Antworten: 5
  29-10-2016 15:02  gerhard.r(mca10)
Mutterkuhaltung
Zuerst wird gefödert und alles schön gesprochen. Jetzt sterben Mutterkuhbetriebe einer nach den anderen geholfen wird null Doch dann wird halt noch mehr Milch geliefert Die können mich doch noch mal alle in A.......... . Was meint ihr oder lastet euch ihmer alles gefallen.

  29-10-2016 15:44  jakob.r1
Mutterkuhaltung
...habe ich da was übersehen vonwegen sterbender Mutterkuhbetriebe. Mit der Produktion landwirtschaftlicher Produkte werden zukünftig nur noch Betriebe leben können, die im Gürtel immer noch ein Loch finden zum enger schnallen.....
Die anderen werden sich in Nebennischen tummeln, oder ausserlandwirtschaftliches Einkommen in den Betrieb stecken. Bei uns in Bayern sind als Biobetrieb mindestens 0,3 GV/ha
nötig um die Biostaatsknete abgreifen zu können. Sicher gelten als Großvieheinheit auch Pferde, Schafe usw.... -- aber am einfachsten ist immer noch, aus den bisherigen Milchkühen einfach Mutterkühe zu machen (sofern man nicht so kraftfutterabhängige Turbokühe im Betrieb stehen hat) -- aber Milchzukauf über die Grundfutterleistung mittels Kraftfutter hat sich nur in wenigen Jahren rentiert. Auch zukünftig wird es Ausgleichszahlungen sicher nicht mehr für die Produktion geben sondern für Leistungen die von der Bevölkerung mittels Steuergelder auch mitgetragen werden, z.B. Programme zur Pflege der Kulturlandschaft, der seltenen Pflanzen- und oder Tierarten usw. Bei uns sind nach Ablauf des 5jährigen Verpflichtungszeitraumes die Fördersätze in den letzten 15 Jahren stetig gestiegen,
wer da nicht immer die neuesten Maschinen und Traktore braucht kann mit der Staatsknete
durchaus profitabel wirtschaften.
Beste Grüße
Jakob

  29-10-2016 19:52  textad4091
Mutterkuhaltung
@ gerhard.r: Ich sag's überspitzt formuliert so, wer gut Milchkühe kann, kann auch gut Mutterkühe- Wer Mutterkühe nicht gut kann, der konnte höchstwahrscheinlich auch nicht gut Milchkühe ... Und der Arbeitsaufwand bei Mutterkühen wurde und wird von viel zu vielen unterschätzt oder falsch interpretiert. User "Gottfried" hat das mal so formuliert, die meisten Umstellungsbetriebe setzen die Arbeitsgestaltung bei den Mutterkühen ähnlich wie bei den Milchkühen fort, was ein großer Fehler ist. Ich glaube das lief auf weniger Langzeit und mehr Kurzzeitarbeiten und Betreuung im Stall hinaus.

Überall wo ma Tierhaltung mit Abkalbungen hat, heißt's dahinter sein- Und damit auch ANWESEND sein. Das verstehen auch einige nicht. Da wär Ochsen- oder Kalbinnenmast eine bessere Alternative gewesen ...

Schließlich muss ma sich alles immer dementsprechend einrichten, auf Förderungen NIE verlassen (erst recht nicht beim Stallbau und bei der Betriebserweiterung) und schaun, wie man mit seinen sieben Zwetschken zurecht kommt. Das fängt an beim Einkommen und geht für mich als zwischen 20 und 30-Jährigem bis zur Altersvorsorge- sofern man noch daran glauben darf ... Auf andere verlass ich micht schon lange nicht mehr, außer auf mich selbst und meinem Arbeitgeber ;)


  30-10-2016 08:28  Woidviertler
Mutterkuhaltung
Guten morgen. ich hatte bis vor 3 Monaten MU-Kuh Haltung, hab das ca 25 Jahre gemacht mit sehr guten Erfolg mit sehr guter Fleisch genetik und anschließende mast der eigenen Kälber, aber !! die Mutter kuh-Haltung ist TOT !!! Du kannst nix verdienen damit mehr wennst nicht bei X Mitgliedschaften bei Bio und Billa TGD und sonstigen Programmen mitmachst , mit jeder seinen eigene Suppe von Vorschriften und Abzocken die Hand aufhält, und Endeffekt Du!! Arbeitest nur für unfähige Geschäftsführer Direktoren Obmänner inkl BBK und LWK die nur auf sich und deren Verwandschaft und Freunderln schauen und deren Einkommen und Auskommen zu sichern. Bauer sein macht nicht mehr Spaß und Freude ,sondern ist nur mehr Politisch und vom Handel gelenkter Kolchosen Plan.... Vogel Friss... oder Stirb.. Du bist als Bauer nix wert. Und solange wir von der Politik und Handel am Nasenring durch die Pampa geschleift werden und gegeneinander Ausgespielt werden mit Förderzuckerln für ausgesuchte Betriebszweige die deren Freunden und Hand-Aufhaltern passen , solange wird keine Einigkeit unter den Bauern sein. Keine Einigkeit....... ist gleich leichtes Spiel........ Sorry aber jetzt ist mit leichter.... mfg.


  30-10-2016 08:40  gerhard.r(mca10)
Mutterkuhaltung
Hallo ich bin aus Salzburg und in Bayern ist es anders. Wir haben schon 20 Jahre Mutterkuhhaltung . Bis 2019 ferlier ich pro ha Gesamtförderung 500 Euro . Bei uns hört einer nach den anderen auf oder steigt auf Bio Heumilch wieder um. Pro Liter Milch 45-50 cent. Mutterkuh wird bei uns ein totales Hobby wenns so bleibt.

  30-10-2016 10:16  jakob.r1
Mutterkuhaltung
...@riiitsch.... weil ich so ein Förderoptimierer bin, bitte ich Dich, mir zu erklären wie Du das meinst mit meiner Unfähigkeit den Betrieb weiterzuentwickeln???
Als ich 1988 den elterlichen Bergbauernbetrieb übernommen habe, hatten wir bereits 85 Pfennige Milchpreis, -- was ungefähr 42 Cent entspricht, Tendenz steigend. Also habe ich bei 25 Kühen den Anbindestall auf Laufstall umgebaut mit 2x2 Autotandemmelkstand. Dann kam 1989 die ehemalige DDR dazu mit den Riesen LPG.s auf besten ebenen Standorten. Der Schlachtviehpreis sank von 2200 DM auf 800 DM pro Schlachtkuh usw. usw..... Da war mir klar, das ich als Bergbauer mit der landwirtschaftlichen Produktion auch in Zukunft kein Land mehr sehen werde. Allerdings durch Zuschüsse im Hamsterrad gefangen, 10 Jahre Milch produzieren zu müssen, habe ich diese Zeit noch durchgehalten und anschließend sofort das Milchkontigent incl. Härtefallanteil verkauft und das Geld in ein Tourismusobjekt investiert. Nach drei Jahren hatte ich meinen Einsatz wieder eingespielt und erfreue mich seither an einem sehr guten ausserlandwirtschaftlichen Einkommen. Gut, ich bin schon als Junger immer neben dem landwirtschaftlichen Betrieb bei Holzschlägerungsunternehmen mit der Motorsäge tätig gewesen und habe andere Vorstellungen von einer Mindeststundenentlohnung als einer der ausser Landwirtschaft nichts kennengelernt hat.
Seit dann im Jahr 2000 unser grüne Renate Künast Landwirtschaftsministerin geworden ist,
begann die Zeit der Bioförderung und ich sprang sofort auf diesen Zweig auf. Die ehemaligen Milchkühe wurden gleich als Ammenkühe umfunktioniert, weil es lange Jahre Prämien für die Produktion gegeben hat. Natürlich bin ich weiterhin gelegenheitsmäßig zum Holzarbeiten gegangen und habe den Viehbestand auf die mindestgeforderte Menge von 0,3 GV/pro Hektar reduziert aber laufend die Förderungen optimiert. Mittlerweile bin ich auf 47Tausend Euro Staatsknete jährlich und werde im Januar weitere Zusatzprogramme abschließen, weil die bayerische Staatsregierung für den Förderzeitraum 17 bis 21 zusätzliche
Millionen bereitgestellt hat. Weil wir in Bayern sogar die Mahd mit Motormäher auf schlepperbefahrbaren Flächen mit 270 Euro/ha gefördert bekommen, wenn dies aus naturschutzfachlicher Sicht geboten ist ( Maßnahme W 10 ) und der Kauf eines neuen Motormähers mit 25% der Nettokosten bezuschusst wird, habe ich mir den neuen funkgesteuerten Köppl Gekko gekauft. Ansonsten gibt es nur gebrauchte Maschinen bei mir, als Traktoren fahre ich drei MB-tracs und erfreue mich jährlicher Wertsteigerungen....
Also ich würde nie gegen Geld Flächen pachten, und hätte nie gegen teures Geld ein Milchkontigent gekauft und einen neuen Stall gebaut, weil ich eben schon in jungen Jahren Geld verdienen gelernt habe. Das Sprichwort : Geld wird nicht in der Landwirtschaft sondern an der Landwirtschaft verdient, hat heute mehr denn je Bedeutung.
Also ich finde nicht, das Betriebsleiter unfähig sind, wenn diese Ihren Betrieb nicht "weiterentwickeln" wie Du geschrieben hast, -- ich würde auch weiterleben wenn alle Förderungen plötzlich wegfallen. Das Wichtigste im Leben ist einfach, nicht alles auf eine Karte zu setzen, viele Bauern mit den neuen Höfen und viel Pachtgrund welche nur landwirtschaftliches Einkommen haben, --- haben dies bereits schmerzlich erfahren müssen.
Also leben und leben lassen,
Beste Grüße
Jakob



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