gehts ohne ausgleichszahlungen auch?

Antworten: 47
  28-01-2008 19:24  breiti
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
hallo! mal eine frage an euch;

könnt ihr euch vorstellen ohne ausgleichszahlungen auszukommen?

  28-01-2008 19:43  sturmi
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Ja natürlich, wenn der Basispreis € 2,50,-/kg Schlachtkörper ausmacht! ;-)
MfG Sturmi

  28-01-2008 19:44  helmar
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Keine Ausgleichszahlungen, keine wie immer auch geartete Vorschriften und Auflagen, so könnte ich es mir eventuell vorstellen......
Mfg, helmar

  28-01-2008 19:55  donald
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Tja nur Vorschriften die Tierschutz und Umweltschutz angehen sind nicht mehr wegzudenken.

Auch wenn mich jetzt einige vermutlich für Sklaven der Fördergelder halten, und es selber nur nicht zugeben würden:
Nein ich kann mir nicht vorstellen den landwirtschaftlichen Betrieb ohne AZ und ÖPUL kostendeckend zu bewirtschaften!

donald


  28-01-2008 20:14  donald
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Hallo tiroler!

Muss auch nicht überall dabei sein, und reize es auch nicht aus ja jeden Euro zu erhaschen, doch bin aber froh über die Unterstützung.

donald

  28-01-2008 20:41  riener
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
von tirole007

Ich für meinen Betrieb kann nur sagen das es wahrscheinlich geht den mit den paar Tausend € weniger wird es sicher auch gehen. Bin nämlich kein Förderungs Optimierer muss nicht überal dabei sein damit ist mann auch nicht so abhängig. Lg

also wenn das jemand liest der nicht aus der landwirtschaft kommt dann gute nacht.
wenn es denn bauern ja eh egal ist ob am ende des jahres ein paar tausender mehr oder weniger am konto sind man selbst (als normaler arbeiter ) aber nur so über die runden kommt

  28-01-2008 20:41  riener
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
von tirole007

Ich für meinen Betrieb kann nur sagen das es wahrscheinlich geht den mit den paar Tausend € weniger wird es sicher auch gehen. Bin nämlich kein Förderungs Optimierer muss nicht überal dabei sein damit ist mann auch nicht so abhängig. Lg

also wenn das jemand liest der nicht aus der landwirtschaft kommt dann gute nacht.
wenn es denn bauern ja eh egal ist ob am ende des jahres ein paar tausender mehr oder weniger am konto sind man selbst (als normaler arbeiter ) aber nur so über die runden kommt

  28-01-2008 20:42  zimme24
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
würde nicht wirtschaften wenn die subventionen zum überleben des betriebes notwendig wären. bin hoffentlich flexibel genug um sofort den betriebszweig zu wechseln oder den vollerwerb aufzugeben sollte es sich nicht mehr ausgehen v erzeugten produkt zu existieren.
wird aber sicher sehr interessant wie sich die lw entwickeln wird ohne zuschüsse, da werden sich fehler im konzept nicht mehr so leicht zudecken lassen.

günter

  28-01-2008 20:45  muk
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
ja klar geht das, 500.000 liter milchproduktion pro jahr - dann gehts auch ohne zahlungen

  28-01-2008 20:49  Puehri
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Es heißt ja AUSGLEICHS - zahlungen. Ist damit nicht gemeint die Einbußen die ein Landwirt hat(sei es billiger schweinepreis, wenig Milchgeld,....etc) auszugleichen. Wenn der Bauer mehr bekommt für seine Produkte, dann wird es ohne dieses Geld auch gehen.
Oder sehe ich das falsch???

mfg Puehri

  28-01-2008 20:56  helmar
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Naja, so ganz falsch nicht, aber, die AZ/Bergbauernzuschuß soll die Erschwerung der Leistung abgelten, also z.B, die höheren Kosten für Arbeitszeit und Technik, und Erschwernisse in der Infrastruktur......fürs ÖPUL muß man sich verpflichten, dies oder jenes zu tun oder eben nicht......eigentlich ist nur die EHP/einheitliche Betriebsprämie ein Ausgleich, früher wars die Stier-Kuh(Milch/Mutterkuh) ev. Kalbinnenprämie und der Kulturpflanzenausgleich....gabs sonst noch was dieser Art?
Mfg, helmar

  28-01-2008 21:38  chili
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Ich glaube man muss einmal festhalten wem kommen im Endefekt diese Ausgleichszahlungen überhaupt zugute! Also erstens glaube ich kann man sagen sind es mal günstige Lebensmittel für alle Konsumenten und zweitens sichern wir damit viele Arbeitsplätze durch Investitionen in allen möglichen bereichen oder nicht?!!!
Also riener ich glaube wir brauchen gegenüber den Arbeitern kein schlechtes Gewissen haben zu müssen!!

mfg.chili

  28-01-2008 21:45  Halodri
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Ausgleichszahlungen sind Teil unseres Einkommens, welches wir nach Absenkung der Produktpreise beim EU-Beitrittes als Ausgleich bekommen haben.Kein Bauer hätte ohne diese Zusagen seitens der Politik für einen Beitritt Österreichs zur EU gestimmt. Für Produktpreise gibt es keine Garantien sie können steigen (siehe Milch) oder am Boden liegen ( siehe Schweine). Den Markt können wir Bauern kaum beeinflussen,lassen wir uns durch die momentan hohen Milchpreise nicht täuschen auch die Kostenseite ist rasant angestiegen.Ohne Direktzahlungen ist jeder Arbeiter besser dran, die meisten Betriebe würden von der Substanz leben und spätestens bei der Hofübergabe geschlossen. Denkt einmal nach: wie würde euer Betrieb heute aussehen hättet ihr die letzten 12 Jahre keine Ausgleichszahlungen erhalten!

  28-01-2008 22:07  Psycho
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
wenns keine subventionen mehr gibt wirds folgendermaßen ablaufen:

zuerst machen alle kleinen betriebe entgültig zu

dann werden sich alle anderen überlegen ob sie wirklich noch fleisch/milch erzeugen wollen (weil man hat da ja nicht wenig arbeit) oder lieber die viecher wegtun und energiekorn bzw. elefantengraß oder pappeln in berggebieten auf ihren flächen setzen (damit sie noch genutzt werden und man ein bissal geld davon gewinnt) und eben arbeiten gehen


dadurch werden milch/fleisch-produkte knapper = teurer und diese lebensmittel würden dann nur noch den reicheren vorbehalten sein

-----------------------------

die "paar tausender" sind keine subventionen - sie sind in gewisser weise teil unseres Gehaltes !

und reich werden tut man dabei nicht weil das meiste des milch/fleischgeldes und der subventionen wieder investiert werden muss bzw. man hat ja auch laufende kosten (wie z.b.: kraftfutter/strom/etc..)

und arbeiten tun wir auch nicht gerade wenig (mit melken/füttern alleine kommt man ja schon fast auf 30-35 stunden oder mehr in der woche - und mit dem alleine ists noch lang nicht getan... - ich wills mir gar nicht erst ausrechnen)


wenn die EU haben will dass die nahrungsmittelpreise stabil bleiben, damit sich jeder leisten kann gesund zu leben, gibt es keine andere möglichkeit als uns zu subventionieren

  28-01-2008 22:12  Halodri
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
@tiroler007

Ausgleichszahlungen haben nichts mit Krediten zu tun, ich nehme an du hast auch Ausgleichszahlungen in Anspruch genommen. Wie jemand betriebliche Entscheidungen trifft bleibt jedem selbst überlassen und wenn sich einer dabei übernimmt trägt er auch die Verantwortung dafür. Im westlichen Teil Österreichs ist der Fremdenverkehr für viele bäuerliche Betriebe ein zweites Standbein in welcher Form auch immer. Für einen Vollerwerbsbetrieb zu den derzeitigen Marktbedingungen sind die Ausgleichszahlungen notwendig weil sonst kein Eigenkapital gebildet wird und die Betriebe wirtschaftlich auf lange Sicht nicht lebensfähig sind.

  28-01-2008 22:14  chili
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Hallo tch!

Das Leben ist ein einziger Kreislauf nimms mit Humor -:)))

mfg. chili

  28-01-2008 22:21  Halodri
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
@ Psycho

Sowie du es formuliert hast genauso wird es kommen. Österreich wird abhängig von Nahrungsmittel aus Südamerika, USA, Australien wo Landwirtschaft in anderen Dimensionen und somit kostengünstiger betrieben werden kann als bei uns. Ist das dem Konsumenten egal?

  29-01-2008 07:34  ALADIN
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Hallo Helmar und Andere!

Wenn das so einfach wäre. Ausgleichszahlungen weg, Vorschriften weg. Aber das wrdens nicht spielen. AZ weg und die Vorschriften werden Gesetze und weil wir ja in Österreich sind, gleich noch ein bisserl drauf und lesen (und verstehen) solls nur ein Magister können. Was würden sonst die vielen Angestellten der Ama und der Kammern tun?

  29-01-2008 07:51  helmar
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Oder irgendwann doch weil die "Macht" gewisser der wirtschaftlichen Realität weichen muß?...Schau die mal die sogenannten CAIRNSStaaten an, da waren vor 20 Jahren die Subventionen weg, es hat Betriebsaufgaben gegeben, aber vor allem wurde an der Kostenschraube gedreht, u.a. der Import von Futtermitteln kam zum Erliegen. Die durchschnittliche Milchleistung ist heute im Vergleich um 1/3 weniger, die Kühe leichter und leben von dem was die Wiese hergibt. Und bei uns sind die Zuchtverbandsgewaltigen immer noch der Meinung dass die Leistung um jeden Preis gepusht werden muß! Die Beratungsveranstaltung hat dann den Titel wie man teures KF mit billigerem ersetzen kann, nur wie wo man dazu kommt, besonders in etwas abgelegenen Lagen, wird nicht erörtert.....ein herziges Beispiel ist die Naßschnitte.....
Mfg, helmar

  29-01-2008 08:37  Hofjurist
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Die Frage an sich ist meines Erachtens zu allgemein. Ob es ohne Ausgleichszahlungen geht, hängt maßgeblich davon ab, welchen Produktionszweig der Betriebsführer nachgeht und wie wirtschaftlichen und infrastrukturellen die Rahmenbedingungen sind und bleiben. Meines Erachtens ist es aus derzeitiger Sicht unmöglich ohne Ausgleichszahlungen zu überleben. Möglich wäre es nur, wenn die Rahmenbedingungen da wären, wie beispielsweise faire Produktpreise (1 Liter Diesel kostet derzeit € 1,15 - 1 Liter Milch kostet derzeit um die € 0,90) sowohl am Milchsektor als auch am Fleischsektor (Lockartikel in Supermärkten mit Rind- und Schweinefleisch). Solange die Konsumenten über zu hohe Lebensmittelpreise jammern, wird dem Landwirt nicht mehr bleiben, da der Handel auch immer mehr einnehmen muss um die steigenden Lohnkosten zu bezahlen. Durchschnittlich geben die österreichischen Familien laut Statistik derzeit 16% des verfügbaren Geldes für Lebensmittel aus, vor 30 Jahren war es das doppelte.
Ein nicht kleines Segment des vorgelagerten Bereiches der Landwirtschaft hat von den Ausgleichszahlungen wesentlich profitiert - der Landmaschinenhandel. In den letzten 8 Jahren sind die Maschinenpreise um 30% gestiegen, der Absatz ist jedoch nicht zurückgegangen. Diese 30% spiegeln jedoch nicht die Geldentwertung wider, denn demnach dürften die Preise nur um ca. 15-20% gestiegen sein, sondern sind Auswuchs fehlgeschlagener betriebswirtschaftlicher Betrachtungen der Betriebe. Weitere Profiteure sind Baufirmen, die die eigentlichen Empfänger der Investitionsförderung sind - kein Cent dieser Förderung bleibt am landwirtschaftlichen Betrieb.

Und jetzt kommt meine Gegenfrage: Warum sollte es ohne Ausgleichszahlungen gehen und wie soll es ohne Ausgleichszahlungen gehen?

  29-01-2008 08:54  mandy
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
@tiroler: Würde das mit den Eu-abgeordneten noch dahingehend ergänzen: Es sind dies großteils Lobbiisten jener Gruppierungen, die Österreich in die Eu gedrängt (mit teils bewusst verschwiegenen oder verschleierten Aussagen und Panikmache bei nichtmitgliedsch.) haben, nämlich die Industriellenvereinigung und teilweise die Fremdenverkehrswirtschaft - und die sind ja auch nachweislich die "Gewinner der EU-mitgliedschaft :-((
Für tüchtige, innovative Betriebe wird es sicher auch ohne AZ gehen, vorrausgesetzt, die Rahmenbedingungen passen. Und das es ohne "Zuerwerb" nicht funktionieren wird, haben unser netten Bauernverräter ja immer schon gesagt - am Besten wohl in der Politik - keine Verantwortung und bares Cash. M.f.G. mandy

  29-01-2008 09:05  Christoph38
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Selbstverständlich geht es ohne Ausgleichszahlungen auch.
Man muss sich dann halt überlegen, welche Auflagen man nicht mehr erfüllen muss und wie man sich generell auf die geänderten Bedingungen einstellt.
Manche werden den Betrieb einstellen, doch das ist ja nichts neues, passiert ja auch mit Ausgleichszahlungen.

Wenn die Förderungen wegfallen, stelle ich den Betrieb um, wenn ich dabei keine Perspektive sehe, höre ich auf.
Mein Leben geht sicher auch ohne Ausgleichszahlungen gleich weiter.

  29-01-2008 09:07  palme
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Hallo !
Der "Leo" hat bei einer Versammlung unlängst gesagt, der Stierpreis muß auf 5 €
anghoben werden. Wenn er dies schaffen würde, dann währe vieles einfach leichter !!

MfG, palme



  29-01-2008 09:21  Bert43
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Hallo breiti!
Also ganz kann ich deiner Frage nicht folgen,ausgleichszahlungen sind eingeführt worden weil der basispreis gesenkt wurde.
Also warum sollte man jetzt auf die ausgleichszahlungen verzichten?
Ich kann mir vorstellen wenn man dafür denn basispreis entsprechend wieder anhebt.
Wenn deine Frage ein nicht Bauer liest,na dann gute Nacht.

  29-01-2008 09:27  Halodri
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
@tiroler007

Mein selbstständiges Denken sagt mir das wir ohne Ausgleichszahlungen die am schlechtesten verdienende Berufsgruppe im Lande wären. Diverse Gesetzte und Auflagen wird man auch einhalten müssen und Grundnahrungsmittel werden im Preis nicht explodieren darauf wird schon geachtet.Diejenigen welche keine Ausgleichszahlungen erhalten wollen können ja drauf verzichten.

  29-01-2008 09:48  kst
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Tiroler, warum immer so verallgemeinerungen? die meisten haben mit den Ausgleichszahlungen das denken eingestellt, bei so einer Bemerkung drängt sich bei mir die Frage auf ob es möglicherweise Leute gibt, die noch nicht begonnen haben mit dem Denken.
Ich habe mir die wichtigsten variablem Kosten je ha im Ackerbau angesehen, beim Getreide.
Natürlich kann man sagen man muß auch anderes anbauen als Getreide usw. aber es sollte doch auch je ha Getreidebau finanziell ein Gewinn herrausschauen.
Ich habe auch Pflanzenschutz und Dünger dabei wobei einige sagen werden, dass dies nicht notwendig sei.
Ich habe auch die Preise von 2006 genommen.
Weizen Durchnittsertrag in t 49,1 je €111,- = 545,-
Roggen 34,8 € 106,- = 369,-
Gerste 44,3 € 89,- = 394,-
Ausgaben je ha versicherung € 40,- Grundsteuer 53,- dreschen 70,- Saatgut 90,-
Pflanzenschutz 10,- Dünger 100,- Sozielversicherung 178,-
jetzt können wir noch debattieren ob zu gut versichert, zuviel für Saatgut, Pflanzenschutz oder Dünger ausgegeben wurde.
Die Kosten je ha getreidebau sind als grob geschätzt € 541, bei einem Ertrag von Durchschnitt € 436,-

Aber es gibt Leute die sagen man kommt ohne Förderung aus-ich versteh solche Aussagen nicht.
mfg.kst

  29-01-2008 10:39  Josef_Knecht
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
...warum die Preise für 2006? passen wohl besser in den Kram!

jetzt nimm bei deiner "Milchmädchenrechnung" die Preis von 2007!




  29-01-2008 11:18  org
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
@Psycho! Da bin ich anderer Meinung! Es sperren nicht die kleinen Betriebe als erstes zu, sondern die mittleren, die derzeit mit Zuerwerb und Förderungen leben. Die kleinen sind jetzt schon im Nebenerwerb und die Höfe werden praktisch als Hobby betrieben. So frei nach dem Motte: Mein Hobby halte ich mir, auch wenn es teurer wird. Arm dran sind dann diejenigen, die zum Teil von der Landwirtschaft leben. Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen ist zu klein und der Hof für eine Dauerarbeitsstelle ausserhalb zu groß. Übrigens bin ich der Meinung, dass es auch nach 2013 noch Ausgleichszahlungen für erschwerte Wirtschaftsbedingungen gibt, doch wird diese Förderung nicht mehr an Produkte, sondern an die Wirtschaftsweise gebunden sein.

  29-01-2008 11:22  walterst
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
1000% Zustimmung zu Stellungnahme von org.

Walter

  29-01-2008 11:25  pillma
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
@org
Stimme dir vollkommen zu!

  29-01-2008 13:46  Hofjurist
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Bringt man das jetzige Elementarereignis "Paula" aufs Tablett, so erkennt man, wie schnell sich die Situation zum Negativen wendet. Wenn dies mit dem Milchpreis in der nächsten Zeit auch passiert (normale Produktion in NZL, geringerer Verbrauch in Asien, etc.) würde die Thematik anders aussehen. Der Land- und Forstwirt ist von sehr vielen Faktoren abhängig, die er selbst nicht steuern kann und auch gar nicht beeinflussen kann. Andere Berufsgruppen kann man damit einfach nicht vergleichen. Also nochmal: Wie können wir ohne Ausgleichszahlungen das Einkommen n a c h h a l t i g erwirtschaften? Meines Erachtens ist dies nicht möglich!

  29-01-2008 14:07  Psycho
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
@org: ok - hast eigentlich recht

aber die kleinen "hobby" betriebe werden auch irgendwann aussterben wenn die alten nicht mehr wollen/können und der betrieb zu teuer würde - das tut sich heutzugate glaub ich kaum ein übernehmer mehr an - selbst bei allergrößter tierliebe!

bei den mittleren betrieben hast recht - für die würde es am schwierigsten - weil für nebenerwerb ist es dann doch fast zu viel arbeit und vollerwerb ginge dann nicht
da glaub ich eben dass viele auf energieplanzen (weil energie wird immer mehr gebraucht) umsteigen damit sie ihre flächen behalten und eben vollzeit arbeiten gehen


die großen würdens aber auch nicht leicht haben:
man hat mehr tiere, und man kann auch billiger produzieren aber die großen maschinen sind auch viel teurer - man braucht mehr kraftfutter - man muss größere gebäude bauen, etc... - , und deswegen glaub ich eben nicht, dass einer mit 500 stück vieh (oder mehr), deswegen prozentuell auch um so viel billiger produzieren kann
außerdem: eine kuh macht muh, viele kühe ,machen mühe - und die richtigen großbetriebe müssen leute anstellen die gut bezahlt werden müssen (wobei du die leute erst mal bekommen musst, weil ich glaub nicht das der beruf ein gutes ansehen hat) und selber bist auch 20 stunden am tag in den gummistiefeln weil halt immer was ist - das ist keine lebensqualität

-----------------------

das es nach 2013 auch noch was gibt stehr außer frage - ich habe nur ein "Was Wäre Wenn"-bild gezeichnet

lebensmittel-versorgungssicherheit ist das wichtigste grundbedürfnis der menschheit

ich verfolge ein bisschen den amerikanischen vorwahlkampf, und in einer diskussion bei den republikanern glaub ich war auch von der landwirtschaft die rede - dort ist es genau so: das land MUSS sich selbst mit nahrungsmitteln versorgen können! - es darf keine abhängigkeit geben!

und genau so ist es in der EU und überall sonst auf der welt (in afrika können sich viele eben nicht selbst versorgen und man sieht wohin das führt: rückschritt in allen bereichen, abhängigkeit von hilfsgeldern was wiederum zu korruption und krieg führt)

wir können es uns es nicht leisten unsere lebensmittel-versorgungssicherheit aufs spiel zu setzen - und deswegen wird es auch weiter förderungen geben

und außerdem würde jeder umweltschützer und normal denkende mensch den kopf schütteln wenn wir alle milch, fleisch und getreide aus amerika oder sonstwoher teuer importieren (und damit viel CO2 verursachen) und gleichzeitig unsere böden brach liegen oder mit energiekorn zugepflanzt sind

-----------------------

das problem mit der landwirtschaft heute ist glaub ich die zunehmende verstädterung der bevölkerung
früher hat man noch gewusst wie die lebensmittel hergestellt werden bzw. wieviel arbeit das ist und das die bauern nicht mit maschinen sondern mit LEBEWESEN arbeiten (weil die meisten in der nachbarschaft gewohnt haben)
und dann kommt noch das Image des Landwirtes dazu das städter haben: dreckig, stinkend und dumm (und dann schauen sie noch BauerSuchtFrau)

die leute kaufen einfach das fertige packerl und denken nicht weiter darüber nach
naja, das ist jetzt ein krasses beispiel:

1 liter milch = 0,90 Euro
1 liter RedBull = 5,40 Euro (wenn ich das richtig in erinnerung habe)

man kann auch cola oder so nehmen (was manche leute auch literweise in sich reinschütten), aber da ist es nicht so extrem deutlich

man vergleiche also 1 liter chemiewasser mit 1 liter milch und ich brauche euch ganz sicher nicht erzählen was alles hinter 1 liter milch steht

  29-01-2008 14:50  Icebreaker
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
.Hallo Psycho

.. kurz zwischengefragt auf deine Aussage: "die gut bezahlt werden müssen (wobei du die leute erst mal bekommen musst, weil ich glaub nicht das der beruf ein gutes ansehen hat)"


WARUM hat eigentlich "der" Beruf " (wie du schreibst) nicht so ein gutes Ansehen?Gibt es insgesamt zu wenig "gute Leute" oder zu wenig "gute Entlohnung" dafür? Woran liegt es wohl heutzutage und überhaupt? ;-)

lg Ice

  29-01-2008 15:23  Psycho
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
beides

es gibt zu wenig gute leute - wenn jemand auf einem betrieb nur arbeitet ist einem bald mal etwas egal - da arbeitet man seine 8 stunden irgendwie ab und geht dann heim

und zu wenig bezahlt: ok - ich geb zu ich weiß nicht wieviel man bekommen würde aber ich glaub das man schon gut bezahlen muss damit leute so einen beruf ergreifen

weil ich merks selber: bin nicht auf einem betrieb aufgewachsen (bin aber jetzt einer von euch) und wenn ich alte schulkollegen treffe, haben die meisten ein völlig falsches bild von der landwirtschaft - die glauben dass man als landwirt wenig arbeitet weil man z.B.: unter den "normalen" arbeitszeiten einkaufen geht, die milch eh von alleine in den tank rinnt, man tausende von euro förderungen nur so kassiert und ständig nach stall stinken muss und dreckig ist


ich weiß nicht wie es in deinem umkreis so ist, aber ich habe das gefühl dass ein landwirt nicht gerade das ansehen eines arztes oder anwalts genießt
da gibts viele vorurteile - stichwort: verstädterung !

und wenn einer der nicht auf einem landwirtschaftlichen betrieb aufgewachsen ist die wahl hat, setzt er sich lieber 8 stunden ins büro als sich mit 50 kühen abzumühen (im stall wo es "stinkt")

das ist halt heutzutage glaub ich so

die meisten "unangenehmen" arbeiten, also da wo zum beispiel stinkt, machen keine österreicher mehr

  29-01-2008 16:05  leitnfexer
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
nur mal so eine anmerkung:
ich habe rd.10 jahre als arbeiter hinter mir(auf großbaustellen österreichweit) und hatte das gefühl, die bedingungen werden mit jedem jahr schlechter.
gutes geld läßt sich da auch kaum verdienen, schon gar nicht mit überstunden(die kassiert der FM)
geht nur über die "schwarzarbeit" und dafür hatte ich nie genug zeit(hab ja an betrieb daham)
jetzt als lw mit zuerwerb(mr) bleibt mir auch nicht mehr, aber ich kann mehr in den betrieb investieren.
ich könnte mir nicht mehr vorstellen, wieder unselbstständig zu arbeiten...

auchsgleichszahlunge krig ich eh eigentlich keine mehr(ehp rd600€)
und so gelder wei bergbauernzuschuß und öpul werden in irgendeiner form weiter bestehen, denke ich mal.

  29-01-2008 16:16  kraftwerk81
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Das kannst aber auch nicht verallgemeinern. Es gibt gar nicht so wenig Leut die vor der anderen Seite an Graus haben.



  29-01-2008 20:25  helmar
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Man sollt e die veröffentlichte Meinung nicht unterschätzen, denn das mediale Gezeter über die hohen Lebensmittelpreise bereitet bei der breiten Öffentlichkeit den Boden dafür auf , dass man in Zukunft den Bauern den Geldkorb beruhigt höher hängen kann, eben weil die Preise steigen usw. Auch wird immer wieder dem Bauern mehr oder weniger subtil Tierquälerei in Massentierhaltung und Tiertransport vorgeworfen, obwohl das Konsumverhalten der breiten Masse erst einen Teil dieser Mißstände hervorruft, denn oft wurde beim Billa oder sonstwem Fleisch gekauft, obwohl ein eigen schlachtender Fleischer vor Ort war, bis dieser halt entweder mangels Kunden oder wegen teurer Auflagen das Handtuch geworfen hat......der Zug geht einwandfrei in Richtung Kürzung, und man sucht ja jetzt schon fleißig nach Begründungen dafür....vielleicht bin ich zu pessimistisch, und hoffe daneben zu liegen, aber andererseits......
Mfg, helmar

  30-01-2008 08:58  Christoph38
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Jeder "mündige Konsument" weiss inzwischen, dass die Lebensmittelpreise der Inflationstreiber des Jahres 2007 waren.

Viel weniger ist davon zu lesen, wieviele Jahre die nichtsteigenden Lebensmittelpreise eine inflationsdämpfende Wirkung hatten.
Komisch auch, dass der Konsument 1950 noch 50% des Einkommens für Lebensmittel ausgeben musste und heute nur mehr 13%. Einfache Lebensmittel wie Kartoffeln, Mehl etc, ohne teure Verarbeitung sind zudem in der Menge gesunken, weshalb derselbe Warenkorb wie 1950 vermutlich heute nur mehr 5% des Einkommens kosten würde.



  30-01-2008 12:28  bglder
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
kann ich mir nicht vorstellen
vor dem eu-beitritt wurden wir über den produktpreis gefördert jetzt über die fläche.
an stelle der ama gab es die dieversen fonds( getreide, milch, fleischwirtschaftsfond etc.)
der kontraktweizenanbau(höherer preis) war den großbauern und freunden der bezirksreferenten vorbehalten. die kleinen durften futtergerste und den billigeren exportweizen
anbauen. im mai wurden die gedreitepreise mit den sozialpartnern ausverhandelt.
rinderexporte wurden gestüzt. bei landwirtschaftlichen importen wurde die differenz zum
welthandelspreis abgeschöpft.

die ausgleichszahlungen werden kräftig gekürzt werden, doch ohne förderung wird das


system landwirtschaft nie funktionieren.




fferenz

  30-01-2008 12:36  bglder
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
> kann ich mir nicht vorstellen
> vor dem eu-beitritt wurden wir über den produktpreis
> gefördert jetzt über die fläche.
> an stelle der ama gab es die dieversen fonds( getreide,
> milch, fleischwirtschaftsfond etc.)
> der kontraktweizenanbau(höherer preis) war den großbauern
> und freunden der bezirksreferenten vorbehalten. die kleinen
> durften futtergerste und den billigeren exportweizen
> anbauen. im mai wurden die getreidepreise mit den
> sozialpartnern ausverhandelt.
> rinderexporte wurden gestüzt. bei landwirtschaftlichen
> importen wurde die differenz zum
> welthandelspreis abgeschöpft.
>
> die ausgleichszahlungen werden kräftig gekürzt werden, doch
> ohne förderung wird das
>
>
> system landwirtschaft nie funktionieren.
>
>
>
>
> fferenz

  31-01-2008 15:15  iderfdes
gehts ohne ausgleichszahlungen auch?
Hallo tch,

also erstens sind die Erzeugerpreise für Lebensmittel langfristig (unter Einberechnung der Inflation der Inflation überhaupt nicht und auch sonst kaum) gestiegen und zweitens ist das landw. Einkommen in 15 Jahren trotz der AZ deutlich gesunken.
Und das bei einer Verfielfachung des bürokratischen Aufwandes und mit teils wirklich sinnlosen Vorschriften.
Und selbst die Verbraucherpreise für Lebensmittel sind unterdurchschnittlich gestiegen.
Es gibt hierzu einen eingenen Preisindex, das Ganze ist also einfach zu beweisen.

Also glaub ich wirklich nicht, dass die Landwirte die großen Gewinner dieses Systemes sind. Nachdem die AZ jetzt schon deutlich gekürzt wurden und viele Betriebe aufgegeben haben, hat das geringere Angebot natürlich zu höheren Preisen geführt. Sollten diese Zahlungen ganz gestrichen werden, würden die Auswirkungen gar nicht abzusehen sein. Eine deutliche Produktionserhöhung kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen bei den Preisen für Kraftfutter und Düngemittel.

Natürlich muss man jeden Betrieb für sich alleine beurteilen. Mit 100 ha in Gunstlagen ist es wahrscheinlich leichter ohne AZ auszukommen,
Im Berggebiet würde das für jene Betriebe, die ihre Rinder von Anfang November bis Ende Mai im Stall halben müssen und jetzt schon teilweise fast ohne Gewinn wirtschaften und ihre teuren Spezialmaschinen aus dem Nebenerwerb finanzieren das Todesurteil sein.
Die Auswirkungen auf Verarbeitungs- Zulieferbetriebe, etc. wären beträchtlich.

Ich kann ehrlich nicht glauben, dass es so weit kommen wird. Auch wenn gewisse Politiker nach Pressemeldungen der letzten Tage es jetzt schon gerne sehen würde, wenn nur die Interessen ihrer Klientel berücksichtigt würden.

sg



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