ersten Bildungsweg auch ausübt? Schon mal was von einem zweiten Bildungsweg gehört? Achso, bei der BioAustria muss man ja nur Hassprediger gegen konventionell wirtschaftende Betreibe sein um den ersten und wichtigsten Bildungsweg abgeschlossen zu haben. Ist da vielleicht der zweite Bildungsweg die Ausbildung zum Guru oder Sektenführer oder gar nur zum Mastdarmakrobaten bei der Obrigkeit?

Wenn du nur einen funken Ahnung davon hättest welche höchst erfolgreichen Projekte von der von dir immer kritisierten Person im Bio-Bereich durchgeführt werden wärst du sehr sehr still und tätest hier nicht immer Diffamierungen bezüglich der angeblichen Lobbyarbeit für die PSM-Industire aussprechen. Vielleicht könntest deine paranoiden Anwandlungen mal einfach abschalten. Wenn ein angenehmer Zeitgenosse wärst, dann hättest die Gelegenheit bekommen das ganze mal live zu sehen. Aber solche Leute wie du sind einfach ein Fall für unseren Sicherheitsdienst. Ich bin allergisch gegen Personen die sich verhalten wie Judas... und betrieblich würden wir niemlals Leuten Einblick gewähren von denen man sicher gehen kann, daß sobald man sich umdreht das Messer im Rücken steckt. Aber ich sehs positiv: Erstens haben wir bei unseren Meetings immer was zu lachen bei deinen paranoiden Anwandlungen und zweitens heißts halt "Viel Feind, viel Ehr"


Um nun mal zum Thema zu gelangen:

Es gibt keine optimale Betriebsgröße, nur eine absolut suboptimale. Viele Betriebe sind genau darin gefangen. Oft wärs viel gescheider den Laden dicht zu machen anstatt jährlich draufzuzahlen und sich dann noch selber zu belügen. Wo diese suboptimale Größe anfangt und aufhört ist bei jedem Betrieb differenziert zu betrachten. Kommt allerdings auch viel auf die Region und die Infrastruktur an.

Mal ein Schwank in den Ackerbau:
Ein Betrieb mit 300ha ist sicher schwieriger zu führen als einer mit über 1000ha. Dazwischen liegt genau eine Schwelle in der man zwar Fremdarbeitskräfte hat und braucht, diese aber nicht voll auslasten kann. Außerdem wenn die Arbeitskraft kank ist oder Urlaub hat, ist man wieder selber dran. So solls ja nicht sein. Als Betriebsführer hat man zweifelsfrei andere Aufgaben als sinnlos auf dem Traktor Stunde um Stunde zu verbringen. Über dieser Schwelle von den 1000ha hat man da schon mehr Spielraum für Personalausfälle. Mit wachsenden Hektarzahlen wirds immer interessanter von der Kostenseite her. Der Dispositionelle Aufwand steigt. Wer das beherrscht ist der wahre König unter den Betreibs bzw. Bereichsleitern.


Ähnlich in der Milchwirtschaft:
Auch hier ein 300-Kuh Betrieb schwieriger zu führen als einer mit 800 oder 900. In Österreich wird das allerdings nur recht selten anzutreffen sein in Zukunft. Aber es gibt ja viele andere Wege um mithalten zu können. Eine vernünftige Flurbereinigung die auch ihren Zweck erfüllt und nicht nur zum schein durchgeführt wurde wäre ein Ansatz. Es gibt ja in meiner Heimat noch genügend Wahnsinnige die auf 1500m²-Parzellen herumfahren nur um den Nachbarn zu ärgern. Aber das wird sich in Zukunft eh viel von selber erledigen. Ein weiter Zukunftsschritt geht halt nur über sehr gute Zusammenarbeit. Das ist auch ein Schlüssel für Erfolg. Damit meine ich grad nicht, daß man sich zu Zweit ein Güllefass teilt. Das muss viel weiter gehn als bisher. Aber die Zeit wird es Zeigen ob viele schlau genug sind und da mitmachen. Kostenführerschaft heißt das Zauberwort für die nächsten Jahre...

Ich schau brav zu dabei wies zu Hause rund geht.

und wie würd der Herr Palfrader zum biolix sagen: "Und er soll auch amal a bisserl brav sein"

Also, einen schönen Sommer und viel Spaß bei der Ernte



  09-06-2009 14:26  Moarpeda
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Ein Problem sehe ich bei den beiträgen immer wieder, dass hier Leute mit sehr unterschiedlichen Betriebsgrößen und unterschiedlichen Einstellellungen zur "Landwirtschaft" mit der gleichen Sprache (das ist natürlch stark übertrieben, es sind nur gleiche Worte) auf einen Nenner kommen wollen - ein Ding der Unmöglichkeit !!!

Es sollte kein betrieb mit 300 Ha einem mit 10 Ha die Existenzberechtigung (und umgekehrt auch) absprechen.

Was macht den Selbstversorger schlechter als den Industriellen (und umgekehrt)?

Das kommt mir vor, wie, wenn sich mancher autofahrer einem fußgänger überlegen fühlt (und wiederum auch umgekehrt ;-)))


  09-06-2009 14:38  Tyrolens
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Hallo,

ich bin ja fest davon überzeugt, dass einen 300 ha Betrieb im Wesentlichen nicht andere Sorgen plagen, wie einen 10 ha Betrieb. Der 300 ha Betrieb tut sich natürlich in manchen Bereichen leichter, aber die Rahmenbedingungen sind doch weitgehend für beide gleich, wenngleich die Politik hier gerne Unterschiede macht. Wenn es also zu Streitigkeiten zwischen einem 10 ha und einem 300 ha Betrieb kommt, dann liegt das vor allem an der Politik, die andere gleicher als gleich macht.
Zugegeben tu ich mich schwer damit, die Initiative für einen 10 ha Betrieb zu ergreifen, der sein Überleben durch irgendwelche politischen Interventionen sicher will. Bin halt noch immer einer, der dafür ist, dass man als Landwirt von der Produktion landwirtschaftlicher Güter leben sollte.

  09-06-2009 15:19  biolix
Wo ist die optimale Betriebsgröße
brrr, unter wie vielen nicks schreibst du denn schon wieder thomas ;-))))

du kansnt offen hier schreiben ehrlich was du tust, und áls Hassprediger lass ich mich nicht bezeichnen, ich sehe auch in keinen meinen Beiträgen hass, eher bei manchen anderen
gegen mich, aber das hatten wir hier schon...
und wer nachliest kann lesen das ich nicht zu erst persönlich geworden bin...

lg biolix

  09-06-2009 15:24  iderfdes
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Ideal ist sicher, wenn man den Betrieb noch selber oder im Familienverband bewirtschaften kann. Sobald Fremdarbeitskräfte eingebunden werden, müssen die ihr Gehalt bekommen, egal, ob der Preis hoch ist oder niedrig. Und sehr lange bleibt er so und so nicht hoch.

  09-06-2009 16:15  org
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Die ideale Betriebsgrösse ist keine Hektarangabe, sondern jener Betrieb auf dem zwei Familien, nämlich der aktuelle Bauer und der zukünftige Bauer (oder auch Bauer und Altbauer) soviel Einkommen daraus erwirtschaften dass beide mit den Familien davon leben können. Wie gut sie leben wollen und können und welchen Aufwand sie dafür in Kauf nehmen ist individuell.

  09-06-2009 17:54  Felix05
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Hallo, org,
tolle Antwort.

Meins´t die fällt hier auf fruchtbaren Boden?

Gruß, Lutz!

  09-06-2009 19:18  ANDERSgesehn
Wo ist die optimale Betriebsgröße

@lutz

bei einigen ist es schon gefallen, bei den anderen ...

lg
ANDERSgesehn.



  09-06-2009 21:33  Latte_Macchiato
Wo ist die optimale Betriebsgröße
Natürlich ist das keine Hektarangabe wenn es um die optimale Größe geht. Waren ja lediglich Beispiele aus der Praxis die Zeigen sollten,daß es gewisse Wachstumssprünge gibt und welche Problematiken dazwischen auftauchen. Ist ja nur ein Erfahrungswert den ich hier mal anregen wollte. Die optimale Größe muss ohnehin jeder für sichselber definieren, daran gibts nichts zu rütteln.

Natürlich spreche ich keinem 10 ha-Betrieb de Existenzberechtigung ab, nur ists halt oftmals wenn man es genau betrachtet betriebswirtschaftlich sowie finanziell sinnvoller das ganze zu belassen. Nur da lügen sich selber viele an wenn es zum Jahresabschluss geht. Sagt ja keiner, daß man alles verkaufen muss, gibt ja genügend andere Varianten so was zu managen. Womit wir wiederbei der Kooperation sind.

Natürlich ist es die Krönung, wenn es möglich ist 2 Generationen profitabel zu Ernähern und einen Lebensstandard zu schaffen der zeitgemäß ist. Aber das wird sich halt in Zukunft auch nicht wie in den 70ern und 80ern abspielen, daß man mit 20 Kühen im Stall sehr gut leben kann. Wünschenswert wäre es zwar, aber bei den gezielt niedrigen Preisen wohl reines Wunschdenken. Wichtig ist halt in erster Linie eine Vollauslastung. Seis nun der Betriebsangehörigen oder der Mitarbeiter. Das ist eigentlich das was ich sagen wollte.

Grundsätzlich ist es gleichgültig je nach Betriebsgröße ob ich nun die Familie ernähre oder die Dienstnehmer und deren Familien. Kommt im Endeffekt aufs gleiche raus. Ist nur eine andere Dimension. Aber das muss jeder für sich selber feststellen wohin er will. Und vor Allem um welchen Preis das zustande kommen soll. Wichtig bleibt halt nur dabei festzuhalten, daß man wirklich seine Kosten ehrlich im Blick hat und wenn es defizitär ist entweder dagegen aktiv zu werden oder so konsequent sein und dem eine Ende setzen.


@biolix

Eines kann ich dir hier absolut versichern, daß sich hinter diesem Account kein Tyrolens verbirgt. Aber anscheinend bist wirklich von einem Wahn getrieben der dich das vermuten lässt. Echt nicht mehr zu helfen... Ich persönlich halte nur sehr wenig von der Form in der "bio" in Österreich gehandhabt wird. Ist vor allem auch eine EU-weite Problematik mit der ganzen Bio-Sache. Da gibts nur sehr, sehr wenige Sachen die sinnvoll und vor allem lückenlos und ehrlich nachvollziehbar sind. Du stößt bei mir nur auf Kritik, weil du den ansich ja nicht grundsätzlich schlechten Bio-Gedanken als Allheilmittel und einzig gehbaren Zukunftsweg predigst. Dan noch dazu in einer Wehemenz der einer gewissen (neuerdings in Ö) Religionsgemeinschaft sehr nahe kommt. Vielleicht mal in Ansatz den du bedenken könntest: Was nützt dir das schönste Bio-Saatgut wenn kein oder zuwenig Wasser hast, daß es wächst? Da ist das wahre Problem das die Menschheit zu lösen hat in Zukunft. Vielleicht mal als Ansatz um dich von deinem Fundamentalisten-Trip zu entfesseln.

So, ich hab wieder wichtigeres zu tun als meine wertvolle unbezahlte Zeit hier unproduktiv zu vertun. Also, schönen Sommer.

  09-06-2009 21:35  Moarpeda
Wo ist die optimale Betriebsgröße
@tyrolens
dein zitat :
....er sein Überleben durch irgendwelche politischen Interventionen sichern will. Bin halt noch immer einer, der dafür ist, dass man als Landwirt von der Produktion landwirtschaftlicher Güter leben sollte.

Ist schon in Ordnung,

...aber Geld ist nicht alles und das die politik (widerstrebend) kleine bauern überleben lässt finde ich gut.
Man braucht nur an den Zerfall der Sowjetunion denken, als die kleinstbetriebe auf einmal wichtige Nahrungslieferanten waren.
Man kann Szenarien bei denen kleine bauern wichtig und notwendig sind, für die zukunft auch nicht ausschließen (zb. Energiekrisen, Pandemien, naturkatastrophen, ausfälle in der Logistik)

....und Familienbetriebe sind grundsätzlich belastbar und niemals Arbeitslose ;-))).

@iderfdes + org

......da kann man nur zustimmen.










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