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Bodengefuege - Herbst 16
Hallo Leute,
heuer beim Pflügen im Okt. ist mir vermehrt folgender Bodenzustand aufgefallen --> siehe Foto!
Hoher Lehmanteil und dazwischen oftmals richtig graue "Erde". Vorfrucht WG und als Zwischenfrucht wurde Senf gestreut (beim Stoppelsturz im Saatkasten des Grubbers).
- Standort OÖ Zentralraum
- mittelschwere, lehmige Böden
Ist das ein Resultat von Staunässe? Auf 2 Schlägen stelle ich starke Pflugsohlenverdichtung fest. Foto ist auf einem Pachtacker aufgenommen worden - bewirtschafte ich seit heuer.
Generell habe ich vor, nach Ernte nächster Hauptfrucht tiefen zu grubbern, vorausgesetzt wir haben einen sehr trockenen Sommer...
LG Martin
Bodengefuege - Herbst 16
schaut aus als wärst du unter die bisherige Plugsohle gefahren
nimm einen Spaten und grab ein Profil - nicht am Vorgewende oder Fahrgasse
auch eine Bodenuntersuchung wäre interessant (incl. Humus, freier Kalk)
Bodengefuege - Herbst 16
Hallo,
ich würde auch sagen, dass du unter der Pflugsohle des Vorbewirtschafters gepflügt hast.
Der Boden sieht aus als ob kein Luftaustausch stattfinden hätte können. Ich würde 3 Dinge vorschlagen:
1.) Bodenproben entnehmen und neben der Standardanalyse auch eine KAK-Diagnose durchführen. Ist zwar nicht ganz billig aber in der Analyse sehr wertvoll!
2.) Anstatt Senf eine tiefwurzelnde Zwischenfrucht wählen die in der Lage ist das Bodengefüge aufzubrechen und Luft in den Unterboden zu bringen wie z.B. Phacelia, Ringelblume oder Meliorationsrettich.
3.) Falls die Bodenprobe einen zu niedrigen pH-Wert oder der KAK-Test einen Mangel an Ca-Ionen ergibt unbedingt mit dem richtigen Produkt (Branntkalk, kohlensaurer Kalk, Mischkalke, Gips usw.) darauf reagieren. Das ist sehr wichtig für das Bodengefüge.
Bodengefuege - Herbst 16
Hallo. Schaut aus wie wenn zum erstn mal seit langem wieder eine ordentliche tiefe beim pflügen gefahren wurde. Weiters würde ich drauf tippen das ein Kalkmagel vorhanden ist. Nasse Flecken mit Sauerstoffmangel auf würden die blauen Schichten erklären.
Würde im Frühjahr mal aufkalken. Wenn möglich im Sommer eine Begrünung aus Ackerbohne Meliorationsrettich Mungo Phacelia Buchweizen und Senf anbauen. Im Winter 2017 Bodenproben ziehn und Kationenaustausch analysiern lassen. Dann hast du den freien Kalk und ob eventuell eine Kalifoxierung vorhamden ist.
MfG
Bodengefuege - Herbst 16
Es zeigt hier ganz gut das jahrelang auf den Boden nicht wirklich eingegangen wurde?!
Und Jz mit noch mehr Kraft und Dieseleinsatz versucht wird das ins lot zu bringen!?
Staunass ist es hier soweit ich das anhand des Fotos und der Informationen beruteilen kann deshalb weil hier das bedengefüge über Jahre zerstört wurde!
Und sich anhand der Topografie bzw. aufgrund des Zustands des oberbodens sich hier Wasser an der pflugsole gestaut hat und somit die Oxidation an Sauerstoff verhindert hat!
Zudem wird der pH wert Boden hier sicher schon stark ins saure gehen!
Bodenanalyse ist gut aber du wirst hier die nächsten fünf bis zehn Jahre nicht mehr aus dem kalken kommen!!
Pflanzen alleine schaffen es kaum solche pflugsolen aufzubrechen zumindest nicht ohne kleine und größere wichtige helferlein!
Die halt die wendende und ständige bodenvearbeitung nicht mögen!
Tief pflügen verlagert das Problem nur um ein paar cm!
Tief grubbern naja mag zwar in sehr trockenen Jahren etwas helfen ist aber nicht das gelbe vom Ei!
Die nächsten Jahre musst du hier mit viel bedacht und now how vorgehen um so einen Boden auf Vordermann zu bringen!
Begründungen in allen Variationen und möglichst lange Ruhe für den Boden (ackergras/Klee) und Verzicht auf wendende bodenbearbeitung werden dir auf lange Sicht hier helfen!
Mfg
Bodengefuege - Herbst 16Also ich fahre am 4. Dez nach Wels zu einem privaten Vortrag.
So viel ich gehört habe, wird dort auch Versuchslandwirt Kastenhuber zuhören.
http://f3.fsc.szene1.at/usph/183704/76771542/7e122d8541/usph_76771542_.jpg
Bodengefuege - Herbst 16
@fgh
Das mit tief grubbern ist mit Vorsicht zu genießen!
Bei so schweren Böden muss man da mit besonderen bedacht auf die bodenfeuchte bearbeiten!
Sonst macht man sich schnell noch mehr Probleme!
Wenn es die bodenfeuchte zulässt dann spricht nix gegen eine tiefe Lockerung nur muss das gelockerte Gefüge dann durch (tief)wurzelnde Pflanzen stabilisiert werden!
Kalken ist muss nur wenn die nächsten Jahre die bodenbearbeitung weiter so praktiziert kommt man aus dem kalken nicht mehr raus!!
Mfg
Bodengefuege - Herbst 16
Na endlich hat jmd den Tiefenlockerer ins spiel gebracht :-)
Wie schellniesel schon in gewisser Weise sagt, vergiss das! Unnützes Gerät.
Das auf solch Böden mal wirklich trocken ist passiert vielleicht 1x in 10 Jahren wenn überhaupt! Aber ein tolles Gefühl muss es wohl hervorrufen so tief rumzuwurschteln denn aus Bodensicht nicht akzeptabel!
Konservierende Bewirtschaftung mit Zwischenfrüchten und evtl Kleegras bzw Luzerne ist das Mittel der Wahl. Wird ein längerer Prozess werden aber wer glaubt mit einem Tiefenlockerer auf 60 und noch mehr cm hat man das Problem in einem Jahr erledigt ist auf dem Holzweg bzw verschlimmbessert es noch.
Schellniesel hats gut erklärt!
Mfg
Bodengefuege - Herbst 16
Hallo Forum,
danke schon mal.
Gepflügt wurde im Bereich 20 - 25 cm. Das ich da schon die Pflugsohle des Vorbewirtschafters druchbrochen habe, glaube ich eher nicht. Machte eine Spatenprobe und hab mir das Profil angesehen....sehe da eine starke Verdichtung im Bereich von 40 cm (fast zu peinlich, es zu schreiben).
Bin echt stark am Überlegen, ob ich nicht nach dem aktuell angebauten WW mal 1 Jahr Kleegras baue und 2 - 3 mal mulche. Dann gehts wieder mit abwechslungsreicher FF weiter inkl. umfangreicherer Begrünungsvarianten (weiß schon, Senf alleine ist zu wenig - war aber aufgrund der kurzen Vegetation von Juli - Okt. sicher sinnvoll).
Bodenprobe hab ich noch keine gezogen, mache ich im kommenden Jahr. Zwischen der Senfbegrünung waren aber auch ab und zu Ampferpflanzen zu sehen - saurer Boden ist das mit Sicherheit. Ebenso die einen oder anderen Schwammerl...
LG Martin
Bodengefuege - Herbst 16
Das hört sich danach an, dass da regelmässig Zuckerrüben drauf waren und der Betrieb immer "gescheid geackert" hat. Mit Technik kriegt man das nicht hin. Viele sinnvollen Massnahmen wurden schon angesprochen. Du brauchst aber Geduld und Verständnis für deinen Boden dann wird das was.
Ob du von Kastenhuber gescheiter wirst, weiß ich nicht. Auch ausufernder Chemieeinsatz schadet dem Boden nachhaltig. Aber zuhören und kritisch darüber nachdenken ist richtig.
Gottfried
Bodengefuege - Herbst 16
Guten Morgen Gottfried,
ließ noch mal genau, was ich geschrieben habe und schau Dir den Link an!
http://f3.fsc.szene1.at/usph/183704/76771542/7e122d8541/usph_76771542_.jpg
Unser Ziel ist es dabei den Chemie Einsatz zu reduzieren, durch
gesunde Ernährung des Bodens-gesunde Pflanze-gesundes Tier-gesunder MENSCH!
Genau so wie die Pflanze Mangelerscheinungen anzeigt wie jeder weiß, so tut das auch der Boden.
Genau Du weißt am Besten, was ich damit meine, und hast recht, dass sich das mit Bodenbearbeitung und erst recht mit Chemie nicht in den Griff bekommen lässt.
Hier sind eindeutig die Verhältnisse im Boden zu einander aus den Fugen geraten.
1. Ph- Wert
2. wieder ein ideales Verhältnis von Ca : Mg : K : Na : H+ : andere Basen schaffen
3. dazu braucht es aber eben Bodenproben mit mehr als nur N : P : K und Ph-Wert,
sondern da gehören die Spurenelemente und KAK Wert, Basensättigung auch dazu, damit man was anfangen und aussagen kann, was zu tun ist.
Alleine beim Kalken werden Fehler gemacht, da es von essentieller Bedeutung ist, ob man Mg braucht oder nicht, da der Anteil auf optimale 12% einzustellen ist, um hier die optimale
N-Effizienz zu haben.
Siehe Tabelle:
(erstellt auf Zahlen von HoA)
Zitat: Dünge den Boden, nicht die Pflanze!
Weiters wie @schnapserei erwähnt hat, Zeigerpflanzen wie Ampfer etc. sind vorhanden, die man als Standortanzeiger nutzen kann und daraus Schlüsse ziehen kann.
http://www.bio-gaertner.de/Verschiedenes/Zeigerpflanzen-Indikatorpflanzen
Ich und als Beispiel hab ich Franz erwähnt, werden dort sicher aufmerksame ZUHÖRER sein.
Gottfried, ich weiß, wie wichtig Dir der Boden ist, doch in diese Richtung bewegt sich was, um den Boden besser zu verstehen.
Bodengefuege - Herbst 16
@Gottfried (Zusatz)
Hier die Einladung als Bild, die ich bekommen habe, um was es das alles geht, ist für mich ja auch vieles noch zum Teil Neuland, doch mich interessiert's.
Da ich mir aber nicht sicher bin, wieviele Plätze frei sind, habe ich Ort weggelassen.
Auch woodstock kommt, vielleicht sucht er eh einen Mitfahrer des Weges wie @schellniesel??
Bodengefuege - Herbst 16
Danke für die indirekte Einladung!
Würde ich auch bestimmt sehr interessant finden...
Auch die Fahrgemeinschaft mit woodster würden uns wahrscheinlich die Gespräche nicht ausgehen ;-)
Aber leider geht sich das bei mir zeitlich nicht aus!
Mfg Andreas
Bodengefuege - Herbst 16
@Gottfried
ich kann FeST nur zustimmen. Man muss zuerst die Bodenchemie genau ansehen und wenigstens mal grob ins Gleichgewicht rücken.
Bei mir hat es heuer (im ersten Jahr) super funktioniert. Ertrag und Pflanzengesundheit haben es gedankt. Ist auch für Bio und Humusaufbau wichtig.
Bodengefuege - Herbst 16
@PN's wurden beantwortet
Bodengefuege - Herbst 16
Was mir die Bodenproben als Bio bringen muss mir mal einer genau erklären! Ph Wert und Nmin kann ich zb auch billiger erfahren.
Klar kann ich dann einige von den zugelassenen teuren Dünger streuen aber ist das dann noch richtig Bio? Mein Vater nennt die "Die konventionellen Biobauern", vorallem wenn man bedenkt das Bio Austria diese Mittelchen auch nicht mehr erlauben will, BioFert etc.
Was bleibt also noch übrig wenn alles (bis auf Kompost) verboten werden soll? Zumindest als BA Mitglied, wird aber mit Sicherheit auch für alle mal kommen.
Bodengefuege - Herbst 16
@mogawai:
nährstoffverhältnisse ins gleichgewicht bringen - und hier gehts meist um ca, mg und spurenelemente, die allsamt biotauglich sind.
wie soll man wissen was man düngen soll, wenn man nicht weiß was fehlt bzw. zu viel da ist? und die düngung hat auch im bio auswirkungen auf die pflanzengesundheit/vitalität und diese ist ertragsrelevant.
deshalb ist eine repräsentative flächenspezifische bodenprobe konv. und bio wichtig.
Bodengefuege - Herbst 16
Ja das sehe ich schon ein aber ich würde gerne wissen welche Mittelchen ich da genau verwenden soll bzw noch darf?
Wenn ich Schwefel brauche und Kalk dann werde ich Gips streuen, welches ich sogar brauche da mein pH-Wert bei 4-5 liegt und Schwefel soll auf den Proteingehalt positiv wirken.
Bin gerade beim Bodenpraktiker und habe für mich keine Rückschlüsse ziehen können wieso ich Bodenproben ziehen sollte, sogar der Herr der dieses andere Verfahren als das normal übliche bei der Bodenprobenanalyse praktiziert (Name fällt mir jetzt nicht mehr ein) hat mir auf diese Frage keine Antwort erbringen können sondern hat eher abgeblockt.
Und 100 und mehr Proben(vielleicht ein wenig übertrieben :) ) ziehen muss man sich auch erst mal leisten können/wollen denn mit flächenspezifischen, repräsentativen Flächen ist bei mir z.b sehr schwer denn von einheitlich kann ich hier überhaupt nicht reden, vorallem wenn man mit dem Ertrag eh zufrieden ist, zumindest glaube ich das bzw bin ich dabei ihn zu optimieren, sei es jetzt die Kalkung die ansteht oder mit Zwischenfrüchten usw, der Aufwand muss halt im Verhältnis zum Mehrertrag stehen.
Wenn ich meinen Boden mit Bestem Wissen und Gewissen bearbeite und dünge (Kalk, Zwischenfrucht, Kompost, etc) dann braucht man mMn keine Bodenproben und andere Helferlein.
Ich hinterfrage halt gerne! :)
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