Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof

Antworten: 15
  24-07-2013 11:39  Christoph38
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
Es wird in so einem Fall darauf ankommen, ob die bezahlte Pacht plus Renovierungskosten in Summe eine angemessene Pacht sind.

Beispiel: angemessene Pacht wären € 10.000,- im Jahr

Der Verpächter verlangt nur € 3.000,-/Jahr dann können € 70.000,- in die Renovierung fliessen, dass sich das Ganze ausgeht. Nach Ablauf der 10 Jahre ist man dann quitt und es schuldet keiner dem anderen was.

Falsch wäre es in diesem Fall nach 10 Jahren bei einem evtl. Kauf vom renovierungsdürftigen ursprüngl. Zustand auszugehen. Beliebt ist auch der Fehler die Pacht dann auf den Preis anzurechnen, obwohl die Pacht ja Gegenleistung für abgelaufene Zeiträume ist.

  24-07-2013 15:21  Fallkerbe
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
@christoph,
du vergisst, das die renovierungen in den 10 Jahren auch schon wieder zum Großteil abgeschrieben werden müssten.

@ichim,
wichtig ist, insbesondere bei längerfristigen Pachtverträgen, das alles haarklein aufgeschrieben und schriftlich vereinbart wird. auch zusatzvereinbarungen, die während der Pachtzeit geetätigt werden sollten unbedingt protokolliert und von beiden Vertragsparteien unterschreiben werden.
auch sollte haarklein und zweifelsfrei ausgemacht werden, wer welche kosten zu tragen hat, was mit den investitionen nach Pachtbeendigung zu geschehen hat und wie eventuelle Ablösen auszusehen haben.

Nur mit genauesetn vereinbarungen ist die chance gegeben, das dies ohne Streit ablaufen und enden kann.

mfg Fallkerbe, Verpächter.

  24-07-2013 16:27  sisu
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
Hallo!
Wie schon vorher erwähnt wurde unbedingt alles Schriftlich in einem Vertrag festhalten (Wer schreibt der bleibt). Was noch eine Möglichkeit wäre das Du aber auch Schriftlich vereinbaren solltest wäre eine Art Mietkauf wofür Dir die bisher bezahlte Miete und die Investitonskosten für einen zukünftigen Kauf angerechnet werden.
Vergiß die Schwarzmalerei bez. Eurokrise usw.

  24-07-2013 22:28  sisu
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
worgan Thema verfehlt 5 setzen.


  24-07-2013 22:47  Drauhexe
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
Ich persönlich würde mir so eine Pacht sehr gut überlegen. Da ich selber seit über 20 Jahren auf einem 400 Jahre alten Resthof lebe und genauso lange auch schon renoviere, kann ich Dir sagen, dass da erstens jede Menge Arbeit auf Dich zukommt, dass das zweitens auch nicht billig ist und dass drittens 10 Jahre sehr schnell vorbei sind.

Wir hatten das Glück, dass wir uns den Hof kaufen konnten. Für mich wäre es unvorstellbar so viel Energie in ein Projekt zu stecken, wenn das Haus nur gepachtet ist.

Ansonsten: bitte alles schrifltlich festhalten und lass Dich am besten auch rechtlich beraten. Das kann nie schaden.

Viel Glück!

  25-07-2013 11:15  Steyrdiesel
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
Also, verstehe ich das richtig?
650€ pro Monat, 7800€ pro Jahr für 2ha und einen Stall und renovierungsbedürftigem Wohnhaus?
Kommt mir schon teuer vor, vorallem weil man die Investitionskosten der Renovierung anhand deiner Beschreibung nicht abschätzen kann.

mfg
Steff

  25-07-2013 11:29  Christoph38
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
@steff 23
ob teuer oder billig, lässt sich aufgrund der Angaben überhaupt nicht ableiten

offensichtlich sind die 2ha Grund noch der kleinste Kostenfaktor
renovierungsbedürftig ist ein sehr dehnbarer Begriff

  25-07-2013 11:44  AnimalFarmHipples
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
Nota bene setzt die "Pacht" im Unterschied zur "Miete" eine Bewirtschaftungspflicht voraus und der Pachtgegenstand darf sich über die Vertragsdauer vom wirtschaftlichen Wert her nicht verschlechtern.
Eine Umwandlung von Grünland in Pferdekoppeln könnte zB eine Abwertung darstellen.
Wenn hier tatsächlich eine "Miete" gemeint sein sollte, würde ich das auch so nennen.
Abgesehen davon ist der Vertrag unter Umständen grundverkehrsgenehmigungspflichtig, dann is uU nix mit den 2 Hektar.
Und wenn tatsächlich Landwirtschaft betrieben wird, also nicht bloß hobbyweise für den Eigenbedarf, mußt ab einem Einheitswert von EUR 1.500,00 auch noch Beiträge für die SVB-Vollversicherung veranschlagen.
Und ja: Daß 10 Jahre schnell vergehen und das Jahr immer zu kurz ausfällt, um neben Brot- und Nebenerwerb auch renovierungsmäßig was weiterzubringen, kann ich im aktuell vierten Jahr nach meinem Hofkauf nur bestätigen.

  25-07-2013 13:42  AnimalFarmHipples
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
Ich tät's nicht.
Mit dem was Du an Miete zahlen würdest kannst auch einen Hypothekarkredit bedienen, leerstehende Höfe mit evtl. ein bißl weniger Grund gibt's eh genug und mangels Nachfrage auch preiswert, häufig bloß um den reinen Grundpreis (weil sich der Wert um die fiktiven Abbruchskosten mindert) und -so wie bei mir- auch mit brauchbarem Inventar (weils keine Nachfolger gibt, die alte LaMa noch brauchen könnten).
Wenn Dich die Lust daran verlassen sollte, kriegst mit Glück nochwas raus, und wenn nicht, dann gehörts einmal Dir.
Mich täte allein schon die Kündigungsmöglichkeit im Renovierungsdrang dämpfen und spätestens ab der Mitte der Laufzeit würde ich nix mehr reinstecken wollen, weil sichs ja kaum mehr rechnen wird.
Hätt ich meinen Hof schon zehn Jahre früher gekauft, wäre er allein aus dem, was ich in der Zeit an Miete aufgewendet habe, jetzt schon fast abbezahlt.

Ich empfehle umgekehrt auch niemandem, ein renovierungsbedürftiges Objekt zu vermieten oder gar einen Mietkauf einzugehen. Das gibt meistens Streit, die Vermieterseite hat während des aufrechten Vertrags kaum Einflußmöglichkeiten, bei der Mieterseite ist nachträglich nix mehr zu holen (drum haben sie ja nur gemietet und nicht gleich gekauft) und am Ende steht das Objekt meistens noch schlechter da als am Anfang.

  25-07-2013 15:06  traktorensteff
Rechte bei Pacht von renovierungsbedürftigem Bauernhof
@ Ichim
Mach es nicht! Die Kündigungsregeln sind ein guter Grund, es nicht zu machen. Solch ein Objekt zu mieten kann sehr viele Probleme verursachen. 10 Jahre sind auch weniger Zeit, als man denkt. Das alles macht nur Sinn, wenn der Vermieter wirklich nichts mit dem Objekt zu tun hat, am besten eine große räumliche Trennung vorhanden ist, und er in keinster Weise darauf oder auf das Geld aus einem Verkauf angewiesen ist. Leider kann man diese Dinge nicht vorher wissen bzw. vorhersehen.
Richtig "schön" renovieren kann man ein Objekt, das einem nicht selbst gehört, sowieso nicht. Ich verstehe deine Situation, wenn ein Immobilienkauf einfach nicht möglich ist. Du schreibst auch, du müsstest einen neuen Job annehmen. Warum nicht gleich in eine Gegend (von der es nur wenige in Österreich gibt) ziehen, wo man sich einen kleinen Hof noch kaufen kann?

@ AnimalFarmHipples
Solche Objekte gibt es aber in den meisten Regionen Österreichs nicht mehr. In Tirol sicher aussichtslos, in OÖ auch praktisch nicht zu finden. Irgendwo habe ich mal gehört. dass man pro 100.000 Euro eine Kreditzahlung pro Monat (Laufzeit weiß ich nicht, 25 J.?) von etwa 500 Euro ansetzt. So eine Immobilie bekommt man schwer unter 200.000 Euro, selbst wenn der Grund noch so landwirtschaftlich uninteressant ist. Einen ordentlichen Teil des Gesamtbetrages muss man selbst schon auf den Tisch legen können, damit man von der Bank etwas bekommt.
Gibts bei dir im Dorf noch einen Hof für den Ichim? ;-)



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