Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?

Antworten: 62
  11-03-2014 20:50  2009
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo Leute
Wenn man sich so manchen Beitrag durchliest ,entsteht der Eindruck, als Empfänger landwirtschaftlicher Ausgleichszahlungen ist man ein Schmarotzer . Selbst mutmaßliche Landwirte pochen plötzlich auf mehr Gleichberechtigung oder gar auf Abschaffung. Landwirte die in den letzten Jahren durchaus profitiert haben , allerdings in Zukunft mehr Abstriche machen müssen ,als so manch Anderer oder die Auflagen der zukünftigen Geldbekommungsprogramme als nicht erfüllbar ansehen.

Für mich ist es kein Problem ,einen Teil meiner bezahlten Steuern in Form von " öffentlichen Zuwendungen " zurück zubekommen , egal in welchen Lebensbereich und schon gar nicht für die Leistung Landwirtschaft und Umwelt.
Wie seht ihr das ?????

schöne Grüße 2009

  11-03-2014 21:51  krauti
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Ganz einfach frag ihn wie es aussehen würde wenn wir Bauern keine Felder und Wälder bewirtschaften!!

1. hätten wir dann urwald
2. viel zu wenig zu essen

und dann frag ihn wer das noch machen würde den ganzen tag irgendwelche Streucher Schwendn oder solche arbeiten was gewinnmäßig nicht rentabel sind damit ja alles schön sauber und nach heiler welt aussiht??

ps: mitleid bekommt mann geschenkt, neid muss mann sich verdienen

  11-03-2014 22:27  biozukunft
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Wenn den schon Hungernden, Landlosen, sozial Ausgenutzten ... auch noch das Letzte zum Überleben wegexportiert u. zu uns gebracht würde, wo es billigst verscherbelt wird, bräuchten wir viel weniger Förderung.

  11-03-2014 23:59  freidenker
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@2009

hallo, fands auch komisch dass sich jemand über förderungen aufregt aber selbst förderungen kassiert.
naja, so sinds die bauern :-)
Ist halt so, wenn jemand sein haupteinkommen außerhalb von der landwirtschaft hat und bißchen fläche bewirtschaftet, dann wird er trotzdem schnell als Landwirt bezeichnet, tickt aber evt. völlig anders wie jemand der im Haupterwerb ist.

meine meinung,lg



  12-03-2014 05:54  remus
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
wieso sollte jemand neid verspüren wenn Bauern gefördert werden ?

förderungen kriegt nur derjenige dessen Existenz ansonsten gefährdet wäre sprich der es nötig hat so einer ist wahrlich nicht zu beneiden und deshalb sind förderungen gerechtfertigt
p.s.
in der schule wurde auch niemand beneidet der nachhilfe- förderung benötigt hat um über die runden zu kommen

  12-03-2014 06:10  remus
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
wieso sollte jemand neid verspüren wenn Bauern gefördert werden ?

förderungen kriegt nur derjenige dessen Existenz ansonsten gefährdet wäre sprich der es nötig hat so einer ist wahrlich nicht zu beneiden und deshalb sind förderungen gerechtfertigt
p.s.
in der schule wurde auch niemand beneidet der nachhilfe- förderung benötigt hat um über die runden zu kommen

  12-03-2014 06:50  steira8075
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
wenn ich mir ansehe wie locker sich die Hypo 19 Mrd. vom Staat abholt und wie sich unsere Politiker dafür ins Zeug legen das diese Bank das Geld auch bekommt und wie in Österreich überhaupt mit öffentliche Gelder umgegangen wird muss sich ein Bauer wohl zuletzt rechtfertigen!

  12-03-2014 08:17  unicorn
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Wenn ich das so lese, werde ich noch verrückt. Mich wundert gar nichts mehr. Wann werdet Ihr endlich begreifen, dass wir keine Förderungen erhalten. Wir erhalten Ausgleichszahlungen für Leistungen, die wir sonst nicht erbringen würden. Wenn es jemandem nicht passt die Auflagen zu erfüllen, kann er ja aussteigen.
Das Ergebnis wäre schnell sichtbar. Ein paar Agrarbetriebe anstelle vieler Landwirte. Eine großflächige Landwirtschaft, mit Schlaggrößen von 50 ha aufwärts, Monokulturen mit max. Dünger und Pestizideinsatz um möglichst kosteneffizient zu produzieren. Die Flächen würden Investoren gehören, die Maschinen den Banken und wenn was nicht passt, wird der Betrieb in den Konkurs geschickt. Die Maschinen mit Abschlag an den Nächsten verkauft. Hauptsache der Gewinn für den Investor stimmt.
Irgendwie kennen wir das Spiel ja, wird uns ja gerade in Kärnten vorgeführt – Hypo lässt grüßen.
Das Ergebnis ist das selbe. Bei der Hypo zahlt der Steuerzahler mit Geld und bei einer großflächigen LW werden halt die Lebensmittelpreise für den Steuerzahler angepasst.
Ich habe damit kein Problem. Ich muss nur sehen, wie unser Betrieb die nächsten sagen wir mal 30 Jahre überlebt. Denn dann werden wir wieder Preise für unsere Produkte erhalten, wovon auch der/ein Landwirt leben kann.
lg unicorn
PS: Ich habe nicht die neuesten Maschinen, bin halt nicht so effizient, dafür habe ich aber auch keine Schulden. Tja und das ist mein Problem, wenn ich in die Bank gehe so kennt mich der Chef nicht – aber auch damit kann ich leben ;-)


  12-03-2014 11:20  biolix
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Mahlzeit

ja genau unicorn... da könnte man jetzt eine lange Abhandlung schreiben..

aber siehe hier und es sind ja ca. 50 Milliarden jährlich in der EU LW Förderungen.....

http://www.agrarheute.com/eu-umfrage-agrarfoerderung

und da sind lt. Umfragen 77% dafür...

Und sonst sinds die neolibneralen Turbokapitalisten die ehrer dazu neigen keine "Subvensionen" zu verteilen,d a sie ja im gemachten Nest sitzen und leicht reden können..

Aber wer sich das System eben genauer ansieht, erkennt ja sowieso wer am meisten profitiert hat, klar die Kleine auch, aber die sogenannten "Zukunftsbetriebe" konnten die letzetn 2 JAhrzehnte ihre Vorsprung damit noch mehr ausbauen..
Und um über Bioförderungen mal überhaupt zu diskutieren, soll man sich am ansehen wie viel EU weit, wahrscheinlich nur einige wenige Prozent, dahin fließen, sonst verweise ich auf meine letzten Einträge im threat von den fast nackten Biobauern... ;-)

lg es ist einfach zu schön draußen.. ;-) biolix





  12-03-2014 11:44  sisu
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo!
Meiner Meinung nach ist es auch vollkommen richtig, das man die Stierprämie bis 2019 weiter erhält obwohl man seit 2004 keine Stiere mehr mästet.
Ist auch in jeder anderen Branche so, wenn man 2004 in einem Betrieb gearbeitet hat bekommt man auch das Geld dafür bis 2019 weiter logische Sache.


  12-03-2014 13:56  senf
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
danke unicorn!


  12-03-2014 15:15  textad4091
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Ja Sisu, das sind die gleichen Fehler im System wie so manche Alleinerziehende, die ohne Beruf auf's gleiche kommen wie jemand mit einem guten Nettoeinkommen ... Und das über mehr als ein Jahr ... Ich sehe es so, sämtliche Förderungen/ Augleichszahlungen kommen im Großen und der gesamten Gesellschaft irgndwie zugute, gibt's ja schließlich nicht nur im Agrarbereich Förderungen, der Strohsack wär mit der Magna auch schon längst woanders wenn ma der Firma ned das Geld förmlich nachgeschmissen hätte ...
Gleich isses auch mitm Sozialsystem- Sicher gibts Nutznießer im System, aaaaber ich kann auch recht gut schlafen wenn ich weis, dass ich bei Jobverlust ned am nächsten Tag auf der Straße steh, um es etwas überhöht auszudrücken^^

Was in Österreich statt Banken nebenbei mal orndtlich unterstützt gehört sind die KMUs, denn die sind ja angeblich der Motor der Wirtschaft, laut dieser Partei mit dem Entfesselungskünstler da ... Aber im Murtal hab'ma jetz eh den Mateschitz, der übernimmt anscheinend mit Freude die Aufgaben, die die Politik anscheinend nicht auf die Reihe bringt


  12-03-2014 16:46  Fallkerbe
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Jeder Steuerzahler hat das Recht, die Steuerausgaben kritisch zu hinterfragen.
Egal ob es um Eurofigther, Stierprämien, Notenbänkerpensionen, Mukuhprämien, Kärntner Insolvenzverschleppung oder Klubförderung für das Team abgehalfterter Diskontpolitiker geht. Wenn man diese Ausgaben alle weit kritischer hinterfragen würde, dann hätten wir weit weniger schulden.



  12-03-2014 18:40  sisu
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo!
Genau so wie Fallkerbe sehe ich das auch.
texdad!
Genau so ist es, ich sehe ein wenn jemand Leistung bringt und von seiner Arbeit nicht leben kann das er unterstützt gehört.
Was ich jedoch nicht einsehe sind eben solche Themen wie die Stierprämie, da bekommt jemand einen Haufen Geld nur weil er in einem Referenzjahr Stiere gemästet hat. Mittlerweile mästet er im gleichen Stall vielleicht Schweine, Hühner oder Puten und kassiert wieder dafür Ausgleichszahlungen.
Über die Schmarotzer wird geschimpft aber wenn man selber Nutznieser ist passt plötzlich alles weil es einem ja zusteht.

  12-03-2014 18:57  Restaurator
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
unicorn hat es mmn punktgenau getroffen.
ich bin mir sogar sicher, dass, wäre die lw vollkommen in den händen der investoren und banken, sogar die möglichkeit bestünde, dass man bei uns gar nichts mehr produziert, weil man es anderswo so billig machen kann, das sich der transport lohnt.
nachdem man uns im kampf gegen den kommunismus jahrzehntelang gehirngewaschen hat, dass zentralistische systeme schlecht und nicht überlebensfähg sind und man auf dezentralisierung gesetzt hat, geht die sache seit der beseitigung des kommunismus genau den umgekehrten weg: kapitalistischer zentralismus wird zum a und o erklärt. und das trifft uns alle.
es geht ja sogar den prostituierten so das durch billige \"importware\" die preise ins bodenlose gerasselt sind, nur gibt es dafür keine förderung ;)
das mit dem hinterfragen, @fallkerbe, sehe ich sehr kritisch. zum hinterfragen braucht man auch hintergrundinformation. und die fehlt dem normalbürger ausserhalb seines wirkungsbereiches. aber momentan ist es halt in, das jeder alles und jedes hinterfragt, auch wenn er null ahnung davon hat, ein artikel der kleinformatigen wiegt eine fundierte ausbildung mit praxis doch locker auf. das problem liegt mmn eher darin begründet, dass viel zu viele der überzeugung sind, dass man, wenn man an entsprechender stelle sitzt, das recht zum nehmen hat - der eine bedient sich am kopierpapier der firma, der andere am schraubenlager und der ganz oben halt am geldtopf.
jeder der ein haus gebaut hat weiss, wie da hemmungslos versucht wird möglichst tief in dein börsel zu greifen - mit wenigen ausnahmen.
bekommt man das in der normalbevölkerung in den griff, erledigt sich das oben von selbst.
ansonsten müssen diverse mechanismen installiert werden die meist mehr schlecht als recht funktionieren.
eine förderung der lw gehört definitiv nicht zu den von mir angesprochenen situationen und daher gibt es auch keinen grund sich rechtfertigen zu müssen.
oder hat ein pensionierter beamter mit 2000€ netto rechtfertigungsbedarf wegen seiner seniorenermässigung bei der bahn, während die regaleinräumerin mit 1000€ netto den vollpreis zahlen muss??????

  12-03-2014 19:18  prof1224
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Sisu

Ja recht hast kannst uns vielleicht auch Summen nennen um die es da geht???

Interessant ist ja auch das die ÖBB jedes Jahr 6,8 Milliarden Euro direkte Förderung bekommt,und in den letzten Jahren 60 000 Mitarbeiter hatte: Jetzt haben sie noch 38 000 Mitarbeiter,also ein bissschen
mehr als die hälfte und bekommen trozdem noch 6,8 Milliarden Förderung. Da sollte offengelegt werden wo das Geld hinnkommt!!!!!! Ist ja ähnlich wie bei den Stierprämien nur die Summen sind "X" mal höher.

Und dann gibt es noch solche Dummköpfe die die ÖBB als Paradeunternehmen sehen, die gibt's ja auch
in diesem Forum!
Wo bleibt die Allgemeine Transparenzdatenbank ??????

  12-03-2014 19:24  walterst
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Mich irritiert immer ein wenig, wie viele Leute jedes Jahr das Schlaraffenland der Agrar-"Subvensionen" verlassen und sich nicht mehr die gebratenen Tauben in den Mund fliegen lassen wollen ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Ein komisches Volk...

  12-03-2014 19:33  sisu
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
prof1224!
Warum es keine Transparenzdatenbank mehr gibt, müßtest Du ja am besten wissen. Weil ihr euch sonst wieder gegeneinander den sprichwörtlichen Schädel einhaut.

  12-03-2014 19:57  prof1224
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Sisu-Ich habe geschrieben wo die Allgemeine Transparenzdatenbank bleibt- vielleicht solltest Du mehr "Denken"
beim lesen!!!
Wäre Interessant wer sich aller den Schädel einhaut wenns die die Allgemeine Transparenzdatenbank geben würde!!


  12-03-2014 20:47  Restaurator
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
schädel einschlagen?
auch a möglichkeit wie ma licht ins dunkel bringt. :)

  12-03-2014 20:50  kolli
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Ich habe im thread "nackte Biobauern" geschrieben:

"punkt 2: Natürlich ist es schwierig, von einer \"freien\" Marktwirtschaft zu sprechen, wenn wir de facto Abgabenquoten von mehr als 50% haben. Wir haben de facto eine Staatswirtschaft mit freien Elementen. Der Staat breitet sich unaufhaltsam aus, schafft Begünstigte und sorgt dafür, dass letztlich niemand mehr genau weiss, ob er jetzt zu den Nettozahlern oder Nettoempfängern gehört. Thorsten Polleit nennt das kollektive Korruption. Die Folgen dieser räuberischen Symbiose zwischen Staat und Finanzwirtschaft, sind Überschuldung, Geldmengenausweitung und Enteignung. Jetzt können wir natürlich sagen: eh schon wurscht, wenn alle korrupt sind, dann können wir das doch auch sein.

Anständig ist das aber nicht."

ich vermute, dass diese Aussage der Auslöser für diesen thread war. Drum möchte ich hier klarstellen, dass ich damit nicht die "Anständigkeit" der Förderungsbezieher in der Landwirtschaft allein gemeint war. Die Kritik richtet sich speziell gegen eine sich ausbreitende Haltung, die Thorsten Polleit als kollektive Korruption beschreibt. Da geht es im Prinzip darum, dass der Staat sich immer mehr ausbreitet, Begünstigte und Abhänigkeiten schafft. Ein System aus Abgaben und Begünstigungen schafft, indem sich letztlich keiner mehr auskennt, und jeder glaubt, es sei legitim, sich zu bereichern, weil das ja eh alle tun. Die Auswirkungen dieses Systems sind eine immer höher steigende Staatsverschuldung, eine Zinsbelastung, die nichts anderes ist, als ein Griff in die Kassa der nächsten Generation.

Dazu nun ein paar Zahlen: Die Staatsverschuldung in Ö beträgt 254 Milliarden Euro. Die jährliche Zinsbelastung des Budgets beträgt 8,4 Milliarden. Das sind allein die Zinsen, da ist noch kein Euro Schuld getilgt. Von einem ausgeglichenen Budget spricht man übrigens, wenn die Zinsen bezahlt sind, von der Schuldtilgung geht eh keiner mehr aus. Seit mehr als 40 Jahren wurde kein Euro (oder früher Schilling) der Schulden getilgt. Es wurden neue Schulden, zu günstigeren Konditionen aufgenommen, um die Zinsen der Altschulden zu tilgen, und das ist bis jetzt nicht gelungen. Bekanntlich gabs erst einmal ein Jahr mit ausgeglichenem Budged, die restlichen Jahre waren Aufschuldungsjahre.

"Öffentliche Gelder - ein Grund sich rechtfertigen zu müßen?" Ja genau hier liegt das Problem. Es ist eine Mentalität entstanden, die nach keiner Rechtfertigung fragt. Es wird als legitim angesehen, zu den Profiteuren zu gehören. Kann ja jeder versuchen - so gesehen gibts ja das gleiche Recht für alle.
Fakt ist aber: Bei einer Bereicherung auf Kosten anderer gibts halt auch die anderen, die Verlierer. Und das sind unsere Kinder, auf deren Kosten wir und bereichern.

Fazit: Förderungen sind nicht per se unmoralisch. Sie können durchaus Sinn machen und zu mehr Gerechtigkeit beitragen. Aber selbstverständlich sind Förderungen immer ein Grund sich rechtfertigen zu müssen. Es ist die Haltung: die anderen kriegens ja auch - also warum nicht auch wir" die unmoralisch ist.


  12-03-2014 21:23  Restaurator
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@kolli:
vielleicht seh ich ja was falsch weil förderungen jeder art bei mir nur eine marginale rolle spielen.
ich finde aber, dass das, was du schreibst, nur dann stimmt, wenn man alles ausserhalb österreichs ausblendet.
dadurch, dass der staat z.b. landwirte dem internationalen markt aussetzt, hat er nur zwei möglichkeiten: an die finanzielle herz-lungen-maschine anzuschliessen oder sterben lassen.
oder glaubst du, man kann mit ländern in denen ausgabenseitig - von den steuern bis zum arbeiter - alles billiger ist auf dauer ernsthaft konkurrieren? ich meine sogar, dass ab einem bestimmten reglementierungsgrad die differenz / der geringere erlös mit flächen- / produktionszunahme nicht mehr ausgeglichen werden kann weil sich irgendwann ein nullsummenspiel einstellt.
es ist also nicht der staat der das system schafft, sondern die globalisierte wirtschaft. aber wie immer: den letzten beissen die hunde.

  12-03-2014 21:54  biolix
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Nabend !


Kolli. weißt was aber das ärgste ist, wir gehören damit aber zu den 10 reichsten Länder der Erde.. wie geht das ? wo ist das Geld ? ;-)
Und darum sollten wir uns auch einen Sozialstaat noch leisten können..

lg biolix

  12-03-2014 21:57  kolli
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@restaurator:

ich teile deinen pessimismus nicht. landwirtschaftliche produkte werden zu begehrten knappen ressourcen. das einkaufsverhalten der konsumenten geht klar in richtung regionalität und qualität. ich glaube, dass die abhängigkeit von den subventionen den wettbewerb und die innovationskraft schädigt. so werden chancen vertan.

besonders die zusätzliche förderung der biolandwirtschaft ist aus dieser sicht bedenklich. bioprodukte sind regional, es gibt da keinen globalisierten wettbewerb. die bioproduktion könnte sich also ganz einfach über den produktpreis finanzieren. subventionen führen nur dazu, dass dieser produktpreis künstlich niedrig gehalten wird. das kann ja nicht im interesse der biobauern sein.

ps: ich glaub nicht, dass es passend ist, die metapher vom sterben zu verwenden, wenn es nur darum geht, eine produkton zu beenden. die metapher von der herz-lungen-maschine passt hingegen schon besser. die macht auch klar, worums geht: ein künstliches, kurzfristiges aber letztlich nicht erfolgreiches zwanghaftes aufrechterhalten einer produktion.



  12-03-2014 21:59  2009
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo Kolli
bist ein schlauer Typ .Ich schreibe hier nur über Landwirtschaftliche Zuwendungen.
Nur noch 3 Aspekte.

1. Dieses System wurde nicht von Landwirten geschaffen , sondern von Politik und der daran profitierenden Wirtschaft.............also nehme ich ohne Bedenken , aber nicht mehr als vertraglich vereinbart ( wenn man es so nennen kann ).
2. Dieses System,auch wenn es so mancher nicht glauben will,dient zwar auf den ersten Blick den Landwirten,aber bei genauerer Betrachtung wird man feststellen , das ALLE profitieren , sogar mehr als der Landwirt selbst.......für diesen ist es nämlich nur eine Unterstützung seinen Arbeitsplatz zu erhalten.
Für Alle bedeuten diese Ausgleichszahlungen Lebensmittel, Lebensqualität und für manchen sogar Arbeit.
3." die Anderen kriegens ja auch - also warum nicht auch wir " mag unmoralisch sein.
Aber viel schlimmer finde ich die Einstellung " Wenn ich weniger bekomme ,sollen die anderen gar nichts bekommen ".............leider eine weitverbreitete Einstellung unter Landwirten........auch wenn es dich nicht betrifft Kolli.

Es sind unter den Antworten einige Aspekte warum man sich NICHT rechtfertigen muss , und diese gilt es zu verstehen.

schöne Grüße 2009

  12-03-2014 22:08  edde
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@kolli

du schreibst \"Bioprodukte sind regional, es gibt da keinen globalisierten Wettbewerb\"

von welchem Planeten sprichst du ?
auf der Erde geht\'s jedenfalls längst anders zu.

  12-03-2014 22:15  kolli
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@biolix:

ist ein reichtum auf pump. die zeche dafür müssen unsere kinder bezahlen.
die aufrechterhaltung des sozialstaates ist ein vorwand. tatsächlich verteilen wir im system schon lange nicht mehr von oben nach unten um. oder wer glaubst du, bekommt die 8,4 milliarden euro zinsen, die wir jährlich bezahlen? das sind die vermögenden, und bezahlen tuns die produzierenden. eine klassische umverteilung von unten nach oben. vergleich mal die pensionssysteme der beamten mit den asvg-pensionen. schau dir mal die ganzen privillegien in den staatsnahen betrieben an, in den öffentlich rechtlichen einrichtungen. der staat hat die abgabenquote auf weit über 50% geschraubt, genau kanns keiner sagen, weil wir so viele graubereiche haben, wos nicht ganz klar ist, obs nun privat oder staat ist. dieses system aus abhängigkeiten und begünstigungen hat sich längst verselbständigt. jeder glaubt, er könne ja auch zu den begünstigten gehören, etwas geschick vorausgesetzt. die kompexität führt dazu dass eh niemand mehr wirklich sagen kann, ob er zu den nettozahlern oder nettoempfängern gehört. in der wirtschaftswissenschaft spricht man von der rationalitätsfalle, und meint damit genau dieses phänomen. jeder glaubt, dass dieses system für ihn sinn macht, was in vielen fällen ja auch stimmen mag. in der gesamtheit verwandeln wir unser system aber in ein pulverfass.


  12-03-2014 22:34  Hirschfarm
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Die öffentlichen Gelder die die Landwirtschaft erhaelt sind nicht dazu da die Bauern zu fördern oder gar um Ihnen Geschenke zu bereiten. - Nein! - Sie sind einzig und alleine eine Bilanzverlaengerung die dazu dient das sich das Finanzkarusell munter weiter dreht.
Und wem nutzts?
Und wenn die Richtung so weitergeht (Steigende Pachtpreise - sinkende Ausgleichszahlungen) wird das ganze für den Staat noch ein Plusgeschaeft ! Warum?

Kapitalist kauft Grund - und verpachtet diesen an Bauern - Bauer erhaelt großzügigerweise 300€ Subvention - Großkapitalist verlangt 600€ Pacht und liefert natürlich 50% Einkommensteuer wieder ab - das heißt 300€ Steuerlast. Somit zahlt sich der Bauer unterm Strich selber seine Förderung.

Das heißt: Für den Staat ist es interessant wenige Großgrundbesitzer zu haben die den Grund an Buchführende Betriebe (damit nichts schwarz geht) verpachten. Und dahin geht die Reise!
mfg

p.s.: Die denen es wirklich nutzt fressen Kaviar und saufen Krimsekt und lachen sich eins darüber wie dumm wir da unten eigentlich sind und uns um die Brotkrümmel streiten.

  12-03-2014 22:49  2009
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Kolli,alles schön und gut .Ich bin mir jetzt nicht sicher welchen Zugang du zu den landwirtschaftlichen Abläufen hast.
Wettbewerb.......der besteht darin billiger produzieren zu können als andere und am Ende des Tages mit den nicht von Bauern gemachten Produktpreis zufrieden sein zu müssen.
Innovationskraft.......schönes Wort, manche versuchen es,einige wenige schaffen es ,aber alle können es nicht tun.Die einzig wirkliche Innovation ist es Lebensmittel oder Lebensmittelrohstoffe zu erzeugen......das ist die Kernaufgabe eines Landwirtes.
Bioprodukte......unterliegen genauso einen Wettbewerb wie alles auf der Welt ,der globale Markt lässt sich von nichts und niemanden aufhalten.
Subventionen........helfen dir dienen Teller zu einen leistbaren Preis zu füllen.
Höher Preise .......erreicht man durch Verknappung ,sei es durch großflächige Naturkatastrophen oder durch Produktionsdrosselung ,wobei bei letzteren der kleine Bauer wohl zuerst das Handtuch werfen darf .( muß )

schöne Grüße 2009


  12-03-2014 23:25  kolli
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
wenn du meine postigs liest, dann wirst du erkennen, dass meine kritik sich speziell gegen die bioförderungen richtet. die biolandwirtschaft ist als alternative zur bestehenden landwirtschaft angetreten. der kunde sollte der aufgeklärte konsument sein, der ein regional und nachhaltig erzeugtes produkt zu einem fairen preis (fair auch für den produzenten) erhält. wenn es nicht gelingen sollte, den konsumenten von dem mehrwert zu überzeugen, dann hat die biologische landwirtschaft wirtschaftlich versagt. anders formuliert: kauft der konsument biomassenware aus fernen ländern, dann hat was im marketing - in der kommunikation mit dem konsumenten - nicht funktioniert. die lösung dieses problems kann nicht darin bestehen, dass der regionale produzent vom steuerzahler subventioniert wird, damit der konsument sein qualitätsprodukt zu schleuderpreis der massenware kaufen kann. in einer marktwirtschaft würde der regionale produzent in diesem fall die segel streifen, weils anscheinend keine nachfrage für sein produkt gibt. ein anderer regionaler produzent - also ein wettbewerber - sieht die sache vielleicht anders. er könnte ja glauben, dass es sehr wohl eine nachfrage nach regionalen bioprodukten gibt, und versuchen die kommunikation mit dem konsumenten zu verbessern. er hat die möglichkeit erfolgreich zu sein, nicht weil er billiger produziert, sondern weil er ein besseres marketing betreibt. es könnte ihm gelingen, ein höherpreisiges produkt zu verkaufen. diese chance erhält er aber nur, wenn der erste wettbewerber die segel streift. sollte der erste wettbewerber aber subventioniert werden, weil sein vermeintlicher preisnachteil zum globalen wettbewerb ausgeglichen werden muß, dann wird sich kein höherpreisiges produkt etablieren können, sondern nur ein höherwertiges zum preis der massenware.
fazit: die biolandwirtschaft schädigt sich selbst.

zu meinem zugang: bin biolandwirt und natürlich auch förderungsempfänger. verzichte aber freiwillig auf die bioförderung, und das sind in meinem fall mehr als zehntausend euro im jahr.

  13-03-2014 09:25  helmar
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo Kolli...auch ich stimme dir zu, du hast recht. Wenn man die Landwirtschaft schon fördert, dann sollte es eine gleiche z.b. ha Prämie für alle Betriebszweige sein, wenn man will, als soziale Komponente zu sehen. Dann liegt es am Betriebsführer, wie er dann wirtschaftet.......und dann wird man auch erkennen können welche Betriebsform besser ist. Ein paar Viecher herum rennen lassen und sich Biobauern nennen und vollmundig alle anderen schimpfen das ist meiner Meinung nach halt ein bisserl wenig Leistung welche aber derzeit sehr hoch abgegolten wird....
Mfg, Helga

  13-03-2014 09:58  biolix
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo !

DIe Zustimmer immer wenns um bio geht... ;-)

kolli sagts ja im anderen threat, hat eigentlich wenig Ahnung über das Agrarische Fördersystem, weiß auch nicht das der Biopreis nicht zu weit sich von konv. entfernen "darf".. warum könnt ihr ihn erklären, oder ich wenn ich mal mehr Zeit habe..

Fakt ist aber das zuwenig Bio da ist, und zuerst die Produktion da sein muss und dann Markt gemacht wird.. umgekehrt ist es meist schwieriger.. nur eine Pressemeldung zu dem Thema , ich könnte Dutzende der letzte Jahre posten..

http://www.agrarheute.com/bioproduktion-bayern-studie?suchbegriff2=%D6ko

Und warum ignorierst du das nur ein paar wenige der 50 Milliarden in der EU zu Bio gehen.. was sagst zu den anderen Förderungen ??

Ja sisu, das finde ich genau so ungerecht, nur wer wollte diese Art dieser Enkoppelung ? siehe in Deutschland unter Rot-Grün damals , wurden sofort beide Modelle gewählt und ab nächsten Jahr haben sie schon eine einheitliche Prämie..

lg biolix

p.s. kolli, mit unter 10 ha verzichtest auf mehrere tausend Euro Bioförderung im Jahr, da sieht man was du für eine Ahnung hast.. bei uns macht die Bioförderung bei 60 ha knappe 10 000 aus.. ;-)))

Ach ja fast vergessen, HF und 2009 - Zustimmung !

  13-03-2014 10:21  2009
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo Leute
Zuerst einmal an alle die es wieder einmal an einer Sache festmachen,öffentliche Gelder betreffen alle !

Es ist schön für dich Kolli, wenn du durch Innovation, Marketing, Kundenbetreuung ,wenige Mitbewerber, den richtigen Standort für dich die passende Betriebsform gefunden hast.....wie immer dieser aussehen mag.
Nur, wie würde es ausehen,solltest du plötzlich in deiner unmittelbaren Umgebung nicht mehr der Einzige sein oder sogar ein Überangebot herrschen ? .........der Kampf würde eröffnet sein.

Die reelle , den Großteil ausmachende Landwirtschaft funktioniert anders.Meinen Nachbarn sehe ich zwar nicht als Konkurrenten , denn wir sind beide durch festgelegte Handelspreise gebunden.........da hilft mir kein Marketing und keine noch so hervorragende Kundenbetreuung .

Wenn du auf deine Ausgleichszahlungen verzichtest ist es deine Sache . Es für alle zu fordern , ist eine Andere....es kommt noch früh genug.

schönen Tag noch 2009

  13-03-2014 10:45  Fallkerbe
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@restaurator,

zum Thema "hintergrundwissen" als basis , um Steuerausgaben hinterfragen zu dürfen:

muß man Politik und Luftfahrttechnik studiert haben, um sich eine Meinung über den Eurofigtherdeal bilden ku können?
Brauch ich dem Landwirtschaftlichen Facharbeiterbrief, um mir eine meinung über die Stierhalteprämie bilden zu können?
Muß Man Kärntner sein, um sich eine Meinung zu Haider, dem Haiderschen korruptionssystem, der Hypoalpeadria, den Gebrüder Scheuch usw. bilden zu können?

Oder verhindert gerade die zu große nähe zu Eurofigtherkorruption, leistungsunabhängigen Subvensionen und die dankbarkeit für z.b. eine vom Haider unrechtmäßig finanzierte Hofzufahrt ( oder ähnliche Geschenke bzw. Korruptionszuwendungen ) ein objektives Urteil zu den themen?

mfg

  13-03-2014 11:01  kolli
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Ich verzichte nicht auf die ausgleichszahlungen, die einheitlihe Betriebsprämie nehme ich schon. ich verzichte auf die bioförderung. die ausgleichszahlungen machen aber nur einen bruchteil dessen aus, worauf ich verzichte. mein betrieb hat damals bei der umstellung auf die einheitliche betriebsprämie halt nicht zu den systemgewinnern gezählt, weil wir immer schon sonderkulturen angebaut haben, aber das ist eine andere geschichte.

nun zu deiner frage: sollte mein betrieb unrentabel werden, dann werde ich versuchen die gründe zu analysieren und zu reagieren. sollte ich trotzdem nicht mehr wettbewerbsfähig sein, dann werde ich den betrieb einstellen. damit haben andere die chance es besser zu machen. die möglichkeit des scheiterns ist nämlich ein essentieller bestandteil eines freien marktes. erst das scheitern eines teilnehmers ermöglicht eine entwicklung. der freiwerdende raum wird neu besetzt, von betrieben, die besser an die anforderungen angepasst sind. dadurch entsteht erst jene dynamik, die eine entwicklung der wirtschaft möglich macht und somit wohlstand schafft. staatl. eingriffe schaffen niemals wohlstand, sie hemmen bestenfalls die entwicklung und wirken somit als wohlstandsbremser. soviel zur theorie.

praktisch bedeutet das: schauen wir uns mal die historische entwicklung der biolandwirtschaft an: am beginn standen einige pioniere, sog. spinner, die glaubten, es gäbe einen markt abseits von billiger massenware. förderungen gabs keine. die betriebe standen also vor der herausforderung, den mehwert ihrer produkte über den markt zu lukrieren. das hat auch ganz gut funktioniert. dann ist die politik gekommen und hat geglaubt, sie müsse jetzt massiv eingreifen und die bioproduktion fördern. für die produzierenden betriebe war es plötzlich keine herausforderung mehr, den konsumenten zu überzeugen. sie kriegten eh die förderungen, welche den mehraufwand abdeckten. die entscheidung ob bio oder konvi wurde zu einer reinen fördersache. es entstand ein künstlicher markt mit künstlich subventienierten preisen. eine rechtfertigung für diese subvention war auch schnell gefunden: der bioweltmarkt! das war natürlich von anfang an nur eine ausrede, die dazu diente sich der herausforderung einer markterschließung gar nicht erst stellen zu müssen. der erfolg wurde in prozentsätzen gemessen. je mehr bauern auf bio umstellten, desto erfolgreicher war die politik. der markt spielte bei den überlegungen gar keine rolle. ob die biomilch jetzt bio oder konv. vermarktet wurde, und wieviel biorindfleisch als konv. rindfleisch vermarktet wurde, das spielte alles keine rolle - es war nicht wichtig die prozentsätze raufzuschrauben. das ergebnis sehen wir jetzt: biolandwirte, welche am tropf des steuerzahlers hängen, weil sich ein künstlicher markt gebildet hat, welcher die tatsächlichen produktionskosten gar nicht abdeckt. ich muß mir jetzt tatsächlich nackte biobauern in der zeitung ansehen, die verzweifelt auf ihre lage aufmerksam machen, und dabei gar nicht mal auf die idee kommen, dass sie selbstverschuldet - d. h. durch eine falsche interessenspolitik - in diese zwangslage gekommen sind. die öffentlichkeit solls wieder richten. eigentlich zum fremdschämen.

  13-03-2014 13:54  freidenker
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@kolli

also ich weiß jetzt nicht wie alt du bist und ob du andere wirtschaftsbereiche auch beobachtest. Du hast hier deinen Fokus auf Landwirtschaft gerichtet. Die Welt funktioniert aber als ein ineinandergreifendes getriebe oder anders gesagt.
Ein Staat funktioniert wie ein Organismus.
Deswegen geh ich mal ein bißchen auf andere Bereiche ein die du verdrängt hast bisher.

am Tropf vom Steuerzahler hängt das ganze System.

a)Sowie der komplette finanzsektor, dadurch steckt in jeder währungseinheit ein gewisser prozentsatz der von allen gefördert wird. (->Geld ist ein öffentliches Gut)

b)der komplette öffentliche haushalt der staaten hängt am tropf der steuerzahler (schau mal die Staatsschuldenstatistik), sowie vor und nachgelagerte betriebe. Dadurch wird
jedes gehalt indirekt bzw. direkt "künstlich subventioniert".

lg









  13-03-2014 14:23  Ziegenbua
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Zum Bio-Beitrag von kolli:
Ich glaube nicht, dass Bio hinsichtlich der Aufklärung versagt hat. Das Problem liegt eher darin, dass man es im Supermarkt nicht zu realistischen Preisen bekommt. Viele sind deshalb vom Bio-Kauf abgesprungen, weil sie immer mehr sehen dass beim Bauern außer den Förderungen, welche sie vom Staat (also z.B. auch aus der Mwst konventioneller Produkte) bekommen nicht viel ankommt. Die Förderungen bestehn trotzdem, auch wenn sie es nciht kaufen. Beim Ab Hof Verkauf schauts da schon anders aus. Weil da sind die Preise von Bio zu Konventionell nicht viel um und da hat der Bauer wirklich den Differenzbetrag mehr davon. Wennst jedoch beim Spar was biologisches Kaufst schneiden da nichtnur der Staat mehrfach sondern auch der Großhandel, Zwischenhändler etc mit. Dann bleibt vom absoluten Mehrwert der an den Bauern geht nimmer viel übrig.

Ich kauf auch im Supermarkt Bio, aber nicht ausschließlich. Wennst beim Spar die Bio-Bananen mal probierst bringst as fast net runter weils so halbzeitig aber schon durch die Schale angfressen is. Wennst an Käse oder a Fleisch kaufst schauts schon wieder anders aus.

Wenns nach mir ginge, würd ich die Ausgleichszahlungen generell nach vershciedenen Programmen aufziehen und nichts so großflächiges wie Öpul aufziehn. Wenn jemand Fruchtwechsel macht, soll er was dafür kriegen, wenn einer Mais anbauen will soll er ruhig, aber ohne Förderung. Wenn wer den Mais 2x durchfahrt soll er dafür was kriegn weil er nix spritzt. Sogar wenn einer nur Gülle und Mist ausführt würd ich Prämien verteilen, dafür dass kein Kunstdünger eingsetzt wird. Wenn einer an 5m Streifen zum Bach freilasst soll er dafür was kriegn, is ja nur alle von uns geholfen wenns net die ganze durch oben angeführten Negativbeispiele verseuchte Erde mitn Regen abschwemmt und da nächste im Fischteich drinn hat.
Wenn einer seine Tiere Weidefläche gibt soll er was dafür kriegen, aber wenns schon welche gibt die enien Anbindestall ohne Auslauf haben, dann sollen deswegen jene die ihren Tieren zumindest Sonnenlicht und eni paar m2 Wiese gönnen a bissl was kriegn, nachm Motto "der Wille zählt".

Aber solang einer, nur weil er beim Öpul mitmacht, für sein Acker fast an Pachtpreis zrukkriegt obwohl er jeden cm2 bis fast die ganze Bachgstätten runter mit Spritzmittel und Kunstdünger vollpumpt und dann im Herbst an Pfluig noch um 20cm weiter stellt damit er im nächsten Joar noch a Zeile Mais dazustelln kann bin ich iam die Kohle als Hobbylandwirt mehr als zneidig.
Weil dann befrei ich lieber an Ganztagsschepfer von alle Landwirtschaftlichen Abgaben, dass er auf seine verpachteten 1, 2ha ane Schafe oder was zum Abgrasen draufstellt (oder a paar Obstbaume zum Saftl pressen ansetzt) als dass ich iam durchs System schon fast dazu zwing an einen Großbauern in da Region zu verpachten damit er zumindest sei Kammerumlage und a paar Zerquetschte für die Fläche kriegt.

  13-03-2014 18:56  2009
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo kolli
Ganz unrecht hast du sicherlich nicht mit deinen Gedanken,aber ganz folgen kann ich dir auch nicht.
Glaubst du im ernst ,das Bauern dieses System selbst verschuldet haben ?Welchen Einfluss hat man als Normalsterblicher außer alle paar Jahre ein Kreuz zu setzen,ohne wirklich zu wissen ob es die richtige Stelle war,ohne zu wissen welche Entscheidungen diese Damen und Herren in zusammenarbeit mit der davon profitierenden Wirtschaft treffen.

Für den Konsumenten mag es im Prinzip egal sein ob er höhere Steuern zahlt ,dafür günstigere Lebensmittel bekommt oder weniger Steuern zahlt und teurere Lebensmittel bekommt ........es muß passen.
Für den Bauern mag es im Prinzip egal sein ob er ausreichende Ausgleichszahlungen bekommt,dafür die Produktpreise niedriger sind oder keine Ausgleichszahlungen bekommt,dafür höhere Produktpreise.......es muß passen.
Für die verarbeitende Agrarindustrie ist es allerdings enorm wichtig, billige Rohstoffe in der Hand zu haben........darum gibt es Ausgleichzahlungen.
So sehe ich das ,mag auch nicht perfekt sein ,aber was ist schon perfekt.

Was mir überhaupt nicht einleuchtet ist folgendes ,Du hast einen Betrieb, du bist Bio, du verzichtest nicht auf deine Betriebsprämie , aber auf Öpulauszahlungen obwohl du als Biobetrieb alle Vorschriften einhalten musst. Meines Wissens gibt es kein Bio ohne Öpul.(kann mich auch irren)
Ich kenne Betriebe die nicht im Öpul sind ,weil sie der Meinung sind nicht " ordentlich und gewinnbringend " wirtschaften können und ich kenne Betriebe die zuerst ausgestiegen und dann wieder eingestiegen sind. Aber deine Version ist schon sehr paradox .

Ich würde sagen du bist in dieser hinsicht ein Visionär :-) und alle Staatsdiener die hier mitschreiben und lesen werden dafür beten, das dein Beispiel schule macht.

schöne Grüße 2009

  13-03-2014 23:47  freidenker
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@tria

der punkt bleibt nach wievor , dass wenn jemand autentisch für eine sache eintritt , dass sein gutes recht ist, siehe feigenblattdemo.punkt.
Richtig kohle wird woanders verbraten.

mfg

  14-03-2014 09:07  biolix
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Morgen !

Schuppen von den Augen fallen mir nur wenn ich dich als Landesbediensteten und Förderempfänger für dein 2. Standbein hier lesen darf.. ;-)

Kolli hat leider wenig Ahnung bez. bio und Fördersystem, ich habe ihm das auch schon privat geschrieben, das tue ich sehr selten, aber seine sonstigen Beiträge sind sehr gut, hab einige nachgelesen von früher...

Aber man sieht an einigen hier das auf Argumente gar nicht eingegangen wird, z.b. 1. Stiermäster über ein Jahrzehnt das doppelte an Förderung als Bio überhaupt erreichen konnte..
2. Bioförderungen im Gesamtbudget machen einige Prozent aus, warum hängt ihr darauf als auf , und verschweigt das andere ?
3. Er bewundert Biobauern der 1. Stunde, ich auch, aber wie schon öfters geschrieben, haben die sich einen Markt gesucht, viele Alternativen für den Markt angebaut udn sind dann durch den Förderrost gefallen..
4. In einem Umweltprogramm musst halt die nachweislich PSM freie und umweltgerechteste LW am höchsten fördern...
5. zu Helmar: ich höre eigentlich immer nur die konv. Bauern über die Biobauern "schimpfen"..
diese Liste lässt sich endlich fortsetzen, nur mir ist um die Zeit zu Schade.. ;-)

lg biolix

p.s. ja kolli, nichts für ungut, aber erzähl uns mal ehrlich warum du auf die Bioprämie verzichtest, denn die Fälle die ich kenne, da sind das meistens Ausreden weil man halt nicht alle Biorichtlinien erfüllen kann/ möchte.. ja und vielleicht auch was du so Innovatives machst, was die keiner nach machen kann... also ich finde es soo positiv udn hunderte Biopioniere auch, wir haben das bei zig Veranstaltungen diskutiert, das wir nun schon fast 20 000 sind.... udn wie du lesen kannst, kann der Biomarkt in Deutschland und in Teilbereichen in Ö noch immer nicht regional gedeckt werden..

  14-03-2014 11:49  kolli
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
lieber biolix, du scheinst von dem was ich geschrieben habe, wenig verstanden zu haben.
ich würde schon gerne mit dir diskutieren, aber dazu ist es notwendig, sich mit den Argumenten des Anderen auseinanderzusetzen.

Jetzt noch zu deiner Unterstellung, ich würde nicht alle Biorichtlinien erfüllen: ich bin Bio-Austria Mitglied, ich erfülle also auch die Verbandsrichtlinien, selbstverständlich erfülle ich auch die ÖPUL-Richtlinien. Ich will aber kein ÖPUL-Geld mehr. Das ist meine Entscheidung, ich fordere niemanden auf, das ebenso zu handhaben. Ich werde dir natürlich nicht erzählen, welche Art von Betrieb ich führe, denn dann würdest du natürlich sofort wissen, wer ich bin. Ich lege auf die Anonymität sehr großen Wert.

  14-03-2014 12:03  biolix
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Mahlzeit du !

Ich will dich ja verstehen, hab dir schon öfters zurück geschrieben, auch mit Argumenten, bist du auf die eingegangen ?

Na toll, warum du das machst hast uns aber nicht erzählt, warum verzichtest aufs ÖPUL, ist aber trotzdem komisch, obwohl du alles erfüllst, oder hast du mit Begrünungen etc. im ÖPUL irgend ein Problem ?

ach ja und wie wärst du auf die 10 000 te Euro gekommen ?

Machst du 1000 Bienenstöcke ?

freue mich schon auf den Abend wenn du auf etwas antwortes, von meinen Argumten.... ;-)

lg biolix


  14-03-2014 12:33  helmar
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo Lixl...komm wieder runter....;-). Angenommen es gäbe nur noch, sagen wir mal, für jeden Betrieb, egal wie der wirtschaftet, eine Basisprämie von € 100,--/ha, Investitionsförderung für Stallbauten und sonst nichts, was glaubst du, wie viele Biobauern würden dann als Biobauern weitermachen? Alle, weil sie doch so große Idealisten sind, oder doch eher wenige?
Mfg, Helga

  14-03-2014 12:36  kolli
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Mahlzeit!

Geld fällt nicht vom Himmel. Was umverteilt wird, muß erst mal jemandem genommen werden. Als Grund- und Immobilienbesitzer gehöre ich (und wohl auch du) zu den Vermögenden. Natürlich kann ich als Landwirt nicht von diesem Vermögen leben, das ist klar, ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich vermögend bin (und vor allem können diejenigen, die mich bezahlen sollen nichts dafür, dass ich nicht fähig bin von meinem Vermögen zu leben). Warum um alles in der Welt sollte ich also Förderungen kassieren? Die einheitliche Betriebsprämie, also die ursprünglichen Ausgleichszahlungen sehe ich ja noch ein. Die waren ja mal dazu gedacht, den massiven Einkommensverlust nach dem Beitritt zur EU abzufedern. Diese Abfederung sollte aber auch mal irgendwann ein Ende finden. Dass ich als Biobauer zusätzlich noch massive Förderungen benötige, sehe ich ganz einfach nicht ein.

Bioförderungen schaden der Entwicklung der Biolandwirtschaft, das habe ich oben versucht darzulegen. Das ist mein Grundargument. Und dein einziges Argument: aber die Anderen haben ja auch Stierprämien undsoeiter...... habe ich ja auch schon behandelt. Diese Mentalität halte ich für unmoralisch, weil sie zu kollektiver Korruption führt. Das Ergebnis dieser Entwicklung habe ich dir auch geschildert.

Jetzt warte ich gespannt auf die Gegenargumente



  14-03-2014 12:51  biolix
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Mahlzeit !

also helmar, wer ist oben ? wie kommst du immer auf das ? du bist bald nicht mehr zum ernst nehmen.. ;-)) raus gehen will ich eher wieder.. ;-)

Kolli, aber ich habe dir schon viele genannt, inkl. das die Bioförderung nur wenige Prozent des Budgets ausmachen.. und nur die stören dich ? ok, mir soll recht sein... ;-)

Aber erklär mir mal was wirklich der Grund ist ÖPUL etc. inkl. wo du die "kollektive Korruption" im ÖPUL siehst aber bei den Stiermästern nicht ? Das Ergebnis der Entwicklung ist das Ö den höchsten Biobauernanteil hat und das ist super.. und der Biopreis wo es fast gar kein Bio produziert wird, auch nicht höher ist, nur zu deinem Preis Argument....

Darum sage ich das war für die Entwicklung der Biolandwirtschaft und das KonsumenteInnen tolle Biolebensmitte ohne PSM Inhalt kaufen können, ein sehr Gutes.. aber jetzt wiederhole ich mich.. ;-)

lg ich geh wieder raus.. ist sooo schön draust.... ;-) biolix

p.s. na aber nochmals zum 3. mal , wie hast du auf 10 000 Euro verzichtet aus der "kollektiven Korruption" und wie viel steckst du aus der "normalen Korruption" sonst ein ? ;-)

  14-03-2014 13:41  freidenker
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@tria

tria=landesbediensteter?
ach so läuft der hase
ich gönn jedem sein allgemeinsubventioniertes einkommen :-)

lg

  14-03-2014 13:53  freidenker
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@kolli

hallo interessant wär mal zu erfahren, wie du dein haupteinkommen erwirtschaftest. Dann könnte man sich anschauen woher deine kunden das geld nehmen usw.
Dann können wir der frage nachgehen ob du indirekt Förderungen kassierst.
Immer eins nach dem anderen lieber kolli

lg






  14-03-2014 18:46  Obersteirer
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@Sisu Hallo Endlich einer der auch das anspricht selbiges gilt auch bei der Milchprämie habe selbst einige in meiner Nachbarschaft wo schon lange nicht mehr gemolken wird ,aber mich wundert schon lange nichts mehr in diesem Bananenstaat. Gruss Obersteirer

  14-03-2014 19:43  helmar
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo Biolix...wenn man deine Postings zu diesem Thema liest kann man sehr wohl den Eindruck bekommen dass dein Ärger über das Hinterfragen der Sinnhaftigkeit von z.B. besserer finanziellen Dotierung von Bioförderungen im Vergleich zu" normaler Förderung" schon dein Temperament hochkommen läßt......kann aber vielleicht auch damit zu tun haben dass du nicht Feigengeblattelt hast....;-).
Mfg, Helga

  14-03-2014 19:47  2009
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo tria
Danke erstmal ,ich werde über deine bedachten Worte nachdenken.
Ein kleiner Rat noch für dich, hör bitte auf mit deinen Dieselexperimenten , soll ja ziemlich giftig sein das Zeug !
Hoffentlich erledigst du deine Forumseinträge ausschließlich außerhalb deiner Dienstzeiten, nicht das der Steuerzahler unnötig belastet wird.......solltest du dein Einkommen wirklich aus öffentlicher Hand beziehen.......wie man so liest.

schöne Grüße 2009

  14-03-2014 20:06  2009
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo Obersteirer.
Ja ,all diese Sachen sind ärgerlich und auch ich habe mich anfangs darüber aufgeregt da ich zB. bei den Stierprämien komplett durch den Rost gefallen bin. Trotzdem braucht sich kein Bauer der in den Genuss dieser Prämien gelangt ist wirklich dafür rechtfertigen.Die Idee dazu haben andere gehabt und jeder der da nicht zugegriffen hätte,wäre ein Narr gewesen.Nehmen was man kriegen kann ist mittlerweile meine Einstellung,den in Wirklichkeit geht es nur um Peanuts im Vergleich zum sonstigen Tagesgeschäft des Staates Österreich. Und wenn es nichts mehr gibt ,gibt es eben nichts mehr. ( Ausgleichszahlungen)

schöne Grüße 2009

Ach ja tria, die nackten Biobauern waren in Wirklichkeit gar nicht nackt,solltest dir noch einmal anschauen. Wie gehst du schwimmen.......im Ganzkörperanzug ?

  14-03-2014 22:44  soamist2
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@tria

bei dir hätte ich eigentlich ein bisserl mehr intelligenz vermutet

warum klinkst du dich beim dümmstmöglichen thema dieses forums, bio oder nicht bio ..... konvi vs bio usw blabla ..., so intensiv ein ??




  14-03-2014 23:23  freidenker
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
@tria

ich gönn dir dein subventioniertes landesbediensteten einkommen von herzen zickzacklaufender feldhase tria :-)
übrigens ich vermeide hasenfleisch, es hat einen unangenehmen geschmack irgendwie

lg

  15-03-2014 05:48  golfrabbit
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Nach Lesem dieses recht aufschlußreichen Treads kann man als Außenstehender eigentlich nur zu folgendem Schluß kommen: Egal ob Bio oder Konvi - so will man mit beiden nicht viel zu tun haben.
Mit Bauern rede ich aber sehr gern, warum man noch zusätzliche Spaltkeile suchen muß erschließt sich mir nicht ganz, insbesondere da mir gewisse "Mitdiskutanten" ansonsten sehr positiv in Erinnerung sind.

Hannes

  15-03-2014 10:11  2009
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo tria
ja , hast recht ,wenn man Steuergelder empfängt,sollte man Rechenschaft dafür ablegen,sind ja Steuergelder aller.
Allerdings sollte sich nicht der Empfänger dafür Rechtfertigen müssen ,sondern der Erfinder des Systems ! Er muss begründen warum er es für Richtig hält .
Wenn jemand zB. landwirtschaftliche Ausgleichzahlungen (zum Teil) ablehnt obwohl er dazu berechtigt wäre sie zu nützen ,so mag es auf den 1.Blick einen gutheißenden Effekt auslösen.Allerdings hat dadurch weder er, der Steuerzahler , seine Kinder in der Zukunft einen Nutzen davon. Die Devise in der heutigen Geldpolitik lautet nämlich " nimmst du es nicht ,kriegt es wer anderer " .

Ein Beispiel dazu: Ein" Kunstwerk "mitten in unseren Ort, fix budgetiert vom Land. Wenn es bei uns nicht gebaut wird ,dann an einen anderen Ort in der nähe, aber gebaut wird es.......

Tria ,brauchst nicht glauben ,das mich deine verbalen Rundumschläge beeindrucken,sie entlocken mir höchstens ein lächeln.

schöne Grüße 2009

  15-03-2014 12:01  kolli
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo 2009:

Du hast natürlich Recht. Der Förderungsverzicht ist nicht wirklich subversiv, weil er vom System ja gar nicht wahrgenommen wird.

Meine Kritik hier im Forum (und auch anderswo, weil ich bin ja ziemlich aktiv im Netz) ist allerdings schon subversiv. Ich wäre aber wenig glaubwürdig, wenn ich das System kritisieren würde, selbst aber Nutznieser wäre. Das ist der Grund.

Viele hier spüren es, dass mit unserem System einiges nicht in Ordnung ist, viele sehen die Auswirkungen und ahnen, dass es schlecht ist. Ich schreibe hier, was andere nicht schreiben können oder nicht schreiben wollen. Wir leben in Abhängigkeiten, und das führt auch dazu, dass wir Dinge verteidigen, die wir eigentlich nicht verteidigen sollten. In diesem Sinn sind Förderungen auch dazu da, die Kritik am System erst gar nicht aufkommen zu lassen. Natürlich gibt es viel grössere Profiteure, dass haben einige eh schon erkannt. Es gibt ein Netz an Abhängigkeiten, welches letztlich dazu führt, dass wir schweigend hinnehmen, was wir eigentlich nicht hinnehmen sollten.

  15-03-2014 12:58  biolix
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Mahlzeit !

nur mehr zu den Fakten, kolli, wenn ich das wieder von dir lese, warum nimmst du irgend eine Förderung ? Ich finde die 1. Säule der Agrarförderungen eigentlich als die "schlechtere" als die 2. Säule mit der ländlichen Entwicklung und dem Umweltprogramm.
Die erste Säule ist die reine "Wirtschaftsförderung" und verzerrt komplett, siehe Beispiel der Stierprämie ohne 10 Jahre Stiere noch zu haben, also das ist für dich weniger "korrupt".. das kann doch nicht dein ernst sein......

Und Leistungen erbringst in der 2. Säule im ÖPUL, weil du z.b. Begrünungen pflanzt, biol. LW betreibst etc., udn dadurch Mehraufwendungen hast und der Umwelt noch etwas sehr gutes tust... das ist am wenigsten "korrupt" meiner Meinung nach, und gerade vor dieser Förderung muss sich niemand rechtfertigen....

Aber trotzdem bist noch ein paar Antworten schuldig, das ich dich ganz ernst nehmen kann: wo hättest du 10 000te Euro Bioförderung beziehen können, und was machst du so tolles das du unter 10 ha vom Produkt leben kannst ? Danke !

lg biolix





  15-03-2014 13:16  2009
Öffentliche Gelder,ein Grund sich rechfertigen zu müßen ?
Hallo Kolli
Das unser derzeitiges Geldsystem krank und nur mit entsprechender Wirtschaftsleistung aufrecht zu erhalten ist dürfte jeden klar sein der nicht in einer rosaroten Welt lebt . Du siehst in öffentlichen Geldern,speziell im Agrarbereich Abhängigkeiten ,stillschweige oder stillhalte Geld. Durchaus eine legitime Anschauung.

Ich bezeichne es als geben in Form von Steuern,belebug der Wirtschaft durch Konsum und als nehmen in Form von Ausgleichszahlungen,Sozialleistungen.Infrastruktur,kostenlose Schulbildung........
Der Hund liegt darin begraben,das für diese eigentlichen aufgaben des Staates immer weniger Geld in die Handgenommen wird und stattdessen abwandert.

Richtige Glaubwürdigkeit brauchst du bei diesem Thema nicht anstreben,da müsstest du dein ganzes bisheriges leben auf den Kopf stellen und dürftest nicht einmal eine Straße betreten,oder Betriebsprämie kassieren, oder du müsstest ausschließlich mit selbst erzeugten Lebensmitteln und ohne all die vielen anderen praktischen Dinge durchs Leben gehen.

Kritik kannst du trotz Subventionen üben ,den eins ist klar ,der Staat ist nur Verwalter und Verteiler unserer Steuern , auch wenn es dieser vielleicht anders sieht und die Einspruchsmöglichkeiten der Bürger äußerst bescheiden sind.

schöne Grüße 2009



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