Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark

Antworten: 16
  15-05-2006 21:45  Moarpeda
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Nach dem gestrigen Unwetter gab es wieder massive Bodenabschwemmungen in Teilen der Oststeiermark.

Wertvolleste Erde wurde buchstäblich den Bach hinuntergespült und die Wassergräben sind wieder einmal zu.

Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage:

A. Sitzen in den Landwirtschaftskammern nur Hohlköpfe, die den
Biologieunterricht nicht verstanden haben oder

B. Sitzen da nur Handlanger der kriminellen Chemie - und Saatgutmafia

Wann wird man endlich daraufkommen, dass das Pflügen Humusvernichtend ist?

Wann wird man endlich daraufkommen, dass die Frostgare die Hauptursache der Bodenabschwemmung ist?

@ FrankFrei
Musste auf Grund dieses "Notfalles" die "Solitaritätspause" welche ich zu deinen Gunsten eingelegt hatte unterbrechen.
Falls es dich interessiert kannst natürlich meinen Boden und den meines Nachbarn vergleichen - und staunen.



  16-05-2006 10:14  b:orni
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Hallo, kann mich dir nur anschließen! hab gerade gestern wieder gelesen, für 1 Tonne produziertes Getreide gehen 6 Tonnen Erde verlorgen. Dazu braucht man aber eigentlich keine Bücher lesen, sondern einfach nur raus gehen beim Regen, da sieht man was sich abspühlt! Landet dann alles irgendwann mal im Schwarzen Meer

Gruss

b:orni

  16-05-2006 11:17  theres
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Wo hast du gelesen, dass für eine Tonne Getreide so eine Menge Erde weggeschwemmt wird?
Die Ägypter konnten früher aus dem Überschwemmungen des Nils ihre sagenumworbende Bodenfruchtbarkeit ableiten-
nach dem Bau des Assuanstaudammes war es vorbei.
So freuen sich die Anrainerstaaten über unsere Erde.
Solange der Dünger billig bleibt- wird die Humusabschwemmung kein Thema sein.
Irgendwie scheint der Boden noch nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die er braucht.
Besonders im Hinblick auf die Dauer, bis sich Humus wieder aufbauen lässt.
Manchmal frage ich mich auch, interessiert das fast niemand,
dass wir immer weniger Humusauflage haben?
Ausserdem verhungert mit der Pflügerei im Herbst der Regenwurm.
Durch die mineralische Düngung wird weniger Wurzelmasse gebildet,
die Rückführung organischer Masse ist durch die Gülle weniger geworden,
die Erträge gesteigert, dazu noch der chemische Pflanzenschutz-
und niemand schaut, was im Boden passiert.
Mich ärgert gewaltig, dass jahrelang eine Art Schlagabtausch zwischen den beiden Landbewirtschaftungsformen angezettelt wurde,
aber die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit ist ein langfristes und überlebenswichtiges Ziel. Dass es kein Thema mehr zu sein scheint, da sollten wirklich alle roten Warnlampen bei den Bauern leuchten.
Die vielen Berater und Vertreter müssen beraten und verkaufen, das ist ihre Lebensgrundlage, aber leider verlieren wir Bauern dabei die unsere, irgendwo abgeschwemmt und in anderen Ländern freuen sie sich vielleicht drüber.



  16-05-2006 14:56  b:orni
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
hallo Theres, das Problem ist eben, dass allles auf kosten fossiller Energie hergestellt wird, da wird sich aber in den nächsten Jahren noch viel tun! Wenn dir Rechnung vom Pflügen, Eggen, Aussaat, Düngen, Giftspritzen, Giftspritzen und Ernte nicht mehr aufgeht. Dann wird man wieder auf alte, resistente Sorten, Mischkulturen oder auch Agroforstwirtschaft gehen!

Quelle von 1/6 Tonnen: Patrick Whitefield, Permakultur kurz und Bündig, ähnliches hab ich auch schon in anderen Büchern wie "Geheimnisse Gesunder Böden" gelesen.


Gruss

b:orni


  16-05-2006 15:51  theres
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Zu dem Thema Bodenabschwemmung-
bekomme die Mitteilungen von Franz Alt.
http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=20&article:oid=a5251
Lies dir mal durch, welche Mengen an Boden abgeschwemmt werden, welche Fläche pro Tag zu Wüste wird.
Der Ackerbau ist da mitten drinnen.
Aber eines muss man dazu sagen,
der Umgang der Menschen mit dem Boden ist seit der Sesshaftigkeit immer eine Gradwanderung gewesen.
Heute sind wir halt ziemlich viele Menschen und alle verbrauchen an einem Tag soviel Energie, wie in 155.ooo Tagen gebildet worden ist.
Das kann auf Dauer nicht gutgehen.
All die vor längerer Zeit gewarnt haben- wurden doch nicht für voll genommen.
Irgendwie wurden die Wilden und Halbwilden in den Wäldern Südamerikas und die Indianer einfach beiseite geschoben, aber es scheint Naturvölker gegeben zu haben, die sorgsam mit ihrer anvertrauten Erde umgegangen sind.
Wir im Westen haben keinen Grund für Hochmütigkeit.
frdl. Gr.
regi


  16-05-2006 16:07  b:orni
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Hallo regi, wir leben nicht nur auf kosten der Südhalbkugel sondern auch auf Kosten künftiger Gernerationen! Ich brauch nur in dem Büro schaun, in dem ich sitze, die Heizkörper haben nicht einmal ein Thermostat, wenn es im Winter zu heiss wird, öffnen meine Kollegen einfach das Fenster! Ganz zu schweigen von den ungenutzten Dachflächen! da hab ich auch noch was, in 2 Tagen strahlt soviel Sonnenenergie auf die Erde nieder, wie gesamt geschätzte nichterneuerbare Energie vorhanden ist! aber es rentiert sich ja nicht ... wie alle sagen! Da öffnen wir lieber wieder Pandoras Box und werfen ein paar Atomkraftwerke an!

Gruss

B:orni

  16-05-2006 17:00  theres
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Ich habe vor ein paar Jahren miterlebt, wie nach einem Wolkenbruch 12o l in einer guten Stunde niedergingen.
In kürzester Zeit hatte das Wasser eine verheerende Kraft entwickelt und ein vor ein paar Tagen frisch angesäätes Feld massiv ausgespült.
Wir liegen in keinem Überschwemmungsgebiet, das Hochwasser kam von den paar kleinen Bächen, hätte mir so was nie vorstellen können.
Seither bin ich sensibler geworden, denn das Feld war danach nicht mehr das Gleiche wie zuvor.
Was irgendwo auf der Welt passiert, kann ich oftmals nicht beeinflussen-
das einzige was ich machen kann, wo ich selbst handeln kann-
es auch zu tun.
Egal ob auf dem Hof, als Kosumentin im Laden, durch Verbrauch oder Nichtverbrauch usw.
Und mit der Zeit stellte ich fest, dass es so viele Möglichkeiten gibt, in seiner kleinen Welt was zu tun.
Würde mir sicher auch wehtun, wenn im Winter die Wärme zum Fenster hinausgeheizt würde-
aber wo man keinen Einfluss hat- muss man es eben sein lassen.
Allerdings sind die Einflussmöglichkeiten oftmals viel grösser,
wenn man die anderen mit ins Boot holt.
Wir haben ja auch viele Jahre aus Unkenntnis vieles anders gemacht
und wenn mich früher andere blöd angeredet hätten, hätte ich auch auf Durchzug geschaltet.
Ich war und bin dankbar für Rat auf einer freundschaftlichen Ebene-
und wenn man mal begriffen hat, macht es auch Freude - was zu tun -
Kennst du den Spruch von Saint Exupery,
ich kann ihn nur noch sinngemäss wiedergeben-
wenn du ein Boot bauen willst,
dann trommle Leute zusammen,
aber nicht um Holz und Werkzeuge zu beschaffen,
sondern wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem grossen, weiten, endlosen Meer.
frdl.Gr.
regi

  16-05-2006 19:58  semi89
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
@moarpeda

Erklärst du mir bitte, warum pflügen humusvernichtend ist?
Warum sollte die Frostgare Hauptursache für Bodenerosion sein?

Du bist ja allen Anscheins nach Bio- BAUER und führst Ackerbau, warscheindlich wirst du ja alles mit dem Grubber bearbeiten, wie geht es dir eigentlich, wenn du auf einem im Vorjahr mit Körnermais bestellten Feld heuer noch etwas anbauen willst???
Wird ja für Bio-Bauern nicht so schwer sein wie für konventionelle, denn bei euch wird ja der Mais nur 1,5m hoch und dieses verbleibende Stroh kann man ja noch mit dem Grubber einarbeiten!

@b:orni
Hast du überhaupt eine Landwirtschaftliche Schule besucht bzw. irgendeine Ahnung von der Landwirtschaft wenn du hier im Forum erklären willst, das es pro Tonne !!Getreide!! 6t Erde abschwemmt, lies doch mal ein wenig im Internet, habe vor ein par Wochen einen Versuchtsbericht gefunden der besagt, dass bei erosionsfördernden Kulturen wie zum Beispiel Mais pro ha und Jahr in Extremfällen 80t Erde abschwemmt, das sind ca. 5mm Erde, die Natur benötigt je nach Verhältnissen ca. 250-500 Jahre um diese Menge nachzubilden!
Nichts für ungut, aber wir haben selbst hängige Fläche mit Getreide und/ oder Mais bestellt und daher kann ich beurteilen ob es Erosionen gibt, und die sind beim Getreide gar nicht bis wenig zu erkennen!
Also denk dir das nächste mal etwas dabei wenn du etwas "nachschreibst"!

Freue mich schon auf euere Antworten!!

MFG semi89



  16-05-2006 21:57  Hombre
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Hallo zusammen!
Man sollte hier nicht in die typische Schwarz - Weiß - Malerei verfallen.
Je nach vorhandener Bodenart ist für den einen die Minimalbodenbearbeitung das Richtige, für den anderen eben die Arbeit mit dem Pflug.
Saatbeetbereitung und Saat läuft doch auch hier kombiniert in einer Überfahrt.
Bei Maisanbau ist Pflügen übrigens unabdingbar, um den Zünsler nicht hochkommen zu lassen - ich nehme an, keiner will Genmais anbauen.
Auch braucht nicht extrem tief gepflügt zu werden, sauber muß es sein!
Und da genügen i.d.R. schon 20 cm.
Dass durch Pflügen Humus vernichtet wird, mag bei einem frischen Umbruch richtig sein, bei normalem Ackerland nicht.
Ich mache seit 30 Jahren Bodenuntersuchung (auf Humus) und erstaunlicherweise ist der Humusgehalt über die Jahre sogar angestiegen.

Dass die Frostgare Erosion fördern soll (es kommt auf die nachfolgende Bearbeitung darauf an) oder durch Pflügen im Herbst der Regenwurm verhungert ist doch wohl kompletter Quatsch.
Ich komme soeben vom Maisfeld (habe nachgeschaut, wie er aufläuft), und dabei auch in den regenfeuchten Boden gegriffen und eine ganze Menge Regenwürmer waren in meiner Hand. - Dürfte aber gar nicht sein, Acker wurde im Herbst gepflügt.
Durch die neue EU-Vorschrift, dass 40 % des Ackerlandes entweder im Herbst eingesät oder nicht gepflügt werden dürfen, lassen hier einige Landwirte ihre Maisfelder ungepflügt durch den Winter liegen.
Fragt mich bitte nicht, wie die im Frühjahr aussehen. Und erst recht die Erosion - das Wasser sickert nicht mehr in den Boden, läuft oberflächlich ab und zieht Gräben.
Auf den im Herbst gepflügten Äckern war keine Abschwemmung zu sehen.
Apropos Erosion: Auf Hanglagen gehört kein Mais und wenn dann nur in Senfmulchsaat (funktioniert prima), auch in Tallagen hat Ackerbau nichts verloren. Leider praktizieren das viele Landwirte (meist Schweine- oder Bullenmäster, weil die mit Grünland wenig anfangen können oder wollen).

Auch ist der Einsatz von überschweren Maschinen, vor allem Güllefässern weit jenseits der 10 m³ äüßerst kritisch zu sehen. Aber es muß eben Schlagkraft her.
Man sieht dies neuerdings bei großen Biogasbetrieben sehr häufig und dazu wird zur Unzeit (nasser Boden) gefahren.

PS.: Wir haben hier im tertiären südbayerischen Hügelland zum teil schwere Lehmböden, wo selbst Biobauern nicht auf den Pflug verzichten. (Sehe ich bei meinem Nachbarn)

Leider gibt es unter uns Landwirten so manch schwarzes Schaf, wo vieles buchstäblich den Bach runtergeht, aber deswegen sollte man nicht gleich schwarz malen.
Das Glas ist nicht halb leer, sondern halb voll !
Versuchen wir es, ganz zu füllen !

Gruß Hombre

  17-05-2006 08:49  b:orni
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
@semi89 keine angst! - ich weis wovon ich rede ... und zu deiner beruhigung ich bin auf einer Landwirtschaft in einer ländlichen Gegend aufgewachsen und ich hab eine Ausbildung als Lebensmitteltechnologe. aber warum soll ich mich überhaupt bei dir rechtfertigen?! und wenn ich diesen Background nicht hätte könnte es dir auch wurscht sein! übrigens schließe ich mich auch der Meinung an, Frostgarre ist nicht gut!


Gruss

b:orni

  17-05-2006 09:12  biolix
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Hallo !

so angeregt die diskussion, danke borni und regi auch wenn nun die
"gscheiteren" kommen, man muß schon die Gehirnwäsche der LW Schulen durchgemacht haben da s man nicht merkt wies den Böden heute geht, gell....

Humusabbau weltweit ist faktum ob jetzt die horrorzahlen sind sei dahin gestellt aber sie sind leihct möglich...

was wir nun über jahre sehen ist das die niederschläge immer punktueller werden und noch immer manche ihr saatbett so fein machen wie jedes jahr zu vor... verschlemmungen, abschwemungen voll danach vorhanden...

Frostgarre bzw. Herbstackern: also bei uns gibts keinen acker der im frühjahr schlechter aussieht als die geackerten was errosion und verschlemmung betrifft..., haben ja letztes jahr den Pflug verkauft und machen seit 6 jahren 100% untersaaten und im Frühjahr steht dann z.b. der WEißklee mit bis zu 8 cm Wurzelmasse und ich kann euch sagen toll befahrbar und fällt beim erten mal bearbeiten wie das gartenbeet...hab e einge spaatenproben gemach t im Frühjahr, pro spaten 4 - 5 Regenwürmern sind eine Freude inkl. der Krümelstruktur und der Duft der Mutter Erde nach frischen Karotten....

wir machen weiter udn all die anderen werdens irgend wann werken was sich abspielt, hier soll ja nur zum denken angeregt werde, nicht ?

lg biolix

p.s. hab grad eine Pressemeldung gefunden...


Öko-Landbau schützt vor Überschwemmung
Hochwasserschutz durch Entgegenwirken der Bodenverdichtung

Braunschweig (pte/24.08.2005) - Ökologischer Landbau kann die Folgen von Hochwasserschäden drastisch reduzieren. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des Instituts für Pflanzenernährung und Bodenkunde http://www.pb.fal.de und des Institutes für Ökologischen Landbau der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig. Nach jüngsten Untersuchungen sind besonders Regionen der großen Abflussgebiete besonders betroffen. Wie extrem sich Bodenversiegelung auf Hochwasserschäden auswirkt, hat Ewald Schnug von der FAL anhand von Beispielen erklärt.

"Sieht man von den Hochwasserschäden im Hochgebirge und in Tälern einmal ab, sind es die großen Abflussgebiete der Flüsse Rhein, Elbe und Oder, in denen sich die Überschwemmungen verheerend ausgewirkt haben", so Schnug im Interview mit pressetext. Geringe Veränderungen wie eine Versiegelung des Bodens von nur einem halben Millimeter wirken sich katastrophal aus, hat der Wissenschaftler errechnet. Damit verändert sich nämlich die so genannte Infiltration, das ist die Versickerungsleistung von Böden, rapide. Das Team von Schnug und Gerold Rahmann haben errechnet, dass Bodenverdichtung und Verschlämmung zu einer Reduzierung der Infiltration landwirtschaftlich genutzter Böden führen. Auslösende Faktoren für diese "schleichende Versiegelung" sind abnehmende Humusgehalte, abnehmende biologische Aktivität und zunehmende Verdichtungen durch zu hohe mechanische Bodenbelastung. Hohe Infiltrationsleistungen eines intakten Bodengefüges dagegen können die Intensität von Hochwasserereignissen vermindern.

Die Forscher haben nun die Zusammenhänge zwischen physikalischen, chemischen und biologischen Bodenparametern und der Infiltration auf unterschiedlichen Skalen errechnet. "Es wurde offensichtlich, dass eine pfluglose Bodenbearbeitung in konventionellen Betrieben deutlich zur Erhöhung der Infiltration beitragen kann", so Schnug. Der Unterschied der Infiltrationsleitung zwischen einem konventionellen Feld und einem ökologisch bebautem ist fast doppelt so groß. "Durch günstigere Bedingungen erlaubt der Ökolandbau die Bildung von Bioporen, geschaffen durch die Aktivität von Bodenlebewesen, insbesondere von Regenwürmern. So leben etwa auf einem ökologisch bebautem Feld etwa sieben Mal so viele Regenwürmer als in einem konventionellem", erklärt Schnug. "Durch den Anbau von mehrjährigem Ackerfutter und Zwischenfrüchten, sowie optimaler Zufuhr organischer Dünger ist der Humusgehalt in ökologisch bewirtschafteten Böden in der Regel höher als in konventionell bewirtschafteten Böden."

"Vor dem Hintergrund der verheerenden Hochwasserereignisse, kann die Erhaltung einer standorttypischen hohen Infiltrationsrate durchaus als eine der wichtigsten, nicht durch Produktpreise entlohnte Leistung der Landwirtschaft angesehen werden", meint Schnug. Als Ausgleich der Versiegelung von Böden in Städten, sollte ökologischer Landbau in die Nähe der Städte und damit der Märkte rücken. Eine Bewertung des Ökolandbaues nicht über die Produkte, sondern über den Bodenerhalt wäre nach Ansicht des Experten begrüßenswert. Die Förderung des ökologischen Landbaus ist daher auch als eine wirksame ökologische Ausgleichsmaßnahme für anthropogene Versiegelungen anzustreben. (Ende)


  17-05-2006 10:46  b:orni
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
hallo biolix Retter in der Not ; ) zum Glück gibts in diesem Forum auch die Praktiker in Sachen Umwelt und nicht nur Theoretiker wie mich! Hast du deine Spatenprobe schon mal auf 1 m2 ausgedehnt? ... da kommst locker auf über 100?! ... das ist nach meinem Theoretischen Wissen schon sehr gut! ... man sieht gut wie großkopfat manche mit dem Standardschulwissen daherreden! Ich persönlich werk auf meinem Hügelbeet dahin, was eher ein Kompostbeet ist, es ist eine wahre Freude zu sehen was sich da regt! ... nicht nur an Pflanzen, sondern auch an Würmern! ich glaub so mancher würde meinen ich hätt da nichts in diesem Forum verloren! ... mir sist aber die Natur wichtiger als so manche Meinung!

Grusss

b:orni

  19-05-2006 19:59  biolix
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Hallo !

wer sagt das alles ?? ich ... wo ?? weiters gebe ich natürlich zu das auch viele viele biobetriebe lernen müssen auch wir weiter und weiter...
schön wenn es konv. gibt die schon so weit sind doch gerade bei uns sehe ich die feinsten und tiefsten geackerten äcker bei den konv. Kollegen...

was das josefinum betrifft, na ist doch toll wen dort bald mehr über den boden gelehrt wird asl über düngung und PSM etc. ... und was die fruchtfolge betrifft, sehe ich leider bei den konv. kollegen auch immer mehr mais, statt erbse und klee od. luzerne.. aber ich kann mich irren...
bzw. wo ist die schwarz/ weiß malerei wenn man feststellt das die bodenfruchtbarkeit bzw. die humusgehälter abnehmen, wäre schön wenn du das umgekehrte bestätigen könntest...

lg biolix



  19-05-2006 23:22  Moarpeda
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark


@semi 89

Das wichtigste bei einem Gespräch ist, dass man eine einheitliche Sprache verwendet, weil man sonst leicht von unterschiedlichen Dingen spricht

Humus - gibt es in der Natur hauptsächlich in der obersten Bodenschicht.

Humus - ist mit dem Boden verbaute organische Masse und den dazugehörigen Lebewesen.

Humus - hält somit den Boden optimal und krümelig zusammen.

Wir können die Naturgesetze nicht auf den Kopf stellen und sagen Humus und Bodenleben hat hat nach unserem Willen jetzt in tieferen Bodenschichten stattzufinden und zu überleben.

Die Frostgare vernichtet diese oben gemeinten Humusstruktur, der Boden schaut zwar im Frühjahr wunderschön aus, ist aber in Wirklichkeit lasch kraftlos und unzusammenhängend und damit den Regengüssen schutzlos ausgesetzt.

Diese Tatsachen erklären, dass heute übliches tiefes Pflügen humusvernichtend ist.

Des weiteren setzt sich der Frostgare - Boden im Laufe der Vegetationsperiode und wird ein harter dichter Lehmknödel, was mir jeder Maisbauer bestäigen wird.
Ich spreche von den Böden in der Steiermark und woanders wird es wahrscheinlich nicht besser sein.

Wenn der @ hombre jetzt behauptet sein Humusgehalt ist über die Jahre hinweg angestietgen, dann sprechen wir nicht die gleiche Sprache.

Wenn er nämlich sein Jauchefass auf dem Acker ausleert, hat er einen gewaltigen Anstieg an messbarem Humus, es ist aber nicht der oben angeführte lebend verbaute wirkliche Humus, der den Boden zusammenhält.

Zur Probe sollte er, wenn es nach dem Jaucheausführen draufregnet, den Wassergraben beschnuppern ;-))

Das selbe gilt natürlich sinngemäß auch für die untergepflügten Maisstengel.

Was den Mais betrifft habe ich es aufgegeben einen solchen anzubauen, weil er bei einem Biobauern (mit minimaler Maschinenausstattung) kaum in den Griff zu bekommen ist.
Die Schweine haben mich auserdem sehr entrüstet angeschaut haben als ich ihnen Mais vorsetzte.
Gerste ist gesünder für sie und schmeckt ihnen auch dementsprechend.

@b:orni

Falls du keine landwirtschaftliche Schule besucht hättest, wäre auch nichts versäumt, da sitzen zum Teil :
Ewiggestrige - kann einer behaupten die Wahrheiten vor 20 Jahren waren kein Blödsinn?
Die Wahrheiten die heute gelehrt werden, werden sich in 20 Jahren als noch größerer Blödsinn herausgestellt haben !!

Weiters - Gesponserte oder/ und von der chemischen Industrie und der Landmaschinenindustrie der Gehirnwäsche unterzogene, jedenfall nicht selber nachdenkende Lehrer..

Sinngemäß steht in der Bibel: wenn Blinde Blinde führen, werden beide in die Grube fallen ;-))

Beobachte die Natur, lies und experimentiere,und frag die alten Bauern, ob zu ihrer Zeit auch schon der Schotter auf dem Acker war !



@ kukuruznik

Ich muß dir recht geben, man sollte dieses konvi - kontra bio sein lassen.

Tatsache ist aber, dass vieles was von den Biobauern ausgeheckt wurde in die konventionelle Landwirtschaft eingeflossen ist und das ist auch gut so.

Habe nach den Unwettern mit einem konventionellen Bauern gesprochen und er hat mir gesagt, dass er schon lange nicht mehrt pflügt und stattdessen mit er Ackerfräse arbeitet (eine Zinkenreihe kürzer gesetzt)

Dabei hatte er das "ich bin doch nicht blöd Lächeln" aufgesetzt und genau das wird die Umstellung bewirken - die Bauern machen nämlich das was ihnen einen Vorteil bringt - wenn es sich einmal herumgesprochen hat......



  20-05-2006 10:31  theres
Unwetter und Bodenabschwemmung in d. Oststeiermark
Hallo moarpeda,
danke für deinen Beitrag.
Ich bin auch dafür, dass dieses Aufeinanderhauen von Konvi und Biobauern aufhören soll-
wir können voneinander lernen.
Mir haben einige sehr engagierte und schon lange praktizierende Biobäuerinnen und Bauern sehr weitergeholfen und ich angeblich ihnen.
Wir haben einen Arbeitskreis, in dem Bäuerinnen jeglicher Betriebsbewirtschaftungsart zusammensitzen und es ist einfach superpraktisch, soviel Fachwissen aus der Praxis erfahren zu dürfen.
Am Anfang ist mir aufgefallen, dass scheinbar der Boden eine männliche Domäne ist- die Bauern und die Referenten konnten mit den Fragen von uns Bäuerinnen gar nicht so viel anfangen.
Deshalb haben wir einen Frauenarbeitskreis gemacht und haben uns Fachleute hergeholt, so mussten sie sich mit uns auseinander setzen.
Es mag einzlene Fachschulen geben, die der angehenden landw. Jugend genug Wissen über die Bewirtschaftung ihres Hofes mitgeben,
aber die Bodenbewirtschaftung ist ein Stiefkind.
Wenn uns jemand aus unserer Geldbörse Geld rausnehmen würde, dann gäbe es ein grosses Geschrei und die Polizei würde geholt-
dass wir jedes Jahr einen Teil unserer Humusvorräte verlieren-
und dieser Verlust ist ein hoher geldwerter Verlust-
das ist kein Thema in der Landwirtschaft.
Solange Dünger, Pflanzenschutz und fossile Energie billig war, die Getreidepreise entsprechend hoch, war das ja kein Problem-
aber jetzt ist das Geteide so billig, dass es verheizt wird,
der Diesel steigt und steigt und beim Dünger und Pflanzenschutzmittel wird es auch nach oben gehen-
aus dieser Sicht wäre es vielleicht ganz gut, wenn die Landwirtschaft selbst nachdenklich wird-
von den anderen können wir das nicht erwarten-
es ist nicht ihr Grund und Boden und es ist nicht ihre Lebensgrundlage-
sie leben vom Verkauf von Betriebsmitteln-
aber ob unterm Strich noch was übrig bleibt,
dass ist dann meist das Problem der Bäuerin, sie soll dann die Buchführung machen-
was mich nur so ärgert, dass immer so getan wird,
als sei in der landw. Bodenbewirtschaftung alles in Ordnung.
Ich bin kein Fachprofi, aber das einiges im Argen ist, dass sehe ich schon oft aus dem Autofenster raus, wenn ich als Beifahrerin mitfahre.
Ich frag mich oft, sind denn die Bauern so blind geworden,
dass sie das nicht mehr erkennen.
Prof. Andre Voisin- ein franz. Wissenschaftler-
hat als Theoretiker und Praktiker im vorigen Jahrhundert festgestellt-
Boden-Pflanze- Tier- Mensch sind eine Einheit.
Und heute- Fachmann für Boden und Düngung, Fachmann für den Pflanzenschutz, Fachmann für Fütterung, Fachmann für Betriebswirtschaft,
und auf dem Hof soll ein Bauer das alles zu einem Stück zusammenfügen-
und auch noch davon leben können.




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