11-11-2008 09:55  hans_meister
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Bei den meisten Bauernhöfen in Österreich stehen rund um das Haus Obstbäume. Die überwiegende Mehrheit hat die alten Obstbaumbestände als so genannte WF-Flächen im Rahmen des ÖPUL bei der AMA gemeldet. Diese verpflichten die Bauern, im Sinne des Naturschutzes, sie weder zu düngen noch zu spritzen.
Damit sind diese Äpfel von diesen Bäumen lupenreine Bioäpfel. Trotzdem dürfen sie nicht als Biopressobst verkauft werden. Und das obwohl die Bioverbände dringend Biopressobst suchen.

Warum sagt heute ausschließlich die Verwaltung, was Bio ist? Ist die Zertifizierung alles? Wo bleibt der Hausverstand?

  11-11-2008 10:17  grassi
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Wer sucht Bio-Pressobst? Wo fehlt Bio-Pressobst? Habe 6000kg zum Verkauf angemeldet, "durfte" dann gerade mal 2500kg liefern, weil schon alles überfüllt war. Was ist da also los???? Welcher Bio-Verband sucht Pressobst??Soll dieser Beitrag ein Scherz sein oder gerade mal von der Schweinerei mit dem Milchpreis ablenken?
Gruß grassi

  11-11-2008 10:23  grassi
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Habe ganz vergessen, ich kann noch 3 oder 4 t Biopressobst liefern,Gruß grassi

  11-11-2008 10:25  franky123
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Ja das ist leider so!
Es gibt genügend andere Beispiele.


  11-11-2008 10:26  Johannfranz
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Verwaltung,Beamte und Hausverstand ????????????????????????????

Werter Herr Meister, lieber Hans,ich glaube Sie verlangen hier etwas viel von unseren Büro-Eurokraten.Hausverstand vielleicht ? vor 8 und nach 16 Uhr ! Dazwischen : Auweia
(Überdrüber - Beamte auch davon ausgenommen)

  11-11-2008 11:52  walterst
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Nichts für Ungut, aber so ein Blödsinn wie ober geschrieben ist eines Bauernsprechers nicht würdig.

Walter

  11-11-2008 12:58  frischauf
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Meiner Meinung steigt und fällt Bio mit einer strengen und unabhängigen Zertifzierung. Wer bestätigt das das Obst aus der WF Fläche stammt und nicht aus einer konventionellen Streuobstwiese oder Intensivobstanlage.
Strenge Kontrollen und eine klare einheitliche Zertifizierungen schützen die Biolandwirtschaft vor Betrügerein und Skandale. Das sagt mein Hausverstand.

  11-11-2008 14:30  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
DANKE Frischauf !!!!

was ist da wirklich in den Herrn Meister gefahren ;-))))

bei der Biopressobst Apfel Ernte heuer, bei den heurigen hohen Mengen die weg zu bekommen und den Preis halbwegs zu halten, fragt man sich schon was das soll ?

mach ma gscheites Bio weiter in Ö oder nur wanns grad passt, fragt sich

biolix

  11-11-2008 15:48  ALADIN
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Kann dem Walter nur zustimmen. Oder war der Beitrag von Herrn Meister ironisch gemeint? Wie soll der Hausverstand bestätigen, dass die Äpfel Bio sind. Weiß der große Meister nicht, dass "BIO" mehr bedeutet als nicht spritzen und düngen?
Ich bin gespannt auf eine Antwort.

  11-11-2008 18:07  Christoph38
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Der Hausverstand meiner Mutter sagt auch öfter, dass das Fleisch von unseren Rindern ihr zehnmal lieber ist, als ein gekauftes, wo sie nicht weiss, wo es herkommt und wie die Tiere gehalten werden. Für sie ist das Fleisch wie Bio.

Tatsache ist, dass wir kein Biobetrieb sind, auch früher nie waren.
Wenn BIO ist, wenn es der Hausverstand des Erzeugers selber zertifiziert, dann wird es bald nur mehr BIO geben.
BIO mit Gentechnik, weil die Tiere genug Auslauf haben, somit Biostatus haben.
BIO weil man den Kühen einen Natursprung gönnt.

Jeder kann sich dann auf Basis des eigenen Hausverstandes ein BIO schaffen, nach den individuellen Vorstellungen.

Das einzige Problem dabei wird sein, dass man dem Konsumenten kein Bio mehr verkaufen kann, weil keine einzige Produktionsbedingung zugesichert werden kann, weil jeder tun kann was er will und trotzdem alles Bio ist.

  11-11-2008 18:12  Else
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate

Na, also, was denkt sich da mein Hausverstand?

Ich muß als Bio-Kunde die Gewißheit haben, daß die Produkte die vorgeschriebenen Kontrollen bestanden haben.

Ein AUCH-Bio-Produkt soll ich dann lt. Meister als Bio-Produkt kaufen?

Zurück zum Ursprung also - ja es ist wirklich Fasching seit heut'

  11-11-2008 18:58  bergig
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Wir hatten auch ca 4 Tonnen Bioäpfel aus einer Streuobstwiese. Es ist uns 4 bis 5 Cent geboten worden inkl. MWST pro Kilo. Um diesen Preis kann man nicht die Äpfel aufklauben und liefern. Wir haben sie der Natur überlassen obwohl das Herz weh tat.
Warum ist alles nichts mehr wert ? Warum ist niemand da , der solche Äpfel brauchen kann , wo dem Bauer noch ein halbwegs gerechten Lohn für die Arbeit bleibt. Bei der Milch ist es ja auch schon bald so. Beim Holz ist es so .Wo führt das hin ?
Konzerne und Großhändler haben da sicher keine reinen Hände ?
Gruß Bergi


  11-11-2008 20:31  heinzpeter
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Hans Meister hat wohl meisterlich daneben gegriffen; der Fasching hätte nämlich erst um 11:11 angefangen; aber im Ernst: Hat dieser Artikel was mit Neid zu tun weil die Bios was zusammengebracht haben - und dann noch sogar Bio Austria als Verband - und es macht dann tatsächlich Sinn beim oft so vielgeschmähten Verband zu sein, Herr Meister?? Woher der Erfolg kommt? Weil Bio mehr ist als ein paar Inhaltsstoffe, die da sind oder am Beispiel PSM bei Bio eben sicher fehlen; Bio hat auch mit dem Prozess zu tun, wie Lebensmittel heranwachsen; und da geht´s eben nicht am Vormittag Getreide mit Herbiziden behandeln und am Nachmittag Bio - Äpfel klauben! Dass kann man dem Konsumenten dann nicht eimal mit der besten Kontrolle glaubwürdig rüber bringen, dass er da auch noch mehr zahlt.
Würd mich als Bio nie und nimmer drauen, auf gut laufenden konventionelle Projekte (solls ja geben) hinzuhacken - umgekehrt ist´s auch nicht die feine Art...
fragt sich ein Landwirt - Abonnent

  11-11-2008 20:38  helmar
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Bio ist bio, mit seinen Kontrollen. Funktionären usw............und daher finde ich diese Frage ziemlich daneben gegriffen. Wer bio machen will solls tun, wers kaufen will auch. Grauzonen schaffen ist weder bio noch Konvi dienlich.
Mfg, helmar

  12-11-2008 11:21  Ripperl
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Ich glaube herr meister wollte damit nur die Frage aufwerfen "Wer definiert die Qualität der Produkte die wir Landwirte produzieren?". Sind das wir Landwirte oder jemad anderer (vielleicht die Verwaltung, der Kontrolleur, der Handel, ...)?

Ausserdem "Bio ist ungleich Religion".

schönen tag noch

  12-11-2008 19:50  ALADIN
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Ich warte noch immer auf eine Stellungnahme des großen Meisters!


  13-11-2008 10:41  grassi
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Der Bauernsprecher wird noch den großen Pressobstbedarf der Bioverbände erheben, das wird noch dauern vermute ich.
Gruß grassi

  14-11-2008 08:08  jonson
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Ja, genau Herr Meister! Da nehmen wir einige dumme Biobetriebe, die werden kontrolliert, zahlen Jahr für Jahr ihre Beiträge, werden von den Konventionellen belächelt und beim Verkauf von Produkten sind wir alle gleich. Weil ist "eh wie Bio"!
Ist schon komisch: ist Bio doch besser, oder nur der Preis? Wenn alles "eh wie Bio" ist, stellen wir die LW in Ö flächendeckend um. Jeder bekommt ohne Mehraufwand einen guten Preis und alle sind zufrieden!

jonson

  14-11-2008 08:21  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Bio ist eben nur dann Bio wenn es von Bio-lix und Co.Kg. GesmbH. als solches zertifiziert wird.
Aus und basta!
Beispiele gefällig:
Ein Rapsfeld, Mais oder Getreidefeld neben einen Bioobstgarten wird gespritzt..... das Obst ist Bio - was sonst auch?

Ein Obstgarten mitten im Gründlandgebiet, wo die meisten Bauern in der weiten Umgebung schon jahrelang nichts spritzen, oder bestenfalls den Ampfer mit Punktbekämpfung behandeln, ist nicht Bio!

Begründung: Der Bauer hat Aufzuchtkalbinnen wo er Kälber auch von Nichtbiobetrieben bezogen hat und daher kann er nicht Biobetrieb werden!


Hätte noch zig Beipiele dieser Art auf Lager!


  14-11-2008 08:26  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Bio ist eben nur dann Bio wenn es von Bio-lix und Co.Kg. GesmbH. als solches zertifiziert wird.
Aus und basta!

Beispiele gefällig:
Ein Rapsfeld, Mais oder Getreidefeld neben dem Obstgarten eines Biobauern wird gespritzt..... das Obst ist Bio - was sonst auch?

Ein Obstgarten mitten im Gründlandgebiet, wo die meisten Bauern in der weiten Umgebung schon jahrelang nichts spritzen, oder bestenfalls den Ampfer mit Punktbekämpfung behandeln, ist nicht Bio!

Begründung: Der Bauer hat Aufzuchtkalbinnen wo er Kälber auch von Nichtbiobetrieben bezogen hat und daher kann er nicht Biobetrieb werden!

Da fehlt mir wirklich der Hausverstand das zu begreifen!





  14-11-2008 10:17  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Lieber Jonatan !

Bio hat eben nicht "viel" mit biolix und CO zu tun, sondern ist die einzige höherwertige Landwirtschaftsmethode die von der EU und vom Staate Ö mit Gesetzen geregelt und geschützt ist !!!!

Ein biolix hat keine Kontrollstelle, ein biolix hat keinen Verband, der Verband sind wir BiobäuerInnen selbst, und bestimmen oft unsere noch strengeren Regeln selbst gemeinsam durch unser höchstes Gremium die Bundesdelgiertenversammlung von Bio Austria !


Siehe dein Beispiel: Eben Punktbekämpfung beim Ampfer ist bei BIO verboten !
Und eben am Nachbarfeld wird gespritzt, und nciht am Biofeld ! ( aber das PSM macht ja eh nichts sagen die konvies..;-) )


Also mir sagt auch der Hausverstand bei den Kälbern das das O.k. ist, also man sieht auch zum Hausverstand gehört noch mehr ... ;-))

lg biolix




  14-11-2008 10:50  Tyrolens
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Ja eben. BIO ist nix anderes als ein Regelwerk, dass sich ein paar Bauern ausgedacht haben. Das wurde zwar mit der Zeit weiterentwickelt, aber ob es der Weisheit letzer Schluss ist, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Ich würd sagen, BIO befindet sich erst am Beginn einer langen Reise.
Was passiert, wenn man sich streng an die Regeln hält aber sonst den Verstand ausschaltet, wisst ihr eh...

Viele Grüße,

Thomas

  14-11-2008 11:05  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Hallo Thomas !

ge thomas bring uns doch ein paar Beispiele zu deinem letzten Satz ..

und komisch, wenns sich Politker ausdenken ist nicht gut, wen sichs der handel ausdenkt ist ncith gut, und wenns sich Biopioniere über Jahrzehnte gedanken gemacht haben, das gelebt haben und dann in ein Regelwerk gegossen haben, ists wieder nicht gut ;-)))

o.k. aber warum wollen plötzlich nicht Bios Bioäpfel verkaufen, denn Herr Meister wird ja wohl selbst keinen Streuobstgarten haben, oder doch, aber auch welche die mit dieser Frage an ihn heran getreten sind... ;-))

also thomas. was ist der Weisheit letzter Schluss oder wo soll sich Bio hin entwickeln, zum Hausverstand von Billa und dann noch zu niedrigsten Preis vielleicht, udn liefern kann grad der wer Lust hat ? ;-))

lg biolix

  14-11-2008 11:27  Tyrolens
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Konkretes Beispiel: Gülle im Herbst. Eigentlich in den meisten Fällen ziemlich sinnlos und alles andere als unproblematisch, aber meines Wissens auch bei Bios erlaubt. Oder Pflügen. Die Frage muss ja schon erlaubt sein, ob Pflügen wirklich das kleinere Übel ist als zB ein einmaliger Herbizideinsatz, alle zwei oder drei Jahre.
Das Bessere ist bekanntlich des Guten Find. Ich hab nicht gesagt, das BIO schlecht ist, aber sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Mein großes Problem mit BIO ist, abgesehen vom Namen, der ist ja mehr als dämlich, dass hier vor allem mit Verboten gearbeitet wird. Klar, ohne geht es nicht, aber statt "Du darfst nicht" sollte doch viel mehr Wert auf "Du sollst" legen. Denn sonst kommen halt so Sachen raus, dass einer BIO macht und sich nur an' s Minimalprogramm hält und somit grad mal die Vorbote beachtet. Es ist halt nicht jeder BIObauer BIObauer aus Überzeugung. Bzw. gibt es auch genug, die halt nicht genug nachdenken. Für die ist ein strenges Regelwerk freilich ganz fein, aber halt nicht wirklich im Sinne von BIO.


Viele Grüße,

Thomas

  14-11-2008 11:43  ALADIN
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Ihr habt alle nicht ganz unrecht. Ich wundere mich immer wieder wie manche BIO-Kollegen am 15. oder 16. dieses Monats wieder ihre Traktoren starten. Die wundern sich aber wiederum bei der nächsten Ernte, wenn ich zwar nicht 5000kg Weizen ernte. Dafür aber über 3000kg mit 13,4% Protein.
Zum Thema Zertifikate eine kleine Geschichte: Ein Bekannter ruft mich an und fragt mich, wo ich meine Lämmer vermarkte. Ich sage ihm wo, mit dem Hinweis: "Die sind aber BIO". Darauf sagt er seine auch bio mit versch. Begründungen( siehe erster Beitrag) Darauf sage ich: Es gibt sicher viele 16-jährige, die besser Autofahren können als ein 70-jähriger. Aber warum dürfen sie nicht? Weil sie keinen Führerschein besitzen. Weitere Kommentar überflüssig, denke ich.

  14-11-2008 12:03  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Hallo Thomas !

bei uns Pflügen mittlerweile mehr Konventionelle noch als Bios !

Wie sollst du das verbieten und wer macht mehr für Bodenleben im gesamten Fruchtfolgekreislauf, bios oder konv. ?

sonst schließe ich mich aladin an, der weg ist gegangen mit bio und einem iordentlichen Regelwerk... welchen weg gehen die Konvies tyrolean, wer hinterfragt dort ?

lg biolix

  14-11-2008 12:12  Tyrolens
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Biolix, ich weiß, es ist macht das Leben einfacher, wenn man es in zwei Teile teilt. Schwarz und Weiß, BIO und Konvi. Nur, es gibt auch Schattierungen. Und einer wie ich, der zwar sehr viel mit dem "organischen" Gedanken anfangen kann, aber nicht wirklich mit allen BIO-Regeln etwas anfangen kann, der sitzt halt zwischen den Stühlen. Also BIO hast es da einfacher. Arbeitest streng nach Regeln und bekommst das gut vergütet. Wenn'st aber zB aus Prinzip Direktsaat mit intensivem Zwischenfruchtanbau machst, dann tust du genau so viel für das Ökosystem, wenn nicht mehr, schaust aber voll durch die Finger. Finanziell.
Aber ich jammere nicht. Die BIOs machten es ja vor und irgendwann werd ich auch "mein" "Integrierter Anbau" Label haben. ;)


Viele Grüße,

Thomas

  14-11-2008 12:35  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Thomas, wo schaust den voll durch die Finger ???ß
Du hst das UBAG, BegünungsÖPUL , MZ Zuschlag etc.... kriegt kein Bio wenn ers nicht macht !

das du das bei bio alles selbstverständlich kriegst eben auch den Markt, na den haben sich aber wohl auch die Bios über jahrzehnte hart erarbeitet., und der ist nicht selbtstverständlich und braucht fast täglicheAnstrengung das kann ich dir aus eigener Efahrung berichten...;-)

und nun kommen "no tills" und meinen sie sind fast bio und wollen die Preise ?

du ich bin "No till" und bio, komm ich nun das 3 fache ? bitte setze dich dafür ein ;-))

lg biolix

  14-11-2008 16:03  Tyrolens
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Ja eh, Biolix. Danke für die Vorarbeit, aber auf die Kohle vom Staat hust' ich. Ich möchte gute Preise vom Konsumenten. Und da haben die Bios wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Ist auch das interessanteste an BIO, aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Man kann ja über die BIOs sagen was mann will, aber hätte unsere Tirol Milch nur halb so viel Ahnung von Marketing, könnte sie jetzt wohl auch 50 cent für die Milch zahlen. ;)
Mich würd das ja echt brennend interessieren, ob hier ein zweiter Weg gangbar wäre oder ob man mit "Integriertem Anbau" als Marke auf die Nase fallen würde. Derzeit hat es der Konsument ja einfach. BIO gut, der rest schlecht. Man darf den Konsumenten ja nicht überfordern. ;)
Nein nein, No-Till alleine reicht nicht aus. Sieht man ja auf der ganzen Welt. Aber, es ist ein zentraler Punkt im Ackerbau, den eigentlich auch jeder Biobauer umsetzen sollte. Schon allein wegem den Klimaschutz und Bodenerhalt. Ist natürlich noch Wunschdenken, aber ich glaube, die Forschung hat hier die richtigen Ansätze gefunden. Dass du No-Till bist, glaube ich weniger. Aber wenn, dann bekommst du zwar vom Konsumenten nicht das Dreifache sondern noch immer das Doppelte, wie bisher, aber du bekommst vielleicht mal Kohle durch dem Verkauf von Co²-Zertifikaten. Ist ja in Neuseeland schon der Fall. Aber wenn ihr gut Arbeit leistet, bzw ich halt mit dem Parallelllable, bezahlt vielleicht auch der Konsument mehr, wenn er weiß, dass wir mehr auf unsere Böden schauen, als andere...


Viele Grüße,

Thomas

  14-11-2008 16:35  Else
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
"Derzeit hat es der Konsument ja einfach. BIO gut, der rest schlecht. Man darf den Konsumenten ja nicht überfordern. ;)"

+++++++++++


nein, man darf ihn nicht überfordern, den Konsumenten, aber einlullen schon !


Also: zurück zum Ursprung und dann springa ma zu Bio
und das alles, weil es mehr bringt - für wen? für was?

Hallo, ich sag mal was:
Wenn alle Bio-Kunden hier lesen würden, dann :-(((




  14-11-2008 20:49  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@Biolix:
Bei den Biobestimmungen die Du als hoher Funktionär der Bio - Austria verteidigst fehlt mit Sicherheit der Hausverstand und auch das Augenmaß!
Deine Denkweise ist etwa vergleichbar mit der der alten Pharisäer in Jerusalem.

  14-11-2008 21:53  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Guten abend !

das ist das schöne, der Tyroleans will noch höhere Wertige Bio Bestimmungen ( mehr "Hardcore bio als biolix ;-))))) ) der jonatan meint irgend wem von Bio AUstria fehlt der Hausverstand obwohl das die BA BiobäuerInnen abstimmen...

schau und mit dem Mittelweg sidn wir über jahre nicht so schlecht gefahren... Wenn 95%d er BiobäuerInnen dann auch damit kein Problem haben sehe ich mich nicht als Pharisäer ;-)))

lg biolix

p.s. jonatan was tust du eigentlich um den Biolandbau zu stärken ?

  15-11-2008 08:30  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@ biolix:
Möglicherweise habe ich schon vor Deiner Quereinsteigerzeit mehr Verständniss und tatsächlich gelebtes echtes Biobewußtsein gehabt als Du bisher.....!

Mir gefällt der Bio Vergleich mit dem Führerschein von Aladin weiter oben:

Also - solang er nicht erwischt wird - bekommt jeder Rowdy einen Führerschein und den darf er auch behalten, meist ohne zeitliche Begrenzung.

Eine 60 Jährige Bäuerin muß alle 5 Jahre zu einer kostspieligen Nachkontrolle wegen eines kleinen Sehfehlers. Sie fährt aber schon 40 Jahre unfallfrei.

Der Biobauer der z.B.nur wartet bis das konv.Futter freigegeben wird und auch sonst alle Tricks kennt und anwendet um unbeschadet unter der hoch angelegten Biolatte durchzukriechen ist ein echter Biobauer mit allen Vorteilen die eben auch die Vermarktung und Förderung bietet.

Hut ab aber vor ehrlichen echten Biobauern die ihr Leben auch danach einrichten - !

Manch Anderer darf oder kann nicht einmal Mitglied werden weil irgend ein Punkt nicht passt.

Die oft unverständlichen Bestimmungen stammen sicher nicht von normal denkenden österreichischen Biobauern.
Teils sind es EU -Verordnungen,teils hausgemachter Mist diverser Bürotäter.

Dir möcht ich vorwerfen, dass Du, je depperter, unsinniger und kleinlicher die Bestimmungen sind, Diese am heftigsten verteidigst.

Du gehst am eigentlichen Sinn des Biolandbau in Deiner Paragraphenreiterei oft meilenweit vorbei.

Den Sinn des Biolandbaues sehe ich in der Zurverfügungstellung möglichst schadstofffreier, gesunder Nahrungs - und Lebensmittel und nicht in im herumschleichen um allerlei Bestimmungen die ohne jeden Hausverstand gemacht wurden.

  15-11-2008 11:27  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Lieber Jonatan !

wie oft noch ????

wo sind die hunderten die ohne Biokontrolle seit jahren wirtschaften und besser sind als bio oder gleich gut...

Der armen 60 jährigen Bäuerin kann geholfen werden, ich hab selbst so eine letzte woche am telefon gehabt... ich hab ihr geholfen obwohl sie gar kein verbandsmitglied war, denn ich versuch immer zu helfen...

Den Führerscheinvergleich hab ich nciht mehr nahcgelsen, aber grundsätzlich gehört mal zerst der Fühererschein gemacht, bevor man ein Auto lenkt ;-))))

Und so ists auch bei bio ;-)))

,was sagst du zu Tyroleans der noch höhere Auflagen fordert ?

Zu den Futtermitteln kann ich dich beruhigen ausser Eiweiß wirds nciht so schnell eine Ausnahme mehr geben.. aber glaubst das nicht 95% der BiobäuerInnen so sind, und gerne Bio Futtermittel kaufen...

ich glaub schon, und es werden immer mehr überzeugte und das ist schön und gut so...

ich hab dir schon öfte rgeschrieben, nur weilst es du nicht schaffst, was mir leid tut braucht man nicht alles schlecht reden und sollte nicht leute die sich schon über ein jahrzehnt dafür einsetzen "abstempeln" ;-)))

Und wieder sei gesagt, danke denen die dies alles vor schon über 3 jahrzehnten aufgebaut haben... gell Loni, ich drück mal wieder, sie die hat die Bionummer 1 in Tirol ;-)

lg biolix

p.s. nichts desto trotz auch dir danke für dein hinterfragen, und wenns mal was hast was über unten angeführtes hinaus geht dann rührst dich bei mir, weil mit dem beschäftige ich mich ständig in kritischer Hinterfragung...
Der Ökolandbau kappt seine Wurzeln



Im Bio-Landbau klaffen Theorie und praktische Umsetzung weit auseinander



Michael Machatschek



Die Herstellung von Lebensmitteln in der biologischen Landwirtschaft ist an die Regeln naturschonender Landnutzungsformen gebunden. Doch der Begriff "bio" ist weit ausleg- und interpretierbar, und die Richtlinien können unterschiedlich gehandhabt werden. Die "ökologische" Deklaration der Bioprodukte ist mittlerweile zum Deckmäntelchen geworden, da in der Praxis Naturkreisläufe und die Aspekte der Regionalität des Verbrauchs, also echte Ressourcenschonung und Klimaschutz, nur ansatzweise berücksichtigt werden.



Auf dem Papier klingt der Verzicht auf synthetische Kunstdünger und Spritzmittel fantastisch. Allerdings kann man mit den hofeigenen organischen Düngern auch das Grünland kaputtwirtschaften und Böden unter dem Druck der Maschinen stark verdichten. Die Pflanzengesellschaften bestätigen zwischen konventioneller und ökologischer Arbeitsweise keinen Unterschied. Die Ansätze kluger Gedanken und die guten Absichten stimmen uns großteils milde.

Und wir glauben, mit dem Kauf von Bio-Nahrungsmitteln wäre unser Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet und unser Gewissen zu Recht beruhigt. Dem ist heftig zu widersprechen. Den ökologischen Wandel sähen wir gerne als vollzogen an. Doch ein Blick in die Landschaften und Ställe des ökologisch orientierten Landbaus spiegelt keinen Vollzug einer ersehnten Agrarwende wider. Auch wenn mit Hecken und Biotöpchen die Landschaft zu schönen versucht wird.



Landschaften sind Visitenkarten



Von wegen nachhaltiges Wirtschaften in der Landschaft: Bei der Betrachtung von Wiesen und Weiden werden wir stutzig, wenn wir im Frühling weite Bereiche mit dem Gelb des blühenden und dominant auftretenden Löwenzahns vorfinden. Der Wiesen-Löwenzahn ist Indiz für intensive Kunststoff- oder Biodüngerausbringung, verdichtete Böden und Grundwasserverschmutzung.



Eine gewissenvolle Debatte darüber, inwiefern die eigentlichen Ziele der ökologischen Orientierung noch gegeben sind oder nicht, ist überfällig. Denn wenn wir auf charakteristischen Untersuchungsflächen durchschnittlich zwölf Pflanzenarten finden, bestätigt dies, dass der Ökolandbau seine Ziele aus den Augen verliert. Auch bei der Orientierung an der Massenproduktion steht der Biolandbau der konventionellen Intensivlandwirtschaft keineswegs nach.

Eine Ursache dafür ist, dass Biobetriebe - mit Ausnahmen - biologisch hergestelltes Kraft- und anderes Futter ohne Obergrenze auf ihren Höfen einsetzen können. Daraus resultiert ein Überhang an organischen Düngern, welche auf den Wirtschaftsflächen "entsorgt" werden, was wiederum erkennbar ist am häufigen Auftreten großblättriger Ampferarten.



Ökologisierung der Industrialisierung



Von wegen Berücksichtigung ökologischer Kreisläufe: Das aktuell vorherrschende ökonomische Denken zwingt die ökologisch orientierten Landnutzer auf eine agroindustrielle Strukturschiene. Anstatt kleine, stabile Einheiten und ressourcen- und klimaschonende Landnutzungsformen zu fördern, gleitet auch der Ökolandbau immer mehr in die konventionellen Muster von Wachstum und Fortschritt ab. Aus ökologischer Sicht ist der Ökolandbau dem Produktionswahn mit all den Folgen der Intensivlandwirtschaft verfallen.



Konsument/-innen gehen von einem tadellosen Funktionieren einer ökologisch orientierten Landbewirtschaftung aus, weil ihnen eine heile Welt der Ökolandschaft vorgegaukelt wird. Dabei ist bis auf die Frage der Spritzmittelrückstände kaum ein Unterschied in den Qualitäten konventioneller und ökologisch erzeugter Nahrungsmittel feststellbar. Ein Unterschied - bis auf den synthetischen Chemieeinsatz - ist deshalb nicht herleitbar, da im Grunde genommen zwei annähernd gleiche Produkte und Wirtschaftsweisen verglichen werden. Bis auf wenige Ausnahmen wie etwa den biologisch-dynamischen Landbau (Demeter) stehen die sich heute dem biologischen Landbau zurechnenden Betriebe in punkto agroindustrieller Wirtschaftsideologie den konventionell wirtschaftenden nicht nach.



Dies äußert sich etwa in großen Betriebseinheiten, Massenproduktion und hohen Leistungsansprüchen, in Überdüngung und Grundwasserbelastung durch Gülleüberhang, in Selbstausbeutung der Bewirtschafter, in nicht artgerechter Fütterung, Haltung und Enthornung der Tiere sowie ihrer kurzen Lebensdauer, in offenen Fragen der Tiermedizin, weiten Viehtransporten und hohem Maschineneinsatz.



Die Schweinekuh



Von wegen artgerechte Tierernährung: Alle unsere Kühe werden heute wie die Schweine gefüttert. Die Kuh hat einen Rohfaser und keinen Stärke und Eiweiß verdauenden Magen. Diese Tatsache wird auch im Biolandbau vergessen, wenn ihr in der Hauptsache Silage, zweiter und dritter eiweißreicher Aufwuchs

(Grummetheu) und Kraftfutter verabreicht werden. Es wird zwar von der Heufütterung gesprochen, aber echtes und rohfaserreiches Heu des ersten Aufwuchses, zur richtigen Zeit gemäht, erhalten Kühe kaum mehr. Zudem beweiden heute die Kühe die Wiese und nicht die Weide.



Was den Bewegungsbedarf angeht, ersetzen Stallauslauf oder die Haltung im Laufstall nicht den Weidegang. Auch mit biologisch hergestellten Futtermitteln können sich unsere Nutztiere zu Tode fressen. Die Hauptursache für das Krankwerden und den Abgang der Kühe ist infolge der hohen Futtergaben und in Ermangelung falscher Futtermittel schlicht ihre Überfressenheit und dadurch bedingt Selbstvergiftung und Kreislaufprobleme.

Auch Schafe, Ziegen und Pferde werden heute bereits wie Schweine gefüttert.



Aus dem unbegrenzten Einsatz von Futtermitteln resultieren sehr hohe Mengen organischer Dünger, obwohl der Viehbesatz pro Fläche theoretisch eingehalten wird. Aus der über Gebühr anfallenden und eingesetzten Gülle entwickelt sich

arten- und kräuterarmes Grünland so weit das Auge reicht. Die Pflanzen werden mit Gülle "gemästet", damit möglichst oft und viel geerntet werden kann. Stark gemästetes Futter soll sodann gesundes Vieh und gesunde Nahrungsmittel für uns Menschen schaffen?



Bauern oder Landwirte?



Von wegen Biobauern: Ohne heimattümliche Absichten zu suggerieren sei ein Spruch des volksmündlichen Gebrauchs wiedergegeben: "Bauern brachten sich fort, Landwirte bringen sich um". Warum es heute fast keine Bauern mehr gibt, ist ein Zeichen der wirkungsvollen Agrarpropaganda von mehr Technikeinsatz und Wirtschaftlichkeit, welche die Politik über Institutionen wie Beratungsstellen oder Landwirtschaftsschulen verbreiten lässt. 1) Im Grunde genommen müssten heute übliche Biobauern demzufolge als Biolandwirte bezeichnet werden, weil sie sich um ihre Existenz bringen. Den Wert sorgsam hergestellter Lebensmittel bestimmte etwas ganz anderes, auf alle Fälle nicht die geldwertorientierte Massenproduktion und zählbare Parameter.



Das größte Manko der heutigen Zeit ist der Verlust des Hausverstandes und der Naturbeobachtung, denn wer aufmerksam wäre, hätte die Methoden der ökologischen Herstellung schon längst hinterfragt. Wir ergießen uns in Superschriften über den Biolandbau, vergessen allerdings dabei die Überprüfung und Auswirkungen der Inhalte auf ihre praktische Bedeutsamkeit.

Der Mangel an Bodenhaftung und Bio-Logik der Wissenschafter und Verbände führt zu einer Abgehobenheit ihrer Aussagen von den praktischen Ebenen, die auf die Vermutung hin, dass sie in der Praxis Bestand hätten, in Richtlinien geformt zur ökologischen Nachhaltigkeit führen sollen.



Nachhaltige Wirtschaftsweisen werden einer abstrusen Technikgläubigkeit untergeordnet und durch den erhöhten Einsatz von Agrartechnik kompensiert.

Je größer die Betriebseinheiten werden, umso eher geht das ökologisch nachhaltige Handwerks- und Erfahrungswissen wie auch der handsame Umgang mit den Nutztieren verloren und umso willfähriger werden die Landwirte, die sich Biobauern nennen. Mit der Vereinnahmung des Biolandbaus in das konventionelle Wirtschaftssystem sind den Bauern Geschehen und Diskurs entglitten und der Dirigismus kommt von oben herab zum Durchschlag.



Missbrauch des Naturschutzes



Trotz aller Sympathie für den Biolandbau werden die derzeit bestehenden Grundvoraussetzungen des biologischen Landbaus keiner ehrlichen Auseinandersetzung unterzogen, sondern vielmehr die Konsumenten einer Propaganda mit romantischem Flair ausgeliefert. Und innerhalb der Verbände wird die Kritik absichtsvoll übersehen. Die viel zitierte Agrarwende ist nur scheinbar in der Praxis angekommen. De facto wird sie nicht Fuß fassen können, wenn der Ökolandbau weiterhin wie die konventionelle Agrarindustrie wirtschaftet und der Realität in der Landschaft und in der Viehhaltung lediglich das Wunschdenken einer abgehobenen Debatte gegenübersteht.



Es bleibt auch unreflektiert, dass die Agrarpolitik den Naturschutz als marktausgleichendes Steuerungsinstrument missbraucht. Ehemals ökologisch wertvolle Schutzflächen verbrachen zunehmend oder wachsen mit Gehölzen zu, weil sie durch den Käseglocken-Naturschutz regelrecht "kaputtgeschützt"

wurden. Das genutzte Land indes wird scheinbar "ökologisch", aber intensiv bewirtschaftet. Dass Trinkwasserbrunnen in diesen intensiv genutzten Landschaften geschlossen werden und Brauchwasser aus weiter Entfernung herantransportiert werden muss, bezeugt diese Verfehlungen.



Im Kompromiss werden Ökologie und die Ökobewegung ökonomisiert und zur "nachhaltigen" Perfektionierung des Wirtschaftsystems missbraucht, denn Öko ist in und wird unter Mithilfe der Sozialökologie zum Konzept erhoben. 2) Innovationen werden zur Wirtschaftsbelebung verwendet, wodurch noch mehr Wachstum und Fortschritt und eine noch effizientere Ausbeutung vorhandener Ressourcen bewirkt werden - getragen von einem obskuren Bild von Ökologie.



Anstatt die Situationen prüfend zu hinterfragen, werden die hier vorgetragenen Beobachtungen wieder schön geredet werden und die Landschaft und die Nutztiere verharren weiterhin in Daseinsformen, die mit Ökologie nichts zu tun haben.



1) Sigmar Groeneveld: Agrarberatung und Agrarkultur, Kassel 1996

2) Joachim Radkau: Natur und Macht, München 2002



Der Autor, Jahrgang 1963, lebt als Bauer und Wanderforscher in einem Kärntner Bergdorf und beschäftigt sich mit alten Landnutzungsweisen,

Landschafts- und Nutzpflanzenkunde. Erstabdruck des Artikels in: Politische Ökologie 110, München 2008.

Tel:. 0043664/ 4271676

michael.machatschek@aon.at








  15-11-2008 22:42  hlavkafranz
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Hallo miteinander!

Das wichtigste zuerst! Ich bin Biobauer - Obstverarbeiter und ich suche mit dem heutigen Tag noch Biopressobst!!!!

Ich ärgere mich jedes Jahr über die Pressobstvermarktung. Der Bioverband gibt schon am Beginn der Saison einen Preis an welcher mit allen Mitteln versucht wird über die Saison zu halten. Jetzt ist dieser Preis oft total überzogen um die Landwirte zu motivieren Pressobst zu liefern. Und jetzt wird halt Obst gesammelt was geht. Runter von den Bäumen alles auf den Kipper und wir fahren liefern ... Juhuu! Geld gibts dann irgendwann...! Keiner achtet mehr darauf welche Sorten wann Erntereif sind bzw. bin ich in einer begünstigen Lage oder Klimatisch Benachteiligt, das ist komplett wurscht.

Die meisten Sammelstellen haben Ende Oktober die Annahme eingestellt. Dabei gibts erst jetzt das richtig gute Reife Obst.

Habe heuer nicht nach den Tarif des Bioverbandes gekauft sonder nach Qualität bezahlt.
Als Beispiel: Ankaufpreis Bioverband 15 cent pro kg
Ankaufpreis Lagerhaus 5 cent pro kg
meine Ankaufpreise zwischen 7 cent und 20 cent pro kg Biopressobst


Jetzt bin ich ein Obstverarbeiter und verarbeite auf Lohnbasis auch für konventionelle Betriebe das Obst, und dann gibt es immer die Diskusionen warum ich überschüssiges Obst von diesen Betrieben nicht kaufe und Bio Pressobst mit Zertifikat dringend suche. Da gehts dann so zu wie in diesem Forum.

Da kommen oft die meldungen "..mein Obst ist auch Bio, ich spritze die Bäume ja nicht, ... was ist ein Zertifikat...?"oder " ... und wie erkennst du ob mein Obst Bio ist oder nicht, hat ja keine Ohrmarke, ..."

Also nochmal: Ich suche für heuer noch Biopressobst - es wird nur reifes, und gesundes Obst übernommen - Barzahlung.

Grüße

Franz

  16-11-2008 08:55  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@hlavkafranz
Hallo Franz! Du beschreibst den Wahnsinn der Bio(büro)kratie sehr treffend
Als junger tüchtiger aufstrebender Unternehmer wie Du einer bist wird Dir nur die Entscheidung bleiben:

1.) Das Biohandtuch werfen und das machen was Du schaffen kannst und möglich ist

2.) Streng nach Bio(büro)kratie und deren unsinnigen Bestimmungen weiterfretten

3.) Ohne Rücksicht auf die Zertifikate (Biotaufscheine) Obst auch von sicheren Streuobstgärten der Region in Deine Verarbeitung aufnehmen und damit endlich genug Rohware bekommen, die pysiologisch genauso unbedenklich und gesund ist wie das zertifizierte Bioobst.

Übrigens: wußtest Du das Bioedelobst öfter und mehr gespritzt wird als konventionelles?
Allerdings nur mit im Biobau zuläßigen Mitteln

  16-11-2008 13:51  Knaulgras
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Ich würde gerne mal wissen ob die Bauern, welche alle so über Bio herziehen und andererseits dann wieder behaupten ihre Produkte wärn biologisch, eh klar ungespritzt und fertig, einen Hausverstand besitzen.
Ich lese hier immer nur wie schlimm alles und jeder nicht wirtschaftet.
Also ein Biobauer der sich jeden Tag mit seinem Boden, den Tieren usw. beschäftigt und dann noch 100% ig versucht sich organisch - biologisch zu ernähren, bzw. sogar biologisch - dynamische Produkte einkauft vom Bauern, Naturkostladen oder ev. vom Supermarkt (geht halt manchmal nicht anders) - das wäre für mich ein richtiger Biobauer, nicht immer sudern, sondern auch mal handeln!!!

  16-11-2008 15:27  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@ Knaulgras
Das wäre ja das mindeste dass Biobauern auch "Bio" leben!
Durch und durch ..ohne Wenn und Aber!
Schau Dich doch um - einige Wenige halten sich auch in Ihrer Lebensweise daran;
die Anderen versuchen mit unsinnigen, schikanösen Bestimmungen von den wahren Problemen abzulenken.
Nochmal:
Ein Streuobstgarten, der einem Biobauern gehört, und von rücksichtslos düngenden und Pestizide spritzenden Nachbarfelder umgeben ist, ist und bleibt Bio!?
Franz würde dort , glaub ich nicht kaufen obwohl er dürfte ..oder?

Ein Streuobstgarten im extensivsten Grünlandgebiet, aber der Besitzer ist kein Biobauer,
wird nie Bioobst hergeben...!
Würde Franz dort kaufen dürfen?????

Merkt Ihr Alle nicht den Wahnsinn?


  16-11-2008 16:50  hlavkafranz
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@jonatan

Ich versuche überschüssiges konv. Obst zu vermitteln. habe heuer oft die Meldung gehört ob ich nicht billigen Presssaft habe denn bei diesem Obstpreis (Lagerhaus 50€ pro Tonne) will man sich selber nicht bücken...
Dann hab ich halt vermittelt.

Ist leider Tatsache das Pressobst viel zu wenig wertschätzung zugute kommt. Aber im Geschäft schmeckt der Saft dann sowieso immer gleich!
Irgendwie bin ich aber auch froh darüber denn so hat man die Möglichkeit mit Qualität und Geschmack zu punkten.



  16-11-2008 17:04  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Jonatan, brrrrr....

stopp mal, wie willst denn das kontrollieren...
was kann der Biobauer dafür wenn sein Nachbar ein "extremer" ist ?
weiters ist ja komisch hab ich auch schon zig mal geschrieben, wenn das PSM eh nich gesundheits gefährdend ist etc. etc.
Jpnatan, wenn du genug KonsumentenInnen findest von deiner tollen Wiese dann kannst die eh verkaufen als "naturnah" oder was anderem...

Ja franz zu dir, ein Bioverabnd hat nun mal die Aufgabe einen guten Preis für seine BiobäuerInnen raus zu holen, und das das dir als Aufkäufer nciht so gefällt, na ja... ;-)

lg biolix

p.s. wir kommen aus dem Waldviertel und ich glaub du s chaust dich in deienr gegend um Futterrüben um, wegen des Transportes.....

  16-11-2008 17:17  hlavkafranz
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@biolix

Was mich an der Pressobst kampangne stört ist das am Anfang auf Teufel komm raus gesammelt wird und für schlechte Obstqualitäten der volle Preis bezahlt wird und jetzt da es erst wirklich gutes reifes Obst gibt bekommst du keines mehr bei der Sammelstelle. Ich zahle für gute Qualität ja auch durchaus weit über den Verbandspreis.

  16-11-2008 17:39  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Hallo Franz !

alos wir haben eine "Sammelstelle" im Wladviertel wo ich selsbt gepresst habe, der hat nun über 200 verschiedene bauern zum Lohnpressen, auf die Qualität angesprochen meinte er herue : "na die passen alle, fast kein unterschied...."

ich meine wenn du 7 bis 20 Cent zahlst bist abe nicht ganz im Schnitt...
Und fute Preise aushandeln wer soll das sonst und wann ?
bzw. werde ich mich erkundigen obs wirklcih keine Qualitätskriterien gibt...

lg biolix

  16-11-2008 19:00  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@ biolix
Wie willst denn das kontrollieren? ... Deine Aussage!!!

Hier bekommt der Wahnsinn Methode, lieber Biolix!

Wenn das Obst, neben dem düngenden und spritzenden Nachbarn, Bioobst ist und das andere in der unberührten Natur nicht ...und das läßt sich nicht kontrollieren ...was soll dann der ganze Wahnsinn?

Klar kann der Biobauer nix dafür, aber ehrliches Bio kann das Obst dann ja trotzdem nicht mehr sein!

Es kommt nicht an auf Das was drin ist , sondern auf das was Draufsteht , Hauptsache zertifiziert!

  16-11-2008 19:11  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@biolix
...wie willst denn das kontrollieren?
Die Labors heute können ohne weiters am fertigen Produkt z.B.Apfelsaft, feststellen ob das Obst dafür aus der Buckligen Welt oder aus dem Pulkautal stammt.
Das festzustellen ist ganz interesant vor allem bei den Herkünften diverser Edelbrände von Abfindungsbrennern.
Dort ist es möglich durch Isotopenvergleiche einen eventuellen Zukauf von Maische nachzuweisen.
Gerade diese genauen Untersuchungen stellen oft auch ganz unschudige und ehrliche Biobauern vor Probleme wenn z. B. Getreidelager nicht richtig gereinigt wurden oder wenn auch nur millionstel Teile eines Spritzmittel durch Abtrifft auf die Frucht gelangten.

  16-11-2008 21:02  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Also Jonatan , wir kommen da nciht weiter ,-)))

alles mit Isotopenuntersuchung.. obwohl nach so vielen leuten hier bio nicht mal besser ist als konventionell ;-)))

was willst du, kein gesetzlcihes Bio mehr ? nur mehr hausverstandsbio und du wirst der erste
"Hausverstandnaturfastbiobauer" sein... denn bio darfst dich nicht nennen...

bitte mach es, es gitb schon einen Naturbauern hier ( ein ganz lieber ;-) ) mit dem schließ dich zusammen und macht das...und schau das du einen Preis bekomsmt und das ja kein naturhausversttandsbauer einen bösen konventionellen neben sich hat...

wo lebst du eigentlich, hab mir noch gar nicht deinen Steckbrief angesehen ,-))
sind bei euch alle nur mehr Hausverstandsnaturbauern, wie hälts du es eigentlich noch mit den konvies aus ?

alles gute...

lg biolix

  17-11-2008 07:19  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@biolix
Also Deine Einträge und Deine Sichtweise in Sachen Bio und Biokratie müsste man in einen Sammelband zusammenfassen und dem breiten Bio-Kundenkreis zum nachlesen vorlegen!

  17-11-2008 09:17  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Jonatan, mach das bitte ... ;-)))

aber stells auch hier rein, deine zusammenfassung, und die "Biokratie" wie du schön sagst, 95% haben schätze ich keine Probleme damit...und siehe Finazkriese, lieber ein paar Regeln mehr und es ufert nicht aus, siehe Herrn Meister und deine "Fehleinschätzungen" ;-))



lg biolix

  17-11-2008 10:39  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@biolix
Regeln müssen sein, das ist mir klar!..Und die sind auch einzuhalten soweit sie Sinn machen oder erklärbare Hintergründe, die nicht jeder sofort versteht, haben.

Bürokratische Schikanen die es vielen vorenthalten Biobauer zu bleiben oder zu werden sind zu verurteilen.

Letztlich muß das Produkt ein echtes Bioprodukt sein das auch Untersuchungen standhält und nicht nur den Bioscheinheiligentaufschein (Zertifikat) hat.

Erklär bitte einen wirklich Bio-Bewußten Menschen dass z.B.das Obst aus seinem Hausgarten kein Bioobst ist, weil es kein Zertfikat hat (und folglich daher nicht soo gesund ist) aber das Obst vom Biobauer Maier einwandfreies Bioobst ist ,obwohl dessen Obstgarten mitten in der Abtrifftzone von Spritzmittel steht!

95% meiner Biofreunde und Kunden die ich kenne würden den Kopf schütteln über Deine Denkweise!
Gerade in Deiner Funktionärposition sind solche Sichtweisen, die Du da von Dir gibst, bedenklich!

  17-11-2008 11:37  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Nochmal vom Anfang !

Bio ist genau definiert, daher ohne Bürokratie kein Bio !
wer sagt dir das vom abdrift ?????? Ich hab auch 2 konventionelle neben mir trotdem wir 16 Biobetriebe in einem Dorf sind, und die passen auf beim Spritzen udn ich hatte nciht mal einen Spritzschaden wenn ich z.b. Klee angebaut hatte... bzw. sagt dir das es bei den nicht Biostreuobstwiesen keinen "Bösen" Nachbarn gibt ? Wer soll das Kontrollieren ???
Und wie schon gesagt verkauf es als "Natur nah" oder was ncoh besseren...

WO hab ich gesagt das das nicht gleich gut sein kann ? wenn ja sag ich jettz es kann auch besser sein in Ausnahmefällen, aber im regelfall eben nicht,und hab dir aber glaube ich oben geschrieben wer zahlt die Isotopenuntersuchung wenn es besser ist, um das zu beweisen, ich hoffe du ;-)

Weiters, wenn du bio nicht schaffst aus irgend welchen gründen, darfst du aber bio nciht schlechter machen als es ist, obwohl du ja gerne anscheinend höherpreisig unter "Bio" vermarkten möchtest... das versteh ich dann nicht ganz ?

Und was ist mit dem veröffentlichen, gerade als Biofunktionär muß ich auch hinter dem System stehen und die Biobauern die kontrolliert werden, siehe auch viele postings tun das auch... nicht mal der Franz überlegt auszutreten ;-))

und das ist gut so, und daher steh ich voll dahinter.. das ich mich mit 3% der "regeln" auch nicht zu 100% Identifizieren kann o.k. , aber deswegen es als schlechtes Regel oder Gesetzeswerk zu bezeichnen ist nicht so besonders von dir...
Ich hab noch kein besseres System gedunden, vielleicht machst dui eines.. wie schon oben beschrieben tu es...
aber sag den 20 tausend BiobäuerInnen in Ö bitte nicht das sie eigentlich eh nciht Bio sind, dennd as stimmt nciht.... ,-)

lg biolix


  17-11-2008 17:09  jonatan
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
@biolix
Eigentlich ist es schade um die zeit mit Dir zu diskutieren!

Du hast recht, immer und überall,Du verdrehst sogar die geschriebenen Worte!

Wo bitte hab ich je gesagt dass Bio schlecht ist ?

Mich stört nur das scheinheilige Getue so Mancher drumherum und hab das auch immer genau unterscheiden können zwischen Echten Biobauern die auch Bio leben und Biokratie Pharisäer!

  17-11-2008 17:38  biolix
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Und zu 2. terem zählt du mich ? glaubst du wirklcih das ich bio nicht lebe ?

du hast mich schon mal so bezeichnet, jetzt bin ich echt enttäuscht ;-)

DU, jetzt hats der Meister schon auf der Hauptseite im Landwirt heute.. na wum, ich hoffe er zahlt auch die 25 Cent dann den Biobauern nach !!!!

Die nciht mal der Franz für Top top Ware zahlt, weil eben heuer so viele Bioäpfel wie noch nie da waren, und sind wir froh das wir die zu einem noch hablbwegsen Preis vermarktet haben...
muß eigentlich alles auf Cent fallen, bzw. wollen dann wenns grad passt alle Bio verkaufen ?

Lieber jonatan, sind das dann deine "biofreunde" oder die "Richtigen", ernähren sich die dann auch von Bioprodukten oder tun das das du fon einem richtigen Biobauern erwartest ?

lg biolix nie schade um die Zeit... denn sowas fehört ausdiskutiert, und es muß niemand recht haben...jeder kann seine Meinung haben, natürlich auch herr Meister..a ber wie gesagt die 25 Cent vermarktung für die Biostreuobstäpfel pro kg hätte ich heuer gerne von ihm, und dann noch die "hausverstandssteuobstwiesenäpfel" dazu, bitte um den selben Preis vermarktet, Herr Meister können wir nächstes Jahr ins Geschäft kommen ?

lg biolix

  17-11-2008 19:00  thebay
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Hallo.
Eure Diskussion - eigentlich liest sich das schon wie ein Krimi wo man auf den ersten Toten wartet - ist echt spannend.
Als reiner "Selbstversorger" mit ein paar Milchschafen und ein paar Apfelbäumen ist da einiges zu lernen!
Meine Erfahrungen zu den Verbänden - egal ob Bio oder Konv. - haben mir nur gezeigt, dass an Klein, nein eigentlich Kleinstbetrieben, keinerlei Interesse besteht. Ich wollte bei meinem Start dem Schafzuchtverband (ok, um den geht es hier nicht) beitreten. Ich habe es noch rechtzeitig begriffen: damit finanziere ich nur Leute die mir Vorschriften machen die mich mein Geld kosten, die Gebühren von mir verlangen damit sie mir Vorschriften machen können, und sonst keine Hilfe sind. (Das weis ich von einigen befreundeten Schafzüchtern.)
Zurück zum Thema. Ich führe meinen Betrieb nach strengen Biorichtlinien. Nicht weil ich damit Geld verdienen kann (bei meiner Bertriebsgröße ist der Gedanke schon lustig), sondern aus Überzeugung. Ich kenne Biobauern die den Biogedanken (der wahrscheinlich dieser "Strömung" zugrunde lag) leben. Was man hier teilweise mitbekommt erschreckt einen Anfangs, man gewöhnt sich aber daran. Ich bringe keine Beispiele, weiter oben stehen genug und ihr alle wißt es besser als ich :)
Ich habe heuer von meinen Apfelbäumen ca. 3 To geerntet. Weitere ca. 2 To bleiben den Rehen und wer sonst noch will. Verkaufen scheidet aus - für die 3 Cent händisch Ernten und hinbringen wäre nur mehr Blöd.
Je mehr Einblick man bekommt und je mehr man sich - auch aus Eigeninteresse um es richtig zu machen - damit beschäftigt: wird der Endverbraucher eigentlich inzwischen auch von den Bauern und Landwirten für komplett blöd gehalten? Sicher braucht es einen Rahmen der vorgibt was Grundlage ist um sich Bio zu nennen. Natürlich sind Kontrollen nötig - aus so vielen Gründen wie jedem gerade einfallen und noch 3 dazu. Doch je aufgeblähter ein Regelwerk und Vorschriften sind, desto mehr Leute wird es geben (gibt es) die mehr Zeit aufwenden diese Regeln gekonnt zu umgehen und vielleicht zu brechen, als sich Gedanken um den Weg zum Produkt und das Produkt selbst zu machen.
Bio war früher eine von wenigen gelebte, positive und ganzheitliche, Einstellung. Da es damit mehr Geld zu verdienen gibt als vielleicht anders, ist es bei Vielen zum reinen Geschäft verkommen.
Ökologisch zu wirtschaften setzt eine ökologische Einstellung voraus die auch gelebt wird. Das ist aus ökonomischer Sicht sicher nicht immer einfach. Aber inzwischen kommen immer mehr Menschen - langläufig nur als Kunden angesehen - dahinter.

  17-11-2008 19:49  Tyrolens
Braucht es keinen Hausverstand, sondern nur mehr Zertifikate
Hey Biolix. Ich bin nicht für strengere Regeln, sondern für eine Änderung von Regeln, die u.U. nicht wirklich sinnvoll sind, wenn man ökologisch anbauen möchte.


Viele Grüße,

Thomas



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