Patentkali zu Luzerne

Antworten: 26
  03-02-2014 10:02  179781
Patentkali zu Luzerne
In verschiedenen Versuchsergebnissen gibt es Hinweise, dass Patentkali zu Luzerne deutliche Mehrerträge bringt. Hat damit jemand Erfahrungen?

Gottfried

  03-02-2014 10:08  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Hängt davon ab, wie viel lösliches bzw. mobilisierbares K du im Boden hast. Wesentlich ist hier aber auch die S Wirkung, die sehr wichtig für die Proteinbildung ist. Die könntest du aber auch mit Bittersalz erzielen.
Da du Tierhaltung hast, denke ich, dass es am K eher nicht liegt, oder?


  03-02-2014 13:27  anderson
Patentkali zu Luzerne
Hallo,
geh mal auf die Seite von K&S, da findest du das Passende.
Tyrolens hat recht, wenn du im Herbst Gülle auf das LuzerneGRAS ausbringst. Bei mir ist das Gras immer eher schwach entwickelt, daher keine Gülle. Vor ein paar Jahren hab ich damit angefangen, die Luzerne im Frühjahr mit Korn- Kali aufzudüngen. Beim ersten Mal hat man einen 30 cm hohen Absatz zu den nicht gestreuten Flächen gesehen und der Bestand war dunkelgrün. Mittlerweile gibts den Effekt nicht mehr, weil ich mit der Düngung auf Stand bin. Heuer werde ich das Mg-Kainit versuchen (falls ich jemals eine Preisauskunft bekomme).
mfg
anderson

  03-02-2014 16:00  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Kornkali ist auch super zur Kopfdüngung von Getreide in der Reifephase geeignet. Aber das sind dann nur mehr die kleinen Helferlei, die den letzten Pusher bringen. Grundversorgung muss stimmen und darum geht es bei Bio, oder?
Bei Gülle und Luzerne ist halt immer das Problem mit dem Stickstoff da.


  03-02-2014 16:15  mario31
Patentkali zu Luzerne
köntet ihr mir das näher erklären mit dem kali und der luzerne? und warum sool gülle schlecht sein für die luzerne oder besser fürs luzerne gras gemisch?

danke für fachliche antworten

mfg mario

  03-02-2014 16:45  anderson
Patentkali zu Luzerne
Hallo,
kurz: Die Luzerne macht einen hohen TM Ertrag und verbraucht dazu einiges an K. Da sie sich aber mit Hilfe von Knöllchenbakterien selbst mit N versorgt, braucht man keinen Volldünger zu verwenden. K und S reichen aus.
Bei Luzerne- Gras Gemischen versorgt die Luzerne mit ihren Knöllchenbakterien das Gras zum Teil mit N. Hier kann man Gülle verwenden um die Nährstoffversorgung zu leisten. Damit fördert man den Grasanteil.
mfg
anderson

  03-02-2014 16:50  ANDERSgesehn
Patentkali zu Luzerne
gotti
mach zuvor ´ne bodenuntersuchung und an hand der
werte (gehaltsklassen oder für fortgeschrittene mit tatsächlichen
werten) soll dann die düngung ausgerichtet werden.

also im bildflug experimentieren ist hier vergleichbar mit vodoooooo ...

ob dann patentkali zu den analysewerten paßt ist somit fraglich.
patentkali hat 30% kalium 10% magnesium und 17%schwefel
aber ob´s für dich (oder andere) die richtige entscheidung nach
der analyse ist und bleibt fraglich, vielleicht reicht auch das normale
40er kali mit 40% kali 4% magnesium und 5% schwefel oder
sogar die bittersalz-schiene wie tyro erwähnt hat aus.... ??

eines gehört gesagt wenn magnesium schon hoch genug im
boden vorhanden ist, ist patentkali die falsche entscheidung,
denn magnesium (mg gehört zu den 2fach bindigen kationen und
k nur einfach, dadurch ist k an der nährstoffbindung träger und somit
benachteiligt) ersetzt dann teilweise bzw einen teil der arbeit
in der pflanze und ist nicht unbedingt vom ideal einer gesundgeführten
bestandes, andere sprechen hier sogar das kalium blockiert wird.

in den versuchen wird wahrscheinlich der "synergetische effekt"
in patentkali vorhanden element schwefel stark optisch sichtbar machen
und somit auch ertraglich stärken. es sollte ja bekannt sein,dass
schwefel und stickstoff in einen verhältnis stehen soll/muß, also beeinflußt
s positiv n bzw kann kleinteile sogar ersetzen.

tja man könnte hier von vieles mehr "spekulieren", wenn man nicht
den ausgangspunkt und das ziel nicht kennt, also mal ran an die
arbeit von der aussagekräftigen bodenuntersuchung!

lg
ANDERS.

PS: gotti, welchen kalk-dünger verwendest du?
(ca gehört auch zu den kationen, alle kationen
beeinflussen sich positiv wie auch negativ
geseitig in ihrer wirkung)


  03-02-2014 20:28  179781
Patentkali zu Luzerne
Bei Luzerne habe ich vor der Saat auf die Stoppelfelder Feuchtkalk gestreut und Hyperkorn. Die Flächen sind bei P und K fast alle in Versorgungsstufe B. Der Bestand ist Luzerne als Hauptfrucht mit etwas deutschem Weidelgras und Thimothe dabei. Ich möchte in erster Linie die Vorteile der Luzerne nutzen und sie deshalb nicht mit anderen Mischungspartnern "verwässern". Letztes Jahr waren die Bestände optisch sehr schön und haben auch einen guten Ertrag gebracht. Mir geht es auch nicht so sehr um den K Gehalt des Düngers. Von dem vereinfachten N P K Denken hab ich mich schon lange verabschiedet.
Es interessiert mich eher ob die Kombination mit dem Schwefel nicht einen positiven Einfluß auf die Leguminosen haben kann.

Gottfried

  03-02-2014 23:06  ANDERSgesehn
Patentkali zu Luzerne


eingangsfrage: war feuchtkalk mit mg oder ohne?
(wenn mit mg dann sind hier mehr als 15%mg mit und dadurch
meistens zuviel und dadurch gleich einmal in versorgungsstufe e)

wenn du einen versuch anlegst mit kieserit (magnesiumsulfat)
und mit naturgips (calciumsulfat) und nullparzell kann man wenn die
vegetation angelaufen ist (nach 4 Wochen) visuell einen unterschied
erkennen, ist bei der vorausgeeilten düngung mg dabeigewesen, kann
man mg-mangel ausschliessen, da die sympthome zu s-mangel
optisch gleich sind.

sulfate sind wie nitrate auswaschgefährend (je nach bodentyp mehr oder weniger).
so sollte hier eine bodenanalyse auch s-min-probe gemacht werden!

eine aufdüngung auf 40kg s ist für luzerne empfohlen.
für blindfahrer kann man bei sandigen lehm ca 9kg s-min
annehmen, also ca 30kg s anbeilen.

eine düngung mit elementaren schwefel ist bei kühlen
bodentemperaturen eine auswaschung nicht vorhanden,
da die bodenbakterien es (noch) nicht in sulfat umwandeln
können. - nur sulfate sind pflanzenverfügbar.

bei stalldung geht man bei ca 9kg pro tonne aus
und bei gülle mit 0,5kg/m³. - beides nicht viel!

bei versuchen mit verschienden s aufdüngung varianten
im ökolandbau konnten mehr erträge bis zu 20% und bei
protein +10% ermittelt werden, wobei auf 40kg aufgedüngt
besser abschnitt wie die auf 60kg aufgedüngte version war.

ja, schwefel hat bei kontrollierten einsatz positive wirkung auf leguminosen.



  03-02-2014 23:12  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Seit die Abgase so sauber sind, ist fast überall mit S-Mangel zu rechnen.
Bei Leguminosen gibt es auch noch einige wichtige Mikronährstoffe, Mn, Mo.

  03-02-2014 23:19  ANDERSgesehn
Patentkali zu Luzerne
@tyro
jetzt kommen wir bald von 100te ins 1000te.
aber wenn du mikronährstoffe ansprichst, dann
hätte zu diesen thema (schwefel) bor erwähnt
gehört. denn bor ist der bestandteil des enzyms
das schwefel für die pflanze aufnahmefähig
bzw einbaubar macht.

mangan ist für phosphor, aber lassen wir mal
das fürs erste ...

  04-02-2014 00:25  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Ja gut, dann halt grundlegend: Sind die Böden eher Mg oder eher Ca lastig. Die meisten Böden Ostösterreichs sind eher Mg lastig. Da ist dann sowas wie Patentkali kontraproduktiv. Bei Versorungsstufe B sollte K aufgedüngt werden, idealerweise zu einer K bedürftigen Frucht wie Mais. Geht dann halt in Richtung Entzug plus 40 kg, je nach Bodenart. Schwere Böden mehr, leichte Böden weniger.

  04-02-2014 08:18  ANDERSgesehn
Patentkali zu Luzerne
gotti sitzt wahrscheinlich auf geschiebeböden von
oö-alpenvorland und jene sind von natur aus nicht
mg-lastig. wenn jedoch zuviel mg vorhanden ist,
liegt´s an der vorangegangen düngung.

bei der empfehlung von 1500-2000kg misch- oder
feuchtkalk und wenn dieser mg-haltig ist (gibt´s
auch ohne, dafür etwas teurer...) sind min 15%
mg enthalten, dh dann min. 220-300kg feldfallend.

und das ist eindeutig zu viel




  04-02-2014 08:18  ANDERSgesehn
Patentkali zu Luzerne
gotti sitzt wahrscheinlich auf geschiebeböden von
oö-alpenvorland und jene sind von natur aus nicht
mg-lastig. wenn jedoch zuviel mg vorhanden ist,
liegt´s an der vorangegangen düngung.

bei der empfehlung von 1500-2000kg misch- oder
feuchtkalk und wenn dieser mg-haltig ist (gibt´s
auch ohne, dafür etwas teurer...) sind min 15%
mg enthalten, dh dann min. 220-300kg feldfallend.

und das ist eindeutig zu viel




  04-02-2014 08:47  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Interessant wäre dann auch noch der pH Wert. Wenn der passt, dann ist Patentkali durchaus eine gute Wahl.

  04-02-2014 08:50  ANDERSgesehn
Patentkali zu Luzerne

dieses gebiet ist eher im leicht sauren gebiet
zu finden.

die letzten jahrzehnte wurde mit der kalkung
gehadert, und dann kommen empfehlungen
nach einer bodenprobe von 4...5..6t branntkalk
jährlich als kurative behandlung auf einmal daher .........

aber das sind alles vermutungen, dadurch auch die empfehlung
bodenanalyse zu machen. da kommt dann licht ins dunkle!
wenn jetzt bio-landwirte, die in diesen forum zu üppig hier
vorhanden sind und wegsehen, wird sich durch handauflege-methoden das problem sicher nicht ändern, sonder verschärfen ...



  04-02-2014 09:15  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Sauer kenne ich und ich habe laut Analyse auch mehrere Jahre lang jeweils 2 to CaCO3 gedüngt.

  04-02-2014 09:32  179781
Patentkali zu Luzerne
Unsere Felder sind großteils auf Lehm, der auf einer mächtigen Schlierunterlage aufliegt. Und bei den Bodenuntersuchungen, die ich habe, ist Mg oft fast gleichauf mit K, teilweise sogar deutlich höher.

Gottfried

  04-02-2014 09:40  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
60–70% Ca
10–20% Mg
3–5% K
1% Na
10–15% H
2–4% other cations

So soll(!) die ideale Basensättigung aussehen.

  05-02-2014 10:53  ANDERSgesehn
Patentkali zu Luzerne
tyro
ich glaub da liegt ein fehler vor.
3-5%k und 10-15% "H" im verhältnis
das stimmt nicht.

alleine das atomgewicht von h (ca 1 mol)
und bei k (ca 39 mol) wäre ein möglicher
zahlensturz deinerseits der beiden kationen
auch noch zu hoch.



  05-02-2014 11:13  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Das passt schon so, Anders, glaube ich.
Wir könnten da auch anders schreiben: Ca+Mg+K+Na soll bei ~85% liegen, der Rest mit H und Al belegt sein.
Ist doch auch klar, dass da viel mehr H Ionen in der Sättigung sein müssen, als K Ionen. H musst eigentlich aus der Basensättigung raus rechnen, weil's ja kein Nährstoff ist, aber eine große Rolle für den Austausch spielt. Darum brauchen wir auch mehr H Ionen. Es geht da nicht so sehr um die atomare Masse, sondern um die Ladung. Immerhin brauchst du zum Austausch eines Ca Ions schon 2 H-Ionen. Die atomare Masse spielt dann bei der Bindungskraft eine große Rolle. Die Elektronen wiegen ja nix, dafür die Protonen und Neutronen umso mehr.

  05-02-2014 11:31  ANDERSgesehn
Patentkali zu Luzerne
das das h-Ion abgespaltet von h2o bzw das übrige
oh für die nährstoffaufschliessung,-mobilisierung,
-transport, -verbauung eine sehr wichtige rolle spielt
ist für jeden klar, aber als freie verfügbarkeit, die die
basensättigung widerspielt sehe ich das nicht so.

  05-02-2014 21:54  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Es ist ein Austauscher für Kationen.

  06-02-2014 16:53  anderson
Patentkali zu Luzerne
KORREKTUR!
Nachdem ich heute im Lager herumgetobt bin, ist mir aufgefallen, dass ich kein Kornkali in die Luzerne gestreut habe, sondern 50er Kali mit 18% S.
mfg
anderson

  06-02-2014 17:09  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Eines auf jeden Fall müssen wir beachten: Wer N düngt, sollte auch S düngen, wer Proteine machen will, braucht dazu auch S.

  06-02-2014 18:44  ANDERSgesehn
Patentkali zu Luzerne
was soll ,man zu deinen letzten beitrag sagen, außer das
es stimmt.

bei den 85% +15% kationen als basensättigung ist klar
zu sagen das es das verhältnis in der pflanze sein soll
und nicht im boden, wobei die wenigen % an kalium
nicht befürworte.

tja, wie es im boden bis zur erntefähigen pflanze abläuft ist dann eine sehr lange geschichte.





  06-02-2014 19:10  Tyrolens
Patentkali zu Luzerne
Also das sind "meine" Werte für den Boden. In der Pflanze kann das zum Teil ganz anders aussehen. Mais zieht ganz anders P als Weizen zum Beispiel.



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