Biologische Glyphosat-Alternative
Ein biologischer Ersatz für Glyphosat. Klingt utopisch – ist es aber nicht. Ein Extrakt aus dem wohl am meisten gehassten Unkraut im Ackerbau beweist das Gegenteil.

Ein Extrakt aus Disteln gilt als biologische Alternative zu Glyphosat. Foto: John Selway/shutterstock.com
Die biologische Lösung
Denn eine biologische Alternative gibt es bereits: die Pelargonsäure, auch Nonansäure genannt. Dieses Mittel wird unter anderem aus der Distel gewonnen und hat eine ähnliche Wirkung wie das umstrittene chemische Herbizid Glyphosat. Die Distel selbst ist ein idealer nachhaltiger biologisch-ökologischer Rohstoff. Sie ist mehrjährig und äußerst anspruchslos, denn sie wächst auf kargen Böden und benötigt kaum Dünger und Wasser.
Nur grüne Blätter
Im Gegensatz zum Glyphosat wird die Pelargonsäure nicht von der ganzen Pflanze aufgenommen, sondern durchdringt lediglich die Wachsschicht der Blätter und wirkt auf die behandelten Pflanzenteile. Dabei werden Zellwände und Zellmembranen zerstört, wodurch der Zellsaft austritt und die Zellen absterben. Die Wirkung setzt sofort ein, und bereits nach einem Tag sind die Blätter verbrannt. Deshalb eignet sich das Bio-Kontaktherbizid auch für die Abreifespritzung bzw. Sikkation von Getreide und Kartoffeln.
Das Produkt ist nicht giftig und wird sofort abgebaut.
Ob das Mittel jedoch die lang ersehnte biologisch-ökologische Alternative zum umstrittenen Glyphosat ist bleibt offen. Doch wenn die Zulassung für Glyphosat in vier Jahren ausläuft, braucht die Landwirtschaft dringend eine Alternative.