mysteriöser Gülleschwund

Antworten: 20
  31-01-2015 19:13  Andi7
mysteriöser Gülleschwund
Hallo KollegenInnen,

ich habe heute eine merkwürdige Entdeckung gemacht:
Bei einem flüchtigen Blick in die Güllegrube stellte ich fest, dass gegenüber letzter Woche plötzlich mind. 50m³ Gülle fehlen! Ich dachte zuerst an eine Undichtigkeit der Grube, konnte aber nichts feststellen, auch die Drainagen die in der nähe der Grube vorbeilaufen habe ich überprüft, nichts auffälliges. Auf Grund des Schnees, ist es auch offensichtlich das kein Fahrzeug in der Nähe der Güllegrube war.

Wo ist die Gülle hin???? Hat jemand eine Idee?

Noch ein paar Infos: Es handelt sich um eine offene Grube die vor 6 Jahren gebaut wurde. Die Grube ist 5 Meter tief und hat einen Durchmesser von 8 Metern. Der Einlauf in die Güllegrube befindet sich ca. in 1,5 Meter Höhe über dem Grubenboden. Der Füllstand war bis letzte Woche bei ca. 4 Meter. Entnommen wird die Gülle von oben, es gibt also bis auf den Einlauf keinen weiteren Durchbruch durch die Grubenwand.

  31-01-2015 21:04  ludwig1
mysteriöser Gülleschwund
Also ich kann da nur mit einem Sherlock Holmes Zitat dienen:
"Wenn Du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist."



  31-01-2015 21:23  1Hansi
mysteriöser Gülleschwund
Warscheinlich hat es was bei der sohle der Grube da sieht man es nicht gleich wenns was hat weil sie tief genung ist. Würde das sobald du die grube leer hast mal inspekzieren lassen vorsich wegen den gas auch wenn die grube leer ist. Die Feuerwehr hat da so Messgeräte. Und lieber angeseilt und nicht allein machen Sicherheit geht vor.
Mfg.

  31-01-2015 21:55  179781
mysteriöser Gülleschwund
schau dir gleich einmal deine Versicherungpolizze an, wegen der Haftpflicht für solche Sachen.

Gottfried


  31-01-2015 22:07  1Hansi
mysteriöser Gülleschwund
Ohh ja das kann nehmlich richtig teuer werden hoffentlich hast nichts schwarz machen lassen bei der Grube damit du ev. auch die Firma mit ins boot holen kannst.

  01-02-2015 08:19  Andi7
mysteriöser Gülleschwund
Guten Morgen,

danke für eure Beiträge. Ich habe jetzt schnell ein paar Fotos gemacht damit man sich ein besseres Bild der Situation machen kann.

@1Hansi: Was soll den mit der Bodenplatte sein? Ich war bei der Errichtung der Grube dabei, die Bodenplatte wurde doppelt bewehrt und mit WU-Beton ca. 25 cm dick gegossen, alles streng nach Plan der Behälterbaufirma. Auch der Anschluß der Grubenwand an die Bodenplatte wurde mittels zweifach ausgelegtem Fugenband recht professionell ausgeführt. Wenn da die Bodenplatte wirklich ein Riss oder so bekommen haben sollte müsste der schon eine ordentliche Größe haben wenn da in einer Woche 50 m³ abfließen sollen.... Und irgendwo muß die Gülle ja hin. Auf dem Foto sieht man, dass die Güllegrube auf der Talseite nur 1,5 Meter tief im Boden steckt, sollte ich da nicht schon Feuchtigkeit bemerken? Die nächste Drainage ist nur ca. 10 Meter von der Güllegrube enfernt, auch hier keine Spur, dass da Gülle reingelaufen wäre. Auch der kleine Bach in den die Drainagen münden zeigt keinerlei Anzeichen einer Verunreinigung. Und ja, auf Grund der Förderrichtlinien wurde alles hochoffiziell mit einem Behälterbauprofi abgewickelt, auch das Dichtheitsgutachten ist vorhanden.

@Gottfried: Ja, die Versicherung würde so einen Schaden decken, aber abgesehen von der "verschwundenen" Gülle kann ich bis jetzt noch keinen weiteren Schaden feststellen.

Könntet ihr euch die Möglichkeit vorstellen, dass sich eine Methanblase am Grund der Grube gebildet hat die nun entwichen ist?

  01-02-2015 08:22  Andi7
mysteriöser Gülleschwund
2. Bild. Der Pfeil zeigt den Füllstand von letzter Woche an.

  01-02-2015 08:42  golfrabbit
mysteriöser Gülleschwund
Habe leider auch keine Hilfe parat, aber zumindest in unserer Gegend wären viele froh wenn um diese Zeit der Gülleschwund für Entlastung sorgen würde.

Sinkt der Pegelstand auch jetzt noch, oder hat sich die Sache beruhigt? - bei Letzterem könnte tatsächlich die Gasblasentheorie zutreffen.

Hannes

  01-02-2015 08:54  JohnHolland
mysteriöser Gülleschwund
ich würde am besten heute noch die grube aufmixen. dann bemerkt man sofort ob ein teil der flüssigen bestandteile fehlen. wenn nach dem mixen die gülle dicker ist als sonst wird sie wohl einen riss haben

  01-02-2015 09:11  ast99
mysteriöser Gülleschwund
Hallo! Könnte möglicherweise ein Problem mit dem Fugenband sein, dass bei der Verabrbeitung auf die Bodenplatte selbstklebend verlegt wird. Bei Trockenheit schrumpft es zusammen, bei Feuchtigkeit dehnt es sich dann (Zeitverzögert) aus. Normalerweise sind da schon seit einigen Jahren Fugenbleche Standard, die zur Hälfte in der Bodenplatte, und zur anderen Hälfte dann in der Wand einbetoniert werden. Das zweifach verlegte Fugenband bringt erst dann etwast, wenn das 1. Fugenband fehlerhaft ist. Aber da es vorher womöglich immer trocken und zusammengezogen war, dauert es einige Zeit ( niedrige Temperatur ist hier auch nicht fördernd) bis es wieder abdichtet. Aber 50m3 ist doch eine Menge und müßte durch aufgeweichten Erdboden ersichtlich sein.

  01-02-2015 10:07  Kirovets
mysteriöser Gülleschwund
Hallo
das Bild vom Füllstand schaut für mich nicht danach aus als ob der Güllestand höher gewesen wäre, der Beton ist viel zu sauber!!!

  01-02-2015 10:30  Aly1
mysteriöser Gülleschwund
Den Diebstahl kannste leider nicht Anzeigen, da die Grube nicht versperrt ist
Oder handelt es sich um eine sog. Implosion ?

MfG.

  01-02-2015 12:07  markus32
mysteriöser Gülleschwund
Hallo Andi
ist es möglich das beim Grubeneinlauf eine Art "Setzung" entstand und so das Einlaufrohr einen Schaden davon trug, und hier Gülle entweicht. Die Viskosität deiner Gülle dünner ist und somit durch kleine Undichtheiten Gülle ausläuft.

markus32

  01-02-2015 15:07  lmt
mysteriöser Gülleschwund
könnte es nicht doch sein das du dich einfach geirrt hast,wie schon geschrieben der beton ist viel zu sauber,oder hat`s in der zeit so viel geregnet.
die menge schleicht sich nicht so einfach ohne spuren zu hinterlassen,obwohl mir wäre das bei der momentanen wetterlage meh wie recht;-

  01-02-2015 15:24  Peter1545
mysteriöser Gülleschwund
Also das mit dem Fugenband und die Theorie mit dem versitzen könnt ihr vergessen!
Wenn ordentlich betoniert wurde ist die Fuge auch ohne Fugenband dicht und wenn nicht ist Gülle so dickflüssige dass sie die Stelle abdichtet. auch wenn das Loch noch so gross wäre!

@Andi7: kann es nicht sein dass du dich beim Füllstand viell. geirrt hast? Die Ringe auf deinerm Foto sehen schon älter aus!

  01-02-2015 16:37  amalie18
mysteriöser Gülleschwund
Klingt zwar unwahrscheinlich, aber vielleicht war einfach eine Schneedecke drauf, die geschmolzen ist?

Mfg

  01-02-2015 17:09  tomsawyer
mysteriöser Gülleschwund
das mit der Schneedecke habe ich mir auch gedacht, oder doch Irrtum ?
Halt und jedenfalls auf den Laufenden . Danke

  01-02-2015 18:43  Griesa
mysteriöser Gülleschwund
Eisdecke in Kombination mit Gasblase ???

  01-02-2015 20:04  Andi7
mysteriöser Gülleschwund
Hallo KollegenInnen,

danke für eure Beiträge! Freut mich, dass ihr mir helft das Rätsel zu lösen.

Also augenscheinlich ändert sich der Pegelstand jetzt nicht mehr. Ich werde aber morgen ein Lot reinhängen damit ich Gewissheit habe. Aufmixen der Gülle bringt bei mir nichts, da sich in der Gülle so gut wie keine Feststoffe befinden. Wir haben Milchziegen und die laufen auf Tiefstreu. Die meiste Flüssigkeit kommt von der Mistplatte und vom Melkstand. Also eher eine Konsistenz wie Jauche, was natürlich die Anforderungen an die Dichtheit der Grube erhöht. Wegen der wässrigen Konsistenz auch die "saubere" Behälterwand. Auf dem 2. Bild erkennt man aber noch eindeutig wo die Gülle vor einer Woche stand (Pfeil)

Bei der Errichtung der Grube wurde ein ca. 20 cm breites und 1 cm dickes Gummifugenband verwendent, dass auch bei Kellern und so verwendet wird. Ich denke da hat es sicher nichts, eher noch ein Riss in der Bodenplatte.

Durchaus denkbar wäre die Theorie von Markus32 da ein Teil des Erdreiches nach der Errichtung der Grube aufgeschüttet wurde. Eine Setzung wäre also durchaus denkbar. Das Einlaufrohr verläuft mit leichtem Gefälle ca. 1 Meter unter der Oberkante Grube, macht dann ca. 3 Meter vor der Grube einen 45° Bogen nach unten bis auf die Höhe des Einlaufdurchlasses der sich ca. 1,5 Meter über dem Grubenboden befindet wo das Einlaufrohr mit einem weiteren 45° Bogen und einem ca. 1 Meter langen Rohrstück dann durch den Durchlass geführt wird und in der Grube mündet. Aber wenn durch eine Setzung die Rohrleitung beschädigt wurde stellt sich immer noch die Frage, wo ist dann die Gülle?? Ich denke dass man auch bei so einem Schaden irgendwo was von der ausgelaufenen Gülle sehen müste.

Also ich glaube nicht, dass ich mich geirrt habe. Das einzige was mir letzte Woche aufgefallen ist, dass die Eisschicht auf der Grube etwa in der Mitte eine leichte Erhöhung hatte. Dies war jedoch in den letzten öfter der Fall wenn die Eisschicht dicker wurde und sich nicht ausdehnen kann, dann wölbt sie sich in der Mitte auf. Gestern war das Eis dann teilweise weg obwohl es kälter geworden ist, deshalb auch meine Theorie mit der Gasblase. Von da her könnte Griesa mit seiner These recht haben, aber ist so etwas wirklich möglich? Hat so etwas schon jemand erlebt?

  01-02-2015 20:06  Riewo
mysteriöser Gülleschwund
Unter der Bodenplatte wird sicher eine Rollierung sein, oder ?
Vielleicht kann man an der Talseite mal auf diese Niveu graben und schauen ob sich in der Rollierung die vermisste Gülle befindet.
Oder zumindest mit einen langen Stock durch die Schwimmdecke stechen und schauen ob das Verhältnis zwischen fest und flüssig stimmen kann.
Das die Schwimmdecke gefriert halte ich heuer für eher unwahrscheindlich !
Theoretisch könnte ja auch eine Rohr des Zulaufes undicht geworden sein, wobei nach solanger Zeit mit keinen Setzungen in der Erde mehr zu rechnen wäre ?

  11-02-2015 08:46  Andi7
mysteriöser Gülleschwund
Hallo KollegenInnen,

der Güllestand in der Grube steigt wieder! Es dürfte sich also tatsächlich um eine Gasblase in der Grube gehandelt haben. Soweit ich das sehen kann ist alles dicht, auch eine "Sondierungsgrabung" ins Schotterbett der Grube brachte die verlorenen 50 m³ nicht zum Vorschein.

Danke für eure Tips!



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