"Analogkäse" - Käse ohne Milch!

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  08-04-2009 09:45  Unsere Lawi
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Analogkäse ist ein künstliches Käse-Ersatzprodukt aus Palmöl, Stärke, Milcheiweiß, Salz und Geschmacksverstärker. Er wird bereits in Convenience-Produkten (Pizza, Cheeseburger, Lasagne etc.) eingesetzt und ersetzt dort mittlerweile einen Käseanteil zwischen 25 und 100 %. Aufgrund der möglichen Variationen der Zusammensetzung ist es möglich, „maßgeschneiderten“ Käse mit unterschiedlichem Schmelzverhalten zu imitieren.
Diese Zeilen habe ich aus "Wikipedia".

Wusstet ihr dass? Ich jedenfalls nicht!

Gestern gab es darüber einen Bericht im ZDF. Es ist unglaublich wie verbreitet dieses Produkt schon ist, in welchen Massen es verwendet wird. Selbst deutsche Molkereien stellen es her. Zwei davon lehnten das Filmteam ab um ihre Bauern nicht zu sehr zu verkrämen! Ein Unternehmen dass sich darauf spezialisiert hat (keine Molkerei) ließ das Filmteam zu. Der Hersteller freut sich über beträchtliche Zuwachsraten, weil es vor allem billiger und leichter zu standardiesieren ist vor allem für Haltbar- und Fertigprodukte.

Einziger Schutz der derzeit noch bleibt: Es darf nicht als Käse bezeichnet werden.

Wie geläufig war euch das Produkt und welche Bedeutung hat es schon in Österreich?

mfg Rudi


  08-04-2009 11:50  Muuh
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!

Zum Nachsehen:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/731438?inPopup=true

  08-04-2009 12:02  traktorensteff
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Ja, ich habe schon vor längerer Zeit einen Bericht dazu gesehen. Es hat mich ziemlich erschreckt, dass wir so etwas konsumieren und es gar nicht wissen. Wer braucht denn bitte so ein Produkt? Nur die Firmen, die damit einen billigen Rohstoff gefunden haben. Der Blick auf die Inhaltsstoffliste eines Produktes wird beim Einkaufen nun wirklich ein Muss.

  09-04-2009 08:09  landbau
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Hallo

Wenn man bedenkt das der Anteil zwischen 25 u. 100 % liegt, geht ja ne Menge verloren.

Ist die Frage warum wird das gemacht.

1. Ist es billiger ? oder war der Milchpreis im letzten Jahr zu hoch ?

2. Können die Lieferbedingungen der Hersteller Firmen von Analog Käse eingehalten werden?
Vielleicht konnten durch den Milchlieferstreik manche Molkereien nicht liefern und fielen als Lieferant raus. ???

3. Wenn 2. stimmt wäre es logisch warum der Milchpreis im Keller ist, weil der Absatzmarkt fehlt. ???

Oder hat jemand andere Ideen.


Mfg

Landbau


  09-04-2009 08:20  cowkeeper
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Habe gestern auch einen Bericht auf ZDF darüber gesehen. Der Analogkäse war anscheinend auf der Anuga-FoodTec (Messe in Köln für Lebensmittelverarbeitung) der große Renner. Eine Firma stellte dort LIVE am Stand Analogkäse her und die Kunden aus aller Welt waren begeistert!!
Er kann hergestellt werden in sämtlichen Geschmäckern, dies bei Käse gibt von Emmentaler bis Mozarella und Feta. Und kostet einen Bruchteil. Ausserdem sind die physikalischen Eigenschaften weit besser für verarbeitete Produkte.

In Deutschland werden bereits Unmengen davon hergestellt und verbraucht, ohne das richtig jemand davon Notiz nimmt.

Bsp.: "Pizza-Mix" bei Metro enthält keinen Käse mehr!

lg cowkeeper

  09-04-2009 08:28  helmar
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Milch wird durch pflanzliche Erzeugnisse ersetzt, und sehr sehr viele Milchbauern setzen immer noch auf noch mehr erzeugen, und das um fast jeden Preis. Und auch die Leistung muss gesteigert werden, wird immer noch gepredigt......Frage: hat man irgendwo schon mal gemerkt dass dort, wo die Leistung gesteigert wurde, die Anzahl der Kühe gesunken ist? Ich noch nie...
Mfg, helmar

  10-05-2009 16:43  KuhzunfthatZukunft
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
..Hallo
also bei uns sind wir mit der Milchmenge gleich geblieben, haben aber um einige Kühe weniger gemacht..ich bin froh darüber denn so könner wir uns auf jede einzelne Kuh besser konzentrieren!!

  06-06-2009 11:31  Icebreaker
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Künstlicher Käse auch aus Vorarlberg
Die zur Firma Rupp gehörende ehemalige Bauerngenossenschaft Alma produziert künstlichen Käse. Das berichtet die "Neue" am Samstag. Landwirtschaftskammerpräsident Moosbrugger sagt, er sei darüber "überrascht".


Tja, genau SOWAS meine ich .... was die Bauernvertreter angeht ...
Überrascht is er, der Moosbrugger ... na so was aber auch. Und das, obwohl Laut Rupp-Direktor Josef Rupp dieser Pizza-Mix seit sieben oder acht Jahren von der Alma erzeugt und vertrieben wird.


http://vorarlberg.orf.at/stories/366821/

  06-06-2009 12:34  walterst
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
es ist bitter, dass die Bauern- und Konsumentenfrotzlerei mit dem Kunstkäse genossenschaftlich organisiert ist.

Die Molkereien schicken Ihren Mitgliedern Briefe, um sie zur Einschränkung der Milchanlieferung aufzufordern, weil angeblich die böse AK so schiach ist und der geizige Konsument viel zu wenig Milch trinkt und weil die Industrie die Butter durch Pflanzenfett ersetzt.

In Wahrheit mixen unsere Verarbeiter selber die Nepp-Produkte zusammen und schmeissen damit unsere Milch aus dem Regal. Vom Schaden beim Konsumenten will ich gar nicht reden.

Moosbrugger soll seinen Hut nehmen und ein paar andere mitnehmen

  06-06-2009 12:43  krampus
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Ist da was Wahres daran dass bei der Schlierbacher Käserei Milch aus Holland angeliefert wird?

  06-06-2009 12:57  biolix
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Nein, siehe anbei...

lg biolix

Holland-Milch als Falschmeldung

Stiftskäserei Schlierbach: 100 Prozent Milch aus Österreich



Agrarressort des Landes hat Herkunft und Warenscheine überprüft:

Biomilch stammt aus Rohrbach, österreichischer Frächter beauftragt



Das Agrarressort des Landes Oberösterreich ist umgehend Gerüchten nachgegangen, wonach ein Tankwagenzug holländische Milch nach Schlierbach geliefert habe.



Tatsache ist:

27.240 kg Bio-Magermilch wurden von der der Landfrisch-Molkerei (Betrieb Rohrbach) an die Klosterkäserei Schlierbach verkauft. Mit dem Lebensmittel-Transport war laut Lieferschein eine österreichische Firma aus Ennsdorf beauftragt. Alle dem Agrarressort vorliegenden Warenscheine und Lieferscheine bestätigen, dass es sich bei der gelieferten Milch ausschließlich um Milch aus österreichischer Produktion handelt; konkret um Bio-Magermilch aus Rohrbach.



Der Tankzug wurde am 31. Mai in Rohrbach in der Molkereistraße nach der Reinigung geladen und am 1. Juni in Schlierbach in der Klostereistraße 1 abgeladen. Sowohl Molkerei-Herkunftsstempel (AT-N-O-57) als auch die Austria-Bio-Garantie-Kontrollstelle bestätigen die rein österreichische Herkunft der Biomilch. Als Frächter der österreichischen Milch wurde die Firma Karlinger aus Ennsdorf (NÖ) beauftragt. "Rocktrans" befindet sich im Eigentum von Geschäftsführer Gerhard Karlinger, die LKW sind nach der Firmenübernahme jedoch nach wie vor in Holland zugelassen; das weist der Frachtbrief 03828 korrekt aus.



Sowohl Frachtbrief wie Lieferschein als auch die beteiligten Molkereiunternehmen bestätigen: Der Tankzug enthielt ausschließlich Milch aus Österreich, konkret 27.240 kg Biomilch des Landfrisch-Molkereibetriebes in Rohrbach. Ein österreichischer Frächter hat mit firmeneigenem LKW den Transport durchgeführt. Gerüchte, wonach es sich um holländische Milch handle, sind nach Überprüfung im Agrarressort des Landes Oberösterreich klar und eindeutig widerlegt und waren eine Falschmeldung.



Beilagen:

Lieferschein und Frachtbrief





  06-06-2009 12:57  Icebreaker
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Klar hab ich .... ;-)

Wesentlich mehr als ein Paar Würstel und ein Bier
Der Nationalrat beschloss das Agrarbudget 2009/10. Zuvor gab es eine heftige Debatte über das Genossenschaftswesen und den Milchmarkt.




Dass die FPÖ gerne mit Feindbildern arbeitet, ist nicht neu. Dieses Muster verwendete FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auch am vergangenen Freitag in der Nationalratsdebatte über das Agrarbudget 2009/10. Dieses Mal nahm Strache das Genossenschaftswesen in Österreich aufs Korn: Genossenschaftsfunktionäre würden einmal im Jahr auf ein Paar Würstel und ein Bier eingeladen, hätten aber in der Geschäftspolitik nichts mitzureden, so der FPÖ-Chef.
Milchquote, aber keine Abnehmer mehr
Eine Aussage, die so nicht unwidersprochen blieb. "Straches Genossenschaftsphilosophie beschränkt sich auf Sitzungen mit Würstel und Bier. Da sollte er einmal wirklich zu genossenschaftlichen Versammlungen fahren, wo im Interesse der Bäuerinnen und Bauern konstruktiv und fachlich diskutiert, entschieden und gehandelt wird", sagte Bauernbund-Abg. z. NR Hermann Schultes. Kritische Worte fand Schultes in diesem Zusammenhang auch für die von der FPÖ unterstützte IG-Milch, die die Bauern aufgerufen hatte, aus den Genossenschaften auszutreten: "Die Bauern, die das getan haben, stehen nun ohne Rückhalt da. Sie haben zwar eine Milchquote, aber keine Abnehmer mehr." Die Genossenschaften könnten, so Schultes, vielleicht nicht die höchsten Preise ausbezahlen, "aber ihre Mitglieder erhalten noch immer bessere Preise als jene, die sich auf den italienischen Versandmarkt verlassen haben".

Auch Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich und Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch wiesen auf die Bedeutung der Genossenschaften als sichere Abnehmer für die bäuerlichen Produkte hin. "Gerade jetzt zeigt sich, dass diese Gesellschaftsform kleineren Bauern Hilfe bietet, weil sie es ihnen ermöglicht, einen großen Markt bearbeiten zu können", sagte Berlakovich. Bauernbund-Chef Grillitsch erinnerte daran, welche Konsequenzen Bauern zu tragen haben, die auf jene Ratschläge hörten, die Genossenschaft zu verlassen und zu privaten Abnehmern zu wechseln. Dies sei solange gut gegangen, solange der Milchpreis hoch war, jetzt laute das Angebot, die Milch zu einem Preis von zehn bis 15 Cent je kg nach Italien zu versenden.
Raiffeisensektor sichert 60.000 Arbeitsplätze
Bauernbund-Abg. z. NR Jakob Auer machte auch auf die Bedeutung des österreichischen Raiffeisen-Sektors für die heimische Wirtschaft und für die Beschäftigung aufmerksam. Der Raiffeisen-Sektor zähle in Österreich 60.000 Beschäftigte und bilde jährlich mehr als 1000 Lehrlinge aus, verwies Auer auf den Arbeitsplatzfaktor von Raiffeisen. Zudem forderte der Abgeordnete die FPÖ auf, einen Milchpreisvergleich zwischen dem größten österreichischen Milchverarbeiter, der genossenschaftlichen Berglandmilch, und dem privaten Verarbeitungsunternehmen Seifried anzustellen.
Berlakovich: MOG rasch beschließen
Minister Berlakovich appellierte auch an die Abgeordneten, rasch die Novelle zum Marktordnungs-Gesetz (MOG) zu beschließen, weil diese die Voraussetzung dafür sei, dass Maßnahmen zur Entlastung des Milchmarktes, wie das Aussetzen der Milchquotenerhöhung, eine Verschärfung der Saldierung sowie die Einführung der Milchkuhprämie, umgesetzt werden können. Allerdings gab es über den vom Bauernbund initiierten Initiativantrag für eine MOG-Novelle erneut keine Einigung mit der SPÖ.

Beschlossen hat der Nationalrat am Freitag mehrheitlich das Agrarbudget für die Jahre 2009 und 2010. Die Zustimmung aller fünf Parlamentsparteien fand ein von Bauernbund-Chef Grillitsch initiierter Antrag auf Kennzeichnung von sogenanntem "Kunst-Käse".C.D.
Agrarbudget in Zahlen
Mit dem Agrarbudget 2009/10 ist es Minister Niki Berlakovich gelungen, die Ausfinanzierung der Agrarprogramme sicherzustellen. Berlakovich wies darauf hin, dass die Budgetverhandlungen angesichts der angespannten Wirtschafts- und Finanzlage extrem schwierig gewesen seien. Trotzdem sei das Budget "so hoch wie nie zuvor". 2009 stehen für die heimi­schen Bauern insgesamt 2,215 Mrd. Euro zur Verfügung, 2010 werden es 2,208 Mrd. Euro sein. So sind für das Budgetjahr 2009 für die Ländliche Entwicklung insgesamt rund 1,114 Mrd. Euro und für das Jahr 2010 insgesamt rund 1,113 Mrd. Euro an EU-, Bundes- und Landesmitteln vorgesehen. Demnach stehen für die AZ in beiden Jahren jeweils 276 Mio. Euro zur Verfügung, für das Umweltprogramm jeweils 530 Mio. Euro. Die Marktordnungsprämien (Direktzahlungen), die von der EU getragen werden, betragen 2009 rund 794 Mio. Euro und 2010 rund 789 Mio. Euro. Davon sind für die Einheitliche Betriebs­prämie 2009 rund 646 Mio. Euro und 2010 rund 647 Mio. Euro veranschlagt.





... tja, "Geschäftspolitik" halt.. Geschäft macht man mit Politik - umgekehrt funzt's ebenso.

Wie gesagt: So lange es genügend "brave Schäfchen" gibt, so lange wird es auch Wölfe und Bären geben. Oder so.


mfg Ice

  06-06-2009 13:15  Icebreaker
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
*Beitrag gefunden*

Sorry - war mein Fehler, hab mich im Thread vertan!


  06-06-2009 13:37  krampus
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
@ Biolix:
Wenn Du das wirklich glaubst, hab ich auch kein Problem damit.

Eine strafbare Handlung wäre es sowieso nicht gewesen.

Ein ehemaliger, nun pens. Milchtankfahrer hat mir erzählt, dass in der nun geschlossenen Molkerei in Wr. Neustadt die Biomilch auf der Sammelstrecke zwar kompliziert und getrennt gesammelt wurde, dann aber alles in einem Konvi -Tank gepumpt worden ist.

Bei Bedarf hat man es umgekehrt gemacht und daraus Biomilchprodukte "angefertigt".

Alles amtlich, mengenmäßig kontrollierbar, und nachvollziehbar für etwaige (Bio?) Kontrollen.


  06-06-2009 14:10  biolix
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
ja klar Krampus, darum macht man es auch kompliziert und getrennt und dann wirds wieder zusammengemsicht. genau wie beim getreide das letzte Ernte konv. 10-15 cent gekostet hat und bei den Bios über 30- 40 Cent, und da sammelte man uach alles Extra und zahlte einen tollen Preis, aber vielleicht ist dann eh zusammengemischt worden wieder... ;-)))))

is noch Fasching ?

lg biolix

  06-06-2009 18:23  krampus
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
Ja,
leider glauben viele mit der Naivität des Konsumenten Geschäfte machen zu können.

Ob nun Käse aus Pflanzen, zero Zucker, oder Aktimel - das durch "Spezialbakterien" die in JEDEM Jogurt einfach vorhanden sind - ganz besonders im Magen wirkt,
oder viele Dinge des Lebens, wo allein oft schon im Namen eine Irreführung der Menschen beabsichtigt wird.

Was hat Biogasgülle z. B. mit biologischer Lebensweise zu tun?

Wo "Biomasse" dazu mit schweren Traktoren ( weil auf vielen Güterwegen LKW- Fahrverbot herrscht -) oft bis zu 100km u. mehr herbeigekarrt wird oder gar aus weit entfernten Ausland kommt und das Ganze natürlich großzügigst gefördert wird?

Wie können im Jänner heurige Erdäpfel aus Südafrika oder Südamerika "kontrolliert biologisch" sein?
Bei dieser Wegstrecke?

Auch Bauern glauben leider allzuoft dass die Konsumenten eh blöd sind...............!



  06-06-2009 19:31  walterst
"Analogkäse" - Käse ohne Milch!
http://ondemand.orf.at/bheute/player.php?id=vbg&day=2009-06-06

ab ca. 2 min.25 sec



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