So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen

Antworten: 21
  24-10-2017 10:34  einfacherbauer
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
und genau der Text beschreibt ganz gut wieso es eigentlich zu Problemen zwischen Landwirt und Konsument kommt. Es sollten auch Landwirte den Konsumenten verstehen da wäre ein höherer Milchpreis überhaupt kein Thema oder höhere Fleischpreise.

Aber A entweder drückt der Bauer bei der Molkerei an die ein Projekt durchzieht einen höheren MIlchpreis im REgal erzielt aber dem Bauern nichts weitergibt

oder B man sucht den schuldigen in der Politik u da is eigentlich viele alles wurscht. hauptsache a warmer platz untern arsch.

der text zeigt einzig auf das Bauern unzufrieden sind u sonst gar nichts. ich schlafe sonntags ebenfalls aus weil ich es mir so gerichtet habe. Es wurde in der FAmilie so besprochen u beschlossen. fertig.


  24-10-2017 10:42  Heimdall
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Die Welt ist nicht fair, das ist nunmal so.
Wir leben im Turbo-Kapitalismus, da gibt es nur billiger und besser und schneller. Wer das noch nicht kapiert hat wird sich eine Niesche suchen müssen oder gibt auf.
Mfg

  24-10-2017 11:47  textad4091
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Ein Landwirt mit derartigen Schilderungen ist wohl grundsätzlich unzufrieden- und Blickt seinen Ansichten nach wohl nicht wirklich weit über den Tellerrand (Wenn alle anderen Schuld für das eigene Dilemma sind, und der Konsument sowieso das Böse in sich ist).

Eines war und ist wohl jedem klar, der sich für den Beruf des Landwirts entscheidet: Man ist selbstständig erwerbstätig, seine eigene Firma- Und muss mit gewissen Rahmenbedinungen leben. Und dass ma al Rohstofflieferant ganz unten ist, muss man in dem Fall so hinnehmen und wenn möglich, entsprechend vernünftig reagieren. Dass an gewissen Preiskrisen wir Landwirte selber auch mitschuld sind, muss einem auch einmal klar sein ...

Ich vergleiche das immer gerne mit Folgendem: Eine Person ist nicht zufrieden mit der Situation in der Arbeit (woher auch immer). Gut, dann kommt die Blitzidee "Ich mach mich selbstständig, da bin ich mein eigener Chef, da wird alles besser" ... Und ein Jahr später kommt die Person dann drauf, dass ma sich als eigener Chef neben dem eigentlichen Beruf auch noch um diverse (unbezahlte) Büroarbeit etc. kümmern muss, und ma noch weniger Freizeit hat, als zuvor. Und da kommt ma drauf: Wenn ma mit der eigenen Situation nicht zufrieden ist, muss ma schon mehr ändern, geschweige denn sich selber ändern. Oder ma hat ganz einfach den Beruf verfehlt ....

  24-10-2017 11:54  xaver75
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Die ersten Kommentare spiegeln sehr gut die neue Ellenbogen-Mentalität in der Landwirtschaft wieder. Ohne Zusammenhalt wird der Strukturwandel nur beschleunigt und auch dem letzten Mohikaner wird's nicht rosig gehen.
So und jetzt beißt her auf mi, i hab a dicke Haut!


  24-10-2017 12:07  Heimdall
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Wenn der Preis sinkt hilft mir hald kein Neid auf den Häusler oder sonst wem. Da muss ich schauen weniger Ausgaben zu haben (Betrieb optimieren) oder die Einnahmen in Relation zu den Ausgaben zu erhöhen. Sonst verheitzt man früher oder später seinen Betrieb.
Urproduktion ist nie gut, außer man ist in einer Monopolstellung.

  24-10-2017 14:00  textad4091
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Naja, die eigene Stärkung erfolgt bei etlichen menschen zusehends durch das "Hinpecken" auf andere denn durch das Aufmerksam machen auf eigene Stärken: Angefangen bei Veganern/Vegetarieren, Konsumenten, bis hin zu eigenen Berufskollegen ("Nebenerwerbler verzerren den freien Markt" bis hin zu "die Kleinen sollen aufhören, weil's das Wachstum der großen bremsen")

Und Hand auf's Herz, ich soll zwar nicht immer von Daheim auf anderswo schließen, aber in jedem Ort gibt's auch bei den Landwirten einen, der gemeinhin als "Spinner" bezeichnet wird ... Anstatt eher drauf zu schaun, dass ma aus sich selbst was macht, wird gern über andere Diskutiert (und damit sehr sehr viel Energie verbraucht).

Eben auch wieder in der Bauernbundgruppe auf Facebook: Etwa 1/3 eigene Stärkung durch Vorstellung von Direktvermarktern, 1/3 "Alles außer Bauernbund und Schwarz/Türkis is sch****" und 1/3 "Böse Veganer/Vegetarier, böser Handel, böser Konsument" ... bis auf's erste Drittel is der Rest ziemlich entbehrlich ...

Demnach seh ich es nach wie vor so: Die Reaktion eines "Warum tu ich mir das überhaupt an"-Landwirts ist zwar schon irgndwo menschlich begründet, bringt einen aber überhaupt nicht weiter. Ma muss selber an der Situation etwas ändern, wenn ma unzufrieden damit ist, und aus. Aber zumindest klingt der schweizer Kollege nicht so, als hätte er in letzter Zeit eine Kredit über einige Generationen aufgenommen, um jetzt in einer SItuation zu sein, mit der er selber nicht zufrieden ist. Demnach hat er wenigstens eine Wahl.

Und abschließend sei wohl gesagt: JEDER Landwirt, jede Landwirtin, hat eine dicke Haut und ein Durchhaltevermögen, sonst gäb's die österreichische Landwirtschaft in dieser Form seit Jahrzehnten nicht mehr. Nur eines sei gesagt: Es wurde lange auf wirklich hohem Niveau gesudert, und jetzt wird eben dementsprechend schnell resigniert. Mit sämtlichen Folgen auf sozialer und familiärer Hinsicht ...

  24-10-2017 16:27  Obersteyrer
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
@ Textad Hallo Volle Zustimmung! Dieses ewige Gejammere Nervt! Jeder hat es selbst in der Hand etwas zu ändern,reichts daheim nicht muss man halt etwas dazu machen,und viele hätten auch Zeit und sind nur zu faul dafür! Es gibt unzählige Tätigkeiten die man z.B mit vorhandenen Maschinen erledigen kann ,Arbeiten die bestens zur Arbeit als Landwirt passen . Nur muss man halt auch wollen und fleißig sein dann gehts einen auch gut!!Gruss Obersteirer


  24-10-2017 18:18  jakob.r1
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Grüße Euch,-- heute Nacht hatte ich einen Traum. Bin gerade beim Melken im Anbindestall den ich vor 10 Jahren neu gebaut habe. Eigene Fläche habe ich nur für 30 Kühe und Nachzucht, aber die Landwirtschaftsberatung hat mir damals vorgerechnet, das ich doch zupachten sollte um mehr Milchgeld zu haben --- also melke ich jetzt 60 Kühe. Der Wecker hat mich schon um 4:30 aus dem Bett geklingelt weil um 9 Uhr der Termin mit dem Kreditsachbearbeiter bei der Bank ansteht. Der 3 Jahre alte Vario, der genauso wie der Stall noch nicht abbezahlt ist braucht einen neuen Triebsatz -- hoffentlich erweitert der Bänker nochmal die Kreditlinie dazu....
Anschließend muss ich noch die Rundballen vom 20km entfernten Pachtfeld holen, damit sich kein "Schlitzer" mit den Ballen beschäftigt... Die Frau tränkt gerade die Kälbchen, hat aber schon angedeutet das Sie nicht weiss wie lange sie diese steigende Arbeitsbelastung noch durchhält.... -- Ich solle doch langsam den Betrieb auf Nebenwerwerb umstellen, damit endlich genügend Geld reinkommt - mir graut vor der Arbeitsplatzsuche. Da schießt ein anderer Gedanke durch den Kopf: Das ehemals wertvolle Milchkontigent habe ich wertlos auslaufen lassen, -- schlimmer noch: Vor 10 Jahren zum Stallneubau musste ich ja noch auf Pump Milchquote dazukaufen, weil ich ja vor Antragsstellung der Bauförderung das Zielkontigent bereits nachweisen musste. Im Radio wird gerade der steigende Milchpulverberg erwähnt und daß das europäische Milchherauskaufsprogramm nun ausläuft und die Milchanlieferung bereits überall am Ansteigen ist, bei zu erwartenden Preisrückgang für die Milch.
Langsam fühle ich direkt den Panikschweiß auf der Stirn, -- doch dann puuuh, Alptraum vorbei. Meine Frau streichelt mich an der Schulter, -- wir liegen beide noch im Bett und der Wecker zeigt auf 8 Uhr. Naja, langsam könnten wir ans Aufstehen denken meint sie.
Da wird mir erst bewusst, alles richtig gemacht zu haben. Umbau des Anbindestalles in einen Laufstall schon 1988, dann nach 10 Jahren Milchkontigent verkauft und Geld ertragreich investiert, selbstverständlich keine Pachtflächen ans Bein gebunden, auch keinen 3 Jahre alten
Vario mit kaputten Triebsatz in der Halle, keine Notwendigkeit auf Nebenerwerb umzustellen, und der Kreditsachbearbeiter schmunzelt schon wenn ich zwecks Steuervermeidung mal wieder was machen muss...
Ich wünsche allen Milchbauern, das mein Alptraum auch für Euch Alle nur ein Alptraum bleibt.
Beste Grüße
Jakob

  24-10-2017 18:39  Vollmilch
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Hallo!

Also an manchen Tagen geht's mir auch so, wie dem Schweizer Bauer, das sollte aber kein Dauerzustand werden. Und wenn ich dann drüber nachdenke, bin ich immer sehr froh mich für die Landwirtschaft entschieden zu haben.

LG Vollmilch

  24-10-2017 18:52  xaver75
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
@Peter
in Ö sind wir Unternehmer oder zumindest Landwirte.
Bauer machen wir nur noch bei Folkloreveranstaltungen,-)

  24-10-2017 18:56  Vollmilch
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Ich würde mich eher als "Bauer" bezeichnen aber das ist wohl eine Frage der Definition! "Milchlandwirt" klingt jedenfalls sehr seltsam.

LG Vollmilch

  24-10-2017 20:18  meki4
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Ich finde den Eröffnungsbeitrag genauso realitätsnah wie der "Traum" von Jakob. Ich war auch Milchbauer, hab mich aber nie in Schulden gestürzt, weder beim Laufstallbauen, noch beim Traktorkaufen. Es wird halt immer wichtiger, das man mehrere Standbeine hat - verschiedene Produktionsbereiche, denn ein Betriebszweig ist immer mal momentan ein Verlustgeschäft, ein anderer gerade ganz gut, und dieses Rad dreht sich stetig.
Wennst z.B. nur Milch hast und 20 ct Milchpreis, dann kreisen schnell die Geier über deinem Hof.
Ich wollte eigentlich nie mehr was zum Thema Milch schreiben, aber da sind reelle Geschichten dabei.

  24-10-2017 20:49  Century
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
@jakob: Irgendwie klingt dein Post schon wieder nach: " Alle anderen sind wirklich noch so dämlich und produzieren Lebensmittel, ich leb da lieber vom Staat" (Oder in deinem Fall EU-Steuergeld)

  24-10-2017 21:34  textad4091
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Zitat von Mekki "Es wird halt immer wichtiger, das man mehrere Standbeine hat ...."
Es wird WIEDER wichtiger, dass ma mehrere Standbeine hat ... die Spezialisierung in gewisse Bereiche hat ma sich ja auch einreden lassen, nur dass ma da den Preisschwankungen auch "spezialisiert" ausgesetzt ist, haben auch jene nicht bedacht, die diese Spezialisierung an ihren Betrieben komplett vollzogen haben.

Ich bin ja nicht gegen den Zusammenhalt zwischen den Bauern, aber wenn mich wer vollsudert, bekommt er eines: Jemanden zum Zuhören, und keinen, der des ganze auch voll und ganz versteht. Und in so einem Fall ist es ja einfach, so einen als "Suderanten" abzustempeln. Bei uns im Ort gibt's auch solche und solche. Nur bei denen, de viel sudern, sagt man als ortsansässiger dann "der is halt so, dem passts eh nie" ... Das hat mit nicht vorhandenem Zusammenhalt nicht so viel zu tun, wie vielleicht gedacht. Und wie gesagt, so ganz anonym kann ma sowas leicht behaupten. Und das Aufzeigen einer hohen Arbeitsbelastung und familiärer oder sozialer Sorgen ist ja völlig gerechtfertigt, dafür hab ich ein Ohr und Verständnis.
Nur im genannten Beitrag geht's auch um das Werteverständnis, um das Vertrauen und die Werschätzung, die ma in der eigenen Bevölkerung genießt. Und diese Dinge werden von der Bauernschaft ja geradezu verfälscht dargestellt, gerade, was die Wertschätzung von Konsumenten an heimische, hochwertige Lebensmittel betrifft. Denn gerade hier ist das Bild umgekehrt zu dem, wie es gern dargestellt wird: Vor allem in der Stadt wird das Bewusstsein für Lebensmittel immer größer, ich trau mich teils scho zu wetten, dass es in manchen Gebieten höher ist als jenes im ländlichen Bereich. Und auch was das Vertrauen der Bevölkerung in die Landwirtschaft betrifft, ist dem wohl nicht so, wie oft gefühlt wird. Siehe auch Vertrauensindex. Ich hab in diesen beiden Bereichen- Konsumenten und Bewusstsein/Vertrauen- oft das Gefühl, dass dies von der eigenen Seite derart schlecht geredet wird, nur dass ma sich in Diskussionen auf irgndwas hinausreden kann, a'la "Ja wenn es der Konsument so will, müssen wir eben so (billig) produzieren." Und diese unwahre Darstellung der eigenen Kunden finde ich ehrlich gesagt zum Ko**en- Und ich versuch auch etlichen Berufskollegen, zumindest jenen, die diskussionsfähig sind, zu erklären, dass dieses verklärte und einseitige Bild des Konsumenten einfach nicht stimmt. Es wird einem nur gern, vor allem auch von der eigenen Vertretung, auf's Aug gedrückt. Weil's halt auch einfach ist, und ma schnell einen Sündenbock hat ... Und ma selber nicht dran schuld sein kann^^

  25-10-2017 05:54  Vollmilch
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Guten Morgen!

Ich stimme textad (fast) vollkommen zu. Nur dass "die Vertretung" (Kammer?) uns ein falsches Konsumentenbild vermittelt würde ich so nicht sagen. Es ist nur leider so, dass man den Nörgler, Schreiern oder allgemein der negativen Kritik oft mehr Beachtung schenkt, als dem Lob!

LG Vollmilch

  25-10-2017 07:38  jakob.r1
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
...@Century... warum soll ich auch heute so und morgen anders schreiben? Allerdings habe ich nirgends das Wort dämlich für die Vorgehensweise der Anderen benutzt. Vielleicht kannst Du mir ja zustimmen, das viel zu viel Lebensmittel produziert werden und die Produzierenden eigentlich denen dankbar sein müssten, die nicht mehr produzieren -- aber der Anteil ist halt immer noch zu gering um das Angebot an Lebensmittel zu verknappen und dadurch den Preis zu heben. Du hast recht, das ich vom Steuergeld der EU-Bürger, der BRD-Bürger, der bayerischen Bürger möglichst viel abzweige für meinen Betrieb solange die Politik willens ist, Steuergelder für die Landwirtschaft aufzuwenden. Aber diese Möglichkeit hat jeder andere Landwirt auch. Klugerweise ist in allen Förderungsverträgen immer der Zusatz enthalten, das man keinen Rechtsanspruch auf Förderung hat, d.h. das der Staat auch sofort den Hahn zudrehen kann. Ich rechne zwar nicht damit, aber ich habe diese Zeit mit einkalkuliert. Dann wird der landwirtschaftliche Betrieb eben in einen "Schlafmodus" versetzt, und kann ohne Substanzverluste diese "saure Gurkenzeit" überleben, auch wenns einige Generationen dauern sollte....
Beste Grüße
Jakob

  25-10-2017 11:35  textad4091
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
@ Vollmilch: Mit Vertretern hab ich diverse Mitglieder und Funktionäre des lieben Bauernbundes gemeint ... Dass uns diese ein falsches Bild vermitteln, ist schon weit her, das stimmt. Aber dass "der Konsument" und "der Handel" gerne als Sündenböcke herhalten sollen, fällt mir in Diskussionen (Mit Leuten, die gerne viel Mitreden wollen) viel zu oft auf.

Mir fällt halt in den Social Medias immerwieder auf, dass diverse Bauernbund-"Fanseiten" gerne ein sehr einseitiges Bild darstellen. Wie schon gesagt- lieber andere (und im Notfall auch Berufskolegen) schlecht machen, als diese Energie in die eigene Stärkung zu stecken ... Wobei, die Eigene Stärkung erfolgt im Kopf bei vielen durch das Schlechtreden der anderen ... Ob es einen selber weiterbringt, sei dahingestellt, aber das hatten wir ja schon.

Und zu jakob.r1: Man kannzu der Einstellung und dem betrieblichen Konzept stehen, wie man will, aber du machst wenigstens keinen Hehl draus, wie du am besten ein gutes bzw. dein Leben führst.
Von der anderen Seite hab ich noch nie Eingeständnisse gehört, dass die Verdoppelung der Kuhzahl und das bange Hoffen auf Pachtflächen vielleicht doch keine so gute Idee ist/war.

  25-10-2017 13:41  Century
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Jakob, du hast Recht, du hast das Wort "dämlich" nicht benutzt, aber wenigstens nicht direkt.

Aber dein Beispiel zeigt wunderbar, wie man den Steuerzahler ausnutzen kann, ohne für die Allgemeinheit wirklich was zu tun. Die einzelnen Förderprogramme sind eigentlich dazu da, um die jeweiligen Benachteiligungen eines Betriebes aufzufangen, nicht um solche Nachteile absichtlich zu produzieren, und dann abzukassieren.
Es klingt vielleicht hart, aber für mich wäre das eine sehr gefährliche Grauzone, hart an der Grenze zum Betrug.

Du hast auch Recht, dass eine Verknappung des Angebots den Preis steigern würde, aber das schaffen wir hierzulande nicht, aus mehreren Gründen.

Alles in Allem ist es deine Sache, wie du wirtschaftest, und ich will dir das auch nicht verbieten. Ich denke nur, dass es sinnvoll wäre, das ganze etwas weniger rauszuposaunen, denn wie gesagt gibts wieder so windige Medienvertreter, die aus deinem Betrieb einen gewaltigen Skandal machen könnten, nur um den Bauernstand noch weiter zu verunglimpfen.


btt: Wenn man selbst keine gute Werbung anzubieten hat, dann muss man Andere anpatzen, weil man sonst ja gar nichts zu sagen hätte. (Man hat beim gerade vergangenen Wahlkampf gesehen, wie das läuft. Eine Partei war dabei, die nichts positives über sich zu berichten wusste, darum hat sie sich darauf beschränkt, die anderen anzuscheißen.)

So läuft das in der "Bauernvertretung", dort geht das Interesse nicht über den eigenen Geldbeutel hinaus.

  25-10-2017 18:17  jakob.r1
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
...@century: .. ich kann mit der Presse ganz gut, schaue einfach in den Aktuellen "Spiegel" Nr. 42 auf Seite 70. Dann siehst Du auch, das ich die Förderungen natürlich auch nicht ohne Gegenleistungen erhalten kann.
Beste Grüße
Jakob

  25-10-2017 21:14  meki4
So fühle ich mich als Milchbauer: Text aus einer Schweizer Bauernzeitungen
Der erste Absatz vom Zeitungsbericht war für mich auch der Grund die Milchwirtschaft aufzugeben. Nach 33 J. war es plötzlich nicht mehr möglich am Wochenende und Feiertagen um 6h aufzustehen und in Ruhe die Stallarbeit zu machen. Diesbezüglich war der Beitragseröffner auch so ein Wadlbeisser (wenn man nicht mehr 365 Tage um 5h aufstehen will, ist man schon ein fauler Hund ....) Der soll mal einen Betrieb meiner Größe und Vielfalt führen und arbeiten, dann würde er auch verstehen, das man seine Ruhezeiten braucht.
Ich wünsche allen Milchbauern, das der momentane Aufwärtstrend anhält und dieser Betriebszweig wieder Freude an der Arbeit bereitet und es auch in der Geldbörse passt.
LG M.



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