Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"

Antworten: 19
  02-03-2012 14:18  apfel11
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Quelle: topagrar.at

Als großen Schwindel sieht die Präsidentin der US-Wissenschafts-Gesellschaft AAAS, Nina Vsevolod Fedoroff, die Beurteilung von Bioprodukten. Ihrer Meinung nach sind sie nicht besser, schonen keineswegs die Umwelt und gehen auf Kosten der Armen.

Im Interview mit der Schweizer Zeitung NZZ sagte Fedoroff, Bioprodukte hätten keine anderen Inhaltsstoffe als konventionelle Lebensmittel. Der Erfolg der Biolandwirtschaft beruhe lediglich auf Weltanschauungen, nicht auf wissenschaftlichen Fakten. „Biolandwirtschaft entwickelt sich nur dank eines Mythos, den ihre Befürworter um sie herum errichteten. Ihre Kriterien sind zudem vollkommen willkürlich“, so die Professorin für Biotechnologie.

Sie hält den Ökoanbau außerdem für ziemlich ineffizient. „Wenn Sie einen Sack Dünger kaufen, müssen Sie kein Land freihalten, auf dem Sie Futter für Tiere produzieren, deren Dung Sie anschließend auf den Feldern ausbringen. Deswegen braucht die Biolandwirtschaft viel größere Flächen – sie ist ungefähr nur halb so effizient wir die konventionelle Landwirtschaft.“ Fedoroff verweist in diesem Zusammenhang auf die Herausforderung der Landwirtschaft, 7 Mrd. Menschen mit immer geringerer Fläche ernähren zu müssen.

Die Amerikanerin geht sogar noch einen Schritt weiter und deutet auf zunehmende Lebensmittelvergiftungen durch Bioprodukte hin. „Ein Beispiel dafür war die EHEC-Epidemie im letzten Jahr, die über 50 Todesopfer forderte.“ Ihrer Meinung nach ist die Biolandwirtschaft gefährlicher, nicht besser für die Erde und nicht besser für die Menschen. Und ihre Produkte schmeckten nicht besser, das hätten Blindverkostungen immer wieder bestätigt.

"Biobauern dürfen Bakterium ausbringen, in GVO ist es verpönt!"
Auf die immer stärker eingesetzte Gentechnik in der konventionellen Landwirtschaft angesprochen sagt Fedoroff klar, dass sie keine Gründe dafür sieht, warum man nicht auch im Bioanbau Gentechnik einsetzen sollte. „Genetisch veränderte Bioprodukte wären möglich, wenn die unwissenschaftlichen Zertifizierungsregeln es nicht verbieten würden.“ Für sie sei es paradox, dass Biobauern das Bakterium Bacillus thuringiensis auf ihre Felder sprühen dürften; „es ist ihr wichtigstes Pestizid“. Wenn man jedoch das aktive Gen dieses Bakteriums in eine Pflanze überträgt, um sie gezielt gegen Schädlinge resistent zu machen, sei das in der Biolandwirtschaft verboten. „Man darf also das ganze Bakterium versprühen, was viel gefährlicher ist, aber das einzelne Gen nutzen, das darf man in der Biolandwirtschaft nicht. Pardon, aber das ist verrückt!“, so die 70-jährige Wissenschaftlerin.

Genauso kritisch sieht sie in dem NZZ-Interview die Biokraftstoffe. „Biotreibstoffe geben den Menschen das Gefühl, etwas Gutes zu tun. Aber das ist eine Illusion. Dieser Sprit ist für niemanden besser, und sie können die Welt nicht mit Energie versorgen“, stellt sie klar. Für „verrückt“ hält Fedoroff daher die Förderungen in diese „Illusion“, anstatt mit dem Geld die Landwirtschaftsforschung zu unterstützen. (ad)



  02-03-2012 15:49  wildduck
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Wissenschaft + Ökonomie = Suppe im Pack

  02-03-2012 15:50  servusdiewadln
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
kann es sein, dass die oben genannte frau professor und Hammy aus dem selben holz geschnitzt sind ggg


  02-03-2012 16:42  Chevy
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Wahnsinn, dass die bloße Nennung längst bekannter Fakten so für Aufregung sorgt.


  02-03-2012 17:07  Joe_D
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
fast wie im Mittelalter: die Kirche ist dazu da um das Volk regierbar zu machen.....;-)

  02-03-2012 17:51  Restaurator
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
richtig, die dame war die lieblingswissenschafterin vom super-brain w.g.bush, ist bekannt für ihre durch nichts beweisbaren behauptungen bezüglich der entwicklung der weltbevölkerung sowie der auswirkungen des temperaturanstiegs.
sie steht im sold der lobby, die zuerst panik verbreitet und dann ihre geschäfte mit gentech machen will. und vor allem wollen sie zugriff auf die gesamte menschheit um mit diesen in selbst finanzierten wohnschachteln (=bodenhaltung), bzw. eigentumswohnungen (=batteriehaltung) für maximalen gewinnabwurf (intensivmenschenhaltung) zu sorgen.
langsam wird's zeit, dass sich die tierschützer um den homo sapiens kümmern. der wird immer weniger artgerecht gehalten. statt piggyplay solo und antistressball gibt's heimtrainer und tv. durch diese art der haltung funktioniert besonders bei den herden in den ballungsräumen die aufzucht der jungen immer weniger, bzw. treten bei diesen durch fehlende reize und zu kleinem, bzw. unnatürlichen auslauf immer mehr schwere störungen auf.
inzwischen beginnen ja schon manche dieser gestörten individuen die letzten freilaufenden exemplare anzugreifen.


  02-03-2012 18:01  traktorensteff
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Präsidentin der US-Wissenschafts-Gesellschaft AAAS? Aaahhh! Alles klar, oder? Aber super, dass ihre wertvolle Meinung auf einer österreichischen Internetseite kundgetan wird... ;-)

Ich maße mir nicht an, über 100 ha Schläge in der Prärie im US Corn Belt zu urteilen, und wie weit dort Bio möglich ist. Aber wenigstens können die Amis den Iranern 120.000 Tonnen Weizen verkaufen! ;-)
 

  02-03-2012 18:58  179781
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
@restaurator
Sehr gut geschrieben. Die Zusammenhänge sind so wie du sie beschrieben hast, nur begreifen will es niemand.

Gottfried

  02-03-2012 21:28  Joe_D
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
sag einem Krieger niemals wofür du ihn gebrauchst, du sagst dem Vieh das du schlachtest auch nicht wo du es hinführst.........
für manche herscht immer noch Krieg

  02-03-2012 22:13  Indianerlandwirt
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Irgendwie fehlt mir im " Bericht" von Fr. Federoff die ganzen naturschonenden Leistungen des Ökoanbau. Und die sind auch wissenschaftlich Unbestritten.

Naturschonung erfüllt in Österreich der Biolandbau, die UBAG wirtschaftenden Betriebe und die Integrierte Produktion. Also Bios und zum Teil Konvis.

Und auf "Kosten der Armen" geht Biolandbau auch immer weniger. In Niederösterreich, so weit ich erfahren habe, bekommen Bios und Konvis bereits den gleichen Preis. Und der Trend scheint sich bei allen lw. Produkten durchzusetzen. (Schneeballsystem).

  02-03-2012 22:24  tch
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Wurden die Preise nach unten angepasst?

tch

  02-03-2012 22:30  Fetzerl
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Unten der Link zum Interview; der fachliche Hintergrund erklärt somit, warum die Dame neben vernünftigen Gedankengängen (zu Biotreibstoffen) auch sehr fragwürdige Ansichten hat.
Besonders ihr bedingungsloser Glaube an moderne Technik stößt mir sauer auf.

LG, Franz
 

  02-03-2012 23:18  tch
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
In einen anderen Thread haben sich Teilnehmer darüber ausgelassen das immer mehr Land versiegelt wird.
In diesen Thread macht sich ein Athlet über die Wohnschachteln lustig....

Ich wäre auch dafür das jeder sein eigenes Häusschen im grünen hat...

Lasst der alten Dame ihr Recht auf freie Meinungsäusserung, das ist auch euer Recht.
Klar das Kritik an Biowahn unzulässig ist- vorallem jetzt wo man Geld für die Ware bekommt- in ein paar Jahren wo die Preise von euch in den Keller gefahren wurden , interessiert Bio keine Bio :-) mehr

tch

  02-03-2012 23:21  Hirschfarm
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Pardon, owa de Oide hot an Poscha!
mfg
p.s.: Meine Analyse spiegelt nur meine private Meinung wieder und ist durch keine wissenschaftliche Analyse untermauert.

  02-03-2012 23:54  sturmi
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Warum steigert man nicht die Produktivität der Biolandwirtschaft?
"Wenn sie besser für die Gesundheit wäre, dann müssten wir das versuchen. Doch das ist sie nicht! Im Gegenteil: Wir teilen mit Tieren eine Reihe von Krankheitserregern. Tiere sind daher potenzielle Krankheitsüberträger für uns Menschen. Und was man deswegen immer häufiger beobachtet, sind Lebensmittelvergiftungen, die durch die Biolandwirtschaft verursacht werden."

Das Hygieneproblem im Biolandbau ist für mich nachvollziehbar!
MfG Sturmi

  03-03-2012 08:40  179781
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
"Das Hygieneproblem im Biolandbau ist für mich nachvollziehbar! "

Kannst du das genauer erklären?
Im Hygienebereich gelten für Biobetriebe die gleichen Vorschriften, wie für konventionelle, und die Kontrollen sind bei Biobetrieben häufiger. Wie geht das also wirklich? Und wo sind die vermuteten Hygieneprobleme genau?

Gottfried

PS:
Das man die Produktivität in der Biolandwirtschaft steigern sollte und auch kann, darin stimme ich mit dir voll überein. Da lässt sich allerhand machen! Wäre einmal ein eigenes Thema wert.

  03-03-2012 13:41  walterst
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
ich habe bisher geglaubt, dass Hygiene ein generelles Thema bei jeglicher Lebensmittelproduktion ist, aber man kann ja auch dazulernen.

Bezüglich mangelnder Biohygiene wird Sturmi schon recht haben.
Es ist ja sicher schon jedem aufgefallen, dass z.B. bei den Kühlschränken von den Ja-Natürlich-Joghurts gleich nebenbei Desinfektionstücher zur freien Entnahme sind, weil wenn man so einen Bio-Becher angreift, wo der aggressive Schimmel schon durch das Plastik durchwandert, dann ist höchste Seuchengefahr. Und in der Hipp-Abteilung sieht man ja eh immer die orangen Einschlaglöcher in der Decke, wenn es alle paar Stunden ein Karottenglas zerfetzt von dem Bakterien-Überdruck.
Angeblich verdient Hipp mit den Bio-Gläsern deswegen so gut, weil er sie an KGB und CIA wegen der guten Schmuggelbarkeit als hochinfektiöse Splitterbomben verkauft.

  04-03-2012 11:13  sturmi
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Konkretes Beispiel, ein AMA-Tierarzt hatte bei einer Kontrolle eines Bekannten bestätigt, dass Bio-Eier mehr Keimbelastung haben als konv. Eier! Daher bevorzugten Krankenhäuser damals Käfigeier, die ja inzwischen verboten wurden.
Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren! ;-)
MfG Sturmi


  04-03-2012 11:38  179781
Professorin: "Ökoanbau lebt von einem Mythos"
Hallo sturmi

Die Aussage von dem TA kann durchaus richtig sein. Dass Eier aus Bodenhaltung mehr Keime auf den Schalen haben, als solche aus Käfigen, ist ja allgemein bekannt. Also gleiches miteinander vergleichen und dann urteilen. Wenn man Bodenhaltungseier konventionell und Bio vergleicht wird der Unterschied nicht mehr recht groß sein.

Du kanns ja auch einmal hergehen und Untersuchungen von Mykotoxinbelastung an Getreide anschauen. Das ist ganz interessant, wie da verschiedene Produktionsweisen abschneiden.
Oder wenn ich daran denke, wie bei manchen Betrieben oder auch im Lagerhaus Mahlweizen in frei zugänglichen offenen Schüttlagern gelagert wird. Das würde bei einer Bio-Kontrolle sofort auf Futtermittel heruntergestuft und da noch mit einer schriftlichen Verwarnung eine sachgemäße Lagerung eingefordert.

Gottfried



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