Anfrage an die Redaktion bezügl. Milchquotenregelung

Antworten: 3
  27-03-2006 14:23  angelika
Anfrage an die Redaktion bezügl. Milchquotenregelung
Hallo liso!

Ich habe Ihren Eintrag als Anregung für eine neue Abstimmung auf unserer Startseite genommen. So können Sie selbst sehen und mitverfolgen, wie die User über dieses Thema denken.
Wir freuen uns immer wieder über Vorschläge und Anregungen seitens unserer User.

Mit lieben Grüßen,
Angelika Konrad

www.landwirt.com

  27-03-2006 21:54  walterst
Anfrage an die Redaktion bezügl. Milchquotenregelung
Teilergebnis einer Umfrage unter holländischen Milchbauern:


6. Soll die Milchquote abgeschafft werden?
Alle Milchviehhalter
Ja 25.36%
Nein 75.64%

NMV Mitglieder
Ja 19,00%
Nein 81,00%

LTO Mitglieder
Ja 27,32%
Nein 72,68%

NAJK Mitglieder
Ja 29.51%
Nein 70.49%

Geen Mitglieder
Ja 30,68%
Nein 69,14%


mfG walter


  27-03-2006 22:05  walterst
Anfrage an die Redaktion bezügl. Milchquotenregelung
Da bin ich nocheinmal, um die Quote geht es erst in der 2. Hälfte, wollte den Text nicht kürzen.
mfG. Walter

Kanadischer Milchfarmer auf Vortragstour durch Holland und Bayern

Dr. Thomas Grupp

Albert Nijhof, Milchfarmer aus Winnipeg/Manitoba/Kanada besuchte Anfang Februar 2006 seine alte Heimat Holland, sowie bei einem Abstecher auch Bayern und referierte dabei auf 6 Veranstaltungen über die Milchproduktion in Kanada sowie über seine Erfahrungen mit der Einkreuzung von Fleckvieh auf Holsteins.

Familie Nijhof bewirtschaftet einen 240 Kuhbetrieb, der vor einigen Jahren noch die höchste Milchleistung in der Provinz Manitoba erzielte, mit 12.800 kg Milch – 3,6 % Fett und 3,2 % Eiweiß bei dreimaligem Melken. Mit der Leistung stiegen jedoch die Probleme bezüglich Stoffwechsel, Fruchtbarkeit und Eutergesundheit immer mehr an, weshalb im Jahr 2001 die Entscheidung getroffen wurde, in die Kreuzung mit Fleckvieh einzusteigen. Gleichzeitig wurde das System von Anbindehaltung mit intensiver TMR-Fütterung auf extesiv mit ganzjähriger Außenhaltung umgestellt. Von April bis November gehen die Kühe seither auf die Weide, Englisches Rye-Gras aus Oregon, winterhart und mit hohem Proteinanteil bildet die Futtergrundlage. Nur bei Temperaturen unter 30 Grad minus werden die Kühe noch aufgestallt. Durch den Zukauf von 40 Jersey- und 30 Brown-Swiss Kühen und der Rückkehr zu zweimaligem Melken ist die Leistung auf 8.000 kg Milch – 4,0 % Fett und 3,70 % Eiweiß gesunken, allerdings hat sich die Fruchtbarkeitslage und die Eutergesundheit nachhaltig verbessert. So ist der Zellgehalt von über 350.000 Zellen auf 150.000 Zellen zurückgegangen, insbesondere die jungen F1-Kreuzungskühe Fleckvieh x Holstein, sowie die ersten reinen Fleckviehkühe liegen bei ca. 20.000 Zellen/ml Milch. Familie Nijhof setzt in Zukunft auf die Doppelnutzung, auch wenn derzeit BSE- bedingt die Schlachtkuh- und Kälberpreise sehr niedrig sind.

Die Quote ist unser Lebensnerv

In seinem Referat ging Albert Nijhof auch sehr intensiv auf die Fragen nach der Quotensituation ein. „Die kanadischen Milchbauern sind glücklich und dankbar, ein funktionierendes Quotensystem zu haben“. Es garantiert allen Bauern einen Preis, mit dem sie fest kalkulieren können, derzeit erhält Albert Nijhof für seine Milch 0,44 €/kg Milch. Die kanadischen Bauern sind von diesem Quotensystem überzeugt und werden es trotz WTO-Verhandlungen nicht einfach aufs Spiel setzen. Da Kanada keinerlei Milch exportiert, müssen die Kontrollmechanismen im Land funktionieren. Jede Provinz verfügt über ein Milk Board oder einen Milchrat, der von den Bauern bestimmt wird. Dieser Milchrat ist für die Überwachung der Quotendisziplin und deren Handel zuständig. Überlieferung wird sofort im nächsten Monat hart und doppelt bestraft. Wer im einen Monat überliefert erhält für diese Milch kein Geld und muss die Transportkosten für die überlieferte Menge bezahlen, dazu wird im nächsten Monat die Quote um die überlieferte Menge vermindert. Wer unterliefert kann dies in den darauffolgenden 3 Monaten ausgleichen. Die Quotenpreise liegen derzeit pro kg Milch über 2 €, wobei Unterschiede zwischen den Provinzen bestehen.

Die intensiv geführte Diskussion mit Bauern aus Holland, Tschechien und Bayern zeigte eindeutig, dass die Betriebe für den Erhalt der Quote eintreten (Strenges Modell ähnlich wie Kanada), denn es setzt sich immer mehr die Meinung durch, dass nur die Quote eine flächendeckende Milchviehhaltung in Europa sichert. Die Abschaffung der Quote führt, nach allgemeiner Ansicht, zu einer kalten Enteignung der Bauern mit noch nicht absehbaren Folgen und die daran anschließende, eventuelle Einführung sogenannter Molkereiquoten würde eine neue Abhängigkeit gegenüber der abnehmenden Hand bedeuten.




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