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Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
Folgend ein Auszug aus der MR-Zeitung - Weihnachten & Jahreswechsel. Der meiner Meinung nach wichtigste Teil des Artikels vom MR Obmann.
Leider gibt es auch Entwicklungen, die auf eine immer mehr um sich greifende Entsolidarisierung auch in der Landwirtschaft hindeuten. So mancher Holzeinkäufer kann ein Lied davon singen, warum gerade beim Huber-Bauern das Holz hätte abgeführt werden sollen, auch wenn dann jenes vom Maier-Bauern liegen blieb. Einzelne meinen auch, dass ihre Milch auf Kosten der Standeskollegen besser bezahlt werden sollte. Manche Schweinemäster haben nicht eingestallt, auch wenn die Ferkelproduzenten auf ihren Ferkeln sitzen blieben. Ich meine, wir sollten uns alle fragen ob wir uns eine Entsolidarisierung in der Landwirtschaft leisten können.
In anderen Gesellschaftsschichten, insbesondere in der Stadt, ist diese Solidargemeinschaft ohnehin schon zusammengebrochen. Hilfe wird dann nur mehr vom Staat erwartet. Da aber nicht alle mit dieser Hilfe Freude haben, werden dann zumeist illegale Kräfte für Haushalt und Pflege beschäftigt.
Auch in der Landwirtschaft ist der gesellschaftliche Wandel nicht zu übersehen. Auch am Lande werden die Kinder immer weniger und viele Höfe müssen vom Besitzer alleine bewirtschaftet werden, weil der Partner fehlt.
Wir brauchen den Zusammenhalt in unserer Berufsgruppe, wollen wir nicht auch von Hilfe abhängig sein, die wir von unseren Landsleuten außerhalb unserer Berufsgruppe wohl schwer erhalten.
Ich habe diesen Text sehr interessant gefunden und er hat mich nachdenklich gestimmt. Ich habe den Artikel mehrmals gelesen und mich nun entschieden, dies ins Forum zu stellen.
Was sagt ihr dazu, liebe Kolleginnen und Kollegen?
Guten Abend
Pepi Joe
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
den betrag von dir hier reinzustellen finde ich gut.
aber nun zun thema. mr funktionäre brauchen nicht so scheinheilig schreiben, denn der mr hat sich schon lange von seinen mitgliedern entsolidarisiert.
da verdienen einige wenig recht gut auf kosten der masse, besitzen urlaubsanspruch und sogar eine abfertigung steht diesen funktionären zu.
die mr agrar umsätze stagnieren schon seit jahren aber die gehälter werden voll weitergezahlt. das ist nicht solidarisch.
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
Auch nicht solidarisch:
"Einzelne meinen auch, dass ihre Milch auf Kosten der Standeskollegen besser bezahlt werden sollte."
Wird leider von vielen Genossenschaften mittels Mengenstaffelung so praktiziert.
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
Werte Kollegen!
Danke für eure Antworten. Ich wollte hier aber keine MR-Diskussion auslösen. Wenn dieser Beitrag von einem MR-Obmann ist, dann finde ich das auf Grund eurer Kritik sogar SEHR positiv von diesem Mann, dass er solches Gedankengut in sich trägt!!!
Das Thema lautet eigentlich: ENTSOLIDARISIERUNG ???
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
Hallo !
aber Procera wo beginnt die entsolidarisierung bei dir ?
beimir beginnt sie schon da wo die Standesvertretung meitn ihr müsst in den WEttberb treten und freie Makrtwirtschaft... das ist lieber Procera ist der Beginn jeder Entsolidarisierung....
der WEttbewerb in dem aber niemand die gleichen Startbedingungen hat, sishe die vielen Diskussionen hier...
also fordern wir sie ein die Solidarisierung, ich hab das schon oft auf Bauernversammlungen getan, und glaubst welche haben immer gegen micht gesprochen ;-)))
lg biolix
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
Entsolidasierung in der Landwirtschaft wird schon von der Politik betrieben (wenn auch gegenteiliges gesagt wird). Weltweit.
Wenn keine Einigkeit unter den Bauern besteht, haben andere ein leichtes Spiel und verdienen an der Landwirtschaft schwere Kohle. Dabei hätten es die Bauern in der Hand.
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
Ich will niemanden beschuldigen, ob wer meint Wettbewerb und Freie Marktwirtschaft waren der Beginn der Entsolidarisierung - das Gegenteil meines Wissens nach war z.B. der Kommunismus und dies war auch nicht ideal.
Gleiche Startbedingungen haben nie alle, auch nicht im Sport. So mancher kann die Pole-Position nicht nutzen und wieder ein anderer aus der letzten Reihe schafft es ziemlich weit nach vorne. Betriebsgröße, Hangneigung, Exposition, Infrastruktur, Betriebsführerqualitäten.... es sind zuviele Faktoren. Dies auf alle gleich zu verteilen ist unmöglich - grenzt dies nicht an Planwirtschaft?
Mich beschäftigt viel mehr, Leute die sich lange kennen und nebeneinander wohnen haben kein Verständnis, oft auch Mitgefühl für den Nachbarn. Ich habe z.B. ein komisches Gefühl, wenn ich bei dem momentanen Spitzenpreis von Getreide welches an einen Mäster verkaufe, welcher vielleicht schon lange Kunde ist, und ich würde den momentanen Höchstpreis verlangen!
Ein anderes mal bin ich froh, wenn ich meine Erzeugnisse nicht an den Mann bringe, dass mir derjenige dann auch eine gewisse Menge abnimmt und vielleicht eine Kleinigkeit mehr bezahlt als sonst erhältlich ist!
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
Hallo !
Also es muß ja nicht der Kommunismus gleich sein, aber wenn immer die in unserer Gesellschaft vor den Vorhang kommen die die höchsten Leistungen erzielen ( z.b. Milch, Zinsertrag, Hektarertäge, Größe etc ) und man nie zeigt mit welchen Aufwand bzw. auf welcher anderer Kosten das vielleicht passiert dann darf man andererseits nicht mehr
"Zuviel" Solidaridät einfordern, oder ?
das höre ich dann immer, das wäre ja dann Planwirtschaft, aber wenn halt nun diese Art von "Kapitalismus" halt auch schon unsere Dörfer erreicht hat, wo mancher vielelicht auch schon nach des Nachbars Grund "geiert" etc. weil er glaubt eben auch wegen dem WEttbewerb nichtmehr mithalten zu können, denn in unserer Gesellschaft herscht zur zeit das Schneller, Größer und Stärker Prnzip vor, und alle die nichtmit wollen oder Können werden als "nicht arbeitswillig" abgestempelt, solange das nicht umgekehrt wird, glaub ich darf sich niemand über eien Entsolidarisierung beschweren.
Ökossozial wäre das schlagwort, kam hier eh schon öfter vor, wurde auch schon sehr oft propagiert auch in konservativen kreisen, aber leider noch nicht umgesetzt... ein statt immer Billiger udn ausbeuterischerer gegen sich und der umwelt, ein wie es grafeder schreibt leben und leben lassen... aber wer ist heute meist der dumme bzw.der nicht im rampnelicht steht, der der wem leben lässt oder der gas gibt ?
also, ich hab hier schon vor jahren geschrieben, es wird immer wem geben der mit billigeren Betriebsmittel, Arbeitskräften, Größendegression und Selbstzerstörung durch dauerarbeit irgend etwas billiger erzeugen kann und dann auch verkaufen als der andere, ist er dann besser ?
Aber hier wird genau das so oft angesprochen, schau was kannst aus deinem beitrieb noch rausholen, und schau ÖPUL is eh nicht weniger geworden hab eh 10 ha dazugepachtet...
ja freundeInnen, wenn jeder 10 ha dazupachtet wie viel bleiben dannnoch über ???
gute nacht biolix
p.s. dafür hat mir letztes jahr die Vortragsreihe der Ö Bergbauernvereinigung sehr gut gefallen die da geheissen hat "Nachbarn statt Haktar"... aber vielleicht macht das die offizielle agrarvertretung auch mal, bzw. die Kammern... ach nein die machens dann, siehe NÖ Bauordnungsänderung für Einkaufzentren auf der Grünen Wiese, erst dann wenn eh schon alle einkausfzentren gebaut sind, oder rettet die Nahversorger, erst wenn sie alle "vernichtet" haben mit ihrer Politik dann tu ma wieder so als ob wir eh immer das gegenteil wollten.. also sagt mir mit der jetzigen Politk was sie wollen ?
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
Ja so ist es, der Milchbauer in Stadtnähe hat gegen den Milchbauern in einem entlegenen Tal keine Chance.
Wer in Stadtnähe ist wird irgendwann draufkommen, dass er teuer Baugründe verkaufen oder verpachten kann, dass er selber einen gutbezahlten Job erlangen kann, wozu also soll er billig Milch produzieren.
Der Bauer im entlegenen Tal hat keine anderen Perspektiven als die Milch, deswegen wird er übrigbleiben.
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
Es ist aus meiner Sicht ganz wichtig einen Partner fair zu behandeln auch wenn manchmal ein kurzfristiger Vorteil zu erzielen ist, übersteht eine Partnerschaft alle Krisen sowohl wirtschaftlich als auch menschlich. Wenn jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und im das Wohlergehen des Anderen egal ist, dann wird unsere Gesellschaft arm nicht nur in der Landwirtschaft. Wenn man über einen gewissen Zeitraum zurückblickt dann denkt man an freudige und glückliche Momente im Leben und nicht an etwa tausend Euro am Sparbuch. Viele Vereine oder Dorfgemeinschaften veranstalten tolle Feste bzw. erreichen enorm viel durchs Zusammenhalten. Diese Wir Gefühl wäre auch in der Landwirtschaft drinnen, wenn wir aufeinander zugehen unseren Nachbarn respektieren egal ob Rinder- Schweine- Acker-Bio- etcbauer und zusammenhalten, dann bräuchte uns um unsere Zukunft nicht bange zu sein.
Entsolidarisierung in der Landwirtschaft?
......ja, Halodri, da kann ich dir nur zustimmen, in unserem Nest hilft sich die jetzige Generation viel besser als es unsere Eltern taten. Man hat auch weniger "Geheimnisse" voreinander als früher...liegt aber wahrscheinlich auch daran dass viel weniger Menschen auf den einzelnen Höfen leben. Zum Kälberziehen oder in sonsteinem Notfall ist hier niemand der nicht auch um Mitternacht zu Hilfe kommt wenn es notwendig ist.
Mfg, helmar......man sieht, im Kleinen gehts doch......
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