Welche Meinung haben die Waldprofis

Antworten: 13
  01-05-2015 07:22  Muli1
Welche Meinung haben die Waldprofis
Hallo,
Habe im Winter 2013/14 einiges an Fichtenholz geschlägert.
Mit der Aufforstung wird bei uns normal 3 Jahre gewartet wegen dem Rüsselkäfer.
Auf der geschlägerten Waldfläche ist jedoch ein Teil mit selbst gewachsenen Fichten, diese sind ca. 15 -30 cm hoch.
Da sie sehr dicht wachsen könnte man die meisten ausziehen und nebenan gleich wieder pflanzen.
Was haltet Ihr davon ?
Mfg
Muli1

  01-05-2015 08:07  JD6230
Welche Meinung haben die Waldprofis
wir haben einen massiven Tannen-Anflug. Da haben wir das auch so gemacht.

  01-05-2015 08:12  beglae
Welche Meinung haben die Waldprofis
Wir Pflanzen nur selbstgezoge Fichten damit ist man Flexibel und kostet nicht´s machen wir schon immer so, Jahrhunderte lang.
Auch Pflanzen wir meistens im November/ Dezember.



  01-05-2015 10:39  179781
Welche Meinung haben die Waldprofis
Waldprofi bin in absolut keiner, aber ein paar Erfahrungen dazu kann ich mitteilen. Wir haben da in unserem Wald auf einer Fläche von etwa 2000 m2 vor 10 Jahren gemacht. Da war in der Mitte ein großes Nest mit Naturanflug von Fichte. Von dort haben wir im April etwa 50 - 70 cm hohe Bäumchen mit einer Mistgabel ausgestochen und auf der restliche Fläche gleich wieder eingepflanzt. Die sind zum überwiegenden Teil angewachsen und es stehen jetzt schon richtig schöne Bäume dort.
Beim Militär war ich 1975 als LKW Fahrer in einer Versorgungskompanie eingeteilt. Da haben wir von einem Bauern in Seekirchen etwa 3 m hohe Fichten aus einem Bestand geholt. Der Bauer hat sie mit einer selbstgebauten Vorrichtung - in der Form einer Mistgreifergabel am Dreipunkt - dort ausgestochen, wir haben sie auf den LKW verladen und in der Kaserne wieder eingepflanzt. Die stehen direkt neben der Autobahn und immer wenn ich vorbeifahre, sehe ich die inzwischen schon richtig großen Bäume, die sich draus entwickelt haben. Da war natürlich eine ganze Partie Leute mit der Pflanzaktion beschäftigt und hinterher wurde bei Bedarf immer jemand zum Gießen eingeteilt.

Gottfried


  01-05-2015 11:03  carver
Welche Meinung haben die Waldprofis
Funkt tadellos, da sie Flachwurzler sind, reicht es oft, sie bei feuchter Witterung einfach auszureißen, die langen Wurzeln einzukürzen und zu versetzen. Da gibt es mit der Herkunft auch kein Problem und Verbiss ist auch nicht so schlimm, da sie nicht "gemästet" wurden.

lg carver

  01-05-2015 11:58  Muli1
Welche Meinung haben die Waldprofis
Bei uns in der Gegend sind halt welche der Meinung das die selbst-gewachsenen Bäumchen später mal zu vielen braunen Bäumen werden,
weil wenn man sie auszieht wohl einige lange Wurzel abreißen und das Holz dann Stockbraun wird.???
Lg
Muli1

  01-05-2015 12:38  Haa-Pee
Welche Meinung haben die Waldprofis
grundsätzlich eine gute idee.

vorallem sind die mutterbäume an den unmittelbaren standort aklimatisiert!
die sache wird richtig gut wenn der samenbäume eine ausgezeichnete genetik und wuchsform haben!
bei fichte vorallem geradschaftigkeit und feinästig mit hohen anteil an astfreiem blochholz dass nicht nur mit der waldpflege zusammen hängt sondern garantiert eine genetische angelegenheit ist!

wer solche bestände hat darf sich freuen und sollte naturverjüngen was möglich ist.

wenn die umliegenden älteren bäume nicht von sehr hoher qualität sind würde ich dieses system nicht anwenden!
der gravierende nachteil der sache ist leider der doch hohe arbeitsaufwand und da diese versetzen wirklich nur auf eher kleinflächige flächen beschränkt bleibt.

wennst mehr wie 0,5 ha zum aufforsten hast verlässt dich bei der methode bald der eifer!

  01-05-2015 12:52  payment
Welche Meinung haben die Waldprofis
Hallo, diese Methode ist absolut nicht zu empfehlen!!!
Besser ist, die jungen Bäume abzumähen, aber ganz sauber!! und dann FRISCHE Setzlinge von einer Baumschule zu holen,
Wünschen viel erfolg, Baumschule Pay ment

  01-05-2015 13:03  179781
Welche Meinung haben die Waldprofis
Da würde mich aber doch eine fachlich argumentierte Begründung für diese Empfehlung interessieren. Als einfacher Bauersmann halte ich auch die Meinung von haapee für richitg.

Gottfried

  01-05-2015 14:10  FraFra
Welche Meinung haben die Waldprofis
aha und eine verschulte wurzelnackte forstpflanze wird nicht an der wurzel beschädigt??


voriges jahr habe ich 2500 buchen gepflanzt die auf einem schotterstandort ausgezogen wurden mit einem erdbohrer gepflanzt höhe im schnitt 150cm
tanne geht bis ca 40 cm auszuziehen (bei feuchter witterung) je nach boden


waldbauliches ziel soll ein durchlichtungshieb sein um naturverjüngung aufkommen zu lassen,auch je nach baumarten ....



  01-05-2015 17:31  rbrb131235
Welche Meinung haben die Waldprofis
Habe das schon vor mehr als 20 Jahren gemacht und freue mich immer wieder über den Erfolg, wenn ich an diesem Waldstück vorbeikomme.
Aber wie hier schon erwähnt wurde, kleinflächig, sonst wirds " zach. "


rbrb13

  03-05-2015 08:51  Muli1
Welche Meinung haben die Waldprofis
Hallo,
danke für eure ausführlichen Meinungen.
Mfg
Muli1

  03-05-2015 08:59  FeSt
Welche Meinung haben die Waldprofis
Zählen uns zwar nicht als Profis, doch sind sehr erfolgreich mit unserer Waldwirtschaft bei uns und immer noch mehr werdend auswärts.
Ist zwar etwas provokant für manche, aber wir brauchen auf den eigenen bewirtschafteten Waldflächen max. eine Forstpflanze pro entnommenen fm Holz pro Jahr pflanzen, nur zum ganz kleinräumigen Lücken füllen, als Richtwert bei der Pflanzenvorbestellung, um optimale Aggregate zur Verfügung zu haben. Den Rest macht alles die Naturverjüngung gesteuert durch optimale Lichtgestaltung schon lange vor der Endnutzung durch eine Mischung aus Femelschlag und Plenterung, manchmal fast lästig der Aufwuchs, doch auch wieder praktisch, Dickungspflege der Naturverjüngung bei der Endurchforstung oder beim Femelschlag in einem Arbeitsgang.

Wir lockern mit anderen dann gesetzten Baumarten die Naturverjüngung auf, darum Zukauf und auch aus Zeitgründen, sind ja trotzdem einige Stk verstreut zu erledigen. ;-)
Wir wählen zusätzlich vorab auch Überhälter aus, die zum noch verbleibenden Wachstum, den Zusatznutzen zur Vermehrung beitragen können.

Die Erfahrung von haapee teilen auch wir auf zerstörten Katastrophenstellen, wo es schnell ein paar mehr braucht, doch das Zeitmanagement erfordert dann erst recht wieder Zukauf.
Fazit: Wenn man überflüssige Zeit dazu hat, warum nicht. Doch wenn die Genetik des eigenen Bestandes, nicht den Markterfordernissen entspricht ist gut ausgewählter Zukauf der bessere Weg.

M.

P.S. http://de.wikipedia.org/wiki/Femelwald

  03-05-2015 11:32  2011adolf
Welche Meinung haben die Waldprofis
Hallo, habe dies schon öfter bei feuchter Witterung im April mit Tannen und Fichten 30-40cm hoch gemacht. Bäume ausziehen, wurzeln zurückschneiden setzen, funktioniert einwandfrei und werden auch nicht kaputt. Allerdings streiche ich im Herbst die wipfel mit Cervacol ein um vor Wildverbiss zu schützen.
mfg



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