Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit

Antworten: 46
  12-07-2009 20:40  biolix
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
nabend !

letzter eintrag für heute, hab grad den morgigen leitartikel der Presse gelesen, echt nett, oder fett... ;-))

ja sagen wirs ihnen doch den Mickeymouse betrieben, wer hat das doch schon mal gesagt.. ,-((

ja die Zukunft ist der Tourismus, gesunde Lebensmittel kommen von sonst woher, oder eh mit immitaten von den Nahrungsmitteldesignern aus dem labor, e viel schöner die Zukunft... ;-((

aber egal, wies kommt so kommts, is ja doch pfurz, die milch um 40 cent kann sich keienr leisten, muss sie halt 25 cent kosten... war doch schon in der LK zeitung vor 2 jahren zu lesen... also e die Wahrheit... sperrt zu oder wächst, war eh schon immer so.... hauptsach
wir wissen wo das ende der Fahnenstange ist... brrr

tg biolix
"Die Presse" Leitartikel: Milch und Zeitungen, von Oliver Grimm
Utl.: Ausgabe vom 13.07.2009 =

Wien (OTS) - Zeit für eine harte Wahrheit: Das bloße Liefern von
Milch zahlt sich für Österreichs Bauern nicht mehr aus.

Das weiße Zeug von der Kuh teilt mit dem weißen Zeug, das Sie jetzt
in Händen halten, falls Sie die "Presse" nicht im Internet lesen,
erstaunlich viele Eigenschaften. Milch ist ebenso ein wertvoller
Bestandteil der Ernährung (sofern man nicht an Laktose-Intoleranz
leidet), wie Zeitunglesen unerlässlich für die Teilhabe am
gesellschaftlichen Geschehen ist (so man ob der wachsenden
Schrillheit der Medien nicht ebenso allergisch reagiert wie manch
einer auf Milchprodukte).

Milchbauern und Zeitungsjournalisten sind äußerst stolz auf ihr
Gewerbe, dem sie eine identitätsstiftende Bedeutung zuschreiben, die
über das bloße Liefern von Milch und Nachrichten hinausgeht; da die
Pflege der schönen Almen, dort die Hege der Öffentlichkeit.
Entsprechend dünnhäutig reagiert man hier wie dort auf Kritik.

Gleich ist beiden Metiers auch der Druck der Skalenökonomie: Wo
Förderbänder den Mist aus dem Kuhstall schaffen, die Rinder mit
ausgeklügelten Diäten und medizinischer Versorgung auf optimale
Milchleistung getrimmt werden und eine Wiese nie zu sehen bekommen,
da ist in den Redaktionen vom multifunktionalen Reporter die Rede,
der Ton, Bild und Text für mehrere Plattformen erzeugen soll, die
natürlich mehrfach verwertet werden.

Und noch etwas eint Milch und Zeitungen: Die Rezession legt knallhart
die Schwächen ihrer Geschäftsmodelle offen. Nein, die
Wirtschaftskrise ist nicht der Grund für "Bauernsterben" und
"Zeitungssterben". Sie droht aber zwei Branchen über die Klippe zu
schubsen, die sich zu lange vor unangenehmen Fragen gedrückt haben.
Jener zum Beispiel, ob es zeitgemäß ist, die Nachrichten von gestern
auf totem Holz gegen teures Geld zu transportieren, wenn immer mehr
Menschen sich auf digitale Weise informieren. Die "New York Times"
ist eine tolle Zeitung - davon kann sich jeder Österreicher
überzeugen, der sie täglich auf seinem Smartphone in gut lesbaren
Lettern auf dem Arbeitsweg liest. Und zwar gratis.

Die Milchbauern, und nur um die solle es nun angesichts des heute,
Montag, stattfindenden EU-Agrarministerrates in Brüssel gehen, haben
ihre unangenehme Realität ebenso lang verleugnet. Sie sieht so aus:
Von Milch allein kann der österreichische Milchbauer, der laut
Statistik des Landwirtschaftsministeriums im Jahr 2007
durchschnittlich 14 Kühe besessen hat, nicht leben. Wenn jede dieser
Kühe täglich 19 Liter Milch gibt, macht das beim aktuellen
Ab-Hof-Preis von rund 25 Cent je Liter Monatseinkünfte von 1995 Euro.
Da ist noch kein Futter bezahlt, kein Strom, kein Diesel für den
Traktor und Steuern auch nicht.

Dass man davon nicht leben kann, wissen die Milchbauern am besten.
Sie ziehen daraus ihre Schlüsse. Seit Jahren schrumpft in keiner
Sparte der Landwirtschaft die Zahl der Betriebe so stark wie hier.
Von 2007 auf 2008 sperrten fünf Prozent der Milchbetriebe zu, rund
43.000 gibt es. Noch. Denn die Kinder der Bauern hält es nicht auf
den Höfen, bei der harten Arbeit, die um fünf Uhr morgens beginnt und
nach der man abends um neun Uhr todmüde ins Bett fällt.

Ironischerweise verkörpert ausgerechnet Elisabeth Köstinger, die
fortan die Interessen des ÖVP-Bauernbunds im Europaparlament
vertreten wird, diesen Wandel perfekt. Die 30-Jährige ist seit 14
Jahren Funktionärin diverser Jungbauernlobbys, sie stammt aus einer
Obst- und Viehbauernfamilie - doch ihre erste Berufserfahrung
sammelte sie als Assistentin der Kärntner Gebietskrankenkasse,
gefolgt von "diversen freiberuflichen Tätigkeiten im
Kommunikationsbereich" und einem Publizistikstudium an der Uni
Klagenfurt. So sehen Agrarlobbyisten im Jahr 2009 aus.

Obwohl es also aussichtslos ist, die kleinteilige Milchwirtschaft
künstlich (sprich: mit viel Steuergeld) am Leben zu erhalten, machen
die Regierungen eifrig weiter. Im Entwurf des EU-Budgets 2010 sind
vier Mrd. Euro für die sogenannte "Marktstützung" vorgesehen: also
für den Aufkauf von Milchpulver und Butter. Dieser Posten soll gemäß
dem Vorschlag der Europäischen Kommission um stolze 18,5 Prozent
steigen. Die Regierungsvertreter, in Österreichs Fall Staatssekretär
Reinhold Lopatka (ÖVP), die den Haushaltsentwurf der Kommission bei
Forschung und Außenpolitik mit großer Geste gekürzt haben, haben
diese falsche Politik durchgewinkt. Also werden täglich weiterhin
sechs bis sieben Milchbauern in Österreich ihre Höfe zusperren. Und
die Agrarfunktionäre werden ihnen weiterhin die harte Wahrheit
vorenthalten, dass man als kleiner Landwirt mit Feriengästen und
hochwertigen Lebensmitteln gutes Geld verdienen kann.

Aber nicht mit dem Liefern von Milch.

Rückfragehinweis:
Die Presse
chefvomdienst@diepresse.com

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0053 2009-07-12/18:22

121822 Jul 09




  12-07-2009 21:41  helmar
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Danke, lieber Biolix...fürs Reinkopieren. Es sind harte Worte, und sie stimmen. Wie aber passt das dann mit jenem Leitbild zusammen mit welchem du herumhausierst, und etliche andere auch? Jene welche für jeden Milchbauern "kämpfen"? Das ist ja sehr edel, aber je mehr sich den Kuchen teilen (müssen) umso weniger wird der Einzelne bekommen. Wenn nun das Idealbild der sagen wir mal 15 Kuh betriebe, wo jedes Viecherl noch mit Vornamen angesprochen wird, Realität sein soll, dann braucht es für diese nicht das eine Betriebsstandbein Kuhstall, sondern ein paar andere auch noch, und fleissige hilfsbereite Pensionisten und ein willige Kinderschar.......Frage ist, wo gibts das, wo wollens das überhaupt? Sicher eher jene, welche dies befürworten aber selber mit Mistgabel und Co lieber nichts zu tun haben.
Mfg, helmar

  13-07-2009 07:10  Kernarnold
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Jeder Milchbauer weis inzwischen, daß er mit 10 Kühen in absehbarer Zeit nicht mehr überleben kann. Unabhängig von der Höhe der Ausgleichszahlungen. Außer er vermarktet seine Produkte selber oder ist im Nebenerwerb.
Deshalb ist auch völlig klar, daß jeder darauf schaut, daß die Kinder eine ordentliche Ausbildung erhalten und sich ihren Arbeitsplatz später seber aussuchen können.
Trotzdem hat der Schreiber dieses Zeitungsartikels nicht behirnt, daß die Zahlungen nur deshalb fließen, weil sie jede Menge Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich im ländlichen Raum bringen. Sonst würde es diese schon lange nicht mehr geben.
Mfg Arnold Kern


  13-07-2009 08:06  HauserKaibling
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Ich bin nur neugierig wer die Landmaschinenhersteller, Werkstätten, Futtermittelerzeuger, Tierärzte, Lagerhäuser, Stallbaufirmen, Grubenbaufirmen, usw. nach dem ABLEBEN der Klein- und Mittelbetriebe weiter finanziert?
Oder müssen sie dann auch auf Brüssel Bettelgesucheschreiben (Föderungsantrag) wie wir Bauern?
Zum sterben zu viel , zum leben zu wenig!

Ich bin ein Betrieb mit 15 Kühen und gerade am überlegen ob ich nicht aufhöre !


Gehe Holzschlägern wenn ich Zeit habe und fahre übern Maschinenring aus ( auch nicht das wahre, sehr strenge Rechnung ) und im Winter Liftwart !!!!!!!!!!!!!!!!!!!





  13-07-2009 08:38  Christoph38
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Mich hätte unter anderem näher interessiert, wie ein kleiner Landwirt vom Vermieten und hochwertigen Lebensmitteln gut verdienen kann ?

Wenn die Milcherzeugung wirtschaftlich sinnlos wird, soll man 3 Ferienwohnungen vermieten und den Gästen eine milchbäuerliche Agraridylle vorgaukeln ?
Die Ferienwohnungen sind sehr teuer zu errichten, wenn ich dann noch meine Zeit in alle möglichen Aktivitäten aufsplittere, wird die Auslastung der Wohnungen niedrig sein und auch die Ferienwohnungen kein Gewinn.

Wer wo auch immer ein lukratives Standbein findet oder im Nebenerwerb gut verdient, braucht keine hochwertigen Lebensmittel, die er billigst verkauft.

Wer die Wahrheit selber nicht erkennt, dem erzählt sie auch kein anderer.

  13-07-2009 09:10  sturmi
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Guten Morgen!
Die Wahrheit ist wohl für jeden Bauern sehr individuell! Wir als Schweinebauern stehen dem Problem gegenüber dass das Preis/Leistungsverhältnis nicht mehr passt.
Stagnierende Schweinepreise stehen immer größer werdenden Ausgaben gegenüber. Weiters sinken die Ausgleichszahlungen, das ÖPUL verschob sich zu Gunsten der Bio-Betriebe. Steigende Baukosten durch überzogenen Tierschutz tun ihr übriges dazu. Das sind Fakten die keiner Außer acht lassen sollte.
Wer nicht in der glücklichen Lage ist einen hl. dreifaltigen "Goldesel" (Bau-,Gewerbe-,Schottergrund, udgl.) im Stall stehen zu haben wird sich wohl für die Zukunft sehr gut überlegen müssen ob Aufhören/Verpachten nicht doch eine vernünftige Option wäre.
Und für die gute Ausbildung des Nachwuchses zu Sorgen empfinden meine Frau und ich als Verpflichtung und Verantwortung unseren Kindern gegenüber um ihnen für ihre Zukunft bestmögliche Startvoraussetzungen zu gewährleisten.
Jede Bauernfamilie muß für die Zukunft ihres Betriebes seine persönliche Antwort finden.
Verkaufen oder in fremde Hände geben ist für uns keine Option!


  13-07-2009 09:35  theres
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Hallo biolix,
ein "ehrlicher Artikel?"
Wenn die kleinen Betriebe keine Zukunft mehr haben- dann würd mich die "ehrliche Grösse" eines Zukunftsbetriebes interessieren?
Der Betrieb mit 70 + x Kühen, der Robotter oder die Billigmelker aus Kasachstan?
Das Getreide kommt in die Biogasanlage oder wird verheizt, das Brot kommt aus China und ist so billig, dass kein Bäcker mehr mithalten kann. Dafür wird für Sojanabau Regenwald für Regenwald abgeholzt, wenn die Böden ausgebeutet worden sind, kommt die grossflächige Anpflanzung von Energiewald zum Zuge- gleichzeitig mit Zertifikaten aus dem CO2 Handel bezahlt.
Käse aus Pflanzenfett, der Schinken und die Wurst aus Abfällen, Fischreste werden zu Formfisch und irgendwelche Eiweißbestandteile zu Shrimps gepresst.
Das Salathäupl im Supermarkt so billig, dass wirklich kein Gemüsebauer noch mithalten kann,
alle Sorten aus dem Genlabor, nur noch zahlungspflichtig an den Patent- und Lizenzinhaber?
Soll dass die wahre Landwirtschaft werden"
Nichts mehr mit handwerklicher Qualität und Vielfalt, von regionalen und landestypischen Spezialitäten?
Ein neuer Trend aus USA- die Reichen schwingen dort die Kochlöffel und die Handwerksgeräte- vielleicht, weil ihnen die Finanzkrise einiges von ihrem Vermögen weggeschmolzen hat oder weil sie erkannt haben, dass man Geld nicht essen kann.
Da Lob ich die Völker am Mittelmeer, gar nicht so mit materiellen Gütern ausgestattet, aber mit einem grossen Gefühl für Geschmack, für Genuss.
Manchmal hab ich das Gefühl, als wenn viele Menschen aus unseren Gefilden das natürliche Gefühl für das Essen dank der Kunstnahrung verloren haben.
Die Haustiere bekommen inzwischen die gleichen Krankheiten wie ihre Besitzer, also werden wir wohl in den Bereich gesteuert, um nicht mehr gesund, das Geld dann für die "Wahrheit" der Krankheit zu zahlen, aber nicht so krank, dass der Sensenmann zu bald die Ernte wegmäht.



  13-07-2009 09:36  farmer_johnny
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Land Wirt: das Land geht zum besseren betriebsWIRT.

und das "suddern" geht weiter... perfekt, da sind wir dann sicher fähig um kreativ am Hof zu arbeiten.

  13-07-2009 09:40  theres
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Nein, wir sudern nicht, wir schauen, dass unsere Gehirnzellen mit gutem Futter versorgt werden, ein gutes Hirnkastl arbeitet effizienter und kreativer.
Also lieber aufs Hirn schauen als mit dem Hirn anzuschieben.

  13-07-2009 10:03  Tyrolens
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Ja, das mit der zukünftig optimalen Betriebsgröße würde mich auch interessieren.
Ich sehe da nämlich immer das Vorteil größeren Betrieben gegenüber mitschwingen. Nur, es gibt ja hier im Forum schon einige, die ihre 70 Kühe Melken und sicher keine Agrarindustriebetriebe sind. ;)

Viel mehr bin ich überzeugt, dass gesunde Betriebe mit ordentlichem Umsatz und Rücklagen/Gewinn/wasauchimmer viel resistenter irgendwelchen linken Touren gegenüber sind, also jemand, der ohnehin schon mit dem Rücken zur Wand steht.

  13-07-2009 10:24  Kathi
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Hi

als ein klassischer durchschnittlicher nichtüberlebensfähiger Milch-Vieh-Kleinbetrieb sind wir ständig beim überlegen und tüftel und versuchen creativ zu sein (wie es FXLS und später auch Gourmet fordert)

- Direktvermarktung - ohne hohe Investitionskosten leider unmöglich
- Zimmer vermietung - wäre super, Platz vorhanden, ob den Gästen die 700 LKWs täglich stören würden?
- Kosteneinsparung - sind wir ständig dahinter, leider wird jede Möglichkeit gleich wieder durch neue Preisideen der Molkereien zunicht gemacht
- Nebenerwerb - ohne den würde es schon lange nicht mehr gehen
- Zuerwerb - da gilt das Selbe

Rein von der Milch kann man derzeit nich Leben und wenn DV und Zimmer etc so gepriesen einfach wäre, würden es ja eh mehr machen - so blöd sind die Bauern auch nicht

lg
Kathi

  13-07-2009 10:56  theres
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Hi Kathi,
das Nischenproblem- sie sind immer viel zu schnell voll- kenn ich auch zur genüge.
Immer wenn wieder mal eine Krise durch die Landwirtschaft geistert, dann kommen die vielen gut gemeinten Ratschläge (Kennst du das Gegenteil von Gut-????? Gut meinen :-)))
Einmal ist es der Urlaub auf dem Bauernhof, dann wieder die Direktvermakrtung, jetzt die Biogasanlagen- auffallend, dass für ein 2. Standbein immer sehr viel Geld in die Hände genommen werden muss- um am Ende das gleiche Einkommen wie zuvor zu haben- nur mit einem maximalen Geld- und Arbeitseinsatz.
So gesehen verdienen sich ganze Branchen an der Krise der Landwirtschaft goldene Nasen.
Und wenn immer von einer Wahrheit gesprochen wird-
dann nur von welcher und wem sie nutzt.
Ich habe einen Traum- handwerklich hergestellte Lebensmittel zu Preisen, die auch ein Leben und nicht nur vegetieren ermöglichen, qualitätsbewusste Konsumenten/innen, denen es nicht egal ist, was es bei ihnen zu Essen gibt.
Und auch wieder Arbeitsplätze, die nicht nur ausbeuten, sondern Arbeit und Brot geben.
Viel zu lange haben wir uns die Mogelwahrheiten vormachen lassen.

  13-07-2009 11:11  naturbauer
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Die derzeitige Situation, die aktuellen Vorgaben, Vorschriften und alle Pflichten die vom Bauern eingehalten werden müssen bringen ihm mehr Nachteile als Vorteile. So wie in der Vergangenheit wird auch heute noch Tag für Tag den Bauern eingetrichtert die anderen sind besser, die erzeugen ein besseres Produkt. Allen Affront voran immer das erste daraus, die anderen zudem billiger. Großbetriebe in Russland, sind besser, drängen deshalb billiger auf den Markt. Ist diese Milch tatsächlich von besserer Qualität? Oder Neuseeland, Chinesen. Marsmännchen … die Bauern glauben es Die Bauern glauben deshalb auch, dass es notwendig ist die Vorschriften zu verschärfen um ihr Produkt dann besser absetzen zu können. Wenn darauf folgend die Produktion immer noch teurer wird, kommt die Antwort, ihr müßt besser werden. Die ersten die jetzt aufgestanden sind um sich zur Wehr zu setzen, werden von den ewig althergebrachten dann als Nazi betitelt. Man sagt ihnen auch nach, dass der Kuchen nur für sie alleine gilt. Man nimmt ihnen das Wort aus dem Mund und legt ihnen ein falsches hinein. Die ewig althergebrachten hatten ihre Zeit, keine Frage. Denn sie mussten nie denken, wollen es auch heute nicht. Sie sind ganz einfach zu faul zum Denken. Warum auch? Es ist uns zu unserer Zeit doch gut gegangen, so vielfach klar bekundet. Vielleicht wird ihnen von der alten Liga hin und wieder auf die Schulter geklopft dafür. Sie lassen sich zum Werkzeug der Lobbyisten machen. Forscht man nach, dann ist deutlich zu erkennen, dass die althergebrachten sehen, dass sie selber schon gescheitert sind, oder am scheitern sind. Damit andere das gleiche Schicksal erleiden sollen, machen sie lieber die Handlanger der Lobbyisten. Die selbigen tun alles in ihrer Macht stehende (eben mit Hilfe der Lobbyisten) die Uneinigkeit der Bauern aufrecht zu erhalten. Den Karren wie gewohnt, immer weiter ziehen, in der Hoffnung, dass viele herunter fallen und im Dreck enden.

  13-07-2009 12:54  sturmi
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
"Land Wirt: das Land geht zum besseren betriebsWIRT"
Hallo FXLS!
Ich kann dieses Totschlag-Argument (sudern/jammern) nicht mehr hören.
Fakten wird man wohl noch aufzählen dürfen ohne abqualifiziert werden zu müssen.
Ich habe nichts gegen positives Denken, aber dieses "think positiv" sollte nicht blind machen vor der Realität der eigenen betriebswirtschaftlichen Situation.
Kreativ & Innovation sind Schlagworte, wer darauf nutzen ziehen kann, meine Gratulation!
Wie gesagt, wer unter diesen politischen (EU) und wirtschaftlichen (WTO) Rahmenbedingungen weitermachen will und auch finanziell kann, der soll!
Genauso möchte ich aber jene respektiert sehen, die sagen, Nein, ich steige aus, ich wähle einen ausserlandw. Weg weil die Eltern eine sehr gute Schulausbildung (z.b. Studium) ermöglichten. "Bauer sein" ist nicht Gott gewollt, sondern ein Beruf aus dem man aussteigen kann, wenn man nur will! Jeder fühlt sich nicht dazu berufen für 2-3 €/h, 365 Tage im Jahr zu "schuften"! Um nicht alle über den Kamm zu scheren, es gibt natürlich auch Betriebe die gutes Geld verdienen...wer aber durch Bau-, Gewerbe-, oder Schottergründe sein wirtschaftliches Wachstum finanzierte, der hat meinen Respekt nicht verdient. Und davon gibt´s eine ganze Menge, man braucht nur genauer nach- und hinterfragen! ;-) Die stehen dann oftmals im "Bauer" und werden als Zukunftsbetriebe vorgestellt und "dienen" uns als Vorbilder! :-(
MfG Sturmi





  13-07-2009 13:01  freidenker
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Hi biolix,

ich finde der Autor des Artikels tut so als wüßte er nicht was viele LandwirtInnen wirklich denken über Agrarfunktionäre.
Könnte natürlich auch sein, dass der Artikel garnicht für LandwirtInnen gedacht ist.
Könnte auch sein dass sowieso keine ehrliche diskussion gewollt ist.

Was ist eigentlich ein kleiner Landwirt?
einer der 165cm groß ist? wahrscheinlich ....

schönen Montag noch wünscht,
f








  13-07-2009 13:57  walterst
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Um zu erkennen, dass mit 14 Kühen in der MIlchproduktion ohne weitere Betriebszweige niemand leben kann, dazu brauchen wir weder unsere Agrarfunktionäre, noch die superschlauen Redakteure von der Presse.

Wenn man schon von "Wahrheit " redet, dann sollte man sich fragen, warum die Wahrheit so selten bei den Presse-Redakteuren ankommt?

Die Wahrheit ist, dass mit den aktuellen Milchpreisen die großen Milchbetriebe Europas zuerst draufgehen und dann die "Zukunftsbetriebe" und zuletzt jene, die es schon gewohnt waren, dass die kliene Milchwirtschaft recht häufig einen Zuschuss aus der Nebenkasse braucht. Dort ist dann spätestens beim Generationenwechsel schluss.

Der Vater des Chefredakteurs der Presse hat sich sein Geld übrigens als Milchkontrollassistent verdient (und mit Musik und Witze erzählen).

  13-07-2009 16:21  farmer_johnny
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Mi persönlich, als Hofübernehmer in naher Zukunft kotzt diese Diskussion schon so an... bei 40 Cent passts net, bei 25 Cent sowieso net .... wann passts denn einmal? Wer kann mir des jetzt einmal sagen?

  13-07-2009 16:41  ginzo
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
hallo fxls
mir ist es als Jungbauer (im Gewerblichen würde es Jungunternehmer heißen) genauso
ergangen. Das Suddern wird uns jungen Bauern ankreirt. Wahrscheinlich bleibt es dabei.
Ich glaube schon bald daran. Ich habe aufgehört damit, zu suddern. Unsere gesetzliche
Interessensvertretung vertritt uns nicht, wir sind nur dazu da, die Kammerabgaben und
Zusatzabgaben zu zahlen, und weiters sollen wir nur guschen. Die EU-Landwirte sind
halt die neuartigen Gladiatoren . die Bauernfunktionäre schauen bei Wein-Weib-Gesang
zu, wie wir uns zerfleischen - ähnlich wie im Geschichtsunterricht. Wir können nur abwarten,
bis sie den Funktionären das Wasser abgraben.

  13-07-2009 16:53  ginzo
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Als zukünftiger Hofübernehmer kennst Du Dich sicher in der Kostenrechnung aus. Auch
in der Vollkostenrechnung, nehme ich an. Dann wirst wohl errechnet haben, daß erst
bei ca 60 cent die variablen Kosten gedeckt wären. Die Gesamtkosten decken sich
erst bei ca 90 cent je Liter Ablieferungsmilch bei Hofabholung. Da sind Zuschläge
für Feiertags- und Sonntagsarbeit nicht berücksichtigt. Ich füge noch hinzu, daß die
Berechnungen für bestes Flachland sind, für steile Hänge sind die Mehrkosten nicht
berücksichtigt. Ich weiß, der Refernt der Milchwirtschaftsabteilung in der Bauernkammer
wird Dir dass nicht bestätigen: der hat auch noch nie ein Rind betreut auf eigene
Rechnung und Gefahr.

  13-07-2009 18:14  Gourmet
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Mich stört ein wenig, dass man immer davon ausgeht, ein Betrieb bräuchte ein eine bestimmte Größe. Das stimmt sicherlich für Betriebe, die nur von einem einzigen Betriebszweig leben. Aber wie viele sind das bei uns? Diejenigen, die nur von der Milch alleine leben, haben sich schon darauf spezialisiert und tun es weiter, wozu auch eine bestimmte Größe gehört. Der Großteil der österreichischen Milchbauern lebt nicht von der Milch alleine. Gerade das ist es, was diese Betriebe so relativ unanfällig mach, wenn ein Bereich nicht gut geht.
Wenn ich an meine eigene Vergangenheit zurückdenke, als ich etwa 20 Jahre alt war: Die ganze Familie (Vater, Mutter, ich und ab und zu auch die jüngeren Geschwister) hat am Betrieb gearbeitet, dazu gehört aber auch ein recht ertragreicher Wald und ich hatte ein sehr gutes Einkommen aus einer selbständigen Tätigkeit außerhalb der Landwirtschaft. Gefühlt haben wir uns alle als Milchbauern im Vollerwerb, dass ein nicht gerade unerheblicher Teil des Einkommens aus anderen Tätigkeiten stammte, ist uns kaum aufgefallen.


@ Kathi
„Fordern“ tue ich grundsätzlich nichts. Es ist jeder für sich selber verantwortlich. Ich bin gegenüber Leuten, die anderen immer was anschaffen wollen, recht allergisch!
Ich gebe ab und zu mehr oder weniger sinnvolle Beiträge und Meinungen ab, aber niemals würde es mir einfallen, jemandem zu sagen, er sollte etwas Bestimmtes tun. Vielleicht liegt es aber auch an der Befehlsempfänger-Mentalität von vielen, Österreicher sind hier scheinbar besonders anfällig, weshalb Meinungen häufig gleich mit Forderungen gleichgesetzt werden.




  13-07-2009 18:27  joholt
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Vieleicht ist es einer gewissen gruppe von personen ein dorn im auge das die meisten betriebe auf zwei oder mehr beinen stehn.
weil dadurch das bauernsterben zu langsam voran geht und dadurch die zukunftsbetrieg zuwenig pachtflächen bekommen oder sie dementsprächend teuer pachten müssen.
mfg joholt


  13-07-2009 18:35  Gourmet
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
@theres

Beim Nischen-Problem stimme ich Dir zu. Sobald eine Nische bekannt ist, ist sie keine mehr.
Berater sind eine ganz tolle Sache, wenn man in wichtigen Bereichen Schwächen hat oder das Fachwissen eines Spezialisten, der den ganzen Tag nichts anderes macht, gefragt ist. Ich nehme an, Du hast noch nicht wirklich mit guten Beratern zu tun gehabt. Solche legen nämlich sehr großen Wert darauf, dass das Geld, das für den Berater ausgegeben wird, doppelt, dreifach, und wenn möglich sogar zehnfach, wieder zurück kommt.

Aber kein Berater wird zu neuen Betriebszweigen raten können, an der man wirklich unglaublich gut verdient. Wäre ich Berater und würde ich solche Alternativen kennen, ich wäre ganz still und würde das Ding selber durchziehen. Ganz sicher. Da sind wir wieder bei den Nischen. Die kann man nur selber finden.

Mir fällt auch auf, dass die oft gepriesenen Alternativen viel zu viel Geld kosten. Da hast Du völlig recht. Nicht nur für denjenigen, der investiert, sondern meistens auch noch der öffentlichen Hand, die viel Geld dazu zahlt.

  13-07-2009 18:44  Gourmet
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
@ naturbauer

Du wunderst Dich, dass manche auf die Nazis verweisen? Sag mal, was hat man sich eigentlich dabei gedacht, als man diese Milcherzeugergemeinschaft in Deutschland BDM genannt hat?

Offensichtlich hapert es bei diesem Verein nicht nur am Umgang mit der Presse (habe ich schon mal hier erwähnt) sondern man war auch sonst bei der Vorbereitung sehr schlampig. Es hätte sich doch sicherlich ein Name finden lassen, der nicht derart aus der jüngeren deutschen Geschichte vorbelastet ist.

Ich verstehe ja das Anliegen dieses Vereins und Du hast auch schon mal hier sehr schön geschildert, wie es dazu gekommen ist, aber wenn man die Umsetzung dann lauter Dilettanten überlässt, macht das die Sache nur schlimmer. Bei einer derartigen Mitgliederzahl müsste man sich doch gute Pressesprecher und Berater leisten können.

  13-07-2009 18:50  Gourmet
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
@joholt

Ja, kann schon sein. Aber diese Leute würde ich nicht irgendwo in der Politik suchen, sondern ganz in der Nähe. Die eigenen Nachbarn. Zum Beispiel jene, die sich schon recht frühzeitig erkundigen, was denn die Kinder mal machen werden. Oder bei kinderlosen Bauern (selber erlebt) ob die Neffen häufig und gerne aushelfen, und welche Schulen sie besuchen.

  13-07-2009 21:27  Mick
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
@ginzo:

Deine Rechenkünste in Ehren, aber 60 oder gar 90ct sind wohl etwas übertrieben. Meiner Meinung nach wirds bei einem Großbetrieb um die 30ct losgehen mit der schwarzen Null und bei Kleinbetrieben in Berggebieten (jetzt keine Extremlagen) wirds wohl ab 40-45ct interessant.

Das sind natürlich gaaaaanz grobe Zahlen. Lass mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen (bin kein Milchviehhalter, verfolge nur die ganze Diskussion interessiert)
Gruß
Mick

  13-07-2009 21:48  ginzo
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
gnabend mick,
Du bist ehrlich, das merke ich, dafür danke ich Dir mal und hoffe, daß Du nicht blöffst.
Die verbale Offenbarung, ich bin leider kein Insider, aber z. B. kundtun, ab 40-45 ct
wirds interessant, das sagt der halbtebile Österreicher (und solche gibt es an-
scheindend ausschließlich): entweder man kann kostenrechnen, oder man kann
es nicht. Ich kann als Verheirateter auch nicht einer partnersuchenden jungen Frau
sagen, daß Frauen, die einen Mann suchen, immer den gleichen Fehler machen
und den größten Ochsen nachlaufen, als wären sie blöde Kühe.

  13-07-2009 22:16  Tyrolens
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Naja, Ginzo, wenn du kostenrechnen kannst und dann 90 ct pro Liter verdienen musst, dann muss aber bei dir am Betrieb einiges nicht richtig laufen, bzw. optimierbar sein.

  13-07-2009 22:25  walterst
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Wozu gibt es die vom MInisterium bezahlte "Kirner-Studie" ?????

Das Ministerium selbst gibt die Vollkosten in Ö in einer Bandbreite von etwa 60 bis 140 Cent (im Jahr 2002 !!!!!!!) an.

Kann ja mal einer von Euch den Kirner anrufen und ihm sagen, er könne nicht Kostenrechnen.

Viel Spass!

z.B.: Kirner Vollkosten Siehe Seite 8

  13-07-2009 22:37  ginzo
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
@tyrolens,
beim Kostenrechnen ist halt 2+2=4, 3-5=-2. Mit arabischen Zahlen, da fährt die
Eisenbahn drüber: Denk mal nach, wenn Du in der Stunde 200 l Milch mit drei
Melkzeugen ermilkst, erlöst Du für diese Menge Frischmilch bei 40 ct. € 80,--.
Eine eingekaufte Arbeitsstunde für Reparatur bei einer Werkstätte kostet oft
schon € 60,- bis 80,-..Wieviel kannst Du für Deine verkaufte Arbeitsstunde
voranschlagen??? Ganz davon geschwiegen von der unlauteren Sache mit
den Betriebsprämien!!!!
Die Bäuerleins sind halt Gottes Sohn - deswegen brauchen sie keinen Lohn.
Ich sag dann, du bist Gottes Diener, brauchst auch keine Hühner.

  13-07-2009 22:40  Tyrolens
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
60 ct sind aber nicht 90 ct. Und selbst da stellt sich die Frage: Liebe Milchbauern, wovon lebt ihr. Von der Milch sicher nicht. 140 ct... das ist ein teures Hobby und sonst nix.

So war das gemeint, Walter.

  13-07-2009 22:45  Tyrolens
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Ja, Ginzo, da hast schon recht. Mit allem. Nur, wenn das zB deine Kostenrechnung ist - wovon lebst du dann???

  13-07-2009 23:05  ginzo
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
@tyrolens, ich lebe von dem, was ich nicht ausgeben muß, wirst wohl aus den
Don Camillo-Sprüchen ersehen haben. Ich bin seit 1997 kein Milchlieferant mehr.
Vom Dazugeben konnte ich die Sozialabgaben von damals 5000 ATS je ha nicht
mehr bezahlen, Goldmarie hatte ich auch keine. Ich hatte dann nur aus der Ferne
erfahren, die Abfertigung des Molkereidirektors war so hoch, davon hätte er zehn
Milchbauernhöfe kaufen können. Da sieht man es wieder, das Vermögen
beständig ist - nur wenns blöd läuft, hats halt ein anderer (ohne Bauernschweiß)

  13-07-2009 23:22  edde
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
@therese
hast schön gschrieben, dein "ich habe einen Traum"...
ich seh dich schon vor tausenden bauern grandios in das mikrofon schreien, ev ja auch in englisch "i have a dream"....
und die werden jubeln !!!doch dir wünsch ich ein langes leben.
und deine nachkommen werden sehen dass sich dein traum erfüllt hat.
in dreissig ,vierzig jahren weden unsre kinder in verhältnissen leben mit freien wochenenden, urlaub, krankenstand, besser pension--und das alles weil sie in andere berufe wechselten und a paar irre Workoholiker ihre gründe weiterbewirtschaften.....

mfg

  13-07-2009 23:27  Mick
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
@ginzo:

Die Zahlen hab ich so aus diversen Artikeln aus Zeitschriften rausgelesen.

Und um eins klarzustellen: Einer Zeitschrift wie TopAgrar oder gar den DLG-Mitteilungen schenke ich etwa 1000mal mehr Vertrauen als einer ministerialen Studie, bei der ja aus politisch-strategischen Gründen ohnehin vorher schon festgelegt ist, was am Ende rauskommen muss. Wer das dann letztendlich schreibt und seinen Namen dafür hergibt, darauf gebe ich nichts.

Zusammengefasst: Mit 20ct kann nicht mal der Neuseeländer wirtschaften, aber 90ct sind auch nicht wirklich notwendig (natürlich wärs schön für jeden Milchbauern und ich gönne es jedem)

Gruß
Mick

PS: "debil" und nicht "tebil", war aber sicher nur ein Tippfehler...

  14-07-2009 07:03  ginzo
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Mick, schönen guten Morgen,
ja, diese Zeitungslettern, sie sollen zum Denken anregen, mehr nicht. Vor einem
Jahrzehnt habe ich beim Kalbverkauf auch öfter den Händler darauf hingewiesen,
daß in der Zeitung ein besserer Preis angegeben sei, worauf dieser sagte, die
Zeitung kauft Dir kein Kalb ab .....
Meine angeführten Kosten sind von mir errechnete Kosten, aufgrund aktueller Preise
von Betriebsmitteln und eingekaufter Arbeitsstunden. Wenn die Kuh sonntags zu
belegen ist, verlangt der TA 50 €, so auch für eine andere Behandlung, Tier-
seuchenbeitrag, pauschale Falltierentsorgungskosten und vielleicht fehlende
nachzubestellende Ohrmarken entscheiden schon, ob Dir die Kuh in diesem
Jahr mehr gekostet hat, als Du mit Deiner Arbeit erlöst hast.

  14-07-2009 07:50  teilchenbeschleunigerin
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit

Die Aussage von Landwirtschaftsminister Berlakovich kann ich nicht nachvollziehen, dass die Stützungen durch Interventionskäufe "sinnvoll" seien, um Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht zu bekommen.

Wie soll das Angebot durch einen gestützten Preis reduziert werden, geschweige denn die Nachfrage erhöht werden?
Und was macht man mit den Butter- und Milchpulverbergen? Uns in ein paar Jahren als "frische" Milchprodukte vorsetzen?

Wohin wird das führen, wenn
- immer weniger Milch nachgefragt wird, denn Europas Bevölkerung wächst nicht mehr, und
- die Qualität der Milch mit der Menge auch nicht besser wird, weil nicht alle Kühe auf saftig-grünen Almen weiden, sondern jahrein-jahraus silagegefüttert werden?

Kann mir das jemand erklären?



  14-07-2009 08:22  helmar
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
diese Aufkaufsaktionen schaun gut aus, aber das ist dann schon alles........wenn jemand nur ansatzweise sagt, die Milchmenge reduzieren, egal wie, ist er ja schon ein Trottel.....die Quote ist ein Lieferrecht, nicht Pflicht, aber aber immer über dem tatsächlichen Bedarf liegend. Und den von Beratern bestens Beratenen, zwecks Mengenvermehrung, um ja ein Vollerwerbsbauer bleiben zu können, gehts noch immer viel zu langsam, die "Strukturbereinigung". Warum denn sind maschinenbearbeitbare Flächen verpachtet, kaum dass jemand das bekannt gibt? Da scheint das mit Angebot/Nachfrage bestens zu funktionieren..........
Mfg, helmar

  14-07-2009 09:57  org
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Ich habe bereits vor mehr als 20 Jahren mein Milchkontingent verkauft (10.000 Kg) und bin nicht mehr in. Ich war aber bereits damals der Meinung, dass der Milchpreis immer weiter in den Keller fallen würde. Mein "Gegenrezept" wäre:
1. Die Milchkontigente europaweit dem Verbrauch anzupassen (Kürzungen notwendig)
2. einen gestaffelten Milchpreis einführen wie z.B. 50ct für die ersten 50.000,-- Liter und dann immer weniger. Überlieferung wird nur bezahlt wenn nach der Verwertung (Export) etwas bleibt.
3. Wenn ein Bauer sein Kontingent nicht ausnützt, so soll das trotzdem am Hof bleiben. So wird der eine oder anderen freiwillig auf Milchlieferung verzichten und den Markt entlasten.

Damit ist zwar insgesamt die Lage nicht besser, aber die Kleinbauern können mit einem zusätzlichen Standbein die Milcherzeugung aufrechterhalten, die Landschaft ist gepflegt und in Wirklichkeit ist diese Menge, welche die Kleinbauern liefern nicht exterm groß.

  14-07-2009 10:39  naturbauer
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Hallo helmar, soweit ich weiß bist du gegen die IG-Milch. Diese will ja eine Mengenbegrenzung. Alle nicht IGler wollen keine Mengenregulierung. Alle die, die gegen IG sind, sind ja diejenigen, die sagen wir IG,BDM, EMB seien die Trotteln. Warum verdrehst du die Wahrheit?

  14-07-2009 14:58  theres
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Hallo edde,
ist doch egal, ob es in englisch oder in unserer Sprache gerufen wird.
Wenn ich an diesen Satz von Dr. Martin Luther King denke- und heute ist ein Schwarzer Präsident der USA.
Wer sagt, dass Träume gleich in Erfüllung gehen- nein- es dauert - aber vor jeder Entwicklung, vor jeder Erfindung, vor jeder Veränderung standen Menschen mit Träumen.
Mein Traum von hochwertigen, handwerklich hergestellten Lebensmitteln-
ist schon ein Stück weit in Erfüllung gegangen.
Es gibt wieder viele Lebensmittel auf unseren Höfen, die handgemacht sind,
besonders junge Leute scheinen auch ähnliche Träume zu haben, denen hängt scheinbar das Einheitsessen auch zum Hals heraus.
Also mal schön weiterlästern,
ich geh jetzt Jause herrichten, wir haben unser Silo abgedeckt und die Mannschaft will was zu Futtern. :-))))

  14-07-2009 19:20  naturbauer
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Noch eine Frage an helmar. (Weil ich gerade eure Preis gelesen habe) Hab für Juni einen Auszahlungspreis von 20, 45 Cent bekommen. Da du ja so BBV freundlich bist und dieser in unserer Tageszeitung (Kreisobmann) verbreitet hatte, dass wir mit 19 Cent viel zu teuer sind für den Markt, ab wann sind wir dann nach deiner Meinung nicht mehr zu teuer?

  14-07-2009 21:54  helmar
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Lieber Naturbauer...schön der Reihe nach: Juni 09, MGN(Liefergenossenschaft Niederösterreich) Abnehmer(zum Grossteil NÖM) F 3,80, EW 3,48, KZ 12, ZZ 93, Harnst. 20,13= Brutto(incl 12% Ust.) 27,066 ct.
In diesem Bruttopreis sind folgende Zuschläge enthalten: S-Klasse 1,454 ct, Genfrei 1,000 ct, Haltestellenbonuns 0,908 ct.......Abzüge 0,300 ct MGN Versandmilchverwertungszuschlag, 0,300 AMA, Marketingbeitrag.
Ich möcht dich höflichst darauf aufmerksam machen dass ich ÖSTERREICHERIN!!!!!!! bin. Mir ist zwar bekannt dass der Präsident des BBV Gerd Sonnleitner heisst, aber ich bin weder mit ihm noch dem BBV befreundet...........und ein Fan des österreichischen Pendants bin ich auch auch nicht. Würde die "Mengensteuerung" in Bauerhand funktionieren, dann hätte jeder einzelne Milchbauer etwas weniger geliefert, nur spielen tut sichs halt nicht..........und wenn gewisse Vereine mit Traktoren und Kühen in die Städte fahren, diese herzuzeigen, du da frag ich mich wie das auch nur einen ct an Mehrerlös für die Milch bringen soll........aber BBV und BB haben das ja inzwischen auch schon probiert, genausowenig ohne Ergebnis. Bist du eigentlich noch in einer Erzeugergemeinschaft? Vom Preis her nehme ich es an.
Mit sehr freundlichen Grüssen, helmar

  15-07-2009 14:09  naturbauer
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Liebe helmar, es ist ganz offensichtlich, dass man dir vor den Kopf gestoßen hat. (IG) Mir passt auch nicht jeder der sich beim BDM wichtig macht. Aber immerhin wird wenigstens was versucht. Das ist für mich der Unterschied. BBVler agieren erst, wenn vorher der BDM was versucht hat. Also immer nachmachen, nie selber was auf die Reihe bringen. Wo du 27 kriegst, krieg ich 20 noch dazu, dass die Milch um halb sieben in der Früh auf 3 Grad gekühlt sein muss. Bauernmilch. Man nennt sie Bauernmilch, manchmal Versandmilch, sie ist nichts anderes mehr als eine Spotmarktmilch. Nach mündlicher Überlieferung müssen wir für die Biomilch, damit die besser wegkommt auch noch was bluten. Der Anteil an Biomilch ist nicht sehr hoch, aber immerhin Geld ist Geld. Beweise fehlen mir. Vielleicht deshalb der schlechte Preis. Bayern-MEG sagt nichts aus, da kannst hundertmal als Genossenschaftsmitglied dein Recht geltend machen. Als solches muss man sich alles mehr oder weniger zusammen stehlen. Bei der letzten Generalversammlung konnte ein offizieller Lügner vom BBV durch einen BDMler ersetzt werden. Es tut sich was im Lande! Wären nicht immer die Bremser, dann gings schneller. Ach helmar, wenn ich bloß alles schreiben dürfte, was ich noch alles weiß. Nun ja, verbleiben wir so: Ebenfalls freundliche
Grüße nach NÖ.

s`Heu verfault dieses Jahr stehend.



  15-07-2009 14:21  Icebreaker
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Na bitte?

Mehr Geld für Tiroler Milchbauern
Nach den ständig fallenden Milchpreisen bekommen Tirols Milchbauern jetzt erstmals wieder mehr für ihre Milch. Außerdem wurden die Zuschläge für Heu- und Biomilch angehoben.

Rückgang der Milchmenge
Dass die Tirol Milch ihre Milchpreise anhebt, hängt mit dem geringeren Angebot zusammen. Nach der Überproduktion im Frühling gehen jetzt die Milchmengen wieder zurück.
http://tirol.orf.at/stories/375396/


Tatsächlicher Rückgang der Milchmenge in Tirol?
Schau schau ...


mfg Ice

  15-07-2009 16:13  Muuh
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
Laut Ministerium liegt die Milchanlieferung der österreichischen Bauern an die Molkereien derzeit leicht über dem Vorjahresniveau. In der Summe ergab sich zwischen Anfang Januar und dem zweiten Junidrittel ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum von 2008. Bezogen auf das neue Quotenjahr 2009/10 wird die Vorjahreslinie seit Anfang April um 2,1 Prozent übertroffen.
Die halbherzigen Wünsche und Appelle unserer Agrarvertretung, weniger zu liefern, dürften also nicht greifen. Ob es an der aufrechten Saldierung liegt?

Erste Erkenntnisse aus einer Marktanalyse der EU-Kommission zeigten, "dass wir in der Tat momentan eine desaströse Situation auf dem Weltmilchmarkt haben". In der Studie soll von einem Zusammenbruch des Funktionierens des Weltmilchmarktes die Rede sein.

Die Kommission geht in ihrem Berichtsentwurf ferner davon aus, dass die schlechten Erzeugerpreise für Milch noch das ganze Jahr bestehen bleiben werden und sie sich auch im kommenden Jahr nur sehr langsam erholen. Hilfen seien deshalb weiterhin notwendig. Schon bisher habe die Kommission EUR 350 Mio. für die Intervention, die private Lagerhaltung und Exporterstattungen ausgegeben, heißt es im Berichtsentwurf. Diese Kosten würden sich auf EUR 600 Mio. bis zum Ende des Haushaltsjahres steigern.
Die Milchquote soll nach dem vorläufigen Bericht im kommenden Wirtschaftsjahr 2010/11 um 1% angehoben werden, so wie es die EU-Mitgliedstaaten im Rahmen des Health Checks beschlossen haben.
Die Behörde will die Interventionskäufe für Butter und Magermilchpulver bis Ende Februar 2010 und notfalls bis 2011 verlängern. Eigentlich sollten sie Ende August auslaufen. (Da kommt das Geld wenigstens nicht bei den Bauern an).
Die EU-Staaten legen wieder Butterberge und Milchseen an und der Erzeugerpreis wird auf Jahre damit belastet sein. Aufgrund der anhaltend schwachen Marktlage und der Verlängerung der Interventionsmaßnahmen der EU werden auch in den USA Exportsubventionen für Milchprodukte um ein weiteres Jahr verlängert.

  15-07-2009 21:34  helmar
Jetzt sagt den Bauern doch endlich die Wahrheit
..und jeder der vor einem jahr noch vor diesem Szenario gewarnt hat, wurde mindestens als Trottel bezeichnet, oder als einer der die Preise runter reden will.
Mfg, helmar



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