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Nutzgrundkauf: Bauernstolz kontra Betriebswirtschaft
Ich bin von einem Grundbesitzer kontaktiert worden, er verkauft seine 4 ha Wald. Er möchte dafür (€ 3,25.-/m²) € 130.000.-. Die 4 ha Wald sind vom Windriss und Borkenkäferbefall arg gekennzeichnet. Ich habe mir mal so ausgerechnet was den der noch bestehende Bestand Ertrag bringen könnte, ca. € 18.000.-. Welchen Kaufpreis würdet ihr dem Waldbesitzer anbieten?
Dazu kommt noch eine Überlegung, der Verkauf des Waldes ist nur der Anfang, 15 ha Ackerland sind auch noch vorhanden, die nach meiner Einschätzung in den nächsten Jahren fällig werden.
Bei uns (Bez. Wels) wurden noch voriges Jahr Ackerland um € 7.-/m² bzw. Waldgrund € 3.-/m² gekauft.
Auf der einen Seite sollte man sich als Nachbar so eine Gelegenheit nicht entgehen lassen, auf der anderen Seite von der
betriebswirtschaftlichen Überlegung muss man sagen, Hände weg.
Rechenbeispiel:
Weizen DB: € 700.-/ha mal 100 Jahre = der Kaufpreis € 70.000.-/ha. Was für Überlegungen habt ihr dazu, eure Meinung täte mich interessieren?
Gruß Sturmi
Nutzgrundkauf: Bauernstolz kontra Betriebswirtschaft
Ackerland ist sicher derzeit keine gute Wertanlage. Die Banken berechnen nach meinem wissen € 3,60.-/m².
Gruß Sturmi
Nutzgrundkauf: Bauernstolz kontra Betriebswirtschaft
> Hallo,
ich würde die Hände davon lassen, der Preis ist viel zu hoch, auch noch bei der schlechten Qualität. Ist aber der Erhalt der Ackerfläche vom Kauf des Waldes abhängig würde ich jetzt einen Vorvertrag auf die Ackerfläche von € 3,20/m² machen und für den Wald bei Preisakzept max. € 2,-/m² bezahlen. Sonst Hände weg - meine Meinung
Gruß Jockl
Nutzgrundkauf: Bauernstolz kontra Betriebswirtschaft
>
Ein interessanter Beitrag von "sturmi"!
Ich kann dazu aus eigener Erfahrung und als jemand der von diesen Dingen in der Eigenschaft als Land-Forstwirt und Immobilienmakler etwas versteht ein paar kurze Sätze wieder geben.
Solche Käufe und Verkäufe werden sehr stark von persönlichen Emotionen geleitet.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen dass meine Familien auch Wald der direkt an unserem angrenzt zu einem sicherlich überhöhten Preis gekauft hat ich persönliche würde das nach heutigem Stand der Dinge nicht machen.
Nur die Gelegenheit als angrenzende Grundstücke zu kaufen ist sicherlich eine Überlegung wert da auch die Grunderwerbssteuer entfällt.
Die Preise hängen auch sehr stark von Angebot und Nachfrage ab und von der Region.
Ackerland würde ich persönlich nur in Stadtrandnähe kaufen da kann man auch bereit sein unter Umständen auch um die 7 € bezahlen da Grund und Boden eben nicht vermehrbar wird und in Ballungsräumen Grund in Zukunft knappes gut bleiben wird.Ansonsten ist Acker je nach Bonität zwischen 2-3€ anzusiedeln.
Wald kann ich dir im innersten Salzkammergut schon ab 50 cent anbieten teilweise Hiebsreifer Bestand!
Grund sollte prinzipiell nur mit Eigenkapital gekauft werden dafür Kredit aufzunehmen das halte ich für einen absoluten Schwachsinn der sich garantiert nicht rentieren wird es sei den es handelt sich um grössere Flächen zum "günstigen" Preis.
Bei Grundkäufen kann man aber auch ordentlich Gewinn machen, ein Nachbar hat vor 25 Jahren aus normalem Grünland zum Orstüblichen Preis umgewidmet und der m² kostet derzeit schon 110€ tendenz weiter steigend .....
Mfg
hp
Nutzgrundkauf: Bauernstolz kontra Betriebswirtschaft
Der Holzpreis für Blochholz liegt bei ca. € 60 bis € 65 / fm und ohne USt (Fichte) . Bei Schadholz gibt's Abschläge bis ca. 25 €. In deinem Fall wären 1,50 € / qm für mich die absolute Obergrenze.
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