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Milchquotenregelung neu
Nun ist es soweit, die Quote ist abgeschaft und der Milchpreis ist stark nach unten gerutscht und wird sich auch nicht so schnell erholen, denn eine Bremse gibt es nicht. Irland will seine Milchmenge bis 2020 verdoppeln und einige Länder auch ihre Produktion weiter erhöhen. Dies führt unweigerlich zu einem Massenbauernsterben besonders in Österreich. Warum schaft man die Arbeitszeitregelung nicht ab, denn es gäbe auch viele Arbeiter die länger arbeiten wollen, hätte aber den Nachteil daß das Lohnnievo stark abfallen würde, wie es z.b. in Asien, Afrika und Teilen Südamerikas üblich ist.
Ein Ausweg für Österreich wäre ein Milchpreis von ca. € 0,50 für die ersten 60.000 bis 70.000 kg Milch pro Betrieb oder Arbeitskraft und die Menge darüber zum Marktpreis den die Molkereien erzielen können. Damit wäre die Versorgung unseres Landes sichergestellt und es würden die Arbeitsplätze auf unseren Bauernhöfen erhalten. Deshalb appeliere ich an alle Ortsbauernräte und -Obmänner für eine solche oder änliche Regelung einzutreten und zu kämpfen. Wir Bauern sitzen alle im gleichen Boot. Der Druck muß von unten kommen und wir müssen zusammenhalten denn nur gemeinsam sind wir stark. LG
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WARUM sehen es die Berufskollegen nicht einmal ein, dass der jetzige Preisverfall die Schuld der Produzenten ist??? Das sag selbst ich, der kein Freund der ewigen "Angebots- und Nachfrage" These ist. Wenn bereits vor dem Fall der Quote fleißig überliefert wurde und danach noch mehr, no-na, was wird dann wohl passieren? Und ehrlich gesagt, Schade wär es mir ausschließlich um jene Betriebe, welchen auf gut Deutsch gesagt einfach die Lust vergeht, für so einen Markt noch zu produzieren. Die Betriebe, die jetzt daherschnaufen, weil's doch draufkommen, dass die Investitionen der letzten Jahre und vielleicht auch noch hinzukommende steigende Pachtpreise doch etwas zu viel des guten waren, sind ja jene, die nach dem freien Markt geschrien haben- Bitte, hier ist er, und angeblich könnt's auch noch kostendeckend produzieren^^
Ein gutes Interview hiezu ist im letzten Top Agrar oder im Landwirt, bin nicht ganz sicher ...
Ein künstliches Aufrechterhalten des Milchpreises, wie auch immer und für welche Betriebe auch immer, halte ich für nicht mehr zielführend und "zukunftsweisend"
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@eva
Wer soll den Aufschlag auf die 50 Cent zahlen?
Die Molkerei? Wäre dann der Tod für Molkereien die viele kleine Bauern haben.
Der Staat? Die Fördergelder sind aufgeteilt. Mehr wird es wohl nicht geben.
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@eva:
Jedem Unternehmer ist es freigestellt wie viele Mitarbeiter er einstellt und welche Leistung er ihnen abverlangt.
Kühe haben meines Wissens auch bisher schon so lange Milch produzieren dürfen wie sie wollten bzw. solange es der Bauer wollte - mehr als 24h geht nunmal nicht. In der Arbeitswelt des Menschen ist es nunmal so, dass man für Überstunden bestraft wird (Steuer über Steuer, den Finanzminister freuts), bei der Milchquote war es bisher genauso, nur halt auf die Menge und nicht auf die Zeit bezogen (diese war ja bereits voll ausgereitst). Das ist nun weggefallen. Die Bauern sollten sich aber darüber freuen, denn wenn man bisher mehr liefern konnte aber nicht durfte hat man jetzt die Freiheit alles zu verkaufen was man aus seinen Tieren rauskitzeln kann - die letzten Liter zum selben Preis wie die ersten. Leidtragende sind da ja die Tiere welche ausgenutzt werden, kann mir nicht vorstellen dass ein Unternehmer in der Privatwirtscahft jammern würde wenn er diese Möglichkeiten hätte.
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Hallo!
Dieses neue System hätte imho keinerlei mengenregulierenden Effekt!
Ich bekomme 14.000€ mehr Milchgeld, das war's.
Also so gesehen, bin ich dafür! :-D
Lg Vollmilch
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Es war ja bisher schon so mit dem Milchpreis hätte jeder seine Quote geliefert wäre der Preis nicht abgefallen und es hätte keiner Strafe zahlen müssen es war ja sowieso unlogisch das hohe Überliefern der hat noch bezahlt damit er Arbeit hatte!
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In meiner Erinnerung schaut das anders aus: der Preis ist unabhängig von der Auslieferung der Quote gefallen oder gestiegen. Es gab doch die Situation : steigende Nachfrage - steigender Preis, aber Quoten längst ausgeschöpft!
Aber das alles ist schon lange her und ich kann mich ja auch irren! ;-)
Lg Vollmilch
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Solange man einen positiven Deckungsbeitrag erwirtschaften konnte, war das Überliefern durchaus eine Option.
Lg Vollmilch
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@Eva: Du redest hier vom Bauern sterben. Muss den jeder Bauer unbedingt Milch produzieren? Gibts den wirklicgh keine anderen Sparten um Geld zu verdienen?
Ich sehe Bauern als Unternehmer und ein Unternehmer - wenn er ein guter ist, wechselt die Sparte oder spezialisiert sich auf etwas, wenn die Geschäfte schlecht laufen.
Wenn es Bauern gibt die billig Milch produzieren können sollen sie es und die die es nicht können/wollen sollen aufhören zu jammern und sich was anderes suchen!!
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Hier redet keiner von ein paar Jahren, ich kann mir nicht vorstellen dass die Milch mittelfristig wieder steigt und schon gar nicht dass es wieder mal wirklich lukrativ wird.
Wenn man sich umsieht gehts doch ein paar Bauern ganz gut und die zählen meistens zu den innovativen und nicht zu den Sesselsitzern.
Was ich so mitbekommen habe ist die einfachste Lösunf auf Bio umzustellen- Bio Milch ist derzeit wirklich gefragt und da sehe ich jetzt nicht die Herausforderung.
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@ Peter: Bio muss für den Betrieb passen ... das hatten wir aber schon^^ Und ob der Gewinn wirklich größer is als bei Konvi, ist je nach Betrieb auch die Frage. Pauschal so wie manche Molkerein oder Vertreter zu sagen, Biomilch zu liefern sei die Lösung, ist erstens falsch und kann zweitens auch nach hinten los gehen.
Im von mir angesprochenen Interview mit einem Vertreter des Bauernverbandes Sachsen geht es auch darum, dass gerade Betriebe mit mehreren Standbeinen, und das heißt jetzt nicht Direktvermarktung, soweit besser dastehen. Das is denke ich da um und auf.
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Ich würde allerdings auch für die ersten 100 verkauften Mastschweine, für die ersten 200 Ferkel und die ersten 50 Maststiere einen ordentlichen Mindestpreis fordern, denn wenn schon Gerechtigkeit, dann für Alle!
Also lieber eva, zurück ins Bauernpardies und deine Vorlage für die Ortsbauernschaften nochmals überarbeiten!
DENN wie sagte eva:Wir Bauern(nicht nur Milchbauern) sitzen alle im gleichen Boot!!
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Zumal man bedenken muss, bei einer gesetzlichen Preisuntergrenze gibt es immer die Gefahr, dass der Preis dauerhaft auf dem Niveau herumdümpelt ....
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@Riitsch: dein vergleich hinkt - die meisten Bauern haben einen Facharbeiter somit haben sie das Grundwissen über die ganze LW und können über viele Kurse dazulernen was sie interessiert! Was du von mir hälst ist mir egal, aber eine Tatsache ist, wenn jemanden etwas interessiert und genug Herzblut dabei ist erreicht man es auch!
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Hallo Peter@ bist ein ganz schlauer, allerdings glaubst das sicher nur selber. Jede Umstellung des Betriebes kostet bares ohne Ende bis was rein kommen soll. Deine Ideen für reines Grünland verwerten möchten wir hören. Wer wird von einem nicht mal zehn Jahre alten Melkstand mit Boxenlaufstall davonrennen? Bist wohl leider neben der Realität!
Produktpreise in Stufen ist schon vor der Quotenregelung diskutiert worden. Hätte aber mit mehreren Größenschritten abgewickelt werden sollen. Die Landwirtschaft hätte sich sicher etwas anders entwickelt und hätte die Staaten nicht mehr gekostet. Das Geld kommt beim kleinen an der meist auch großartiges leistet für den lebenswerten Lebensraum. Was haben wir gezüchtet? Einen riesigen Beamtenblock der uns tyrannisiert mit Schreibtischideen die in der Praxis gar nicht erfüllbar sind. Aber so schaut moderne Arbeitsbeschaffung aus vom lieben Staat.
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Ja so ist es wen es dann wieder mehrere machen sind wir wieder dort wo wir zuerst waren das ist leider so.
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@Peter: Bitte nehne mir Sparten die im Berggebiet mit reinem Grünland noch Geld bringen. Es werden doch fast alle landw. Produkte sehr schlecht und weit unter ihrem Wert bezahlt. Würde jeder Bauer konsequent seine Produktion auf Angebot und Nachfrage ausrichten und bei fallenden Preis sofort zurücknehmen, hätten wir angemessene Produktpreise. Siehe Auto- oder Maschinenmarkt, da wird nichts verschleudert und jene Hersteller die es getan haben gibts nicht mehr. Es wär ja ganz einfach, wir ALLE müßten ca. 30% des Kraftfutters reduzieren und Soja und änliches ganz weglassen,( denn damit erkaufen wir uns die schlechten Produktpreise) die Preise würden sich rasch wieder erholen. Jede Überproduktion drückt auf die Preise, egal ob Milch, Schweine, Obst, Holz usw. Durch Aussagen wie wachsen oder weichen von unseren Agrarpolitikern wird diese Entwicklung noch mehr angeheizt und wir DUMMEN Bauern machen mit. Vor kurzem sind wir in einem Berggasthaus zum Mittagessen gesessen, da haben sich einige Personen zu uns anden Tisch gesetzt und wir plauderten über einiges und auch über die Probleme mit schlechten Produktpreisen. Einer dieser vier Wanderer war Beamter und sagte \" Um so dümmer der Bauer um so mehr Kühe muß er melken\" aber uns freuts, sagte er noch.
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Der Letzte Satz ist richtig!
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@Fendt312V: Du hast die richtige Taktik weitermachen wie bisher viel jammern damit der Staat, wenns kurz vorm verkaufen ist noch einspringt, oder du hast Glück und es hören vor dir viele andere auf und die Zeiten bessern sich.
Mir ist schon klar dass es keine Lösung ist wenn alle auf Bio umsteigen. Die Angst braucht aber keiner haben dass das passiert nicht.
@Eva: Ich weis jetzt nicht ob dir das weiterhilft, ich würde alles auf Weidehaltung: Kalbinnen, extensive Rindermast, Schafe... umstellen und arbeiten gehen.
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Was erwartest du dir den dass der Staat Produkte subventioniert die keiner braucht?
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warum nicht extensiv und arbeiten gehen?
Ich habe vor jedem respekt, es haben doch soviele Betriebe unterschiedliche Vorausetzungen, warum soll ich immer mit allen an einem Strang ziehen?
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Ich verstehe oft die Diskussion über den derzeitigen Milchpreis nicht ganz. (konv. Milch)
Vor einigen Jahren war der Preis noch schlechter (z.B. Sommer 2009: 27,30 incl.), zusätzlich haben die sog. Zukunftsbetriebe teure Richtmenge gekauft (Kosten ca. 10 ct./Jahr), sodass der effektive Preis bei Aufstockung bei unter 20 ct. war und nun sind 34 ct zu wenig.
An die Produktionsreduzier-Anhänger: Die Menge Milch welche Ö produziert ist in Europa/Welt nicht relevant
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Guten Morgen!
@may : sehe ich genauso!
30 cent netto sind ein "normaler " Milchpreis aber in vielen köpfen war früher einfach alles besser ;-)!
Lg Vollmilch
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@Radagast: Der Konsument. Die meisten Konsumenten wissen gar nicht wieviel ein Liter Milch kostet und wären auch bereit weit mehr zu bezahlen, den Milch ist eines der natürlichsten und hochwertigsten Lebensmittel überhaupt und eines der billigsten. Viele Konsumenten wissen das zu schätzen nur wir Bauern nicht. Auserdem soll diese Regelung nur für Bauern im Berggebiet mit reinem Grünland gelten.
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Hallo!
Wenn diese Regelung nur für Bauern im Berggebiet gelten soll, bin ich doch dagegen, da hätte ich doch überhaupt nichts davon. ;-)
Ökologisch wäre es doch sinnvoll vor allem das Grünland im Ackerbaugebiet zu fördern.
Gut dass aus dieser außergewöhnlichen Idee nix werden kann und wird!
Lg Vollmilch
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Wir waren 20 Jahre lang Biomilchlieferanten sind aber mit Ende 2014 wie sehr viele andere auch ausgestiegen. Uns hat ein Bio Kontrollor nach dem jährlichen Kraftfutterverbrauch ausgerechnet das jeder der über 7000 l Stalldurchschnitt ein Gauner ist.
Ich bin schon neugierig was mit jenem Betrieben in Salzburg Ober und Niederösterreich passiert die bei 9 und 10000 l liegen.
Ausserdem finde ich es als Frechheit das bei Bio noch die Anbindehaltung erlaubt ist.
Wenn man mit offenen Augen durch die Gegend geht und sich die Wiesen von ehrlichen Biobauern und von unehrlichen die oft nebeneinander liegen anschaut so ist es nur eine Frage der Zeit bis die nächste Biobombe losgeht.
Der ausstieg aus Bio war für uns nur positiv. Die Kühe geben viel mehr Milch und sind gesünder! Wir haben wieder genug und besseres Futter von unseren eigenen Flächen und brauchen uns nicht mehr mit den zum teil hirnrissigen Bestimmungen und Kontrolloren beschäftigen.
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@grimmig: ist schon komisch, 20 jahre bio machen und dann BIO kritisieren, hast nen radiputz- oder nitromoncalentzug??? willst rinder artgerecht mit grünland füttern, wirst eher bei 5000l liegen, über 7000l hat mit bio nichts mehr am hut, besser mal intensiv darüber nachdenken ob man diese erzeugnisse selber konsumieren möchte!!! wünsche viel erfolg auf gen-food-niveau mit milchpreis über 30cent.
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Die einfachste Lösung wären sicherlich einfach höhere Preise. Ich habe gelesen, dass die Chinesen immer mehr Milch konsumieren, aber lange noch nicht an den pro Kopf Verbrauch in Europa rankommen. Von daher ist da noch eine Markt mit Wachstumspotenzial - der sicherlich den Wettbewerb in Zukunft anregen wird. Hoffen wir, dass der Preis steigt und dass auch die europäischen Verbraucher bereit sind für Milch in Zukunft wieder mehr Geld auszugeben.
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In China sind rund 90% der Bevölkerung laktoseintolerant. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Milchprodukte dort in absehbarer Zeit auch nur annähernd den Stellenwert haben, wie bei uns. Außerdem hat die politische Führung als Credo ausgegeben, dass der Inlandsmarkt (für chinesische Produkte generell) mehr an Stellenwert bekommen soll. In der Landwirtschaft werden dort Stallungen in Größenordnungen gebaut, die der Anzahl der Milchkühe in manchen österreichischen Bezirken entsprechen.
Bei der Bevölkerungsanzahl in China macht Import auch im Promillebereich natürlich auch gleich was aus. Aber ich bezweifle, dass man in Exporten nach China das Heil für den Milchmarkt findet.
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Die Chinesen sind vor allem gut im kopieren, wenn sie mal was sehen das ihnen gefällt produzieren sie es selbst!
Ausserdem warum sollen die Chinesen österr. Milch importieren? Es gibt doch soviele andere die auch liefern wollen zB Neuseeland...
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Zu China
die Laktoseintolleranz sinkt dort relativ rasch, je mehr Milch getrunken wird, bei uns ist das umgekehrt ist nur ein "gewöhnungsefekt" geht aber auch nicht von heut auf morgen.
In China ist Milch wesentlich teurer als bei uns und der konsum steigt trotztem, der Kosten faktor ist fast 1/10 auf das Einkommen gerechnet.
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